Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 23, 10. Februar 1801.[Spaltenumbruch]
"Da Se. Majestät mit Einstimmung Jhres gehei- (Unterz.) Fawkener. Eine andre Königl. Proclamation vom 28sten Jan. "Da Se. Majestät geruht haben, ein Embargo auf (Unterz.) Fawkener. [Spaltenumbruch] Stocks heute: 3 per Cent cons. 56 1/4. Cours auf Schreiben aus Wien, vom 31 Januar. Gestern ist hier durch einen Courier aus Ofen die Der Graf von Colloredo hat nun an die hiesigen "Unterzeichneter Conferenz- und Cabinetsminister hat (Unterz.) Colloredo. Der Englische Gesandte, Lord Minto, hat dem Gestern erschien der Erzherzog Johann zum ersten- Die Rußischen Armeen ziehen sich in dem ehemaligen Die neuen Schanzen bey hiesiger Stadt werden wie- Der Graf von Metternich geht, nach einigen, als Der hiesige alte Cardinal Migazzi hat für die Trup- Schreiben aus Frankfurt, vom 3 Februar. Die Gemahlin des Marquis von Lucchesini ist durch Der vom Französischen Gouvernement hieher ge- Die in öffentlichen Blättern gemeldeten Nachrichten, [Spaltenumbruch]
“Da Se. Majeſtaͤt mit Einſtimmung Jhres gehei- (Unterz.) Fawkener. Eine andre Koͤnigl. Proclamation vom 28ſten Jan. “Da Se. Majeſtaͤt geruht haben, ein Embargo auf (Unterz.) Fawkener. [Spaltenumbruch] Stocks heute: 3 per Cent conſ. 56 ¼. Cours auf Schreiben aus Wien, vom 31 Januar. Geſtern iſt hier durch einen Courier aus Ofen die Der Graf von Colloredo hat nun an die hieſigen “Unterzeichneter Conferenz- und Cabinetsminiſter hat (Unterz.) Colloredo. Der Engliſche Geſandte, Lord Minto, hat dem Geſtern erſchien der Erzherzog Johann zum erſten- Die Rußiſchen Armeen ziehen ſich in dem ehemaligen Die neuen Schanzen bey hieſiger Stadt werden wie- Der Graf von Metternich geht, nach einigen, als Der hieſige alte Cardinal Migazzi hat fuͤr die Trup- Schreiben aus Frankfurt, vom 3 Februar. Die Gemahlin des Marquis von Luccheſini iſt durch Der vom Franzoͤſiſchen Gouvernement hieher ge- Die in oͤffentlichen Blaͤttern gemeldeten Nachrichten, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0006" n="[6]"/><cb/> “Da Se. Majeſtaͤt mit Einſtimmung Jhres gehei-<lb/> men Raths geruht haben, ein Embargo auf die den<lb/> Unterthanen Rußlands, Daͤnnemarks und Schwedens<lb/> zugehoͤrigen Schiffe in den Brittiſchen Haͤfen legen zu<lb/> laſſen ꝛc. und da Sr. Majeſtaͤt vorgeſtellt worden, daß<lb/> die Guͤter verſchiedener, ſo mit Embargo belegter<lb/> Schiffe das Eigenthum Sr. Majeſtaͤt Unterthanen, oder<lb/> das Eigenthum von Perſonen ſind, die keine Untertha-<lb/> nen Rußlands, Daͤnnemarks und Schwedens ſind; ſo<lb/> geruhen Se. Majeſtaͤt, mit Einſtimmung Jhres gehei-<lb/> men Raths zu befehlen und befehlen hiermit, daß alle<lb/> am Bord Rußiſcher, Daͤniſcher oder Schwediſcher, jetzt<lb/> mit Embargo belegter Schiffe geladne und zur Ausfuhr<lb/> beſtimmte Guͤter, der Dispoſition der Eigenthuͤmer<lb/> oder deren Agenten uͤberliefert werden ſollen, und zwar<lb/> unter gehoͤriger Beſcheinigung an den Beamten, unter<lb/> deſſen Verwahrung ſich die erwaͤhnten Schiffe befun-<lb/> den, daß die gedachten Guͤter weder zu der Zeit der<lb/> Einſchiffung noch jetzt das Eigenthum von Unterthanen<lb/> Rußlands, Daͤnnemarks und Schwedens ſind, und fer-<lb/> ner, daß alle Guͤter, welche kraft einer Erlaubniß unter<lb/> Sr. Majeſtaͤt Handſiegel, in Schiffen eingefuͤhrt wor-<lb/> den, welche den Unterthanen Rußlands, Daͤnnemarks<lb/> und Schwedens gehoͤren, ebenfalls ſogleich der Dispo-<lb/> ſition des Eigenthuͤmers oder deren Agenten unter<lb/> gleicher Beſcheinigung und gehoͤriger Beweiſung, daß<lb/> beſagte Guͤter mit Koͤnigl. Erlaubniß eingefuͤhrt wor-<lb/> den, uͤberliefert werden ſollen. Ferner geruhen Se.