Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 154, Hamburg, 25. September 1751.Anno 1751. Num. 154 Stats- u.
[Abbildung]
Gelehrte Zei-tung Des Hamburgischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN Am Sonnabend, den 25 September. [Beginn Spaltensatz]
Petersburg, den 7 September. Man hat allhier von Constantinopel weitläuf- Der Major Obrescow, Hofrath, welchem die Anno 1751. Num. 154 Stats- u.
[Abbildung]
Gelehrte Zei-tung Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN Am Sonnabend, den 25 September. [Beginn Spaltensatz]
Petersburg, den 7 September. Man hat allhier von Conſtantinopel weitlaͤuf- Der Major Obrescow, Hofrath, welchem die <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[1]"/> <titlePage type="main"> <docDate> <hi rendition="#aq">Anno 1751.</hi> </docDate> <docTitle> <titlePart type="sub"> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#aq">Num. 154</hi> </hi> </titlePart><lb/> <titlePart type="main"> <hi rendition="#b">Stats- u.<figure/>Gelehrte<lb/><hi rendition="#in">Z</hi>ei-tung</hi><lb/> <hi rendition="#b #c">Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen</hi><lb/> <hi rendition="#i"><hi rendition="#in">C</hi>ORRESPONDENTEN</hi> </titlePart> </docTitle><lb/> <docDate> <hi rendition="#c">Am Sonnabend, den 25 September.</hi> </docDate> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </titlePage><lb/> </front> <body> <cb type="start"/> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div xml:id="ar001" type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c">Petersburg, den 7 September.</hi> </dateline><lb/> <p>Man hat allhier von Conſtantinopel weitlaͤuf-<lb/> tige Depeſchen erhalten, deren weſentlicher In-<lb/> halt folgender iſt:</p><lb/> <p>Der Major Obrescow, Hofrath, welchem die<lb/> Kayſerinn vorlaͤufig die Beobachtung ihrer Ange-<lb/> legenheiten bey der Pforte aufgetragen, hat ſich<lb/> genoͤthiget geſehen, ſich zu Bender 3 bis 4 Tage<lb/> laͤnger aufzuhalten, als er willens geweſen, und<lb/> zwar wegen eines Mißverſtaͤndniſſes, wovon die-<lb/> ſes die Urſache iſt: Als er nicht weit von dieſem<lb/> Orte dem Pacha von ſeiner Ankunft hatte Nach-<lb/> richt geben laſſen; ſo glaubte dieſer, weil er keinen<lb/> zulaͤnglichen Bericht von dem Stande des Hrn.<lb/> Obrescow erhalten hatte, daß er als Ambaſſadeur<lb/> ankaͤme. Er empfing ihn alſo mit allen einem<lb/> Ambaſſadeur gebuͤhrenden Ehrenbezeugungen.<lb/> Der Herr Obrescow ſahe dieſes als eine beſondere<lb/> Achtung der Pforte fuͤr die Kayſerinn an. Als<lb/> er aber nachgehends den Irrthum des Pacha von<lb/> Bender erfuhr; ſo zeigte er ihm denſelben an.<lb/> Dieſer befuͤrchtete, die Sache moͤgte Folgen nach<lb/> ſich ziehen; gab daher der Pforte eiligſt Nach-<lb/><cb/> richt davon, und wollte den Herrn Obrescow<lb/> ſo lange aufhalten, bis ſein Expreſſer nach Conſtan-<lb/> tinopel wieder zuruͤckgekommen waͤre. Da ihn<lb/> aber dieſer Miniſter bedeutete, daß ſeine Angele-<lb/> genheiten keinen Aufſchub litten; ſo ließ er ihn<lb/> weiter reiſen. Bey ſeiner Ankunft zu Conſtanti-<lb/> nopel ward er von den Miniſtern der Pforte auf<lb/> das verbindlichſte empfangen. Er berichtete ih-<lb/> nen das, was ſich zu Bender zugetragen hatte,<lb/> welches man aber als ein Mißverſtaͤndnis anſa-<lb/> he, ſo keine Folgen nach ſich ziehen koͤnnte, und<lb/> wobey man geſtanden, es waͤre beſſer, daß man dem<lb/> Miniſter einer freundſchaftlichen Macht zu viele<lb/> Ehre erwieſen haͤtte, als wenn in dieſem Stuͤcke<lb/> zu wenig geſchehen waͤre. Aus den Unterredun-<lb/> gen mit dieſen Miniſtern konnte der Hr. Obrescow<lb/> leicht einſehen, daß man ihnen ſehr falſche Begriffe<lb/> von den Nordiſchen Angelegenheiten beygebracht<lb/> haͤtte, und daß durch die zu Conſtantinopel ver-<lb/> breiteten falſchen Nachrichten viele Vorurtheile<lb/> verurſachet waͤren. Um ſie aber auf andere Ge-<lb/> danken zu bringen, brauchte er weiter nichts, als<lb/> ihnen die reine Wahrheit vorzulegen, und ſie<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[1]/0001]
Anno 1751. Num. 154
Stats- u.
[Abbildung]
Gelehrte
Zei-tung
Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN
Am Sonnabend, den 25 September.
Petersburg, den 7 September.
Man hat allhier von Conſtantinopel weitlaͤuf-
tige Depeſchen erhalten, deren weſentlicher In-
halt folgender iſt:
Der Major Obrescow, Hofrath, welchem die
Kayſerinn vorlaͤufig die Beobachtung ihrer Ange-
legenheiten bey der Pforte aufgetragen, hat ſich
genoͤthiget geſehen, ſich zu Bender 3 bis 4 Tage
laͤnger aufzuhalten, als er willens geweſen, und
zwar wegen eines Mißverſtaͤndniſſes, wovon die-
ſes die Urſache iſt: Als er nicht weit von dieſem
Orte dem Pacha von ſeiner Ankunft hatte Nach-
richt geben laſſen; ſo glaubte dieſer, weil er keinen
zulaͤnglichen Bericht von dem Stande des Hrn.
Obrescow erhalten hatte, daß er als Ambaſſadeur
ankaͤme. Er empfing ihn alſo mit allen einem
Ambaſſadeur gebuͤhrenden Ehrenbezeugungen.
Der Herr Obrescow ſahe dieſes als eine beſondere
Achtung der Pforte fuͤr die Kayſerinn an. Als
er aber nachgehends den Irrthum des Pacha von
Bender erfuhr; ſo zeigte er ihm denſelben an.
Dieſer befuͤrchtete, die Sache moͤgte Folgen nach
ſich ziehen; gab daher der Pforte eiligſt Nach-
richt davon, und wollte den Herrn Obrescow
ſo lange aufhalten, bis ſein Expreſſer nach Conſtan-
tinopel wieder zuruͤckgekommen waͤre. Da ihn
aber dieſer Miniſter bedeutete, daß ſeine Angele-
genheiten keinen Aufſchub litten; ſo ließ er ihn
weiter reiſen. Bey ſeiner Ankunft zu Conſtanti-
nopel ward er von den Miniſtern der Pforte auf
das verbindlichſte empfangen. Er berichtete ih-
nen das, was ſich zu Bender zugetragen hatte,
welches man aber als ein Mißverſtaͤndnis anſa-
he, ſo keine Folgen nach ſich ziehen koͤnnte, und
wobey man geſtanden, es waͤre beſſer, daß man dem
Miniſter einer freundſchaftlichen Macht zu viele
Ehre erwieſen haͤtte, als wenn in dieſem Stuͤcke
zu wenig geſchehen waͤre. Aus den Unterredun-
gen mit dieſen Miniſtern konnte der Hr. Obrescow
leicht einſehen, daß man ihnen ſehr falſche Begriffe
von den Nordiſchen Angelegenheiten beygebracht
haͤtte, und daß durch die zu Conſtantinopel ver-
breiteten falſchen Nachrichten viele Vorurtheile
verurſachet waͤren. Um ſie aber auf andere Ge-
danken zu bringen, brauchte er weiter nichts, als
ihnen die reine Wahrheit vorzulegen, und ſie
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz, Fabienne Wollny: Bereitstellung der
Texttranskription.
(2014-07-07T10:32:49Z)
Bitte beachten Sie, dass die
aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr
dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA
entsprechen muss.
Weitere Informationen:Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien. Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst). Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |