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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 23, 10. Februar 1801.

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[Spaltenumbruch] "Da Se. Majestät mit Einstimmung Jhres gehei-
men Raths geruht haben, ein Embargo auf die den
Unterthanen Rußlands, Dännemarks und Schwedens
zugehörigen Schiffe in den Brittischen Häfen legen zu
lassen etc. und da Sr. Majestät vorgestellt worden, daß
die Güter verschiedener, so mit Embargo belegter
Schiffe das Eigenthum Sr. Majestät Unterthanen, oder
das Eigenthum von Personen sind, die keine Untertha-
nen Rußlands, Dännemarks und Schwedens sind; so
geruhen Se. Majestät, mit Einstimmung Jhres gehei-
men Raths zu befehlen und befehlen hiermit, daß alle
am Bord Rußischer, Dänischer oder Schwedischer, jetzt
mit Embargo belegter Schiffe geladne und zur Ausfuhr
bestimmte Güter, der Disposition der Eigenthümer
oder deren Agenten überliefert werden sollen, und zwar
unter gehöriger Bescheinigung an den Beamten, unter
dessen Verwahrung sich die erwähnten Schiffe befun-
den, daß die gedachten Güter weder zu der Zeit der
Einschiffung noch jetzt das Eigenthum von Unterthanen
Rußlands, Dännemarks und Schwedens sind, und fer-
ner, daß alle Güter, welche kraft einer Erlaubniß unter
Sr. Majestät Handsiegel, in Schiffen eingeführt wor-
den, welche den Unterthanen Rußlands, Dännemarks
und Schwedens gehören, ebenfalls sogleich der Dispo-
sition des Eigenthümers oder deren Agenten unter
gleicher Bescheinigung und gehöriger Beweisung, daß
besagte Güter mit Königl. Erlaubniß eingeführt wor-
den, überliefert werden sollen. Ferner geruhen Se.
Majestät zu befehlen, daß alle Güter, welche in Rußi-
schen, Dänischen oder Schwedischen Schiffen ohne
Erlaubniß unter Sr. Majestät Handsiegel in dies Land
eingeführt, und nun mit Embargo belegt sind, ebenfalls
den Eigenthümern oder ihren Agenten überliefert wer-
den sollen, wenn bewiesen wird, daß solche Güter we-
der zur Zeit der Einschiffung noch jetzt das Eigenthum
von Unterthanen Rußlands, Dännemarks und Schwe-
dens sind, und wenn sie hinlängliche Bürgschaft für
den Fall leisten, daß irgend einige Proceduren binnen
zwey Monaten nach der Stellung der Bürgschaft ge-
gen jene Güter erfolgen möchten; werden diese Proce-
duren aber nicht binnen zwey Monaten angefangen, so ist
dann die Bürgschafts-Verschreibung ohne weitre Folge."

(Unterz.) Fawkener.

Eine andre Königl. Proclamation vom 28sten Jan.
enthält folgendes:

"Da Se. Majestät geruht haben, ein Embargo auf
die Schiffe der Unterthanen Rußlands, Dännemarks
und Schwedens in den Brittischen Häfen legen zu
lassen, so geruhen Sie, mit Einstimmung Jhres gehei-
men Raths zu befehlen und befehlen hierdurch, daß
keine Person in Sr. Majestät Staaten Geld oder
Wechselbriefe, die an irgend eine oder zum Behuf von
Personen schuldig oder zahlbar sind, welche Untertha-
nen sind, oder sich in den Staaten des Kaysers von
Rußlands, oder der Könige von Dännemark und
Schweden aufhalten, für die Fracht von Waaren zu
bezahlen, die mit irgend einem Rußischen, Schwedischen
oder Dänischen Schiffe eingeführt worden, welches sich
unter besagtem Embargo befindet, oder welches noch
in der Folge in irgend einen Hafen Sr. Majestät Herr-
schaft eingebracht werden sollte, bis Sr. Maj. Wille
weiter bekannt oder andre gesetzmäßige Verfügungen
getroffen worden. Wornach sich jedermann zu
richten etc."

