Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 122, Hamburg, 1. August 1789.[Spaltenumbruch]
wider die National-Versammlung gewesen, hat
die Von Rennes hat man die angenehme Nachricht er- Alle Schauspiele, welche seit dem 12ten dieses,
da Die Herren de la Fayette und Bailly, wovon der Der Herzog von Orleans hat verschiedene
seiner Der Herzog von Guiche, Eidam des Herzogs von Der Herzog von Luxenburg, Herr Depremenil, und Es ist unbeschreiblich, mit welcher Ungeduld
Herr Das Schreiben der National-Versammlung an den
Herrn Necker lautet folgendermaßen: Versailles, den 16 Julii. "Da die National-Versammlung, mein Herr, es J. G. Erzbischof von Vienne,
Präsident.
von Lally Tolendal, Secretair. Mounier, Secretair. Zu Ryssel ist auch schon Unruhe gewesen,
als man [Spaltenumbruch]
wider die National-Verſammlung geweſen, hat
die Von Rennes hat man die angenehme Nachricht er- Alle Schauſpiele, welche ſeit dem 12ten dieſes,
da Die Herren de la Fayette und Bailly, wovon der Der Herzog von Orleans hat verſchiedene
ſeiner Der Herzog von Guiche, Eidam des Herzogs von Der Herzog von Luxenburg, Herr Depremenil, und Es iſt unbeſchreiblich, mit welcher Ungeduld
Herr Das Schreiben der National-Verſammlung an den
Herrn Necker lautet folgendermaßen: Verſailles, den 16 Julii. “Da die National-Verſammlung, mein Herr, es J. G. Erzbiſchof von Vienne,
Praͤſident.
von Lally Tolendal, Secretair. Mounier, Secretair. Zu Ryſſel iſt auch ſchon Unruhe geweſen,
als man <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/><cb/> wider die National-Verſammlung geweſen, hat die<lb/> beyden Declarationen regiſtriren laſſen, die der Koͤnig<lb/> in der Koͤnigl. Sitzung vom 23ſten des vorigen Monats<lb/> leſen ließ, ob ſelbigem gleich dieſe Declarationen nicht<lb/> beſonders zugeſchickt worden ſind. Man befuͤrchtet,<lb/> das Volk werde dieſem Parlement daruͤber ſein Miß-<lb/> vergnuͤgen empfinden laſſen.</p><lb/> <p>Von Rennes hat man die angenehme Nachricht er-<lb/> halten, daß die Unruhen daſelbſt gaͤnzlich beygeleget<lb/> ſind. Selbſt der Adel hat daſelbſt und zu Nantes die<lb/> Waffen ergriffen, ſich mit den Buͤrgern vereiniget,<lb/> und ſo die oͤffentliche Ruhe wieder hergeſtellet. Man<lb/> meldet auch, der Adel wolle ſich verſammeln, und ſeine<lb/> Deputirten zur National-Verſammlung endlich er-<lb/> nennen. (Den Bericht von den zu Rennes vorgefalle-<lb/> nen Unruhen haben wir am vorigen Poſttage gemeldet.)</p><lb/> <p>Alle Schauſpiele, welche ſeit dem 12ten dieſes, da<lb/> man die Entlaſſung des Herrn Neckers erfuhr, aufge-<lb/> hoͤrt hatten, ſind den 21ſten wieder eroͤffnet worden.<lb/> Die Einnahme aller Schauſpiele an dieſem Tage ward<lb/> den armen Arbeitern gegeben. Jndeſſen ſind am 21ſten,<lb/> 22ſten und 23ſten nur wenige Zuſchauer zugegen ge-<lb/> weſen. An eben dieſem Tage, als am Dienſtage, ward<lb/> auch wieder Boͤrſe gehalten, und die Effecten halten<lb/> ſich ziemlich.