<lb/> Majeſtaͤt zu befehlen, daß alle Guͤter, welche in Rußi-<lb/> ſchen, Daͤniſchen oder Schwediſchen Schiffen <hi rendition="#g">ohne</hi><lb/> Erlaubniß unter Sr. Majeſtaͤt Handſiegel in dies Land<lb/> eingefuͤhrt, und nun mit Embargo belegt ſind, ebenfalls<lb/> den Eigenthuͤmern oder ihren Agenten uͤberliefert wer-<lb/> den ſollen, wenn bewieſen wird, daß ſolche Guͤter we-<lb/> der zur Zeit der Einſchiffung noch jetzt das Eigenthum<lb/> von Unterthanen Rußlands, Daͤnnemarks und Schwe-<lb/> dens ſind, und wenn ſie hinlaͤngliche Buͤrgſchaft fuͤr<lb/> den Fall leiſten, daß irgend einige Proceduren binnen<lb/> zwey Monaten nach der Stellung der Buͤrgſchaft ge-<lb/> gen jene Guͤter erfolgen moͤchten; werden dieſe Proce-<lb/> duren aber nicht binnen zwey Monaten angefangen, ſo iſt<lb/> dann die Buͤrgſchafts-Verſchreibung ohne weitre Folge.”</p><lb/> <p> <hi rendition="#et">(Unterz.) <hi rendition="#fr">Fawkener.</hi></hi> </p><lb/> <p>Eine andre Koͤnigl. Proclamation vom 28ſten Jan.<lb/> enthaͤlt folgendes:</p><lb/> <p>“Da Se. Majeſtaͤt geruht haben, ein Embargo auf<lb/> die Schiffe der Unterthanen Rußlands, Daͤnnemarks<lb/> und Schwedens in den Brittiſchen Haͤfen legen zu<lb/> laſſen, ſo geruhen Sie, mit Einſtimmung Jhres gehei-<lb/> men Raths zu befehlen und befehlen hierdurch, daß<lb/> keine Perſon in Sr. Majeſtaͤt Staaten Geld oder<lb/> Wechſelbriefe, die an irgend eine oder zum Behuf von<lb/> Perſonen ſchuldig oder zahlbar ſind, welche Untertha-<lb/> nen ſind, oder ſich in den Staaten des Kayſers von<lb/><hi rendition="#fr">Rußlands,</hi> oder der Koͤnige von <hi rendition="#fr">Daͤnnemark</hi> und<lb/><hi rendition="#fr">Schweden</hi> aufhalten, fuͤr die Fracht von Waaren zu<lb/> bezahlen, die mit irgend einem Rußiſchen, Schwediſchen<lb/> oder Daͤniſchen Schiffe eingefuͤhrt worden, welches ſich<lb/> unter beſagtem Embargo befindet, oder welches noch<lb/> in der Folge in irgend einen Hafen Sr. Majeſtaͤt Herr-<lb/> ſchaft eingebracht werden ſollte, bis Sr. Maj. Wille<lb/> weiter bekannt oder andre geſetzmaͤßige Verfuͤgungen<lb/> getroffen worden. Wornach ſich jedermann zu<lb/> richten ꝛc.”</p><lb/> <p> <hi rendition="#et">(Unterz.) <hi rendition="#fr">Fawkener.</hi></hi> </p><lb/> <cb/> <p>Stocks heute: 3 <hi rendition="#aq">per Cent conſ.</hi> 56 ¼. Cours auf<lb/> Hamburg 31. 10. Von Hamburg fehlen 2 Poſten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Schreiben aus Wien,</hi> vom 31 Januar.</hi> </dateline><lb/> <p>Geſtern iſt hier durch einen Courier aus Ofen die<lb/> erfreuliche Nachricht eingegangen, daß Jhro Kayſerl.<lb/> Hoheit, die Großfuͤrſtin Pawlowna, Gemahlin des Pa-<lb/> latinus von Ungarn, gluͤcklich von einem Prinzen ent-<lb/> bunden worden.</p><lb/> <p>Der Graf von Colloredo hat nun an die hieſigen<lb/> fremden Miniſter folgendes Circulairſchreiben geſandt:</p><lb/> <p>“Unterzeichneter Conferenz- und Cabinetsminiſter hat<lb/> die Ehre, den Herrn <hi rendition="#aq">N. N.