Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 123, Hamburg, 2. August 1771.Beylage zu Nr. 123. des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Freytags, den 2. August, 1771. [Beginn Spaltensatz]
Bürgermeistere und Rath der Stadt Flensburg thun Decretum in Judicio Flensburgensi, d. 19. Junii, An. 1771. Bürgermeistere und Rath hieselbst. Bürgermeistere und Rath der Stadt Flensburg fügen Beylage zu Nr. 123. des Hamburgiſchen unpartheyiſchen Correſpondenten. Freytags, den 2. Auguſt, 1771. [Beginn Spaltensatz]
Buͤrgermeiſtere und Rath der Stadt Flensburg thun Decretum in Judicio Flensburgenſi, d. 19. Junii, An. 1771. Buͤrgermeiſtere und Rath hieſelbſt. Buͤrgermeiſtere und Rath der Stadt Flensburg fuͤgen <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0005" n="[5]"/> <div> <floatingText> <front> <titlePage type="main"> <docTitle> <titlePart type="main"> <hi rendition="#b #c #fr">Beylage zu Nr. 123. des Hamburgiſchen unpartheyiſchen Correſpondenten.</hi> </titlePart> </docTitle><lb/> <docDate> <hi rendition="#c">Freytags, den 2. 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Damit nun dieſem<lb/> allemahl ſchaͤdlich bleibenden Vorprang Wandel geſchaf-<lb/> fet, und doch daneben denen Fremden eine Bequemlich-<lb/> keit, allhier ihren Markt zu verſuchen, angeboten, denen<lb/> hieſigen Einwohnern auch der Einkauf zu ihrer Winter-<lb/> Proviſion, und entweder fruͤher oder ſpaͤter noͤthig ha-<lb/> benden Beduͤrfniſſen erleichtert werden: So iſt von<lb/> Ihro Koͤnigl. 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Wie<lb/> aber durch die aus und vor der Stadt mit Vieh und<lb/> Pferden vor Eroͤffnung der geſetzten Marktzeit haͤufig<lb/> unternommene Vorkaͤufereyen denen Einwohnern nicht<lb/> geringer Nachtheil zugewachſen: So werden uͤberhaupt<lb/> alle, ſowol zu dieſem Herbſtmarkt, als auch zu dem im<lb/> Vorjahr auf dem Dienſtage und Mittewochen nach Oculi<lb/> angeſetzten Vieh- und Pferdemarkt, bey welchem es<lb/> allerdings ſein Verbleiben hat, ſich einfindende Verkaͤu-<lb/> fer und Kaͤufer wohlmeynentlich und ernſtlich erinnert<lb/> und gewarnet, daß ſie ihre Pferde auf den Stadtsgaſſen,<lb/><cb/> und ihr Vieh anders nicht, als an den bemerkten Orten,<lb/> auch allemal zu denen gewoͤhnlichen und vorſtehender-<lb/> maßen geordneten Zeiten, keinesweges aber bey dem<lb/> Schaͤferhauſe, noch vor Oeffnung der ordentlichen Markt-<lb/> Tage, feilbieten oder zu kaufen ſich unterfangen; widri-<lb/> genfalls Vieh oder Pferde halb dem Koͤnigl. <hi rendition="#aq">Fiſco</hi>, und<lb/> halb der Stadt zum Beſten zu confiſciren, und gegen<lb/> die Uebertreter ohne Unterſchied der Perſon mit der<lb/> Execution zu verfahren, oder ſonſten nach Befinden ge-<lb/> ſchaͤrfte Bruͤche uͤber ſie zu verhaͤngen. 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Beylage zu Nr. 123. des Hamburgiſchen unpartheyiſchen Correſpondenten.
Freytags, den 2. Auguſt, 1771.