</p><lb/> <p>Die Herren de la Fayette und Bailly, wovon der<lb/> erſte zum General-Commandanten der Buͤrgermiliz,<lb/> und der zweyte zum Maire der Stadt ernannt worden,<lb/> haben dieſe Ernennung nicht foͤrmlich genung gefun-<lb/> den, und deshalb an jeden der 60 Diſtricte geſchrieben,<lb/> um zu einer neuen, freyen und uͤberlegten Ernennung<lb/> zu ſchreiten. Die 60 Diſtricte haben die erſte Ernen-<lb/> nung dieſer beyden Maͤnner beſtaͤtiget.</p><lb/> <p>Der Herzog von Orleans hat verſchiedene ſeiner<lb/> Hof-Officiers entlaſſen: naͤmlich die Gebruͤder, Grafen<lb/> de la Chaiſe de la Cour du Pin, die Grafen von<lb/> Segur und von Vauban, auch Madame von Blot, die<lb/> bey ſeiner Gemahlinn war. Dieſe Perſonen ſollen bey<lb/> den gegenwaͤrtigen Umſtaͤnden nicht einerley Geſinnun-<lb/> gen mit dem Herzog haben.</p><lb/> <p>Der Herzog von Guiche, Eidam des Herzogs von<lb/> Polignac, welcher Verſailles verlaſſen hatte, iſt wieder<lb/> bey Hofe erſchienen. Er hat die Anwartſchaft auf eine<lb/> Stelle des Capitains von der Leibgarde, die aber, wie<lb/> man ſagt, nicht unter ihm dienen wird.</p><lb/> <p>Der Herzog von Luxenburg, Herr Depremenil, und<lb/> Herr von Cazales, alle 3 Deputirte des Adels, die ſich<lb/> durch ihre Widerſetzung gegen die Vereinigung des<lb/> Adels mit den beyden uͤbrigen Staͤnden bekannt ge-<lb/> macht haben, ſind aus Verſailles abgereiſet. Der erſte<lb/> iſt nach England gegangen.</p><lb/> <p>Es iſt unbeſchreiblich, mit welcher Ungeduld Herr<lb/> Necker hier erwartet wird. Der Herzog von Liancourt,<lb/> Praͤſident der National Verſammlung, ſchrieb am<lb/> Dienſtage an den immerwaͤhrenden Rath des Hotels<lb/> de Ville einen Brief, der gedruckt und angeſchlagen<lb/> worden, worinn er meldet, daß Herr du Fresne,<lb/> welcher dem Herrn Necker das Koͤnigl. Schreiben zu<lb/> ſeiner Zuruͤckberufung uͤberbringt, einen Courier geſchickt,<lb/> und mit ſelbigem berichtet habe, daß er den 18ten dieſes<lb/> den Herrn Necker zu Bruͤſſel nicht mehr gefunden, der<lb/> ſeine Reiſe uͤber Frankfurt fortgeſetzt haͤtte. Er wolle<lb/><cb/> ihm aber folgen. Der Graf von Montmorin hat ſchon<lb/> verſchiedene Couriers nach Baſel und Genf abgeſchickt,<lb/> mit dem Duplicat des Koͤnigl. Schreibens und des<lb/> Schreibens der National-Verſammlung. Geſtern er-<lb/> hielten verſchiedene der hieſigen großen Handelshaͤuſer<lb/> Briefe aus Baſel vom 20ſten dieſes, worunter einer<lb/> folgendermaßen lautet: “Heute fruͤh, bey Eroͤffnung<lb/> des Thors, traf ein Franzoͤſiſcher Courier fuͤr den Herrn<lb/> Necker hier ein; 3 Stunden darauf kam Herr Necker<lb/> ſelbſt an. Man glaubt, er werde ſich den Wuͤnſchen<lb/> der Nation ergeben, und die Ruͤckreiſe nach Paris an-<lb/> treten.” Die Poſt geht von Baſel Vormittags um<lb/> 10 Uhr. Man glaubt, daß geſtern Abend zu Verſailles<lb/> ein Courier angekommen ſeyn wird, der die Nachricht<lb/> bringt, daß Herr Necker auf der Ruͤckreiſe begriffen ſey.</p> </div><lb/> <div type="letter"> <head>Das Schreiben der National-Verſammlung an den<lb/> Herrn Necker lautet folgendermaßen:</head><lb/> <dateline> <hi rendition="#et #fr">Verſailles, den 16 Julii.