Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 13, Hamburg, 23. Januar 1801.

Bild:
erste Seite
Mit allergnädigster Kayserlichen Freyheit.
Staats- und [Abbildung] Gelehrte
Zei- tung
des Hamburgischen unpartheyischen
CORRESPONDENTEN.

Anno 1801.    (Am Freytage, den 23 Januar.)
Num. 13.



[Beginn Spaltensatz]

(Aus der Hofzeitung.)

Kriegsbegebenheiten.

Da bis jetzt die Waffenstillstands-Verhandlungen in
Jtalien noch nicht zum Schluß gebracht werden konn-
ten, mithin die Kriegs-Operationen in dortigen Gegen-
den ihren Fortgang haben, so zeiget der die Armee
commandirende General der Cavallerie, Graf von
Bellegarde,
aus Montabello unterm 6ten dieses an,
daß der Feind schon am 4ten, unter Begünstigung der
Nacht, gegen unsere Avantgarde und Stellung bey
Colognola, da er zugleich den rechten Flügel der Avant-
garde durch das Gebürge zu umgehen suchte, einen
Angriff unternommen hat.

Da der General der Cavallerie den Schluß gefaßt
hatte, vor der Vereinigung mit dem Corps des F. M.
L. Vukassovich in kein Haupttreffen sich einzulassen,
so zog die Avantgarde, unter beständigem Gefechte,
langsam, in Ordnung und mit sehr unbedeu[t]endem Ver-
luste, sich zurück, bis nahe an die Stellung von Cal-
diero, und als der Feind nun auch diese Stellung an-
greifen wollte, ließ der General der Cavallerie die vor-
derste Spitze der feindlichen Colonne durch den Ober-
sten Mesco mit dem siebenten Husaren-Regiment an-
fallen, der in dieselbe einhieb, viele Feinde nieder-
säbelte, 80 derselben zu Gefangenen machte, und diese
feindliche Colonne auf eine beträchtliche Entfernung
zurück warf.

Während dieser Zeit setzte der General der Cavalle-
rie die Armee nach und nach in Marsch, lagerte sel-
bige in der Ebene bey Villa nuova, und die Avant-
garde, welche vom Feinde nur schwach verfolgt ward,
setzte sich zwischen Soave und Castelletto.


Nachstehendes ist das Handbillet von Sr. Kayserl.
[Spaltenumbruch] Majestät an den Erzherzog Carl, wodurch Se. K. H.
zum K. K. Feldmarschall und Hof-Kriegsraths-Prä-
sidenten ernannt worden:

"Die unwiderlegbarsten Beweise, welche Euer Lieb-
den
von der liebevollesten Anhänglichkeit für meine
Person, von dem eifrigsten Bestreben zum Besten des
Staats, von erprobter Klugheit und tiefer Einsicht
bey unzählbaren Gelegenheiten gegeben haben, und nun
in dem entscheidenden Zeitpunct selbst mit Aufopferung
Dero Gesundheit, bekräftigen, haben Euer Liebden,
als meinem vielgeliebtesten Bruder, und besten Diener
des Staats, meine innigste Dankbarkeit und mein
unbegränztes Vertrauen in vollestem Maaße erworben.
Zu einem Merkmaale dessen ernenne Jch Euer Liebden
zum Feldmarschall und Kriegs-Präsidenten. Diese
Hofstelle, mit allen ihren unterstehenden Branchen, ist
von nun an Euer Liebden anvertrauet; Euer Liebden
sind hierin allein von Mir abhängig, und nur zwi-
schen Uns soll alles verhandelt werden.
Jch habe
die angenehme Ueberzeugung, daß Euer Liebden sich
in die vollständige Kenntniß dieser Hofstelle und ihrer
Branchen alsbald setzen, und daß Diese[l]ben strenge
darauf sehen, damit die Geschäffte gehörig verhandelt,
dann alle Verfügungen und Anstalten auf das zweck-
mäßigste getroffen werden. Auch verspreche ich Mir
in kurzem einen ausgebreiteten Plan zur Regulirung
des Militair-Systems in Meiner Monarchie von Euer
Liebden zu erhalten.


Franz."

Das Hauptquartier der Deutschen Armee ist zwar
noch in Schönbrunn, aber seit der Ernennung des Erz-
herzogs Carl zum Kriegspräsidenten werden für den-
selben in der Hofkriegskanzley die Wohnungen, aus
24 Zimmern bestehend, mit vieler Eilfertigkeit zuge-
richtet. -- Am 11ten dieses hat der Erzherzog Carl

Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.
Staats- und [Abbildung] Gelehrte
Zei- tung
des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN.

Anno 1801.    (Am Freytage, den 23 Januar.)
Num. 13.



[Beginn Spaltensatz]

(Aus der Hofzeitung.)

Kriegsbegebenheiten.

Da bis jetzt die Waffenſtillſtands-Verhandlungen in
Jtalien noch nicht zum Schluß gebracht werden konn-
ten, mithin die Kriegs-Operationen in dortigen Gegen-
den ihren Fortgang haben, ſo zeiget der die Armee
commandirende General der Cavallerie, Graf von
Bellegarde,
aus Montabello unterm 6ten dieſes an,
daß der Feind ſchon am 4ten, unter Beguͤnſtigung der
Nacht, gegen unſere Avantgarde und Stellung bey
Colognola, da er zugleich den rechten Fluͤgel der Avant-
garde durch das Gebuͤrge zu umgehen ſuchte, einen
Angriff unternommen hat.

Da der General der Cavallerie den Schluß gefaßt
hatte, vor der Vereinigung mit dem Corps des F. M.
L. Vukaſſovich in kein Haupttreffen ſich einzulaſſen,
ſo zog die Avantgarde, unter beſtaͤndigem Gefechte,
langſam, in Ordnung und mit ſehr unbedeu[t]endem Ver-
luſte, ſich zuruͤck, bis nahe an die Stellung von Cal-
diero, und als der Feind nun auch dieſe Stellung an-
greifen wollte, ließ der General der Cavallerie die vor-
derſte Spitze der feindlichen Colonne durch den Ober-
ſten Mesco mit dem ſiebenten Huſaren-Regiment an-
fallen, der in dieſelbe einhieb, viele Feinde nieder-
ſaͤbelte, 80 derſelben zu Gefangenen machte, und dieſe
feindliche Colonne auf eine betraͤchtliche Entfernung
zuruͤck warf.

Waͤhrend dieſer Zeit ſetzte der General der Cavalle-
rie die Armee nach und nach in Marſch, lagerte ſel-
bige in der Ebene bey Villa nuova, und die Avant-
garde, welche vom Feinde nur ſchwach verfolgt ward,
ſetzte ſich zwiſchen Soave und Caſtelletto.


Nachſtehendes iſt das Handbillet von Sr. Kayſerl.
[Spaltenumbruch] Majeſtaͤt an den Erzherzog Carl, wodurch Se. K. H.
zum K. K. Feldmarſchall und Hof-Kriegsraths-Praͤ-
ſidenten ernannt worden:

“Die unwiderlegbarſten Beweiſe, welche Euer Lieb-
den
von der liebevolleſten Anhaͤnglichkeit fuͤr meine
Perſon, von dem eifrigſten Beſtreben zum Beſten des
Staats, von erprobter Klugheit und tiefer Einſicht
bey unzaͤhlbaren Gelegenheiten gegeben haben, und nun
in dem entſcheidenden Zeitpunct ſelbſt mit Aufopferung
Dero Geſundheit, bekraͤftigen, haben Euer Liebden,
als meinem vielgeliebteſten Bruder, und beſten Diener
des Staats, meine innigſte Dankbarkeit und mein
unbegraͤnztes Vertrauen in volleſtem Maaße erworben.
Zu einem Merkmaale deſſen ernenne Jch Euer Liebden
zum Feldmarſchall und Kriegs-Praͤſidenten. Dieſe
Hofſtelle, mit allen ihren unterſtehenden Branchen, iſt
von nun an Euer Liebden anvertrauet; Euer Liebden
ſind hierin allein von Mir abhaͤngig, und nur zwi-
ſchen Uns ſoll alles verhandelt werden.
Jch habe
die angenehme Ueberzeugung, daß Euer Liebden ſich
in die vollſtaͤndige Kenntniß dieſer Hofſtelle und ihrer
Branchen alsbald ſetzen, und daß Dieſe[l]ben ſtrenge
darauf ſehen, damit die Geſchaͤffte gehoͤrig verhandelt,
dann alle Verfuͤgungen und Anſtalten auf das zweck-
maͤßigſte getroffen werden. Auch verſpreche ich Mir
in kurzem einen ausgebreiteten Plan zur Regulirung
des Militair-Syſtems in Meiner Monarchie von Euer
Liebden zu erhalten.


Franz.”

Das Hauptquartier der Deutſchen Armee iſt zwar
noch in Schoͤnbrunn, aber ſeit der Ernennung des Erz-
herzogs Carl zum Kriegspraͤſidenten werden fuͤr den-
ſelben in der Hofkriegskanzley die Wohnungen, aus
24 Zimmern beſtehend, mit vieler Eilfertigkeit zuge-
richtet. — Am 11ten dieſes hat der Erzherzog Carl