Buͤrgermeiſtere und Rath der Stadt Flensburg thun
hiermit kund, wie zwar der dieſes Orts im Herbſt zu
haltende Viehmarkt auf Simonis Judaͤ-Tag angeſetzet
geweſen, oder ſodann, wann derſelbe auf einen Sonna-
bend oder Sonntag einfaͤllt, zween Tage ſpaͤter gehalten
worden; die Erfahrung von verſchiedenen Jahren aber
hiebey gelehret, wie ungefaͤhr zu derſelbigen Zeit viele
Viehtriften aus dem Norden nach dem Suͤden weſtwaͤrts
am Schaͤferhauſe die Stadt vorbeygehen, jezuweilen
auch ſich allda einige Tage aufhalten, und gleichſam aus-
ruhen, wiewol an ſich zum nachtheiligen Vorprang vor
Eroͤffnung der hieſigen ordentlichen Marktzeit Gelegen-
heit geben, der mit hieſigen Einwohnern ſowol, als ſelbſt
unter Fremden mittelſt vielerley Erfindungen alſo pflegt
eingerichtet zu werden, daß die zu Abwendung ſolcher
Vorkaͤufereyen oftmals vorgekehrte Unterſuch- und Be-
ſtrafungen faſt nichts gefruchtet. Damit nun dieſem
allemahl ſchaͤdlich bleibenden Vorprang Wandel geſchaf-
fet, und doch daneben denen Fremden eine Bequemlich-
keit, allhier ihren Markt zu verſuchen, angeboten, denen
hieſigen Einwohnern auch der Einkauf zu ihrer Winter-
Proviſion, und entweder fruͤher oder ſpaͤter noͤthig ha-
benden Beduͤrfniſſen erleichtert werden: So iſt von
Ihro Koͤnigl. Majeſtaͤt auf geſchehenes alleruntertaͤhnig-
ſtes Anſuchen, beſage hohen Statthalter-Reſcripti vom
24ſten October a. pr. allergnaͤdigſt zugeſtanden worden,
daß das hieſige im Octobermonat einfallende Viehmarkt
kuͤnftighin nicht zur obangezeigten Zeit allein, ſondern
auch dergeſtalt gehalten und erweitert werden ſolle, daß
ebenmaͤßig die beyden Donnerſtage der beyden vollen
vorhergehenden Wochen, oder wann der 28ſte October,
als der Simonis Judaͤ-Tag, auf einen Sonnabend oder
Sonntag einfaͤllt, die beyden Donnerſtage der vollen
Wochen, die vor dem geſetzten ordentlichen Viehmarkt
hergehen, und nicht weniger hiernaͤchſt die beyden, dem
gewoͤhnlichen Marktstage in den vollen Wochen nach-
gehende Donnerſtage zu beſagtem Herbſt-Viehmarkt
mit zugeleget werden moͤchten. Dieſe allerhoͤchſte Con-
ceßion wird hiedurch dem Publico bekannt gemacht, und
zugleich verordnet, daß die Eigener oder Treiber jener
Viehtrifte ſich keinesweges bey dem Schaͤferhauſe auf-
halten, oder allda einigen Abſatz machen, ſondern ent-
weder alſobald weiter nach dem Suͤden paßiren, oder,
wenn ſie allhie den Markt zu verſuchen geneigt ſind, ſich
mit ihrem Viehe herunter zur Nahheit der Stadt hin-
ziehen, und am Freeſiſchen Berge bey denen alldort zur
Wahrſchauung hingeſetzten Pfaͤhlen, oder in der hinter
dem Schuͤtzenhauſe belegenen Luͤcke ihren Markt zu den
geſetzten Zeiten halten ſollen, woſelbſt ſie dann auch mit
Fremden zu handeln Freyheit haben moͤgen. Wie
aber durch die aus und vor der Stadt mit Vieh und
Pferden vor Eroͤffnung der geſetzten Marktzeit haͤufig
unternommene Vorkaͤufereyen denen Einwohnern nicht
geringer Nachtheil zugewachſen: So werden uͤberhaupt
alle, ſowol zu dieſem Herbſtmarkt, als auch zu dem im
Vorjahr auf dem Dienſtage und Mittewochen nach Oculi
angeſetzten Vieh- und Pferdemarkt, bey welchem es
allerdings ſein Verbleiben hat, ſich einfindende Verkaͤu-
fer und Kaͤufer wohlmeynentlich und ernſtlich erinnert
und gewarnet, daß ſie ihre Pferde auf den Stadtsgaſſen,
und ihr Vieh anders nicht, als an den bemerkten Orten,
auch allemal zu denen gewoͤhnlichen und vorſtehender-
maßen geordneten Zeiten, keinesweges aber bey dem
Schaͤferhauſe, noch vor Oeffnung der ordentlichen Markt-
Tage, feilbieten oder zu kaufen ſich unterfangen; widri-
genfalls Vieh oder Pferde halb dem Koͤnigl. Fiſco, und
halb der Stadt zum Beſten zu confiſciren, und gegen
die Uebertreter ohne Unterſchied der Perſon mit der
Execution zu verfahren, oder ſonſten nach Befinden ge-
ſchaͤrfte Bruͤche uͤber ſie zu verhaͤngen. Wornach ſich
maͤnniglich hinfuͤhro zu achten, und in allem dergeſtalt
zu verhalten hat, daß die hieſige Markts-Ordnung da-
mit beſtehen, anbey ein jeder der angedeuteten Ungele-
genheit oder einigem Nachtheil ſich ſelbſt bloszuſtellen,
huͤten koͤnne.
Decretum in Judicio Flensburgenſi, d. 19.
Junii, An. 1771.
Buͤrgermeiſtere und Rath hieſelbſt.
Buͤrgermeiſtere und Rath der Stadt Flensburg fuͤgen
allen und jeden, welchen daran gelegen, hiedurch zu wiſſen,
wasmaßen die hieſigen Buͤrgere und Kaufleute, auch
reſp. Hoſpitals-Vorſteher, Herr Hinrich Henningſen,
und Claus Rall, als naͤchſte Anverwandten des Kalli-
ſchen Sterbhauſes, Uns zu vernehmen gegeben, wie
nachdem ihr weyl. Schwager und Bruder, der Raths-
verwandte, auch Kauf- und Handelsmann, Herr Abra-
ham Rall, neulicher Zeit unvermuthet mit Tode abge-
gangen, und nach ihm nicht nur Kinder erſterer Ehe,
ſondern auch, nebſt der itzigen Frau Wittwe aus letzterer
Ehe, verſchiedene groͤßtentheils unmuͤndige Kinder vor-
handen, ſie bey einer vorlaͤufig gehaltenen Nachſicht, die
Beſchaffenheit und den Umfang der von Defuncto gefuͤhr-
ten Handlung dergeſtalt befunden, daß zufoͤrderſt die
auf der Sterbbude haftende, theils verdeckte Schulden,
und uͤberhaupt alle Umſtaͤnde der Maſſae zur Richtigkeit
gebracht werden muͤßten, ehe und bevor an eine ander-
weitige kuͤnftige Einricht- oder Erbtheilung gedacht wer-
den koͤnne. Dannenhero ſie, die Wittwe cum Curatore,
und die Anverwandte der Kinder, mit Vorbehalt des
Beneficii legis & Inventarii, an die Creditores und Debi-
tores-Maſſae ein Stadt- und Landuͤbiſches Proclama er-
gehen zu laſſen gebeten haben wollten. Wann nun
ſolchem Anſuchen zu deferiren uns nicht entlegen koͤnnen:
Als werden alle und jede, welche an dem Nachlaß des
mehrgedachten verſtorbenen Rathsverwandten, auch
Buͤrgers und Kaufmanns Herrn Abraham Ralls, einige
An- und Zuſpruͤche zu haben vermeynen, Kraft dieſes
peremtorie citiret und vorgeladen, daß ſie ſammt und
ſonders, und zwar die Einheimiſchen innerhalb Sechs, die
Auswaͤrtigen aber innerhalb Zwoͤlf Wochen a dato hujus
Proclamatis, und alſo reſp. bis auf den 27ſten Julii und
den 7ten Sept. als an welchem letztern Tage das Protocol-
lum profeſſionis fuͤr die Ausheimiſchen vollends zu ſchlieſ-
ſen, ſich in hieſigem Stadt-Secretariat gebuͤhrend an-
geben, und ihre habende Forderungen und Praetenſiones.
ſelbige ruͤhren her ex quocunque capite vel cauſa ſie immer
wollen, ſub poena praecluſi & perpetui filentii, mit Pro-
ducirung der etwa in Haͤnden habenden Original-Urkun-
den und Documenten, auch deren copeylicher Zuruͤcklaſ-
ſung ad Protocollum, und inſoferne Profitentes dem hie-
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