</hi> zufolge der Befehle Sr.<lb/> Kayſerl. Majeſtaͤt einzuladen, ſich kuͤnftig und bis auf<lb/> weitre Verfuͤgung in Faͤllen, wo Herr <hi rendition="#aq">N. N.</hi> uͤber<lb/> officielle Angelegenheiten zu reden und zu unterhandeln<lb/> haben wird, an den Herrn Grafen <hi rendition="#fr">von Trautmanns-<lb/> dorff,</hi> Ritter vom goldnen Vließ und wuͤrklichen K.<lb/> K. geheimen Rath, zu wenden. Unterzeichneter er-<lb/> greift mit Vergnuͤgen dieſe Gelegenheit, ihm die Ver-<lb/> ſicherung ſeiner ſehr ausgezeichneten Hochachtung zu<lb/> geben. Wien, den 28ſten Januar 1801.”</p><lb/> <p> <hi rendition="#et">(Unterz.) <hi rendition="#fr">Colloredo.</hi></hi> </p><lb/> <p>Der Engliſche Geſandte, Lord Minto, hat dem<lb/> Kayſer in einer Audienz eine Erklaͤrung ſeines Koͤnigs<lb/> uͤbergeben, wodurch Oeſterreich von allen Verbindlich-<lb/> keiten, die es in dem letzten Tractat mit England<lb/> eingieng, den Krieg fortzuſetzen, nunmehr freygeſprochen<lb/> wird.</p><lb/> <p>Geſtern erſchien der Erzherzog Johann zum erſten-<lb/> mal im Cirkel bey der K<choice><sic>uͤ</sic><corr>oͤ</corr></choice>nigin von Neapel. Man<lb/> ſpricht von der Vermaͤhlung einer Neapolitaniſchen<lb/> Prinzeßin mit einem Deutſchen Prinzen. Das Jntereſſe<lb/> von Neapel wird zu Luneville nicht vergeſſen.</p><lb/> <p>Die Rußiſchen Armeen ziehen ſich in dem ehemaligen<lb/> Pohlen immer mehr zuſammen. Die Communication<lb/> zwiſchen der Rußiſchen Graͤnze und Gallizien iſt ge-<lb/> ſperrt.</p><lb/> <p>Die neuen Schanzen bey hieſiger Stadt werden wie-<lb/> der verſchuͤttet. Die Effecten der Koͤnigin von Neapel<lb/> ſind aus Maͤhren zuruͤckgekommen.</p><lb/> <p>Der Graf von Metternich geht, nach einigen, als<lb/> Geſandter an den Churſaͤchſiſchen Hof.</p><lb/> <p>Der hieſige alte Cardinal Migazzi hat fuͤr die Trup-<lb/> pen einen anſehnlichen Beytrag an Wein an den Erz-<lb/> herzog Carl geſandt, wofuͤr er ein beſonderes Dank-<lb/> ſagungsſchreiben von demſelben erhalten hat. Ein Un-<lb/> genannter hat an den Kayſer 6000 Gulden mit der<lb/> Bitte uͤberſandt, dieſe Summe, welche bey der gegen-<lb/> waͤrtigen Hoffnung zum Frieden nicht mehr als Kriegs-<lb/> beytrag angeſehen werden koͤnne, als einen Beytrag<lb/> zum Jnvaliden-F<supplied cert="high">o</supplied>nds zu verwenden, welches nun auch<lb/> geſchieht.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Schreiben aus Frankfurt,</hi> vom 3 Februar.</hi> </dateline><lb/> <p>Die Gemahlin des Marquis von Luccheſini iſt durch<lb/> hieſige Stadt nach Paris paßirt<choice><sic>..</sic><corr>.</corr></choice> Geſtern hielt hier<lb/> Obergeneral Augereau die Revuͤe. Auf dem Ball, den<lb/> ihm die Einwohner von Offenbach gaben, uͤberreichten<lb/> ihm 12 gleichgekleidete junge Maͤdchen ein ſchoͤnes<lb/> Gedicht, und umwanden ihn mit Blumen-Guirlanden.</p><lb/> <p>Der vom Franzoͤſiſchen Gouvernement hieher ge-<lb/> ſandte General Mallere kam geſtern hier an, und geht<lb/> als Commandant nach Aſchaffenburg.</p><lb/> <p>Die in oͤffentlichen Blaͤttern gemeldeten Nachrichten,<lb/> daß die Bataviſchen Truppen den 12ten Februar den<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[6]/0006]
