Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 21, 6. Februar 1801.Mit allergnädigster Kayserlichen Freyheit. Staats- und
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Gelehrte Zei- [Abbildung] tung des Hamburgischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN. Anno 1801. (Am Freytage, den 4 Februar.) Num. 21. [Beginn Spaltensatz]
Schreiben aus London, vom 30 Jan. Folgendes ist die Note, übergeben am 27sten December 1800 von dem Englischen Charge d'Affaires, Herrn Drum- mond, in Copenhagen, an den Staatssecretair, Grafen von Bernstorff. "Da der Hof von London unterrichtet worden, daß (Unterz.) Drummond." Antwort des Herrn Grafen von Bernstorff. "Nachdem unterzeichneter Staatssecretair der aus- "Der Londoner Hof muß sehr unrichtige Nachrichten Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit. Staats- und
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Gelehrte Zei- [Abbildung] tung des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN. Anno 1801. (Am Freytage, den 4 Februar.) Num. 21. [Beginn Spaltensatz]
Schreiben aus London, vom 30 Jan. Folgendes iſt die Note, uͤbergeben am 27ſten December 1800 von dem Engliſchen Charge d’Affaires, Herrn Drum- mond, in Copenhagen, an den Staatsſecretair, Grafen von Bernſtorff. “Da der Hof von London unterrichtet worden, daß (Unterz.) Drummond.” Antwort des Herrn Grafen von Bernſtorff. “Nachdem unterzeichneter Staatsſecretair der aus- “Der Londoner Hof muß ſehr unrichtige Nachrichten <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[1]"/> <titlePage type="main"> <imprimatur> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.</hi> </hi> </imprimatur><lb/> <docTitle> <titlePart type="main"> <hi rendition="#b">Staats- und <figure/> Gelehrte</hi><lb/> <hi rendition="#b #g"><hi rendition="#in">Z</hi>ei- <figure/>tung</hi><lb/> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">des Hamburgiſchen unpartheyiſchen</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i"><hi rendition="#in">C</hi>ORRESPONDENTEN.</hi> </hi> </hi> </titlePart> </docTitle><lb/> <docDate><hi rendition="#aq">Anno</hi> 1801. <space dim="horizontal"/>(Am Freytage, den 4 Februar.)</docDate> <space dim="horizontal"/> <docTitle> <titlePart type="sub"> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Num.</hi> 21.</hi> </titlePart> </docTitle> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </titlePage><lb/> </front> <body> <cb type="start"/> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Schreiben aus London,</hi> vom 30 Jan.</hi> </dateline><lb/> <p>Folgendes iſt die</p> </div><lb/> <div type="letter"> <head> <hi rendition="#fr">Note, uͤbergeben am 27ſten December 1800 von<lb/> dem Engliſchen Charge d’Affaires, Herrn Drum-<lb/> mond, in Copenhagen, an den Staatsſecretair,<lb/> Grafen von Bernſtorff.</hi> </head><lb/> <p>“Da der Hof von London unterrichtet worden, daß<lb/><hi rendition="#fr">feindliche Negociationen</hi> gegen das Brittiſche Reich<lb/> ſehr lebhaft betrieben werden, ſo haͤlt er es unter die-<lb/> ſen Umſtaͤnden fuͤr ſeine Pflicht, ſich an den Miniſter<lb/> Sr. Daͤniſchen Majeſtaͤt zu wenden, um von demſel-<lb/> ben eine freymuͤthige und genugthuende Erklaͤrung zu<lb/> fordern. 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Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.
Staats- und
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Gelehrte
Zei-
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tung
des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN.
Anno 1801. (Am Freytage, den 4 Februar.) Num. 21.
Schreiben aus London, vom 30 Jan.
Folgendes iſt die
Note, uͤbergeben am 27ſten December 1800 von
dem Engliſchen Charge d’Affaires, Herrn Drum-
mond, in Copenhagen, an den Staatsſecretair,
Grafen von Bernſtorff.
“Da der Hof von London unterrichtet worden, daß
feindliche Negociationen gegen das Brittiſche Reich
ſehr lebhaft betrieben werden, ſo haͤlt er es unter die-
ſen Umſtaͤnden fuͤr ſeine Pflicht, ſich an den Miniſter
Sr. Daͤniſchen Majeſtaͤt zu wenden, um von demſel-
ben eine freymuͤthige und genugthuende Erklaͤrung zu
fordern. An allen Hoͤfen Europens ſpricht man oͤffent-
lich von einer Confoͤderation zwiſchen Daͤnnemark und
mehrern andern Maͤchten, um die Ausuͤbung der See-
Grundſaͤtze mit Gewalt zu hindern, auf welchen das
Anſehn des Brittiſchen Reichs zur See vorzuͤglich be-
ruht, welche in allen Kriegen von allen See-Staaten
befolgt worden und durch deren Tribunale anerkannt
ſind. Se. Majeſtaͤt, im Vertrauen auf die Loyalitaͤt
Sr. Daͤniſchen Majeſtaͤt und auf die Beobachtung der
neulich zwiſchen beyden Hoͤfen eingegangenen Verbind-
lichkeiten, haben von Jhnen keine Erklaͤrung uͤber
dieſen Punct gefordert. Es war deren Wunſch, zu er-
warten, bis Daͤnnemark es fuͤr Pflicht halten wuͤrde,
dieſen Geruͤchten zu widerſprechen, welche deſſen Treue
und Glauben ſo nachtheilig und mit der Erhaltung des
guten Verſtaͤndniſſes zwiſchen beyden Laͤndern ſo wenig
vertraͤglich ſind. Das Betragen und die oͤffentliche
Erklaͤrung einer dieſer Maͤchte, welche, wie man be-
hauptet, die Confoͤderation eingegangen ſind, erlauht
jetzt Sr. Majeſtaͤt nicht, laͤnger das bisherige Stil-
ſchweigen zu beobachten. Der Unterzeichnete findet
ſich daber verpflichtet, von Sr. Excellenz, dem Grafen
von Bernſtorff, eine deutliche, offene und befriedigende
Antwort uͤber die Beſchaffenheit, den Gegenſtand und
Jnhalt der Verbindlichkeiten zu fordern, welche Se.
Daͤniſche Majeſtaͤt eingegangen ſind, oder uͤber die Ne-
gociationen, welche in Betracht einer Sache ſtatt fin-
den, die die Wuͤrde Sr. Brittiſchen Majeſtaͤt und das
Wohl Jhres Volks ſo ſehr intereßirt. Se. Britti-
ſche Majeſtaͤt, ftets bereit, die Beweiſe der Freund-
ſchaft zu erwiedern, welche Sie von Sr. Daͤniſchen
Majeſtaͤt erhalten werden, hoffen jetzt, in der Antwort
des Daͤniſchen Hofes auf dieſes Verlangen eine neue
Veranlaſſung zur Erzeugung neuer Freundſchaft zu
finden. Bey der Note; bedient ſich der Unterzeichnete
der Gelegenheit, ſeine volle Hochachtung zu bezeugen,
mit welcher er die Ehre hat zu ſeyn ꝛc.
(Unterz.) Drummond.”
Antwort des Herrn Grafen von Bernſtorff.
“Nachdem unterzeichneter Staatsſecretair der aus-
waͤrtigen Angelegenheiten den Koͤnig, ſeinen Herrn,
von dem Jnhalt der Note benachrichtigt hat, welche
Herr Drummond ihm die Ehre erwieſen, ihm unterm
27ſten dieſes zuzuſtellen, ſo iſt er bevollmaͤchtigt wor-
den, folgendes darauf zu antworten:”
“Der Londoner Hof muß ſehr unrichtige Nachrichten
erhalten haben, daß er einen Augenblick im Stande ge-
weſen iſt, zu glauben, daß Daͤnnemark feindliche oder
ſolche Projecte gegen ihn entworfen habe, die mit der
Erhaltung des guten Einverſtaͤndniſſes, welches zwiſchen
den beyden Kronen beſteht, unvertraͤglich waͤren; und
der Koͤnig iſt Sr. Brittiſchen Majeſtaͤt ſehr dafuͤr ver-
pflichtet, daß Sie ihm Gelegenheit verſchafft haben,
auf das allerpoſitivſte Anfuͤhrungen zu widerlegen, die
eben ſo ungegruͤndet, als den entſchiedendſten Geſinnun-
gen des Koͤnigs zuwider ſind.”
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