(Unterz.) Fawkener.


[Spaltenumbruch]

Stocks heute: 3 per Cent cons. 56 1/4. Cours auf
Hamburg 31. 10. Von Hamburg fehlen 2 Posten.


Gestern ist hier durch einen Courier aus Ofen die
erfreuliche Nachricht eingegangen, daß Jhro Kayserl.
Hoheit, die Großfürstin Pawlowna, Gemahlin des Pa-
latinus von Ungarn, glücklich von einem Prinzen ent-
bunden worden.

Der Graf von Colloredo hat nun an die hiesigen
fremden Minister folgendes Circulairschreiben gesandt:

"Unterzeichneter Conferenz- und Cabinetsminister hat
die Ehre, den Herrn N. N. zufolge der Befehle Sr.
Kayserl. Majestät einzuladen, sich künftig und bis auf
weitre Verfügung in Fällen, wo Herr N. N. über
officielle Angelegenheiten zu reden und zu unterhandeln
haben wird, an den Herrn Grafen von Trautmanns-
dorff,
Ritter vom goldnen Vließ und würklichen K.
K. geheimen Rath, zu wenden. Unterzeichneter er-
greift mit Vergnügen diese Gelegenheit, ihm die Ver-
sicherung seiner sehr ausgezeichneten Hochachtung zu
geben. Wien, den 28sten Januar 1801."

(Unterz.) Colloredo.

Der Englische Gesandte, Lord Minto, hat dem
Kayser in einer Audienz eine Erklärung seines Königs
übergeben, wodurch Oesterreich von allen Verbindlich-
keiten, die es in dem letzten Tractat mit England
eingieng, den Krieg fortzusetzen, nunmehr freygesprochen
wird.

Gestern erschien der Erzherzog Johann zum ersten-
mal im Cirkel bey der Königin von Neapel. Man
spricht von der Vermählung einer Neapolitanischen
Prinzeßin mit einem Deutschen Prinzen. Das Jnteresse
von Neapel wird zu Luneville nicht vergessen.

Die Rußischen Armeen ziehen sich in dem ehemaligen
Pohlen immer mehr zusammen. Die Communication
zwischen der Rußischen Gränze und Gallizien ist ge-
sperrt.

Die neuen Schanzen bey hiesiger Stadt werden wie-
der verschüttet. Die Effecten der Königin von Neapel
sind aus Mähren zurückgekommen.

Der Graf von Metternich geht, nach einigen, als
Gesandter an den Chursächsischen Hof.

Der hiesige alte Cardinal Migazzi hat für die Trup-
pen einen ansehnlichen Beytrag an Wein an den Erz-
herzog Carl gesandt, wofür er ein besonderes Dank-
sagungsschreiben von demselben erhalten hat. Ein Un-
genannter hat an den Kayser 6000 Gulden mit der
Bitte übersandt, diese Summe, welche bey der gegen-
wärtigen Hoffnung zum Frieden nicht mehr als Kriegs-
beytrag angesehen werden könne, als einen Beytrag
zum Jnvaliden-F[o]nds zu verwenden, welches nun auch
geschieht.


Die Gemahlin des Marquis von Lucchesini ist durch
hiesige Stadt nach Paris paßirt. Gestern hielt hier
Obergeneral Augereau die Revüe. Auf dem Ball, den
ihm die Einwohner von Offenbach gaben, überreichten
ihm 12 gleichgekleidete junge Mädchen ein schönes
Gedicht, und umwanden ihn mit Blumen-Guirlanden.

Der vom Französischen Gouvernement hieher ge-
sandte General Mallere kam gestern hier an, und geht
als Commandant nach Aschaffenburg.

Die in öffentlichen Blättern gemeldeten Nachrichten,
daß die Batavischen Truppen den 12ten Februar den

[Spaltenumbruch] “Da Se. Majeſtaͤt mit Einſtimmung Jhres gehei-
men Raths geruht haben, ein Embargo auf die den
Unterthanen Rußlands, Daͤnnemarks und Schwedens
zugehoͤrigen Schiffe in den Brittiſchen Haͤfen legen zu
laſſen ꝛc. und da Sr. Majeſtaͤt vorgeſtellt worden, daß
die Guͤter verſchiedener, ſo mit Embargo belegter
Schiffe das Eigenthum Sr. Majeſtaͤt Unterthanen, oder
das Eigenthum von Perſonen ſind, die keine Untertha-
nen Rußlands, Daͤnnemarks und Schwedens ſind; ſo
geruhen Se. Majeſtaͤt, mit Einſtimmung Jhres gehei-
men Raths zu befehlen und befehlen hiermit, daß alle
am Bord Rußiſcher, Daͤniſcher oder Schwediſcher, jetzt
mit Embargo belegter Schiffe geladne und zur Ausfuhr
beſtimmte Guͤter, der Dispoſition der Eigenthuͤmer
oder deren Agenten uͤberliefert werden ſollen, und zwar
unter gehoͤriger Beſcheinigung an den Beamten, unter
deſſen Verwahrung ſich die erwaͤhnten Schiffe befun-
den, daß die gedachten Guͤter weder zu der Zeit der
Einſchiffung noch jetzt das Eigenthum von Unterthanen
Rußlands, Daͤnnemarks und Schwedens ſind, und fer-
ner, daß alle Guͤter, welche kraft einer Erlaubniß unter
Sr. Majeſtaͤt Handſiegel, in Schiffen eingefuͤhrt wor-
den, welche den Unterthanen Rußlands, Daͤnnemarks
und Schwedens gehoͤren, ebenfalls ſogleich der Dispo-
ſition des Eigenthuͤmers oder deren Agenten unter
gleicher Beſcheinigung und gehoͤriger Beweiſung, daß
beſagte Guͤter mit Koͤnigl. Erlaubniß eingefuͤhrt wor-
den, uͤberliefert werden ſollen. Ferner geruhen Se.
Majeſtaͤt zu befehlen, daß alle Guͤter, welche in Rußi-
ſchen, Daͤniſchen oder Schwediſchen Schiffen ohne
Erlaubniß unter Sr. Majeſtaͤt Handſiegel in dies Land
eingefuͤhrt, und nun mit Embargo belegt ſind, ebenfalls
den Eigenthuͤmern oder ihren Agenten uͤberliefert wer-
den ſollen, wenn bewieſen wird, daß ſolche Guͤter we-
der zur Zeit der Einſchiffung noch jetzt das Eigenthum
von Unterthanen Rußlands, Daͤnnemarks und Schwe-
dens ſind, und wenn ſie hinlaͤngliche Buͤrgſchaft fuͤr
den Fall leiſten, daß irgend einige Proceduren binnen
zwey Monaten nach der Stellung der Buͤrgſchaft ge-
gen jene Guͤter erfolgen moͤchten; werden dieſe Proce-
duren aber nicht binnen zwey Monaten angefangen, ſo iſt
dann die Buͤrgſchafts-Verſchreibung ohne weitre Folge.”

(Unterz.) Fawkener.

Eine andre Koͤnigl. Proclamation vom 28ſten Jan.
enthaͤlt folgendes:

“Da Se. Majeſtaͤt geruht haben, ein Embargo auf
die Schiffe der Unterthanen Rußlands, Daͤnnemarks
und Schwedens in den Brittiſchen Haͤfen legen zu
laſſen, ſo geruhen Sie, mit Einſtimmung Jhres gehei-
men Raths zu befehlen und befehlen hierdurch, daß
keine Perſon in Sr. Majeſtaͤt Staaten Geld oder
Wechſelbriefe, die an irgend eine oder zum Behuf von
Perſonen ſchuldig oder zahlbar ſind, welche Untertha-
nen ſind, oder ſich in den Staaten des Kayſers von
Rußlands, oder der Koͤnige von Daͤnnemark und
Schweden aufhalten, fuͤr die Fracht von Waaren zu
bezahlen, die mit irgend einem Rußiſchen, Schwediſchen
oder Daͤniſchen Schiffe eingefuͤhrt worden, welches ſich
unter beſagtem Embargo befindet, oder welches noch
in der Folge in irgend einen Hafen Sr. Majeſtaͤt Herr-
ſchaft eingebracht werden ſollte, bis Sr. Maj. Wille
weiter bekannt oder andre geſetzmaͤßige Verfuͤgungen
getroffen worden. Wornach ſich jedermann zu
richten ꝛc.”

(Unterz.) Fawkener.


[Spaltenumbruch]

Stocks heute: 3 per Cent conſ. 56 ¼. Cours auf
Hamburg 31. 10. Von Hamburg fehlen 2 Poſten.


Geſtern iſt hier durch einen Courier aus Ofen die
erfreuliche Nachricht eingegangen, daß Jhro Kayſerl.
Hoheit, die Großfuͤrſtin Pawlowna, Gemahlin des Pa-
latinus von Ungarn, gluͤcklich von einem Prinzen ent-
bunden worden.

Der Graf von Colloredo hat nun an die hieſigen
fremden Miniſter folgendes Circulairſchreiben geſandt:

“Unterzeichneter Conferenz- und Cabinetsminiſter hat
die Ehre, den Herrn N. N. zufolge der Befehle Sr.
Kayſerl. Majeſtaͤt einzuladen, ſich kuͤnftig und bis auf
weitre Verfuͤgung in Faͤllen, wo Herr N. N. uͤber
officielle Angelegenheiten zu reden und zu unterhandeln
haben wird, an den Herrn Grafen von Trautmanns-
dorff,
Ritter vom goldnen Vließ und wuͤrklichen K.
K. geheimen Rath, zu wenden. Unterzeichneter er-
greift mit Vergnuͤgen dieſe Gelegenheit, ihm die Ver-
ſicherung ſeiner ſehr ausgezeichneten Hochachtung zu
geben. Wien, den 28ſten Januar 1801.”

(Unterz.) Colloredo.

Der Engliſche Geſandte, Lord Minto, hat dem
Kayſer in einer Audienz eine Erklaͤrung ſeines Koͤnigs
uͤbergeben, wodurch Oeſterreich von allen Verbindlich-
keiten, die es in dem letzten Tractat mit England
eingieng, den Krieg fortzuſetzen, nunmehr freygeſprochen
wird.

Geſtern erſchien der Erzherzog Johann zum erſten-
mal im Cirkel bey der Knigin von Neapel. Man
ſpricht von der Vermaͤhlung einer Neapolitaniſchen
Prinzeßin mit einem Deutſchen Prinzen. Das Jntereſſe
von Neapel wird zu Luneville nicht vergeſſen.

Die Rußiſchen Armeen ziehen ſich in dem ehemaligen
Pohlen immer mehr zuſammen. Die Communication
zwiſchen der Rußiſchen Graͤnze und Gallizien iſt ge-
ſperrt.

Die neuen Schanzen bey hieſiger Stadt werden wie-
der verſchuͤttet. Die Effecten der Koͤnigin von Neapel
ſind aus Maͤhren zuruͤckgekommen.

Der Graf von Metternich geht, nach einigen, als
Geſandter an den Churſaͤchſiſchen Hof.

Der hieſige alte Cardinal Migazzi hat fuͤr die Trup-
pen einen anſehnlichen Beytrag an Wein an den Erz-
herzog Carl geſandt, wofuͤr er ein beſonderes Dank-
ſagungsſchreiben von demſelben erhalten hat. Ein Un-
genannter hat an den Kayſer 6000 Gulden mit der
Bitte uͤberſandt, dieſe Summe, welche bey der gegen-
waͤrtigen Hoffnung zum Frieden nicht mehr als Kriegs-
beytrag angeſehen werden koͤnne, als einen Beytrag
zum Jnvaliden-F[o]nds zu verwenden, welches nun auch
geſchieht.


Die Gemahlin des Marquis von Luccheſini iſt durch
hieſige Stadt nach Paris paßirt. Geſtern hielt hier
Obergeneral Augereau die Revuͤe. Auf dem Ball, den
ihm die Einwohner von Offenbach gaben, uͤberreichten
ihm 12 gleichgekleidete junge Maͤdchen ein ſchoͤnes
Gedicht, und umwanden ihn mit Blumen-Guirlanden.

Der vom Franzoͤſiſchen Gouvernement hieher ge-
ſandte General Mallere kam geſtern hier an, und geht
als Commandant nach Aſchaffenburg.

Die in oͤffentlichen Blaͤttern gemeldeten Nachrichten,
daß die Bataviſchen Truppen den 12ten Februar den

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[[6]/0006] “Da Se. Majeſtaͤt mit Einſtimmung Jhres gehei- men Raths geruht haben, ein Embargo auf die den Unterthanen Rußlands, Daͤnnemarks und Schwedens zugehoͤrigen Schiffe in den Brittiſchen Haͤfen legen zu laſſen ꝛc. und da Sr. Majeſtaͤt vorgeſtellt worden, daß die Guͤter verſchiedener, ſo mit Embargo belegter Schiffe das Eigenthum Sr. Majeſtaͤt Unterthanen, oder das Eigenthum von Perſonen ſind, die keine Untertha- nen Rußlands, Daͤnnemarks und Schwedens ſind; ſo geruhen Se. Majeſtaͤt, mit Einſtimmung Jhres gehei- men Raths zu befehlen und befehlen hiermit, daß alle am Bord Rußiſcher, Daͤniſcher oder Schwediſcher, jetzt mit Embargo belegter Schiffe geladne und zur Ausfuhr beſtimmte Guͤter, der Dispoſition der Eigenthuͤmer oder deren Agenten uͤberliefert werden ſollen, und zwar unter gehoͤriger Beſcheinigung an den Beamten, unter deſſen Verwahrung ſich die erwaͤhnten Schiffe befun- den, daß die gedachten Guͤter weder zu der Zeit der Einſchiffung noch jetzt das Eigenthum von Unterthanen Rußlands, Daͤnnemarks und Schwedens ſind, und fer- ner, daß alle Guͤter, welche kraft einer Erlaubniß unter Sr. Majeſtaͤt Handſiegel, in Schiffen eingefuͤhrt wor- den, welche den Unterthanen Rußlands, Daͤnnemarks und Schwedens gehoͤren, ebenfalls ſogleich der Dispo- ſition des Eigenthuͤmers oder deren Agenten unter gleicher Beſcheinigung und gehoͤriger Beweiſung, daß beſagte Guͤter mit Koͤnigl. Erlaubniß eingefuͤhrt wor- den, uͤberliefert werden ſollen. Ferner geruhen Se. 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Majeſtaͤt geruht haben, ein Embargo auf die Schiffe der Unterthanen Rußlands, Daͤnnemarks und Schwedens in den Brittiſchen Haͤfen legen zu laſſen, ſo geruhen Sie, mit Einſtimmung Jhres gehei- men Raths zu befehlen und befehlen hierdurch, daß keine Perſon in Sr. Majeſtaͤt Staaten Geld oder Wechſelbriefe, die an irgend eine oder zum Behuf von Perſonen ſchuldig oder zahlbar ſind, welche Untertha- nen ſind, oder ſich in den Staaten des Kayſers von Rußlands, oder der Koͤnige von Daͤnnemark und Schweden aufhalten, fuͤr die Fracht von Waaren zu bezahlen, die mit irgend einem Rußiſchen, Schwediſchen oder Daͤniſchen Schiffe eingefuͤhrt worden, welches ſich unter beſagtem Embargo befindet, oder welches noch in der Folge in irgend einen Hafen Sr. Majeſtaͤt Herr- ſchaft eingebracht werden ſollte, bis Sr. Maj. Wille weiter bekannt oder andre geſetzmaͤßige Verfuͤgungen getroffen worden. Wornach ſich jedermann zu richten ꝛc.” (Unterz.) Fawkener. Stocks heute: 3 per Cent conſ. 56 ¼. Cours auf Hamburg 31. 10. Von Hamburg fehlen 2 Poſten. Schreiben aus Wien, vom 31 Januar. Geſtern iſt hier durch einen Courier aus Ofen die erfreuliche Nachricht eingegangen, daß Jhro Kayſerl. Hoheit, die Großfuͤrſtin Pawlowna, Gemahlin des Pa- latinus von Ungarn, gluͤcklich von einem Prinzen ent- bunden worden. Der Graf von Colloredo hat nun an die hieſigen fremden Miniſter folgendes Circulairſchreiben geſandt: “Unterzeichneter Conferenz- und Cabinetsminiſter hat die Ehre, den Herrn N. N. zufolge der Befehle Sr. Kayſerl. Majeſtaͤt einzuladen, ſich kuͤnftig und bis auf weitre Verfuͤgung in Faͤllen, wo Herr N. N. uͤber officielle Angelegenheiten zu reden und zu unterhandeln haben wird, an den Herrn Grafen von Trautmanns- dorff, Ritter vom goldnen Vließ und wuͤrklichen K. K. geheimen Rath, zu wenden. Unterzeichneter er- greift mit Vergnuͤgen dieſe Gelegenheit, ihm die Ver- ſicherung ſeiner ſehr ausgezeichneten Hochachtung zu geben. Wien, den 28ſten Januar 1801.” (Unterz.) Colloredo. Der Engliſche Geſandte, Lord Minto, hat dem Kayſer in einer Audienz eine Erklaͤrung ſeines Koͤnigs uͤbergeben, wodurch Oeſterreich von allen Verbindlich- keiten, die es in dem letzten Tractat mit England eingieng, den Krieg fortzuſetzen, nunmehr freygeſprochen wird. Geſtern erſchien der Erzherzog Johann zum erſten- mal im Cirkel bey der Koͤnigin von Neapel. Man ſpricht von der Vermaͤhlung einer Neapolitaniſchen Prinzeßin mit einem Deutſchen Prinzen. Das Jntereſſe von Neapel wird zu Luneville nicht vergeſſen. Die Rußiſchen Armeen ziehen ſich in dem ehemaligen Pohlen immer mehr zuſammen. Die Communication zwiſchen der Rußiſchen Graͤnze und Gallizien iſt ge- ſperrt. Die neuen Schanzen bey hieſiger Stadt werden wie- der verſchuͤttet. Die Effecten der Koͤnigin von Neapel ſind aus Maͤhren zuruͤckgekommen. Der Graf von Metternich geht, nach einigen, als Geſandter an den Churſaͤchſiſchen Hof. Der hieſige alte Cardinal Migazzi hat fuͤr die Trup- pen einen anſehnlichen Beytrag an Wein an den Erz- herzog Carl geſandt, wofuͤr er ein beſonderes Dank- ſagungsſchreiben von demſelben erhalten hat. Ein Un- genannter hat an den Kayſer 6000 Gulden mit der Bitte uͤberſandt, dieſe Summe, welche bey der gegen- waͤrtigen Hoffnung zum Frieden nicht mehr als Kriegs- beytrag angeſehen werden koͤnne, als einen Beytrag zum Jnvaliden-Fonds zu verwenden, welches nun auch geſchieht. Schreiben aus Frankfurt, vom 3 Februar. Die Gemahlin des Marquis von Luccheſini iſt durch hieſige Stadt nach Paris paßirt. Geſtern hielt hier Obergeneral Augereau die Revuͤe. Auf dem Ball, den ihm die Einwohner von Offenbach gaben, uͤberreichten ihm 12 gleichgekleidete junge Maͤdchen ein ſchoͤnes Gedicht, und umwanden ihn mit Blumen-Guirlanden. Der vom Franzoͤſiſchen Gouvernement hieher ge- ſandte General Mallere kam geſtern hier an, und geht als Commandant nach Aſchaffenburg. Die in oͤffentlichen Blaͤttern gemeldeten Nachrichten, daß die Bataviſchen Truppen den 12ten Februar den

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 23, 10. Februar 1801, S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_231002_1801/6>, abgerufen am 21.11.2024.