“Da Se. Majeſtaͤt mit Einſtimmung Jhres gehei-
men Raths geruht haben, ein Embargo auf die den
Unterthanen Rußlands, Daͤnnemarks und Schwedens
zugehoͤrigen Schiffe in den Brittiſchen Haͤfen legen zu
laſſen ꝛc. und da Sr. Majeſtaͤt vorgeſtellt worden, daß
die Guͤter verſchiedener, ſo mit Embargo belegter
Schiffe das Eigenthum Sr. Majeſtaͤt Unterthanen, oder
das Eigenthum von Perſonen ſind, die keine Untertha-
nen Rußlands, Daͤnnemarks und Schwedens ſind; ſo
geruhen Se. Majeſtaͤt, mit Einſtimmung Jhres gehei-
men Raths zu befehlen und befehlen hiermit, daß alle
am Bord Rußiſcher, Daͤniſcher oder Schwediſcher, jetzt
mit Embargo belegter Schiffe geladne und zur Ausfuhr
beſtimmte Guͤter, der Dispoſition der Eigenthuͤmer
oder deren Agenten uͤberliefert werden ſollen, und zwar
unter gehoͤriger Beſcheinigung an den Beamten, unter
deſſen Verwahrung ſich die erwaͤhnten Schiffe befun-
den, daß die gedachten Guͤter weder zu der Zeit der
Einſchiffung noch jetzt das Eigenthum von Unterthanen
Rußlands, Daͤnnemarks und Schwedens ſind, und fer-
ner, daß alle Guͤter, welche kraft einer Erlaubniß unter
Sr. Majeſtaͤt Handſiegel, in Schiffen eingefuͤhrt wor-
den, welche den Unterthanen Rußlands, Daͤnnemarks
und Schwedens gehoͤren, ebenfalls ſogleich der Dispo-
ſition des Eigenthuͤmers oder deren Agenten unter
gleicher Beſcheinigung und gehoͤriger Beweiſung, daß
beſagte Guͤter mit Koͤnigl. Erlaubniß eingefuͤhrt wor-
den, uͤberliefert werden ſollen. Ferner geruhen Se.
Majeſtaͤt zu befehlen, daß alle Guͤter, welche in Rußi-
ſchen, Daͤniſchen oder Schwediſchen Schiffen ohne
Erlaubniß unter Sr. Majeſtaͤt Handſiegel in dies Land
eingefuͤhrt, und nun mit Embargo belegt ſind, ebenfalls
den Eigenthuͤmern oder ihren Agenten uͤberliefert wer-
den ſollen, wenn bewieſen wird, daß ſolche Guͤter we-
der zur Zeit der Einſchiffung noch jetzt das Eigenthum
von Unterthanen Rußlands, Daͤnnemarks und Schwe-
dens ſind, und wenn ſie hinlaͤngliche Buͤrgſchaft fuͤr
den Fall leiſten, daß irgend einige Proceduren binnen
zwey Monaten nach der Stellung der Buͤrgſchaft ge-
gen jene Guͤter erfolgen moͤchten; werden dieſe Proce-
duren aber nicht binnen zwey Monaten angefangen, ſo iſt
dann die Buͤrgſchafts-Verſchreibung ohne weitre Folge.”
(Unterz.) Fawkener.
Eine andre Koͤnigl. Proclamation vom 28ſten Jan.
enthaͤlt folgendes:
“Da Se. Majeſtaͤt geruht haben, ein Embargo auf
die Schiffe der Unterthanen Rußlands, Daͤnnemarks
und Schwedens in den Brittiſchen Haͤfen legen zu
laſſen, ſo geruhen Sie, mit Einſtimmung Jhres gehei-
men Raths zu befehlen und befehlen hierdurch, daß
keine Perſon in Sr. Majeſtaͤt Staaten Geld oder
Wechſelbriefe, die an irgend eine oder zum Behuf von
Perſonen ſchuldig oder zahlbar ſind, welche Untertha-
nen ſind, oder ſich in den Staaten des Kayſers von
Rußlands, oder der Koͤnige von Daͤnnemark und
Schweden aufhalten, fuͤr die Fracht von Waaren zu
bezahlen, die mit irgend einem Rußiſchen, Schwediſchen
oder Daͤniſchen Schiffe eingefuͤhrt worden, welches ſich
unter beſagtem Embargo befindet, oder welches noch
in der Folge in irgend einen Hafen Sr. Majeſtaͤt Herr-
ſchaft eingebracht werden ſollte, bis Sr. Maj. Wille
weiter bekannt oder andre geſetzmaͤßige Verfuͤgungen
getroffen worden. Wornach ſich jedermann zu
richten ꝛc.”
