Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 18, Hamburg, 31. Januar 1801.[Spaltenumbruch]
den Verluft der feindlichen Schiffe und Ladungen nach Bey der Notificirung des Embargo sollen von un- Heute hielten die hiesigen Kaufleute wegen der Lage Ein Officier von der Canalflotte schreibt unterm Zu Portsmouth, wo jetzt eine neue Flotte von 25 Es heißt, es solle auch dem Parlement vorgeschlagen Verschiedene Kaufleute und mehrere unsrer Großen Da Herr Jefferson, der ein Freund von Frankreich Jm Unterhause waren gestern gegen 300 Mitglieder Schreiben aus Mayland, vom 13 Jan. Die Neapolitaner unter General Dümas sind wie- Am 9ten dieses war das Castell St. Felice zu Ve- Der Pabst hat den Cardinal Bourbon, Erzbischof Schreiben aus Botzen, vom 17 Januar. Gestern hörte man auf den benachbarten Berge un- Schreiben aus Salzburg, vom 18 Jan. Der allgemeinen Versicherung nach wird das Fran- Schreiben aus Augsburg, vom 23 Januar. Gestern ist der Stallmeister des Obergenerals Mo- Der kriegsgefangene Kayserl. Uhlanen-Oberstlieut., Vorgestern ist der Herzogl. Würtembergische Geh. Gestern sind zwey Couriers, der eine von Wien, der Schreiben aus Preßburg, vom 18 Jan. Se. K. K. Majestät haben die verwittwete Gräfin Paswan Oglu hat nun auch Silber- und Goldmün- Schreiben aus Brzesc, in Lithauen, vom 3 Januar. Die Rußisch-Kayserl. Armee, die in der ganzen Ge- Schreiben aus Smyrna, vom 16 Dec. Die Englische Flotte, gegen 140 Segel stark, ist [Spaltenumbruch]
den Verluft der feindlichen Schiffe und Ladungen nach Bey der Notificirung des Embargo ſollen von un- Heute hielten die hieſigen Kaufleute wegen der Lage Ein Officier von der Canalflotte ſchreibt unterm Zu Portsmouth, wo jetzt eine neue Flotte von 25 Es heißt, es ſolle auch dem Parlement vorgeſchlagen Verſchiedene Kaufleute und mehrere unſrer Großen Da Herr Jefferſon, der ein Freund von Frankreich Jm Unterhauſe waren geſtern gegen 300 Mitglieder Schreiben aus Mayland, vom 13 Jan. Die Neapolitaner unter General Duͤmas ſind wie- Am 9ten dieſes war das Caſtell St. Felice zu Ve- Der Pabſt hat den Cardinal Bourbon, Erzbiſchof Schreiben aus Botzen, vom 17 Januar. Geſtern hoͤrte man auf den benachbarten Berge un- Schreiben aus Salzburg, vom 18 Jan. Der allgemeinen Verſicherung nach wird das Fran- Schreiben aus Augsburg, vom 23 Januar. Geſtern iſt der Stallmeiſter des Obergenerals Mo- Der kriegsgefangene Kayſerl. Uhlanen-Oberſtlieut., Vorgeſtern iſt der Herzogl. Wuͤrtembergiſche Geh. Geſtern ſind zwey Couriers, der eine von Wien, der Schreiben aus Preßburg, vom 18 Jan. Se. K. K. Majeſtaͤt haben die verwittwete Graͤfin Paswan Oglu hat nun auch Silber- und Goldmuͤn- Schreiben aus Brzesc, in Lithauen, vom 3 Januar. Die Rußiſch-Kayſerl. Armee, die in der ganzen Ge- Schreiben aus Smyrna, vom 16 Dec. Die Engliſche Flotte, gegen 140 Segel ſtark, iſt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/><cb/> den Verluft der feindlichen Schiffe und Ladungen nach<lb/> ſich fuͤhren, nicht erfolgt. 