Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 116, Hamburg, 20. Julii 1771.einen förmlichen Vergleich getroffen. Ob die übrigen Der Priesterstand hat den Entschluß genommen, von Copenhagen, den 15 Julii. Gestern ist wegen der glücklichen Entbindung Ihrer Der allhier angelangte Königl. Preußische Kammer- Heute hält das von dem Könige angestellte Hof- und Die nach der Mittelländischen See bestimmte Königl. Hamburg, den 19 Julii. In der vergangenen Nacht ist das Wasser wieder Gestern ist unser Senat wegen dieser Wassersnoth Wegen dieses hohen Wassers hat Ein Hochweiser "Ob Wir wol zu der großen Langmuth des Höchsten Hamburgi, d. 19. Julii, 1771." Von gelehrten Sachen. Halle. Bey Carl Christian Kümmel ist in der Oster- Dieser Versuch besteht aus 4 Theilen, denen eine Im zweyten Theil ist die Theorie der Stadtwirth- Der dritte Theil enthält die Theorie des Policey- einen foͤrmlichen Vergleich getroffen. Ob die uͤbrigen Der Prieſterſtand hat den Entſchluß genommen, von Copenhagen, den 15 Julii. Geſtern iſt wegen der gluͤcklichen Entbindung Ihrer Der allhier angelangte Koͤnigl. Preußiſche Kammer- Heute haͤlt das von dem Koͤnige angeſtellte Hof- und Die nach der Mittellaͤndiſchen See beſtimmte Koͤnigl. Hamburg, den 19 Julii. In der vergangenen Nacht iſt das Waſſer wieder Geſtern iſt unſer Senat wegen dieſer Waſſersnoth Wegen dieſes hohen Waſſers hat Ein Hochweiſer “Ob Wir wol zu der großen Langmuth des Hoͤchſten Hamburgi, d. 19. Julii, 1771.” Von gelehrten Sachen. Halle. Bey Carl Chriſtian Kuͤmmel iſt in der Oſter- Dieſer Verſuch beſteht aus 4 Theilen, denen eine Im zweyten Theil iſt die Theorie der Stadtwirth- Der dritte Theil enthaͤlt die Theorie des Policey- <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> einen foͤrmlichen Vergleich getroffen. 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einen foͤrmlichen Vergleich getroffen. Ob die uͤbrigen
Staͤnde dieſer Convention beytreten werden, muß die
Zeit lehren. Soll aber die erwuͤnſchte Vereinigung,
woran Se. Majeſtaͤt eifrigſt arbeiten, zu Stande kom-
men, ſo muß ſolches geſchehen.
Der Prieſterſtand hat den Entſchluß genommen, von
der vortrefflichen Rede des Koͤnigs die erforderlichen
Exemplare an alle Kirchen im ganzen Koͤnigreiche zu ſen-
den, damit ſie in jedem Kirchenbuche eingeheftet werden,
um dadurch das Andenken der huldreichſten Geſinnun-
gen Sr. Majeſtaͤt gegen ſeine getreue Unterthanen noch
fuͤr die ſpaͤteſte Nachwelt aufzubewahren.
Copenhagen, den 15 Julii.
Geſtern iſt wegen der gluͤcklichen Entbindung Ihrer
Majeſtaͤt, der Koͤniginn, welche ſich nebſt der der jungen
Prinzeßinn bey erwuͤnſchtem Wohl befinden, dem Hoͤch-
ſten in allen Stadtkirchen oͤffentlich Dank abgeſtattet,
und das Te Deum geſungen worden.
Der allhier angelangte Koͤnigl. Preußiſche Kammer-
herr und Hofmarſchall, Graf von Redern, iſt durch den
hieſigen Koͤnigl. Preußiſchen Miniſter, Herrn Baron
von Arnim, Sr. Majeſtaͤt, dem Koͤnige, auf Hirſchholm
vorgeſtellet worden.
Heute haͤlt das von dem Koͤnige angeſtellte Hof- und
Stadtgericht ſeine Sitzung zum erſtenmal auf dem
Rathauſe.
Die nach der Mittellaͤndiſchen See beſtimmte Koͤnigl.
Fregatte, nebſt den Tranſport- und noch 25 andern
Schiffen nach der Nordſee, liegen wegen widrigen Win-
des noch im Sunde.
Hamburg, den 19 Julii.
In der vergangenen Nacht iſt das Waſſer wieder
einige Zoll geſtiegen, und an der einen Seite der Schleuſe
iſt der Wall einige Fuß eingeſunken, der aber heute fruͤh
voͤllig wiederhergeſtellet worden. Die Schleuſe ſelbſt
hat keinen Schaden gelitten.
Geſtern iſt unſer Senat wegen dieſer Waſſersnoth
verſammelt geweſen, und hat beſchloſſen, den Elbdeich
an etlichen Orten einige Fuß abnehmen zu laſſen, da-
mit das Waſſer uͤberfließen, und dadurch dem Abzuge
der Schleuſen zu Huͤlfe kommen koͤnnen. Man hofft
wenigſtens dadurch den fernern Anwachs des Waſſers
zu hemmen. Noch deſſelben Nachmittags wurden die
Arbeiter zu dieſem Ende hinausgeſchickt.
Wegen dieſes hohen Waſſers hat Ein Hochweiſer
Rath folgende Verordnung bekannt machen laſſen:
“Ob Wir wol zu der großen Langmuth des Hoͤchſten
das demuͤthigſte Vertrauen haben, Er werde die dieſe
gute Stadt bedrohende Waſſergefahr annoch in Gnaden
abwenden, und die dazu angewandten Mittel geſegnen;
So haben Wir, Buͤrgermeiſter und Rath, dennoch jeder-
maͤnniglich Stadt-vaͤterlich anzeigen wollen, daß Wir,
zu eines jeden Warnung, bey etwa wirklich eintreten-
der Waſſersgefahr fuͤr die Stadt, das Signal durch die
Abfeurung zweyer Kanonen und durch Ruͤhrung der
Trommel geben laſſen wollen, damit die in Kellern und
niedrigen Gegenden Wohnenden ſich und ihre Haabſe-
ligkeiten retten moͤgen. Nachdem dieſe Signale gege-
ben worden, hat ein jeder, deſſen buͤrgerliche Pflicht es
erfordert, ſich an ſeine behoͤrige Staͤnde zu begeben, und
daſelbſt ſeiner Schuldigkeit getreulich nachzukommen;
allen uͤbrigen Buͤrgern und Einwohnern aber und ſonſt
jedermann, welche keine buͤrgerliche Pflichten bey der
Gefahr zu beobachten, oder ſonſt huͤlfreiche Hand zu
leiſten haben, wird befohlen, und werden ſelbige ermah-
net und anerinnert, ſich ſtille in ihren Haͤuſern zu ver-
halten, ſo lieb es ihnen ſeyn wird, ſich nicht ſelbſt den
groͤßten Beſchwerlichkeiten und Gefahren auszuſetzen;
alles herumtreibende Geſindel aber wird ſogleich zur
Haft gezogen werden; und diejenigen, welche, wie Wir
doch dergleichen Frevel nicht vermuthen, ſich auf Rau-
ben, Stehlen, und andern dergleichen Unweſen betreten
ließen, mit der ſchaͤrfſten willkuͤhrlichen Ahndung, und,
nach Befinden, mit Leib- und Lebensſtrafe angeſehen
werden ſollen. Wornach ſich ein jeder zu achten hat.
Actum & Decretum in Senatu, publicatumque ſub Signeto,
Hamburgi, d. 19. Julii, 1771.”
Von gelehrten Sachen.
Halle. Bey Carl Chriſtian Kuͤmmel iſt in der Oſter-
meſſe herausgekommen: “Johann Chriſtian Foͤrſter,
“der Weltweisheit oͤffentlichen ordentlichen Lehrers,
“Verſuch einer Einleitung in die Cameral-Polizey-
“und Finanzwiſſenſchaften.” Der Herr Profeſſor
Foͤrſter, deſſen Einleitung in die Staatslehre nach den
Grundſaͤtzen des Herrn von Montesquieu mit vielem
Beyfall aufgenommen worden, hat uͤber die Cameral-
Polizey- und Finanzwiſſenſchaften einigemal geleſen,
und gefunden, daß, obgleich unſer Jahrhundert ganz be-
ſonders fruchtbar an Schriften dieſer Art ſey, man
dennoch uͤber den Ueberfluß ſolcher, die fuͤglich zum
Grunde der akademiſchen Vorleſungen koͤnnten gelegt
werden, nicht klagen duͤrfe. Er hat ſich deshalb, beſon-
ders aber durch eine hohe Veranlaſſung genoͤthigt geſe-
hen, ſelbſt eine kleine Schrift zu dieſem Endzwecke aus-
zuarbeiten, wobey er kuͤrzer oder weitlaͤuftiger in der
Erklaͤrung ſeyn kann, nachdem ihm ein groͤßerer oder
eingeſchraͤnkterer Zeitraum dazu gegeben wird. Dieſe
Schrift, welche die Beſcheidenheit des Herrn Verfaſſers
einen Verſuch nennet, iſt, als Leſebuch betrachtet, ſehr
gut gerathen. Man trifft in der Kuͤrze alles dasjenige
darinn an, was den Liebhabern dieſer ſo noͤthigen und
nuͤtzlichen Wiſſenſchaften Stoff zum fernern Nachdenken
giebet, und wodurch diejenigen beſonders, welche die
Erlaͤuterungen des Herrn Profeſſors daruͤber zu hoͤren
Gelegenheit haben werden, ſich mit ſolchen Kenntniſſen
bereichern koͤnnen, die nicht, wie Moſer ſagt, in futu-
ram oblivionem geſammelt, ſondern von deren rechten
und unrechten Ausuͤbung das Wohl und Wehe eines
Staats abhaͤngt.
Dieſer Verſuch beſteht aus 4 Theilen, denen eine
kurze Einleitung vorangeſchickt worden. Der erſte Theil
enthaͤlt die Theorie der Landwirthſchaft mit folgen-
den Abſchnitten: 1) Vom Ackerbau und Wieſenwachs;
2) von dem Garten-Wein-Hopfen-Seidenbau und
Bienenzucht; 3) von der Viehzucht, Fiſcherey und
Jagd; 4) vom Forſtweſen; 5) vom Grabe-Brenn-
Bruch- und Siedeweſen; 6) vom Muͤhlen- und Brau-
weſen; 7) von den Landguͤtern und Doͤrfern; 8) von
Anſchlaͤgen.
Im zweyten Theil iſt die Theorie der Stadtwirth-
ſchaft: 1) Von dem Stadtweſen uͤberhaupt; 2) von
den Handwerkern, Fabriken und Manufacturen; 3) von
dem Handels- und dem Commercienweſen; 4) vom
Schul- und Kirchenweſen; 5) von den uͤbrigen Einwoh-
nern der Staͤdte und ihren Gewerben.
Der dritte Theil enthaͤlt die Theorie des Policey-
weſens: 1) Von der Policey uͤberhaupt; 2) von der
Sorge der Policey fuͤr die Vermehrung der Einwohner;
3) von der Sorge der Policey fuͤr die Erziehung, Tugend
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