</hi> </dateline><lb/> <p>“Da die National-Verſammlung, mein Herr, es<lb/> ſchon in einer feyerlichen Acte aufgezeichnet hat, daß<lb/> Sie ihre Achtung und ihr Bedauern mitnehmen; ſo iſt<lb/> Jhnen dieſes ehrenvolle Zeugniß bereits nachgeſandt<lb/> worden, und Sie muͤſſen es ſchon empfangen haben.<lb/> Heute fruͤh hatte ſie beſchloſſen, den Koͤnig zu bitten,<lb/> Sie ins Miniſterium zuruͤck zu rufen. Dieſes war ihr<lb/> Wunſch, und zugleich der Wunſch der Hauptſtadt,<lb/> welche Sie mit lauter Stimme zuruͤck ruft. Der<lb/> Koͤnig hat geruhet, unſerm Bitten zuvor zu kommen.<lb/> Jhre Zuruͤckberufung iſt uns von Jhm angekuͤndiget<lb/> worden. Die Erkenntlichkeit hat uns ſogleich zu<lb/> Sr. Majeſtaͤt gefuͤhrt, und Sie haben uns einen<lb/> neuen Beweis Dero Vertrauens gegeben, indem<lb/> Sie uns den Brief uͤberſchickt, welchen Hoͤchſt.<lb/> dieſelben an Sie geſchrieben, und den Sie uns<lb/> zur Beſtellung an Sie aufgetragen haben. Die<lb/> National-Verſammlung bittet Sie inſtaͤndigſt,<lb/> mein Herr, den Wunſch Sr. Majeſtaͤt zu erfuͤllen.<lb/> Jhre Talente und Tugenden konnten keine glorreichere<lb/> Belohnung und keine maͤchtigere Aufmunterung er-<lb/> halten. Sie werden unſer Zutrauen rechtfertigen.<lb/> Sie werden ihre eigene Ruhe der oͤffentlichen Ruhe<lb/> nicht vorziehen. Sie werden ſich den wohlthaͤtigen<lb/> Geſinnungen Sr. Majeſtaͤt fuͤr Dero Unterthanen nicht<lb/> entziehen. Alle Augenblicke ſind koſtbar. Wir haben<lb/> die Ehre zu ſeyn, ꝛc.</p><lb/> <closer> <signed> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">J. G. Erzbiſchof von Vienne,</hi> Praͤſident.<lb/><hi rendition="#fr">von Lally Tolendal, Secretair. Mounier, Secretair.</hi></hi> </signed> </closer><lb/> </div> <div type="jArticle"> <p>Zu Ryſſel iſt auch ſchon Unruhe geweſen, als man<lb/> daſelbſt von der hier vorgefallenen Revolution Nach-<lb/> richt erhalten. Der Commandant hat die Cokarde der<lb/> Nation anſtecken muͤſſen, und iſt bey dieſer Gelegenheit<lb/> ſehr uͤbel behandelt worden. Man hat die Sturm-<lb/> glocken gelaͤutet. Die Buͤrger haben das Zeughaus in<lb/> Beſitz genommen, und ſich bewaffnet. Jeder muß die<lb/> Cokarde der Nation tragen. Die bewaffneten Buͤrger<lb/> bewahren das Getraide. Das Haus des Herrn<lb/> Deſourſin iſt gepluͤndert; ihn ſelbſt wollte man auf-<lb/> henken, er entkam aber durch die Flucht. Das Haus<lb/> des Herrn Druez, Ritter des Ludwigs-Ordens und<lb/> Schoͤppens, iſt auch gepluͤndert. Alles Silberzeug,<lb/> Meublen, ꝛc. iſt ins Waſſer geworfen. Der Jntendant hat<lb/> ſich gefluͤchtet. Auch ſein Haus iſt gepluͤndert worden.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
wider die National-Verſammlung geweſen, hat die
beyden Declarationen regiſtriren laſſen, die der Koͤnig
in der Koͤnigl. Sitzung vom 23ſten des vorigen Monats
leſen ließ, ob ſelbigem gleich dieſe Declarationen nicht
beſonders zugeſchickt worden ſind. Man befuͤrchtet,
das Volk werde dieſem Parlement daruͤber ſein Miß-
vergnuͤgen empfinden laſſen.
Von Rennes hat man die angenehme Nachricht er-
halten, daß die Unruhen daſelbſt gaͤnzlich beygeleget
ſind. Selbſt der Adel hat daſelbſt und zu Nantes die
Waffen ergriffen, ſich mit den Buͤrgern vereiniget,
und ſo die oͤffentliche Ruhe wieder hergeſtellet. Man
meldet auch, der Adel wolle ſich verſammeln, und ſeine
Deputirten zur National-Verſammlung endlich er-
nennen. (Den Bericht von den zu Rennes vorgefalle-
nen Unruhen haben wir am vorigen Poſttage gemeldet.)
Alle Schauſpiele, welche ſeit dem 12ten dieſes, da
man die Entlaſſung des Herrn Neckers erfuhr, aufge-
hoͤrt hatten, ſind den 21ſten wieder eroͤffnet worden.
Die Einnahme aller Schauſpiele an dieſem Tage ward
den armen Arbeitern gegeben. Jndeſſen ſind am 21ſten,
22ſten und 23ſten nur wenige Zuſchauer zugegen ge-
weſen. An eben dieſem Tage, als am Dienſtage, ward
auch wieder Boͤrſe gehalten, und die Effecten halten
ſich ziemlich.
Die Herren de la Fayette und Bailly, wovon der
erſte zum General-Commandanten der Buͤrgermiliz,
und der zweyte zum Maire der Stadt ernannt worden,
haben dieſe Ernennung nicht foͤrmlich genung gefun-
den, und deshalb an jeden der 60 Diſtricte geſchrieben,
um zu einer neuen, freyen und uͤberlegten Ernennung
zu ſchreiten. Die 60 Diſtricte haben die erſte Ernen-
nung dieſer beyden Maͤnner beſtaͤtiget.
Der Herzog von Orleans hat verſchiedene ſeiner
Hof-Officiers entlaſſen: naͤmlich die Gebruͤder, Grafen
de la Chaiſe de la Cour du Pin, die Grafen von
Segur und von Vauban, auch Madame von Blot, die
bey ſeiner Gemahlinn war. Dieſe Perſonen ſollen bey
den gegenwaͤrtigen Umſtaͤnden nicht einerley Geſinnun-
gen mit dem Herzog haben.
Der Herzog von Guiche, Eidam des Herzogs von
Polignac, welcher Verſailles verlaſſen hatte, iſt wieder
bey Hofe erſchienen. Er hat die Anwartſchaft auf eine
Stelle des Capitains von der Leibgarde, die aber, wie
man ſagt, nicht unter ihm dienen wird.
Der Herzog von Luxenburg, Herr Depremenil, und
Herr von Cazales, alle 3 Deputirte des Adels, die ſich
durch ihre Widerſetzung gegen die Vereinigung des
Adels mit den beyden uͤbrigen Staͤnden bekannt ge-
macht haben, ſind aus Verſailles abgereiſet. Der erſte
iſt nach England gegangen.
Es iſt unbeſchreiblich, mit welcher Ungeduld Herr
Necker hier erwartet wird. Der Herzog von Liancourt,
Praͤſident der National Verſammlung, ſchrieb am
Dienſtage an den immerwaͤhrenden Rath des Hotels
de Ville einen Brief, der gedruckt und angeſchlagen
worden, worinn er meldet, daß Herr du Fresne,
welcher dem Herrn Necker das Koͤnigl. Schreiben zu
ſeiner Zuruͤckberufung uͤberbringt, einen Courier geſchickt,
und mit ſelbigem berichtet habe, daß er den 18ten dieſes
den Herrn Necker zu Bruͤſſel nicht mehr gefunden, der
ſeine Reiſe uͤber Frankfurt fortgeſetzt haͤtte. Er wolle
ihm aber folgen. Der Graf von Montmorin hat ſchon
verſchiedene Couriers nach Baſel und Genf abgeſchickt,
mit dem Duplicat des Koͤnigl. Schreibens und des
Schreibens der National-Verſammlung. Geſtern er-
hielten verſchiedene der hieſigen großen Handelshaͤuſer
Briefe aus Baſel vom 20ſten dieſes, worunter einer
folgendermaßen lautet: “Heute fruͤh, bey Eroͤffnung
des Thors, traf ein Franzoͤſiſcher Courier fuͤr den Herrn
Necker hier ein; 3 Stunden darauf kam Herr Necker
ſelbſt an. Man glaubt, er werde ſich den Wuͤnſchen
der Nation ergeben, und die Ruͤckreiſe nach Paris an-
treten.” Die Poſt geht von Baſel Vormittags um
10 Uhr. Man glaubt, daß geſtern Abend zu Verſailles
ein Courier angekommen ſeyn wird, der die Nachricht
bringt, daß Herr Necker auf der Ruͤckreiſe begriffen ſey.
Das Schreiben der National-Verſammlung an den
Herrn Necker lautet folgendermaßen:
Verſailles, den 16 Julii.
“Da die National-Verſammlung, mein Herr, es
ſchon in einer feyerlichen Acte aufgezeichnet hat, daß
Sie ihre Achtung und ihr Bedauern mitnehmen; ſo iſt
Jhnen dieſes ehrenvolle Zeugniß bereits nachgeſandt
worden, und Sie muͤſſen es ſchon empfangen haben.
Heute fruͤh hatte ſie beſchloſſen, den Koͤnig zu bitten,
Sie ins Miniſterium zuruͤck zu rufen. Dieſes war ihr
Wunſch, und zugleich der Wunſch der Hauptſtadt,
welche Sie mit lauter Stimme zuruͤck ruft. Der
Koͤnig hat geruhet, unſerm Bitten zuvor zu kommen.
Jhre Zuruͤckberufung iſt uns von Jhm angekuͤndiget
worden. Die Erkenntlichkeit hat uns ſogleich zu
Sr. Majeſtaͤt gefuͤhrt, und Sie haben uns einen
neuen Beweis Dero Vertrauens gegeben, indem
Sie uns den Brief uͤberſchickt, welchen Hoͤchſt.
dieſelben an Sie geſchrieben, und den Sie uns
zur Beſtellung an Sie aufgetragen haben. Die
National-Verſammlung bittet Sie inſtaͤndigſt,
mein Herr, den Wunſch Sr. Majeſtaͤt zu erfuͤllen.
Jhre Talente und Tugenden konnten keine glorreichere
Belohnung und keine maͤchtigere Aufmunterung er-
halten. Sie werden unſer Zutrauen rechtfertigen.
Sie werden ihre eigene Ruhe der oͤffentlichen Ruhe
nicht vorziehen. Sie werden ſich den wohlthaͤtigen
Geſinnungen Sr. Majeſtaͤt fuͤr Dero Unterthanen nicht
entziehen. Alle Augenblicke ſind koſtbar. Wir haben
die Ehre zu ſeyn, ꝛc.
J. G. Erzbiſchof von Vienne, Praͤſident.
von Lally Tolendal, Secretair. Mounier, Secretair.
Zu Ryſſel iſt auch ſchon Unruhe geweſen, als man
daſelbſt von der hier vorgefallenen Revolution Nach-
richt erhalten. Der Commandant hat die Cokarde der
Nation anſtecken muͤſſen, und iſt bey dieſer Gelegenheit
ſehr uͤbel behandelt worden. Man hat die Sturm-
glocken gelaͤutet. Die Buͤrger haben das Zeughaus in
Beſitz genommen, und ſich bewaffnet. Jeder muß die
Cokarde der Nation tragen. Die bewaffneten Buͤrger
bewahren das Getraide. Das Haus des Herrn
Deſourſin iſt gepluͤndert; ihn ſelbſt wollte man auf-
henken, er entkam aber durch die Flucht. Das Haus
des Herrn Druez, Ritter des Ludwigs-Ordens und
Schoͤppens, iſt auch gepluͤndert. Alles Silberzeug,
Meublen, ꝛc. iſt ins Waſſer geworfen. Der Jntendant hat
ſich gefluͤchtet. Auch ſein Haus iſt gepluͤndert worden.
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