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Es heißt,<lb/> daß die Expedition nach St. Domingo beſtimmt war,<lb/> wohin der General Sahuguet d’Eſpagnac mit Truppen<lb/> gebracht werden ſollte, um dieſe Colonie wieder ganz<lb/> fuͤr Frankreich herzuſtellen. Sir Edw. Pellew zwang<lb/> aber die Franzoͤſiſche Diviſion, in Breſt wieder einzu-<lb/> laufen.”</p><lb/> <p>Zu Portsmouth, wo jetzt eine neue Flotte von 25<lb/> Linienſchiffen ausgeruͤſtet wird, muͤſſen alle Seeoſſiciers<lb/> am Bord ihrer Schiffe ſchlaſen. Auch zu Chatam<lb/> und in andern Haͤfen werden die vorraͤthigen Kriegs-<lb/> ſchiffe ausgeruͤſtet. Ueberhaupt weiſet die Engliſche<lb/> Geſchichte keine groͤßere Ruͤſtungen als die auf, welche<lb/> jetzt gemacht werden.</p><lb/> <p>Es heißt, es ſolle auch dem Parlement vorgeſchlagen<lb/> werden, zur Sicherung gegen eine feindliche Landung<lb/> noch 150000 Mann Landtruppen auszuheben.</p><lb/> <p>Verſchiedene Kaufleute und mehrere unſrer Großen<lb/> wollen, wenn die Nordiſchen Angelegenheiten eine wei-<lb/> tere kriegeriſche Wendung nehmen, bewaſſnete Privat-<lb/> Schiffe, beſonders <choice><sic>d</sic><corr>g</corr></choice>egen die Beſitzungen und den Han-<lb/> del der Daͤnen und Schweden in den fremden Welt-<lb/> theilen, ausruͤſten, damit unſere Regierung ihre See-<lb/> macht deſto beſſer zur Vertheidigung des vereinigten<lb/> Koͤnigreichs gebrauchen koͤnne.</p><lb/> <p>Da Herr Jefferſon, der ein Freund von Frankreich<lb/> iſt, wie es bis jetzt ſcheint, Praͤſident der vereinigten<lb/> Staaten von Nordamerica wird, ſo iſt dies fuͤr Eng-<lb/> land ein unangenehmer Umſtand, zumal bey den jetzigen<lb/> Verwickelungen mit den Nordiſchen Maͤchten.</p><lb/> <p>Jm Unterhauſe waren geſtern gegen 300 Mitglieder<lb/> anweſend, worunter indeß nur 20 Jrlaͤndiſche waren.<lb/> Biele Parlementsglieder ſind noch nicht aus Jrland in<lb/> London angekommen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Schreiben aus Mayland,</hi> vom 13 Jan.</hi> </dateline><lb/> <p>Die Neapolitaner unter General Duͤmas ſind wie-<lb/> der ganz aus dem Gebiet von Toscana vertrieben wor-<lb/> den, und die Regierung dieſes Landes, welche nach<lb/> Pifa geflohen war, iſt wieder nach Florenz zuruͤckge-<lb/> kehrt.</p><lb/> <p>Am 9ten dieſes war das Caſtell St. Felice zu Ve-<lb/> rona noch in den Haͤnden der Oeſterreicher. 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den Verluft der feindlichen Schiffe und Ladungen nach
ſich fuͤhren, nicht erfolgt. Mehrere Privatperſonen
haben zwar ſchon Kaper ausgeruͤſtet, aber noch keine
Marquebriefe erhalten.
Bey der Notificirung des Embargo ſollen von un-
ſrer Seite zu Copenhagen noch freundſchaftliche Vor-
ſtellungen in Hinſicht der Nordiſchen Convention ge-
macht werden.
Heute hielten die hieſigen Kaufleute wegen der Lage
der Sachen im Norden eine Zuſammenkunft auf Lloyd’s
Caffeehauſe.
Ein Officier von der Canalflotte ſchreibt unterm
20ſten folgendes aus Plymouth: “Geſtern kamen wir
aus der Gegend von Breſt in Cawſand Bay an. Wir
zweifeln nicht, daß die Franzoͤſ. Escadre, welche bey
unſerm Erſcheinen nach Breſt zuruͤckſegelte, nach Weſt-
indien beſtimmt war, weil 1500 eingeſchiffte Perſonen
aus Schwarzen, Mulatten und andern Leuten beſtanden
die ſich aus Weſtindien gefluͤchtet hatten. Es heißt,
daß die Expedition nach St. Domingo beſtimmt war,
wohin der General Sahuguet d’Eſpagnac mit Truppen
gebracht werden ſollte, um dieſe Colonie wieder ganz
fuͤr Frankreich herzuſtellen. Sir Edw. Pellew zwang
aber die Franzoͤſiſche Diviſion, in Breſt wieder einzu-
laufen.”
Zu Portsmouth, wo jetzt eine neue Flotte von 25
Linienſchiffen ausgeruͤſtet wird, muͤſſen alle Seeoſſiciers
am Bord ihrer Schiffe ſchlaſen. Auch zu Chatam
und in andern Haͤfen werden die vorraͤthigen Kriegs-
ſchiffe ausgeruͤſtet. Ueberhaupt weiſet die Engliſche
Geſchichte keine groͤßere Ruͤſtungen als die auf, welche
jetzt gemacht werden.
Es heißt, es ſolle auch dem Parlement vorgeſchlagen
werden, zur Sicherung gegen eine feindliche Landung
noch 150000 Mann Landtruppen auszuheben.
Verſchiedene Kaufleute und mehrere unſrer Großen
wollen, wenn die Nordiſchen Angelegenheiten eine wei-
tere kriegeriſche Wendung nehmen, bewaſſnete Privat-
Schiffe, beſonders gegen die Beſitzungen und den Han-
del der Daͤnen und Schweden in den fremden Welt-
theilen, ausruͤſten, damit unſere Regierung ihre See-
macht deſto beſſer zur Vertheidigung des vereinigten
Koͤnigreichs gebrauchen koͤnne.
Da Herr Jefferſon, der ein Freund von Frankreich
iſt, wie es bis jetzt ſcheint, Praͤſident der vereinigten
Staaten von Nordamerica wird, ſo iſt dies fuͤr Eng-
land ein unangenehmer Umſtand, zumal bey den jetzigen
Verwickelungen mit den Nordiſchen Maͤchten.
Jm Unterhauſe waren geſtern gegen 300 Mitglieder
anweſend, worunter indeß nur 20 Jrlaͤndiſche waren.
Biele Parlementsglieder ſind noch nicht aus Jrland in
London angekommen.
Schreiben aus Mayland, vom 13 Jan.
Die Neapolitaner unter General Duͤmas ſind wie-
der ganz aus dem Gebiet von Toscana vertrieben wor-
den, und die Regierung dieſes Landes, welche nach
Pifa geflohen war, iſt wieder nach Florenz zuruͤckge-
kehrt.
Am 9ten dieſes war das Caſtell St. Felice zu Ve-
rona noch in den Haͤnden der Oeſterreicher. Der Com-
mandant deſſelben verlangte freyen Abzug mit allen
militairiſchen Ehren, der ihm aber verweigert wurde,
worauf er die Stadt zu bombardiren drohte. Allein
General Bruͤne ließ ihm wiſſen, er wuͤrde in dieſem
Fall das Caſtell ſtuͤrmen und die Beſatzung uͤber die
Klinge ſpringen laſſen.
Der Pabſt hat den Cardinal Bourbon, Erzbiſchof
von Sevilla, zum Biſchof von Toledo, mit Beybehal-
tung des erſten Bisthums ernannt.
Schreiben aus Botzen, vom 17 Januar.