(Unterz.) Fawkener.
Stocks heute: 3 per Cent conſ. 56 ¼. Cours auf
Hamburg 31. 10. Von Hamburg fehlen 2 Poſten.
Schreiben aus Wien, vom 31 Januar.
Geſtern iſt hier durch einen Courier aus Ofen die
erfreuliche Nachricht eingegangen, daß Jhro Kayſerl.
Hoheit, die Großfuͤrſtin Pawlowna, Gemahlin des Pa-
latinus von Ungarn, gluͤcklich von einem Prinzen ent-
bunden worden.
Der Graf von Colloredo hat nun an die hieſigen
fremden Miniſter folgendes Circulairſchreiben geſandt:
“Unterzeichneter Conferenz- und Cabinetsminiſter hat
die Ehre, den Herrn N. N. zufolge der Befehle Sr.
Kayſerl. Majeſtaͤt einzuladen, ſich kuͤnftig und bis auf
weitre Verfuͤgung in Faͤllen, wo Herr N. N. uͤber
officielle Angelegenheiten zu reden und zu unterhandeln
haben wird, an den Herrn Grafen von Trautmanns-
dorff, Ritter vom goldnen Vließ und wuͤrklichen K.
K. geheimen Rath, zu wenden. Unterzeichneter er-
greift mit Vergnuͤgen dieſe Gelegenheit, ihm die Ver-
ſicherung ſeiner ſehr ausgezeichneten Hochachtung zu
geben. Wien, den 28ſten Januar 1801.”
(Unterz.) Colloredo.
Der Engliſche Geſandte, Lord Minto, hat dem
Kayſer in einer Audienz eine Erklaͤrung ſeines Koͤnigs
uͤbergeben, wodurch Oeſterreich von allen Verbindlich-
keiten, die es in dem letzten Tractat mit England
eingieng, den Krieg fortzuſetzen, nunmehr freygeſprochen
wird.
Geſtern erſchien der Erzherzog Johann zum erſten-
mal im Cirkel bey der Koͤnigin von Neapel. Man
ſpricht von der Vermaͤhlung einer Neapolitaniſchen
Prinzeßin mit einem Deutſchen Prinzen. Das Jntereſſe
von Neapel wird zu Luneville nicht vergeſſen.
Die Rußiſchen Armeen ziehen ſich in dem ehemaligen
Pohlen immer mehr zuſammen. Die Communication
zwiſchen der Rußiſchen Graͤnze und Gallizien iſt ge-
ſperrt.
Die neuen Schanzen bey hieſiger Stadt werden wie-
der verſchuͤttet. Die Effecten der Koͤnigin von Neapel
ſind aus Maͤhren zuruͤckgekommen.
Der Graf von Metternich geht, nach einigen, als
Geſandter an den Churſaͤchſiſchen Hof.
Der hieſige alte Cardinal Migazzi hat fuͤr die Trup-
pen einen anſehnlichen Beytrag an Wein an den Erz-
herzog Carl geſandt, wofuͤr er ein beſonderes Dank-
ſagungsſchreiben von demſelben erhalten hat. Ein Un-
genannter hat an den Kayſer 6000 Gulden mit der
Bitte uͤberſandt, dieſe Summe, welche bey der gegen-
waͤrtigen Hoffnung zum Frieden nicht mehr als Kriegs-
beytrag angeſehen werden koͤnne, als einen Beytrag
zum Jnvaliden-Fonds zu verwenden, welches nun auch
geſchieht.
Schreiben aus Frankfurt, vom 3 Februar.
Die Gemahlin des Marquis von Luccheſini iſt durch
hieſige Stadt nach Paris paßirt. Geſtern hielt hier
Obergeneral Augereau die Revuͤe. Auf dem Ball, den
ihm die Einwohner von Offenbach gaben, uͤberreichten
ihm 12 gleichgekleidete junge Maͤdchen ein ſchoͤnes
Gedicht, und umwanden ihn mit Blumen-Guirlanden.
Der vom Franzoͤſiſchen Gouvernement hieher ge-
ſandte General Mallere kam geſtern hier an, und geht
als Commandant nach Aſchaffenburg.
Die in oͤffentlichen Blaͤttern gemeldeten Nachrichten,
daß die Bataviſchen Truppen den 12ten Februar den
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription.
(2014-08-05T12:18:56Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Weitere Informationen:Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien. Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst). Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |