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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 120, Hamburg, 29. Juli 1789.

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[Spaltenumbruch] tung des Schadens versprochen worden, den die Unter-
thanen ihrer Herren durch die im vorigen Kriege ge-
schehene gesetzwidrige Wegnahme verschiedener Schiffe
gelitten haben, sind noch immer beschäfftigt, die Rech-
nungen und Forderungen darüber in Ordnung zu brin-
gen; aber bis jetzt ist man mit dieser Sache noch nicht
zu Stande. Die Forderungen der Holländischen Kauf-
leute sind die ansehnlichsten.


Nun scheint die Republik der Erfüllung ihres Wun-
sches, betreffend die Evacuation der Rußischen Truppen
und Magazine aus Pohlen, ganz nahe zu seyn. Zur
Betreibung dieses Geschäffts hat der Feldmarschall,
Fürft Potemkin, den Herrn General-Major von Bode
beordert, welcher auch bereits in Ciekinowka angekom-
men ist, um den bisher allda gestandenen General von
Schamscheff abzulösen. Die Wahl des Fürsten Po-
temkin in der Person des Generals von Bode bewei-
set, daß Rußland es mit der Republik aufrichtig meynt,
indem zur Zufriedenheit beyder Theile kein würdi-
gerer Officier hätte geschickt werden können, da der
nämliche Herr General schon in verschiedenen Gele-
genheiten hier in Pohlen commandirt, und durch
seine Gerechtigkeitsliebe und gute Mannszucht sich
überall die Liebe der Pohlnischen Einwohner erworben
hat, welche insgesammt über diese Wahl des Feld-
marschalls ungemein zufrieden sind, und sich mit Recht
eines glücklichen Ausgangs aller bisher entstandenen
Mißhelligkeiten versprechen.


Se. Königl. Hoheit, der Kronprinz, sind durch eine
Erkältung noch genöthiget, sich in Jhren Zimmern
zu halten; doch geben Sie Audienz, und gestern wur-
de Höchstdemselben von dem Englischen Minister der
nach Stockholm gehende Großbritannische Gesandte,
M. de Liston, vorgestellt.

Der Graf Souza, Portugiesischer Minister, ist nach
Lübeck abgegangen, und der Capitain Alvarez besorgt
bis zu der Ankunft des zu erwartenden Gesandten die
Geschäffte dieses Hofes.

Der nach Warschau bestimmte Dänische Charge
d'Affaires, Herr de Bourke, schifft sich heute nach
Danzig ein, und der Staatsminister, General Huth,
reiset heute nach Holstein ab, wie man sagt, in Kön.
Geschäfften.

Der Graf Reventlau, Minister des hiesigen Hofes
an dem Schwedischen, ist vergangenen Mittewochen
von Stockholm hieher gekommen, wird aber nach zwey
Monaten wieder nach seinem Gesandschaftsposten zu-
rückkehren.

Der Kammerherr und Adjutant, Baron Gylden-
krone, hat die zweyte Amtmannsstelle in Hadersleben
erhalten.

Den 21sten kam der Cutter, der fliegende Fisch, aus
der Ostsee zurück.

Den 22sten segelten die 2 angekommenen Rußischen
Kriegsschiffe und 2 Fregatten nach der Kiöge Bucht,
um sich mit der dort liegenden Eskadre zu vereinigen.

Den 24sten legte die Fregatte, Schatzmeister Schim-
melmann, unter Commando des Capitain Riegels, aus
auf die Rhede.

Heute wurde ein Kriegsschiff von 80 Kanonen vom
Stapel gelassen, und erhielt den Namen Reptunus.


[Spaltenumbruch]

Der Herr Baron von Klopmann, Ober Hofmarschall
der Herzogs von Curland, welcher sich in der numis-
matischen Geschichte bekannt gemacht, hat neulich eine
Medaille von unserm Königl. Medailleur Abramson
auf den Fürsten Potemkin, bey Gelegenheit der Erobe-
rung der Vestung Oczakow, schlagen lassen. Die Vor-
derseite stellt den Kopf des Fürsten im Römischen Ge-
schmack mit dem Lorbeerkranz vor, mit der Aufschrift:
Princeps Potemkin Tawritscheskoi. Die Rückseite die
Vestung Oczakow, worauf die Fahne mit dem Chiffre
Jhro Rußisch-Kayserl. Majestät wehet; ferner einen
Theil der Stadt, und etliche Rußisch-Kayserl. Schiffe
im Liman, mit dem Kayserl. Pavillon und der Auf-
schrift: Hoc duce nil arduum. Unten lieset man:
Othokakovia expugnata.


Von Sr. Wohlweisheiten, dem Herrn Senatore
Westphalen, als derzeitigen Wohlweisen Herrn Land-
prätor über Bill- und Ochsenwärder, ist am 24sten
dieses, nach angehörten Wahlpredigten, der Herr
Johann Gerhard Runge, bisheriger beliebter Candidat
eines Hochehrwürdigen Ministeriums, zum adjungirten
und succedirten Pastor zu Billwärder an der Bille er-
wählt; und diese Wahl ist von Einem Hochedlen und
Hochweisen Rath bestätigt worden.

Der Julius des historisch-politischen Magazins
enthält: 1) Der Ursprung und Fortgang der Künste
und Regierung in Asien. 2) Beschluß der Vertheidi-
gung des Rheingrafen von Salm. 3) Allgemeiner
Anschlag der gewissen Einkünfte und Ausgaben Frank-
reichs; ein Anhang zu Herrn Neckers Rede. 2) Un-
terthäniger Bericht von den Anschlägen sowol wider
die Person des Königs, als auch die Wohlfahrt des
Schwedischen Reichs, aus aufrichtigem Herzen zu offen-
baren, von A. F. von Törne, Capitain und Ritter.
5) Vollständiger authentischer Bericht aus dem Ver-
höre des Mordbrenners Benzelstierna, und anderer,
an Se. Majestät, den König von Dännemark. 6)
Dännemarks Neutralität im gegenwärtigen Nordischen
Kriege. 7) Merkwürdige Revolution in Brabant.
8) Versammlung der allgemeinen Stände zu Ver-
sailles; Entlassung des Herrn Necker, und Ernennung
eines neuen Ministerium. 9) Aufstand zu Paris; Ver-
einigung des Königs mit der Nation, Zurückberufung
des Herrn Necker und des alten Ministerium. 10)
Großbritannische Parlements-Nächrichten. 11) Pohl-
nische Reichstags-Angelegenheiten. 12) Nachrichten
vom Türkischen und Schwedischen Kriege. 13) Nach-
richten von verschiedenen Ländern: Türkey, barbari-
sche Küste, Spanien, Jtalien, Frankreich, Großbri-
tannien, Deutschland, Pohlen. 14) Neueste vermischte
Nachrichten. 15) Litterarische Neuigkeiten.




Von gelehrten Sachen.
Johann Adolf Schlegels vermischte Gedichte.
Zweyter Band.
Hannover, in der Schmidtschen
Buchhandlung, 1789.

Wir bemerken aus der Vorrede zu diesem Bande die
lobenswürdige Bescheidenheit und die feine Kritik des
edlen Verfassers, der auch in den geringsten Kleinig-
keiten, in Absicht auf Versbau und Stetigkeit des Aus-
drucks, keinen Flecken dulden will, der einmal gerügt

[Spaltenumbruch] tung des Schadens verſprochen worden, den die Unter-
thanen ihrer Herren durch die im vorigen Kriege ge-
ſchehene geſetzwidrige Wegnahme verſchiedener Schiffe
gelitten haben, ſind noch immer beſchaͤfftigt, die Rech-
nungen und Forderungen daruͤber in Ordnung zu brin-
gen; aber bis jetzt iſt man mit dieſer Sache noch nicht
zu Stande. Die Forderungen der Hollaͤndiſchen Kauf-
leute ſind die anſehnlichſten.


Nun ſcheint die Republik der Erfuͤllung ihres Wun-
ſches, betreffend die Evacuation der Rußiſchen Truppen
und Magazine aus Pohlen, ganz nahe zu ſeyn. Zur
Betreibung dieſes Geſchaͤffts hat der Feldmarſchall,
Fuͤrft Potemkin, den Herrn General-Major von Bode
beordert, welcher auch bereits in Ciekinowka angekom-
men iſt, um den bisher allda geſtandenen General von
Schamſcheff abzuloͤſen. Die Wahl des Fuͤrſten Po-
temkin in der Perſon des Generals von Bode bewei-
ſet, daß Rußland es mit der Republik aufrichtig meynt,
indem zur Zufriedenheit beyder Theile kein wuͤrdi-
gerer Officier haͤtte geſchickt werden koͤnnen, da der
naͤmliche Herr General ſchon in verſchiedenen Gele-
genheiten hier in Pohlen commandirt, und durch
ſeine Gerechtigkeitsliebe und gute Mannszucht ſich
uͤberall die Liebe der Pohlniſchen Einwohner erworben
hat, welche insgeſammt uͤber dieſe Wahl des Feld-
marſchalls ungemein zufrieden ſind, und ſich mit Recht
eines gluͤcklichen Ausgangs aller bisher entſtandenen
Mißhelligkeiten verſprechen.


Se. Koͤnigl. Hoheit, der Kronprinz, ſind durch eine
Erkaͤltung noch genoͤthiget, ſich in Jhren Zimmern
zu halten; doch geben Sie Audienz, und geſtern wur-
de Hoͤchſtdemſelben von dem Engliſchen Miniſter der
nach Stockholm gehende Großbritanniſche Geſandte,
M. de Liſton, vorgeſtellt.

Der Graf Souza, Portugieſiſcher Miniſter, iſt nach
Luͤbeck abgegangen, und der Capitain Alvarez beſorgt
bis zu der Ankunft des zu erwartenden Geſandten die
Geſchaͤffte dieſes Hofes.

Der nach Warſchau beſtimmte Daͤniſche Chargé
d’Affaires, Herr de Bourke, ſchifft ſich heute nach
Danzig ein, und der Staatsminiſter, General Huth,
reiſet heute nach Holſtein ab, wie man ſagt, in Koͤn.
Geſchaͤfften.

Der Graf Reventlau, Miniſter des hieſigen Hofes
an dem Schwediſchen, iſt vergangenen Mittewochen
von Stockholm hieher gekommen, wird aber nach zwey
Monaten wieder nach ſeinem Geſandſchaftspoſten zu-
ruͤckkehren.

Der Kammerherr und Adjutant, Baron Gylden-
krone, hat die zweyte Amtmannsſtelle in Hadersleben
erhalten.

Den 21ſten kam der Cutter, der fliegende Fiſch, aus
der Oſtſee zuruͤck.

Den 22ſten ſegelten die 2 angekommenen Rußiſchen
Kriegsſchiffe und 2 Fregatten nach der Kioͤge Bucht,
um ſich mit der dort liegenden Eskadre zu vereinigen.

Den 24ſten legte die Fregatte, Schatzmeiſter Schim-
melmann, unter Commando des Capitain Riegels, aus
auf die Rhede.

Heute wurde ein Kriegsſchiff von 80 Kanonen vom
Stapel gelaſſen, und erhielt den Namen Reptunus.


[Spaltenumbruch]

Der Herr Baron von Klopmann, Ober Hofmarſchall
der Herzogs von Curland, welcher ſich in der numis-
matiſchen Geſchichte bekannt gemacht, hat neulich eine
Medaille von unſerm Koͤnigl. Medailleur Abramſon
auf den Fuͤrſten Potemkin, bey Gelegenheit der Erobe-
rung der Veſtung Oczakow, ſchlagen laſſen. Die Vor-
derſeite ſtellt den Kopf des Fuͤrſten im Roͤmiſchen Ge-
ſchmack mit dem Lorbeerkranz vor, mit der Aufſchrift:
Princeps Potemkin Tawritſcheskoi. Die Ruͤckſeite die
Veſtung Oczakow, worauf die Fahne mit dem Chiffre
Jhro Rußiſch-Kayſerl. Majeſtaͤt wehet; ferner einen
Theil der Stadt, und etliche Rußiſch-Kayſerl. Schiffe
im Liman, mit dem Kayſerl. Pavillon und der Auf-
ſchrift: Hoc duce nil arduum. Unten lieſet man:
Othokakovia expugnata.


Von Sr. Wohlweisheiten, dem Herrn Senatore
Weſtphalen, als derzeitigen Wohlweiſen Herrn Land-
praͤtor uͤber Bill- und Ochſenwaͤrder, iſt am 24ſten
dieſes, nach angehoͤrten Wahlpredigten, der Herr
Johann Gerhard Runge, bisheriger beliebter Candidat
eines Hochehrwuͤrdigen Miniſteriums, zum adjungirten
und ſuccedirten Paſtor zu Billwaͤrder an der Bille er-
waͤhlt; und dieſe Wahl iſt von Einem Hochedlen und
Hochweiſen Rath beſtaͤtigt worden.

Der Julius des hiſtoriſch-politiſchen Magazins
enthaͤlt: 1) Der Urſprung und Fortgang der Kuͤnſte
und Regierung in Aſien. 2) Beſchluß der Vertheidi-
gung des Rheingrafen von Salm. 3) Allgemeiner
Anſchlag der gewiſſen Einkuͤnfte und Ausgaben Frank-
reichs; ein Anhang zu Herrn Neckers Rede. 2) Un-
terthaͤniger Bericht von den Anſchlaͤgen ſowol wider
die Perſon des Koͤnigs, als auch die Wohlfahrt des
Schwediſchen Reichs, aus aufrichtigem Herzen zu offen-
baren, von A. F. von Toͤrne, Capitain und Ritter.
5) Vollſtaͤndiger authentiſcher Bericht aus dem Ver-
hoͤre des Mordbrenners Benzelſtierna, und anderer,
an Se. Majeſtaͤt, den Koͤnig von Daͤnnemark. 6)
Daͤnnemarks Neutralitaͤt im gegenwaͤrtigen Nordiſchen
Kriege. 7) Merkwuͤrdige Revolution in Brabant.
8) Verſammlung der allgemeinen Staͤnde zu Ver-
ſailles; Entlaſſung des Herrn Necker, und Ernennung
eines neuen Miniſterium. 9) Aufſtand zu Paris; Ver-
einigung des Koͤnigs mit der Nation, Zuruͤckberufung
des Herrn Necker und des alten Miniſterium. 10)
Großbritanniſche Parlements-Naͤchrichten. 11) Pohl-
niſche Reichstags-Angelegenheiten. 12) Nachrichten
vom Tuͤrkiſchen und Schwediſchen Kriege. 13) Nach-
richten von verſchiedenen Laͤndern: Tuͤrkey, barbari-
ſche Kuͤſte, Spanien, Jtalien, Frankreich, Großbri-
tannien, Deutſchland, Pohlen. 14) Neueſte vermiſchte
Nachrichten. 15) Litterariſche Neuigkeiten.




Von gelehrten Sachen.
Johann Adolf Schlegels vermiſchte Gedichte.
Zweyter Band.
Hannover, in der Schmidtſchen
Buchhandlung, 1789.

Wir bemerken aus der Vorrede zu dieſem Bande die
lobenswuͤrdige Beſcheidenheit und die feine Kritik des
edlen Verfaſſers, der auch in den geringſten Kleinig-
keiten, in Abſicht auf Versbau und Stetigkeit des Aus-
drucks, keinen Flecken dulden will, der einmal geruͤgt

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[[3]/0003] tung des Schadens verſprochen worden, den die Unter- thanen ihrer Herren durch die im vorigen Kriege ge- ſchehene geſetzwidrige Wegnahme verſchiedener Schiffe gelitten haben, ſind noch immer beſchaͤfftigt, die Rech- nungen und Forderungen daruͤber in Ordnung zu brin- gen; aber bis jetzt iſt man mit dieſer Sache noch nicht zu Stande. Die Forderungen der Hollaͤndiſchen Kauf- leute ſind die anſehnlichſten. Pohlniſche Grenze, vom 18 Julii. Nun ſcheint die Republik der Erfuͤllung ihres Wun- ſches, betreffend die Evacuation der Rußiſchen Truppen und Magazine aus Pohlen, ganz nahe zu ſeyn. Zur Betreibung dieſes Geſchaͤffts hat der Feldmarſchall, Fuͤrft Potemkin, den Herrn General-Major von Bode beordert, welcher auch bereits in Ciekinowka angekom- men iſt, um den bisher allda geſtandenen General von Schamſcheff abzuloͤſen. Die Wahl des Fuͤrſten Po- temkin in der Perſon des Generals von Bode bewei- ſet, daß Rußland es mit der Republik aufrichtig meynt, indem zur Zufriedenheit beyder Theile kein wuͤrdi- gerer Officier haͤtte geſchickt werden koͤnnen, da der naͤmliche Herr General ſchon in verſchiedenen Gele- genheiten hier in Pohlen commandirt, und durch ſeine Gerechtigkeitsliebe und gute Mannszucht ſich uͤberall die Liebe der Pohlniſchen Einwohner erworben hat, welche insgeſammt uͤber dieſe Wahl des Feld- marſchalls ungemein zufrieden ſind, und ſich mit Recht eines gluͤcklichen Ausgangs aller bisher entſtandenen Mißhelligkeiten verſprechen. Schreiben aus Copenhagen, vom 25 Julii. Se. Koͤnigl. Hoheit, der Kronprinz, ſind durch eine Erkaͤltung noch genoͤthiget, ſich in Jhren Zimmern zu halten; doch geben Sie Audienz, und geſtern wur- de Hoͤchſtdemſelben von dem Engliſchen Miniſter der nach Stockholm gehende Großbritanniſche Geſandte, M. de Liſton, vorgeſtellt. Der Graf Souza, Portugieſiſcher Miniſter, iſt nach Luͤbeck abgegangen, und der Capitain Alvarez beſorgt bis zu der Ankunft des zu erwartenden Geſandten die Geſchaͤffte dieſes Hofes. Der nach Warſchau beſtimmte Daͤniſche Chargé d’Affaires, Herr de Bourke, ſchifft ſich heute nach Danzig ein, und der Staatsminiſter, General Huth, reiſet heute nach Holſtein ab, wie man ſagt, in Koͤn. Geſchaͤfften. Der Graf Reventlau, Miniſter des hieſigen Hofes an dem Schwediſchen, iſt vergangenen Mittewochen von Stockholm hieher gekommen, wird aber nach zwey Monaten wieder nach ſeinem Geſandſchaftspoſten zu- ruͤckkehren. Der Kammerherr und Adjutant, Baron Gylden- krone, hat die zweyte Amtmannsſtelle in Hadersleben erhalten. Den 21ſten kam der Cutter, der fliegende Fiſch, aus der Oſtſee zuruͤck. Den 22ſten ſegelten die 2 angekommenen Rußiſchen Kriegsſchiffe und 2 Fregatten nach der Kioͤge Bucht, um ſich mit der dort liegenden Eskadre zu vereinigen. Den 24ſten legte die Fregatte, Schatzmeiſter Schim- melmann, unter Commando des Capitain Riegels, aus auf die Rhede. Heute wurde ein Kriegsſchiff von 80 Kanonen vom Stapel gelaſſen, und erhielt den Namen Reptunus. Berlin, den 25 Julii. Der Herr Baron von Klopmann, Ober Hofmarſchall der Herzogs von Curland, welcher ſich in der numis- matiſchen Geſchichte bekannt gemacht, hat neulich eine Medaille von unſerm Koͤnigl. Medailleur Abramſon auf den Fuͤrſten Potemkin, bey Gelegenheit der Erobe- rung der Veſtung Oczakow, ſchlagen laſſen. Die Vor- derſeite ſtellt den Kopf des Fuͤrſten im Roͤmiſchen Ge- ſchmack mit dem Lorbeerkranz vor, mit der Aufſchrift: Princeps Potemkin Tawritſcheskoi. Die Ruͤckſeite die Veſtung Oczakow, worauf die Fahne mit dem Chiffre Jhro Rußiſch-Kayſerl. Majeſtaͤt wehet; ferner einen Theil der Stadt, und etliche Rußiſch-Kayſerl. Schiffe im Liman, mit dem Kayſerl. Pavillon und der Auf- ſchrift: Hoc duce nil arduum. Unten lieſet man: Othokakovia expugnata. Hamburg, den 28 Julii. Von Sr. Wohlweisheiten, dem Herrn Senatore Weſtphalen, als derzeitigen Wohlweiſen Herrn Land- praͤtor uͤber Bill- und Ochſenwaͤrder, iſt am 24ſten dieſes, nach angehoͤrten Wahlpredigten, der Herr Johann Gerhard Runge, bisheriger beliebter Candidat eines Hochehrwuͤrdigen Miniſteriums, zum adjungirten und ſuccedirten Paſtor zu Billwaͤrder an der Bille er- waͤhlt; und dieſe Wahl iſt von Einem Hochedlen und Hochweiſen Rath beſtaͤtigt worden. Der Julius des hiſtoriſch-politiſchen Magazins enthaͤlt: 1) Der Urſprung und Fortgang der Kuͤnſte und Regierung in Aſien. 2) Beſchluß der Vertheidi- gung des Rheingrafen von Salm. 3) Allgemeiner Anſchlag der gewiſſen Einkuͤnfte und Ausgaben Frank- reichs; ein Anhang zu Herrn Neckers Rede. 2) Un- terthaͤniger Bericht von den Anſchlaͤgen ſowol wider die Perſon des Koͤnigs, als auch die Wohlfahrt des Schwediſchen Reichs, aus aufrichtigem Herzen zu offen- baren, von A. F. von Toͤrne, Capitain und Ritter. 5) Vollſtaͤndiger authentiſcher Bericht aus dem Ver- hoͤre des Mordbrenners Benzelſtierna, und anderer, an Se. Majeſtaͤt, den Koͤnig von Daͤnnemark. 6) Daͤnnemarks Neutralitaͤt im gegenwaͤrtigen Nordiſchen Kriege. 7) Merkwuͤrdige Revolution in Brabant. 8) Verſammlung der allgemeinen Staͤnde zu Ver- ſailles; Entlaſſung des Herrn Necker, und Ernennung eines neuen Miniſterium. 9) Aufſtand zu Paris; Ver- einigung des Koͤnigs mit der Nation, Zuruͤckberufung des Herrn Necker und des alten Miniſterium. 10) Großbritanniſche Parlements-Naͤchrichten. 11) Pohl- niſche Reichstags-Angelegenheiten. 12) Nachrichten vom Tuͤrkiſchen und Schwediſchen Kriege. 13) Nach- richten von verſchiedenen Laͤndern: Tuͤrkey, barbari- ſche Kuͤſte, Spanien, Jtalien, Frankreich, Großbri- tannien, Deutſchland, Pohlen. 14) Neueſte vermiſchte Nachrichten. 15) Litterariſche Neuigkeiten. Von gelehrten Sachen. Johann Adolf Schlegels vermiſchte Gedichte. Zweyter Band. Hannover, in der Schmidtſchen Buchhandlung, 1789. Wir bemerken aus der Vorrede zu dieſem Bande die lobenswuͤrdige Beſcheidenheit und die feine Kritik des edlen Verfaſſers, der auch in den geringſten Kleinig- keiten, in Abſicht auf Versbau und Stetigkeit des Aus- drucks, keinen Flecken dulden will, der einmal geruͤgt

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Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T10:32:49Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 120, Hamburg, 29. Juli 1789, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1202907_1789/3>, abgerufen am 21.11.2024.