Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 27, 17. Februar 1801.[Spaltenumbruch]
sche Generalißimus, der noch immer sein Lager zu Die Rüstungen in dem hiesigen Arsenal dauern zwar Admiral Keith hat, wie man versichert, 4 aus dem Es heißt, General Menou habe den General Reg- Die Psorte hat auf alle Schiffe und das Eigenthum Der Kopf eines der Jnsurgenten in der Europäischen Ein andres Schreiben aus Constantinopel, vom 10 Januar. Die ersten Nachrichten von Unruhen in dem Lager Um die Englische Landung in Syrien und Aegypten Der Ambassadeur von Algier wird hier jetzt in Ar- Man spricht hier heute von einem Siege, den die Schreiben aus Wien, vom 7 Februar. Der hiesiege Englische Minister, Lord Minto, hat Seit einigen Tagen hat der Herr Graf von Traut- Mehrere der Personen, welche jetzt den Rußisch Kay- Von dem Könige von Sardinien ist hier ein Abge- Die Theurung der Lebensmittel ist hier jetzt sehr Ein andres Schreiben aus Wien, vom 7 Februar. Auf die von dem Preußischen Gesandten dem hiesi- Es soll im Antrag seyn, für den Erzherzog Carl ein Der Englische Gesandte in Constantinopel, Lord El- Da der Friede zwischen Oesterreich und Frankreich [Spaltenumbruch]
ſche Generalißimus, der noch immer ſein Lager zu Die Ruͤſtungen in dem hieſigen Arſenal dauern zwar Admiral Keith hat, wie man verſichert, 4 aus dem Es heißt, General Menou habe den General Reg- Die Pſorte hat auf alle Schiffe und das Eigenthum Der Kopf eines der Jnſurgenten in der Europaͤiſchen Ein andres Schreiben aus Conſtantinopel, vom 10 Januar. Die erſten Nachrichten von Unruhen in dem Lager Um die Engliſche Landung in Syrien und Aegypten Der Ambaſſadeur von Algier wird hier jetzt in Ar- Man ſpricht hier heute von einem Siege, den die Schreiben aus Wien, vom 7 Februar. Der hieſiege Engliſche Miniſter, Lord Minto, hat Seit einigen Tagen hat der Herr Graf von Traut- Mehrere der Perſonen, welche jetzt den Rußiſch Kay- Von dem Koͤnige von Sardinien iſt hier ein Abge- Die Theurung der Lebensmittel iſt hier jetzt ſehr Ein andres Schreiben aus Wien, vom 7 Februar. Auf die von dem Preußiſchen Geſandten dem hieſi- Es ſoll im Antrag ſeyn, fuͤr den Erzherzog Carl ein Der Engliſche Geſandte in Conſtantinopel, Lord El- Da der Friede zwiſchen Oeſterreich und Frankreich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/><cb/> ſche Generalißimus, der noch immer ſein Lager zu<lb/> Jaſſa hatte, und bloß auf die Ankunft der Englaͤnder<lb/> wartete, hat ihn nun abgeſetzt.</p><lb/> <p>Die Ruͤſtungen in dem hieſigen Arſenal dauern zwar<lb/> beſtaͤndig fort; es heißt aber, daß nur ein Theil un-<lb/> ſrer Seemacht an der Engliſchen Expedition gegen<lb/> Aegypten Theil nehmen werde. Unſere Regierung iſt<lb/> jetzt in Ungewißheit wegen der Maaßregeln, die ſie er-<lb/> greifen ſoll, da Rußland die Expedition der Englaͤnder<lb/> gegen Aegypten nicht gern ſieht. Dieſer Tage wird<lb/> hier ein neues Linienſchiff von 70 Kanonen, welches<lb/> der Schwediſche Conſtructeur Schilgrin erbauet hat,<lb/> vom Stapel gelaſſen.</p><lb/> <p>Admiral Keith hat, wie man verſichert, 4 aus dem<lb/> Hafen von Alexandrien ausgelaufene Franzoͤſ. Schiffe<lb/> weggenommen und bey dieſer Gelegenheit den bekann-<lb/> ten Buͤrger <hi rendition="#fr">Tallien,</hi> der ehemals Robertspierre ſtuͤrzte,<lb/> zum Gefangenen gemacht. Tallien war auf der Reiſe<lb/> nach Tou<supplied cert="high">l</supplied>on begriffen.</p><lb/> <p>Es heißt, General Menou habe den General Reg-<lb/> nier an die Spitze der Franzoͤſ. 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Der Großvizier<lb/> kam darauf zu, rettete ſich aber mit Muͤhe in den<lb/> Schutz der Janitſcharen, da ihn die Aufruͤhrer in<lb/> Stuͤcken hauen wollten. Der Großvizier begab ſich<lb/> einſtweilen nach Damascus.</p><lb/> <p>Um die Engliſche Landung in Syrien und Aegypten<lb/> zu erleichtern, hatte die Pforte zu Smyrna, Scio ꝛc.<lb/> alle fremde Schiffe in Beſchlag nehmen laſſen, um<lb/> Truppen und Proviant fuͤr die Englaͤnder an Bord zu<lb/> nehmen. Die <hi rendition="#fr">Rußiſchen</hi> Schiffe allein lehnten eine<lb/> ſolche Dienſtleiſtung ab.</p><lb/> <p>Der Ambaſſadeur von Algier wird hier jetzt in Ar-<lb/> reſt gehalten, weil Algier mit Frankreich Frieden ge-<lb/> ſchloſſen hat. Das <hi rendition="#fr">Embargo,</hi> welches zu Smyrna<lb/><cb/> und in andern Haͤfen auf das Algieriſche ꝛc. 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ſche Generalißimus, der noch immer ſein Lager zu
Jaſſa hatte, und bloß auf die Ankunft der Englaͤnder
wartete, hat ihn nun abgeſetzt.
Die Ruͤſtungen in dem hieſigen Arſenal dauern zwar
beſtaͤndig fort; es heißt aber, daß nur ein Theil un-
ſrer Seemacht an der Engliſchen Expedition gegen
Aegypten Theil nehmen werde. Unſere Regierung iſt
jetzt in Ungewißheit wegen der Maaßregeln, die ſie er-
greifen ſoll, da Rußland die Expedition der Englaͤnder
gegen Aegypten nicht gern ſieht. Dieſer Tage wird
hier ein neues Linienſchiff von 70 Kanonen, welches
der Schwediſche Conſtructeur Schilgrin erbauet hat,
vom Stapel gelaſſen.
Admiral Keith hat, wie man verſichert, 4 aus dem
Hafen von Alexandrien ausgelaufene Franzoͤſ. Schiffe
weggenommen und bey dieſer Gelegenheit den bekann-
ten Buͤrger Tallien, der ehemals Robertspierre ſtuͤrzte,
zum Gefangenen gemacht. Tallien war auf der Reiſe
nach Toulon begriffen.
Es heißt, General Menou habe den General Reg-
nier an die Spitze der Franzoͤſ. Armee in Aegypten
geſtellt und er ſelbſt beſchaͤfftige ſich jetzt als Chef mit
der Adminiſtration dieſes Landes.
Die Pſorte hat auf alle Schiffe und das Eigenthum
von Algier, Tunis und Tripolis in den Haͤfen der
Levante Embargo legen laſſen, weil ſich dieſe Staa-
ten weigern, Frankreich den Krieg zu erklaͤren. Die
Americaniſche Fregatte Waſhington, die hier mit vie-
ler Auszeichnung aufgenommen war, iſt nun mit einem
Tuͤrkiſchen Abgeſandten am Bord von hier nach jenen
Africaniſchen Staaten abgegangen und der Abgeſandte
ſoll ihnen die drohendſten Vorſtellungen machen. Der
Capitain der Americaniſchen Fregatte war hier oft bey
dem Engl. Ambaſſadeur.
Der Kopf eines der Jnſurgenten in der Europaͤiſchen
Tuͤrkey iſt hierher geſchickt und am Serail aufgeſteckt
worden. Jnghe Bey, der Capitain des ſchoͤnen Tuͤr-
kiſchen Linienſchiffs, welches vor einiger Zeit bey Abu-
kir ſtrandete, und der von den Franzoſen zum Gefan-
gnen gemacht wurde, iſt nach der Auswechſelung hier
angekommen und gut aufgenommen worden.
Ein andres Schreiben aus Conſtantinopel,
vom 10 Januar.
Die erſten Nachrichten von Unruhen in dem Lager
des Großviziers, wobey eine Verwechslung mit dem
Syriſchen Paſcha von Tripoli ſtatt fand, waren unge-
gruͤndet; indeß iſt es hernach zu unangenehmen Auf-
tritten gekommen. Der Großvizier hatte zur Beſol-
dung ſeiner Armee und zu den Kriegskoſten 5000 Beutel
von hier verlangt, erhielt deren aber nur 500. Als dies
Geld angekommen war, fiel ein Theil der Truppen
daruͤber her und verjagte die Wache. Der Großvizier
kam darauf zu, rettete ſich aber mit Muͤhe in den
Schutz der Janitſcharen, da ihn die Aufruͤhrer in
Stuͤcken hauen wollten. Der Großvizier begab ſich
einſtweilen nach Damascus.
Um die Engliſche Landung in Syrien und Aegypten
zu erleichtern, hatte die Pforte zu Smyrna, Scio ꝛc.
alle fremde Schiffe in Beſchlag nehmen laſſen, um
Truppen und Proviant fuͤr die Englaͤnder an Bord zu
nehmen. Die Rußiſchen Schiffe allein lehnten eine
ſolche Dienſtleiſtung ab.
Der Ambaſſadeur von Algier wird hier jetzt in Ar-
reſt gehalten, weil Algier mit Frankreich Frieden ge-
ſchloſſen hat. Das Embargo, welches zu Smyrna
und in andern Haͤfen auf das Algieriſche ꝛc. Eigenthum
gelegt worden, hat hier große Senſation erregt.
Man ſpricht hier heute von einem Siege, den die
Franzoſen uͤber die Englaͤnder an den Syriſch-Aegypti-
ſchen Kuͤſten erfochten haͤtten; indeß hat man bis
jetzt noch nichts Officielles daruͤber erhalten.
Schreiben aus Wien, vom 7 Februar.
Der hieſiege Engliſche Miniſter, Lord Minto, hat
die officielle Nachricht erhalten, daß General Aber-
cromby mit der Engliſchen Flotte, unter deren Be-
deckung ſich 124 Transportſchiffe befanden, im Anfange
Januars unerwartet an den Kuͤſten von Aegypten er-
ſchienen ſey. Die Ausſchiffung ſeiner Truppen fand
keine Hinderniß, und geſchah in der Gegend von Da-
miette.
Seit einigen Tagen hat der Herr Graf von Traut-
mannsdorff ſeine Arbeiten im Bureau der auswaͤrtigen
Angelegenheiten in eben dem Quartier angefangen,
welches vormals der Herr Baron von Thugut in dem
Hotel der Hof- und Staats-Kanzley inne hatte. Die
fremden Miniſter koͤnnen ſich alle Tage des Morgens
von 9 Uhr bis Nachmittags 3 Uhr zu Sr. Excellenz
begeben.
Mehrere der Perſonen, welche jetzt den Rußiſch Kay-
ſerl. Ambaſſadeur, Herrn von Kalitſcheff, nach Paris
begleiten, befanden ſich vormals bey ſeiner Geſandt-
ſchaft zu Wien.
Von dem Koͤnige von Sardinien iſt hier ein Abge-
ſandter angekommen, der ſich nach St. Petersburg
begiebt.
Die Theurung der Lebensmittel iſt hier jetzt ſehr
groß.
Ein andres Schreiben aus Wien,
vom 7 Februar.
Auf die von dem Preußiſchen Geſandten dem hieſi-
gen Hofe uͤbergebene Note, in Bezug auf die angege-
bene Neutralitaͤts Verletzung in Franken, iſt noch durch
den Cabinetsminiſter, Grafen Colloredo, die Antwort
ertheilt worden, daß es von hier aus nie die Abſicht
geweſen waͤre, dem Preußiſchen Hofe eine Discußion
zu machen, und daß bereits das Commando dem Ge-
neral Fuͤrſten von Reuß uͤbertragen worden.
Es ſoll im Antrag ſeyn, fuͤr den Erzherzog Carl ein
beſondres Leib-Regiment zu errichten, zu welchem aus
andern Regimentern die ſchoͤnſten, beſonders mit Ver-
dienſt-Medaillen gezierten Leute, von Officiers aber
meiſtens Militair-Ordensritter genommen werden ſollen.
Der Engliſche Geſandte in Conſtantinopel, Lord El-
gin, hat einen eignen Courier nach London abgeſchickt,
um ſeinem Hofe die gaͤnzlich vollendete gluͤckliche Lan-
dung der ſaͤmmtlichen Truppen des Admirals Aber-
cromby in Aegypten, der Jnſel Rhodus gegenuͤber, an-
zuzeigen, und zu melden, daß nun der Feldzug gegen die
Franzoſen in Aegypten ſowol von den Tuͤrken als Eng-
laͤndern gemeinſchaftlich und mit allem Ernſte eroͤffnet
worden ſey, und man alſo bald von daher auf wich-
tige Nachrichten rechnen duͤrfe. Dieſer Courier iſt vor
2 Tagen hier angekommen und hat, nachdem derſelbe
dem hier ſtehenden Engliſchen Geſandten von ſeiner
Sendung Nachricht gegeben hatte, ſeinen Weg nach
London fortgeſetzt.
Da der Friede zwiſchen Oeſterreich und Frankreich
gewiß iſt, ſo wird fuͤr die ganze Deutſche Armee eine
neue Dislocation bearbeitet, nach welcher die Truppen
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