<TEI>
  <text>
    <front>
      <pb facs="#f0001" n="[1]"/>
      <titlePage type="main">
        <imprimatur> <hi rendition="#b #c">Mit allergna&#x0364;dig&#x017F;ter Kay&#x017F;erlichen                         Freyheit.</hi> </imprimatur><lb/>
        <docTitle>
          <titlePart type="main"> <hi rendition="#b">Staats- und <figure/> Gelehrte</hi><lb/> <hi rendition="#b #g"><hi rendition="#in">Z</hi>ei- tung</hi><lb/> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">des Hamburgi&#x017F;chen                                 unpartheyi&#x017F;chen</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i"><hi rendition="#in">C</hi>ORRESPONDENTEN.</hi> </hi> </hi> </titlePart>
        </docTitle><lb/>
        <docDate><hi rendition="#aq">Anno</hi> 1801. <space dim="horizontal"/>(Am Freytage,                     den 23 Januar.)</docDate>
        <docTitle>
          <titlePart type="sub"><hi rendition="#aq #right">Num.</hi> 13.</titlePart>
        </docTitle>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      </titlePage><lb/>
    </front>
    <body>
      <cb type="start"/>
      <div n="1">
        <div type="jPoliticalNews">
          <div type="jArticle">
            <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Wien,</hi> den 14                             Jan.</hi> </dateline><lb/>
            <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">(Aus der Hofzeitung.)</hi> </hi> </p><lb/>
            <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Kriegsbegebenheiten.</hi> </hi> </p><lb/>
            <p>Da bis jetzt die Waffen&#x017F;till&#x017F;tands-Verhandlungen                             in<lb/>
Jtalien noch nicht zum Schluß gebracht werden konn-<lb/>
ten,                             mithin die Kriegs-Operationen in dortigen Gegen-<lb/>
den ihren Fortgang                             haben, &#x017F;o zeiget der die Armee<lb/>
commandirende General der                             Cavallerie, Graf <hi rendition="#fr">von<lb/>
Bellegarde,</hi> aus <hi rendition="#fr">Montabello</hi> unterm 6ten die&#x017F;es                             an,<lb/>
daß der Feind &#x017F;chon am 4ten, unter                             Begu&#x0364;n&#x017F;tigung der<lb/>
Nacht, gegen un&#x017F;ere                             Avantgarde und Stellung bey<lb/>
Colognola, da er zugleich den rechten                             Flu&#x0364;gel der Avant-<lb/>
garde durch das Gebu&#x0364;rge zu umgehen                             &#x017F;uchte, einen<lb/>
Angriff unternommen hat.</p><lb/>
            <p>Da der General der Cavallerie den Schluß gefaßt<lb/>
hatte, vor der                             Vereinigung mit dem Corps des F. M.<lb/>
L. <hi rendition="#fr">Vuka&#x017F;&#x017F;ovich</hi> in kein Haupttreffen &#x017F;ich                             einzula&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
&#x017F;o zog die Avantgarde, unter                             be&#x017F;ta&#x0364;ndigem Gefechte,<lb/>
lang&#x017F;am, in Ordnung und                             mit &#x017F;ehr unbedeu<supplied cert="high">t</supplied>endem                             Ver-<lb/>
lu&#x017F;te, &#x017F;ich zuru&#x0364;ck, bis nahe an die                             Stellung von Cal-<lb/>
diero, und als der Feind nun auch die&#x017F;e                             Stellung an-<lb/>
greifen wollte, ließ der General der Cavallerie die                             vor-<lb/>
der&#x017F;te Spitze der feindlichen Colonne durch den                             Ober-<lb/>
&#x017F;ten Mesco mit dem &#x017F;iebenten                             Hu&#x017F;aren-Regiment an-<lb/>
fallen, der in die&#x017F;elbe einhieb,                             viele Feinde nieder-<lb/>
&#x017F;a&#x0364;belte, 80 der&#x017F;elben zu                             Gefangenen machte, und die&#x017F;e<lb/>
feindliche Colonne auf eine                             betra&#x0364;chtliche Entfernung<lb/>
zuru&#x0364;ck warf.</p><lb/>
            <p>Wa&#x0364;hrend die&#x017F;er Zeit &#x017F;etzte der General der                             Cavalle-<lb/>
rie die Armee nach und nach in Mar&#x017F;ch, lagerte                             &#x017F;el-<lb/>
bige in der Ebene bey Villa nuova, und die                             Avant-<lb/>
garde, welche vom Feinde nur &#x017F;chwach verfolgt                             ward,<lb/>
&#x017F;etzte &#x017F;ich zwi&#x017F;chen Soave und                             Ca&#x017F;telletto.</p>
          </div><lb/>
          <div type="jArticle">
            <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Schreiben aus Wien,</hi> vom 14                                 Jan.</hi> </dateline><lb/>
            <p>Nach&#x017F;tehendes i&#x017F;t das Handbillet von Sr.                             Kay&#x017F;erl.<lb/><cb/>
Maje&#x017F;ta&#x0364;t an den Erzherzog <hi rendition="#fr">Carl,</hi> wodurch Se. K. H.<lb/>
zum K. K.                             Feldmar&#x017F;chall und                             Hof-Kriegsraths-Pra&#x0364;-<lb/>
&#x017F;identen ernannt worden:</p><lb/>
            <div type="letter">
              <p>&#x201C;Die unwiderlegbar&#x017F;ten Bewei&#x017F;e, welche <hi rendition="#fr">Euer Lieb-<lb/>
den</hi> von der                                 liebevolle&#x017F;ten Anha&#x0364;nglichkeit fu&#x0364;r                                 meine<lb/>
Per&#x017F;on, von dem eifrig&#x017F;ten Be&#x017F;treben                                 zum Be&#x017F;ten des<lb/>
Staats, von erprobter Klugheit und tiefer                                 Ein&#x017F;icht<lb/>
bey unza&#x0364;hlbaren Gelegenheiten gegeben                                 haben, und nun<lb/>
in dem ent&#x017F;cheidenden Zeitpunct                                 &#x017F;elb&#x017F;t mit Aufopferung<lb/>
Dero Ge&#x017F;undheit,                                 bekra&#x0364;ftigen, haben Euer Liebden,<lb/>
als meinem                                 vielgeliebte&#x017F;ten Bruder, und be&#x017F;ten Diener<lb/>
des                                 Staats, meine innig&#x017F;te Dankbarkeit und                                 mein<lb/>
unbegra&#x0364;nztes Vertrauen in volle&#x017F;tem Maaße                                 erworben.<lb/>
Zu einem Merkmaale de&#x017F;&#x017F;en ernenne Jch                                 Euer Liebden<lb/>
zum Feldmar&#x017F;chall und                                 Kriegs-Pra&#x0364;&#x017F;identen.                                 Die&#x017F;e<lb/>
Hof&#x017F;telle, mit allen ihren                                 unter&#x017F;tehenden Branchen, i&#x017F;t<lb/>
von nun an Euer                                 Liebden anvertrauet; Euer Liebden<lb/>
&#x017F;ind hierin allein von <hi rendition="#fr">Mir</hi> abha&#x0364;ngig, und nur <hi rendition="#fr">zwi-<lb/>
&#x017F;chen Uns &#x017F;oll alles                                     verhandelt werden.</hi> Jch habe<lb/>
die angenehme Ueberzeugung,                                 daß Euer Liebden &#x017F;ich<lb/>
in die voll&#x017F;ta&#x0364;ndige                                 Kenntniß die&#x017F;er Hof&#x017F;telle und ihrer<lb/>
Branchen                                 alsbald &#x017F;etzen, und daß Die&#x017F;e<supplied cert="high">l</supplied>ben &#x017F;trenge<lb/>
darauf &#x017F;ehen, damit                                 die Ge&#x017F;cha&#x0364;ffte geho&#x0364;rig verhandelt,<lb/>
dann                                 alle Verfu&#x0364;gungen und An&#x017F;talten auf das                                 zweck-<lb/>
ma&#x0364;ßig&#x017F;te getroffen werden. Auch                                 ver&#x017F;preche ich Mir<lb/>
in kurzem einen ausgebreiteten Plan                                 zur Regulirung<lb/>
des Militair-Sy&#x017F;tems in Meiner Monarchie                                 von Euer<lb/>
Liebden zu erhalten.</p><lb/>
              <closer>
                <dateline>Wien, den 8ten Januar 1801.</dateline><lb/>
                <signed> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#g">Franz.&#x201D;</hi> </hi> </hi> </signed>
              </closer>
            </div><lb/>
            <div type="jArticle">
              <p>Das Hauptquartier der Deut&#x017F;chen Armee i&#x017F;t zwar<lb/>
noch                                 in Scho&#x0364;nbrunn, aber &#x017F;eit der Ernennung des                                 Erz-<lb/>
herzogs Carl zum Kriegspra&#x0364;&#x017F;identen werden                                 fu&#x0364;r den-<lb/>
&#x017F;elben in der Hofkriegskanzley die                                 Wohnungen, aus<lb/>
24 Zimmern be&#x017F;tehend, mit vieler                                 Eilfertigkeit zuge-<lb/>
richtet. &#x2014; Am 11ten die&#x017F;es hat                                 der Erzherzog Carl<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[1]/0001] Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit. Staats- und [Abbildung] Gelehrte Zei- tung des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN. Anno 1801. (Am Freytage, den 23 Januar.) Num. 13. Wien, den 14 Jan. (Aus der Hofzeitung.) Kriegsbegebenheiten. Da bis jetzt die Waffenſtillſtands-Verhandlungen in Jtalien noch nicht zum Schluß gebracht werden konn- ten, mithin die Kriegs-Operationen in dortigen Gegen- den ihren Fortgang haben, ſo zeiget der die Armee commandirende General der Cavallerie, Graf von Bellegarde, aus Montabello unterm 6ten dieſes an, daß der Feind ſchon am 4ten, unter Beguͤnſtigung der Nacht, gegen unſere Avantgarde und Stellung bey Colognola, da er zugleich den rechten Fluͤgel der Avant- garde durch das Gebuͤrge zu umgehen ſuchte, einen Angriff unternommen hat. Da der General der Cavallerie den Schluß gefaßt hatte, vor der Vereinigung mit dem Corps des F. M. L. Vukaſſovich in kein Haupttreffen ſich einzulaſſen, ſo zog die Avantgarde, unter beſtaͤndigem Gefechte, langſam, in Ordnung und mit ſehr unbedeutendem Ver- luſte, ſich zuruͤck, bis nahe an die Stellung von Cal- diero, und als der Feind nun auch dieſe Stellung an- greifen wollte, ließ der General der Cavallerie die vor- derſte Spitze der feindlichen Colonne durch den Ober- ſten Mesco mit dem ſiebenten Huſaren-Regiment an- fallen, der in dieſelbe einhieb, viele Feinde nieder- ſaͤbelte, 80 derſelben zu Gefangenen machte, und dieſe feindliche Colonne auf eine betraͤchtliche Entfernung zuruͤck warf. Waͤhrend dieſer Zeit ſetzte der General der Cavalle- rie die Armee nach und nach in Marſch, lagerte ſel- bige in der Ebene bey Villa nuova, und die Avant- garde, welche vom Feinde nur ſchwach verfolgt ward, ſetzte ſich zwiſchen Soave und Caſtelletto. Schreiben aus Wien, vom 14 Jan. Nachſtehendes iſt das Handbillet von Sr. Kayſerl. Majeſtaͤt an den Erzherzog Carl, wodurch Se. K. H. zum K. K. Feldmarſchall und Hof-Kriegsraths-Praͤ- ſidenten ernannt worden: “Die unwiderlegbarſten Beweiſe, welche Euer Lieb- den von der liebevolleſten Anhaͤnglichkeit fuͤr meine Perſon, von dem eifrigſten Beſtreben zum Beſten des Staats, von erprobter Klugheit und tiefer Einſicht bey unzaͤhlbaren Gelegenheiten gegeben haben, und nun in dem entſcheidenden Zeitpunct ſelbſt mit Aufopferung Dero Geſundheit, bekraͤftigen, haben Euer Liebden, als meinem vielgeliebteſten Bruder, und beſten Diener des Staats, meine innigſte Dankbarkeit und mein unbegraͤnztes Vertrauen in volleſtem Maaße erworben. Zu einem Merkmaale deſſen ernenne Jch Euer Liebden zum Feldmarſchall und Kriegs-Praͤſidenten. Dieſe Hofſtelle, mit allen ihren unterſtehenden Branchen, iſt von nun an Euer Liebden anvertrauet; Euer Liebden ſind hierin allein von Mir abhaͤngig, und nur zwi- ſchen Uns ſoll alles verhandelt werden. Jch habe die angenehme Ueberzeugung, daß Euer Liebden ſich in die vollſtaͤndige Kenntniß dieſer Hofſtelle und ihrer Branchen alsbald ſetzen, und daß Dieſelben ſtrenge darauf ſehen, damit die Geſchaͤffte gehoͤrig verhandelt, dann alle Verfuͤgungen und Anſtalten auf das zweck- maͤßigſte getroffen werden. Auch verſpreche ich Mir in kurzem einen ausgebreiteten Plan zur Regulirung des Militair-Syſtems in Meiner Monarchie von Euer Liebden zu erhalten. Wien, den 8ten Januar 1801. Franz.” Das Hauptquartier der Deutſchen Armee iſt zwar noch in Schoͤnbrunn, aber ſeit der Ernennung des Erz- herzogs Carl zum Kriegspraͤſidenten werden fuͤr den- ſelben in der Hofkriegskanzley die Wohnungen, aus 24 Zimmern beſtehend, mit vieler Eilfertigkeit zuge- richtet. — Am 11ten dieſes hat der Erzherzog Carl

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-08-05T12:24:43Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst).

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (&#xa75b;): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_132301_1801
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_132301_1801/1
Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 13, Hamburg, 23. Januar 1801, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_132301_1801/1>, abgerufen am 21.12.2024.