Geſtern hoͤrte man auf den benachbarten Berge un-
ſrer Stadt eine lange und ſtarke Kanonade. Der
Schall kam aus der Gegend zwiſchen der Brenta und
Piava im Venetianiſchen. Man glaubt, daß nach der
Vereinigung des Corps von Vukaſſovich mit General
Bellegarde noch eine Schlacht oder ein ſtarkes Treffen
mit den Franzoſen vorgefallen.
Schreiben aus Salzburg, vom 18 Jan.
Der allgemeinen Verſicherung nach wird das Fran-
zoͤſ. Hauptquartier am 25ſten und 26ſten dieſes von
hier zunaͤchſt nach Muͤnchen, und von da nach einem
kurzen Aufenthalt nach Augsburg abgehen, wenn keine
andre Umſtaͤnde eintreten.
Schreiben aus Augsburg, vom 23 Januar.
Geſtern iſt der Stallmeiſter des Obergenerals Mo-
reau mit deſſen Pferden, 17 an der Zahl, die ſeit meh-
rern Monaten in der hieſigen Biſchoͤfl. Reſidenz ſtan-
den, nach Straßburg aufgebrochen.
Der kriegsgefangene Kayſerl. Uhlanen-Oberſtlieut.,
Prinz von Lichtenſtein, befindet ſich noch mit Erlaub-
niß des Obergenerals Moreau hier bey ſeinem verwun-
deten Bruder. Es iſt falſch, daß er bey ſeiner Ge-
fangennehmung ſeine ganze koſtbare Equipage eingebuͤßt
habe. Er verlohr nichts weiter als ſeine Boͤrfe, mit
ohngefaͤhr 150 Ducaten, und ein ſchoͤnes Pferd.
Vorgeſtern iſt der Herzogl. Wuͤrtembergiſche Geh.
Rath Pfeiffer, der ſich ſchon ſeit einigen Monaten hier
aufgehalten, nach Salzburg abgereiſet, um dem Ober-
general im Namen des Herzogs zu melden, daß der-
ſelbe die Herren von Seckendorff und Normann nach
Paris abgeſchickt habe, um einen Separatfrieden abzu-
ſchließen.
Geſtern ſind zwey Couriers, der eine von Wien, der
andre von Salzburg kommend, und ein dritter, von
Paris nach Wien beſtimmt, hier durchpaßirt. — Aber
derjenige Courier, welcher von Luneville die unterzeich-
neten Friedens-Praͤliminarien nach Wien bringen ſoll,
iſt, ſo viel man weiß, noch nicht hier durchpaßirt.
Schreiben aus Preßburg, vom 18 Jan.
Se. K. K. Majeſtaͤt haben die verwittwete Graͤfin
von Revay, gebohrne Graͤfin Eſterhazy Excellenz, zur
Oberhofmeiſterin Jhro Kayſerl. Hoheit, der Erzher-
zogin Großfuͤrſtin, Gemahlin des Erzherzogs Palatinus,
ernannt, und die vormalige Oberhofmeiſterin, Graͤfin
von Traun, wegen ihrer kraͤnklichen Geſundheitsum-
ſtaͤnde dieſes Dienſtes enthoben.
Paswan Oglu hat nun auch Silber- und Goldmuͤn-
zen ſchlagen laſſen. Auf der einen Seite iſt ſein Bild-
niß, auf der andern die Jnſchrift: “Sultan Osman,
Paswan Oglu.”
Schreiben aus Brzesc, in Lithauen,
vom 3 Januar.
Die Rußiſch-Kayſerl. Armee, die in der ganzen Ge-
gend cantonirt, hat die zweyte Marſch-Ordre erhalten.
Die tiefer im Lande gelegene Artillerie iſt ſchon in
Bewegung hieher nach der Graͤnze.
Schreiben aus Smyrna, vom 16 Dec.
Die Engliſche Flotte, gegen 140 Segel ſtark, iſt
ſeit 3 Tagen in unſern Gewaͤſſern angekommen. Der
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