Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 112, Hamburg, 15. Juli 1789.[Spaltenumbruch]
und der nöthigen Ammunition, auch eine
Compagnie
St. Petersburg, den 26 Junii.
Aus Finnland ist Nachricht eingegangen, daß auch
Cassel, den 1 Julii.
Se. Durchl. der Herr Landgraf, haben nun auch Von gelehrten Sachen. Arethusa, oder die Bukolischen Dichter
des Alterthums. Erster Theil, gedruckt und verlegt bey Johann Friedrich Unger. Dies Werk muß einem jeden, der sich für das
ächte Philosophische
Aufsätze von Joh. Georg
Müller, gr. 8vo. Breslau, bey G. Löwe, 1789. 543 S. ohne Zueignungsschrift und Jnhalt. Der Verfasser (ein Bruder des geh. Legationsrath Die ausgezeichnete Schönheit des Drucks und Papiers Dem hiesigen Wohll. Niedergerichte haben Srs.
Johann Pe- Hamburg, den 7ten Julii
1789.
(Hierbey folgt eine Beylage.) [Spaltenumbruch]
und der noͤthigen Ammunition, auch eine
Compagnie
St. Petersburg, den 26 Junii.
Aus Finnland iſt Nachricht eingegangen, daß auch
Caſſel, den 1 Julii.
Se. Durchl. der Herr Landgraf, haben nun auch Von gelehrten Sachen. Arethuſa, oder die Bukoliſchen Dichter
des Alterthums. Erſter Theil, gedruckt und verlegt bey Johann Friedrich Unger. Dies Werk muß einem jeden, der ſich fuͤr das
aͤchte Philoſophiſche
Aufſaͤtze von Joh. Georg
Muͤller, gr. 8vo. Breslau, bey G. Loͤwe, 1789. 543 S. ohne Zueignungsſchrift und Jnhalt. Der Verfaſſer (ein Bruder des geh. Legationsrath Die ausgezeichnete Schoͤnheit des Drucks und Papiers Dem hieſigen Wohll. Niedergerichte haben Srs.
Johann Pe- Hamburg, den 7ten Julii
1789.
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Der Capitain Trevenon iſt indeß von<lb/> der Rußiſchen Flotte mit einer Verſtaͤrkung an Schiffen<lb/> und Fregatten, nebſt den noͤthigen Soldaten am Bord,<lb/> detaſchirt worden, um ſich, wo moͤglich, des Poſten<lb/> von Hangood zu bemaͤchtigen. — Ein Rußiſcher Kreuzer<lb/> hatte ein Preußiſches Schiff genommen, welches mit<lb/> geſalzenem Fleiſch nach Helſingfors beſtimmt war;<lb/> aber die Kayſerinn von Rußland hat ſogleich befohlen,<lb/> daß das Schiff in Freyheit geſetzt, und die Koſten der<lb/> Verzoͤgerung bezahlt werden ſollen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">St. Petersburg,</hi> den 26 Junii.</hi> </dateline><lb/> <p>Aus Finnland iſt Nachricht eingegangen, daß auch<lb/> der General-Major Knorring ein Corps Schweden von<lb/> 800 Mann geſchlagen, eine Kanone erobert, und einige<lb/> feindliche Fahrzeuge verbrannt habe.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Caſſel,</hi> den 1 Julii.</hi> </dateline><lb/> <p>Se. 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und der noͤthigen Ammunition, auch eine Compagnie
Artilleriſten mit 10 Feldſtuͤcken, nebſt 150 Coſacken.
Vermuthlich ſind dieſe Truppen zu einer Landung an
der Kuͤſte von Schwediſch-Finnland beſtimmt. Die
große Rußiſche Flotte hat in der Mitte des Junius
auf der Rhede von Reval gelegen, und einige Schiffe
ausgeſchickt, um die Ankunft der Schwediſchen Flotte
zu ſignaliren. Der Capitain Trevenon iſt indeß von
der Rußiſchen Flotte mit einer Verſtaͤrkung an Schiffen
und Fregatten, nebſt den noͤthigen Soldaten am Bord,
detaſchirt worden, um ſich, wo moͤglich, des Poſten
von Hangood zu bemaͤchtigen. — Ein Rußiſcher Kreuzer
hatte ein Preußiſches Schiff genommen, welches mit
geſalzenem Fleiſch nach Helſingfors beſtimmt war;
aber die Kayſerinn von Rußland hat ſogleich befohlen,
daß das Schiff in Freyheit geſetzt, und die Koſten der
Verzoͤgerung bezahlt werden ſollen.
St. Petersburg, den 26 Junii.
Aus Finnland iſt Nachricht eingegangen, daß auch
der General-Major Knorring ein Corps Schweden von
800 Mann geſchlagen, eine Kanone erobert, und einige
feindliche Fahrzeuge verbrannt habe.
Caſſel, den 1 Julii.
Se. Durchl. der Herr Landgraf, haben nun auch
Jhren Kanzler und erſten Lehrer der Univerſitaͤt Rin-
teln, wie auch erſten Lehrer der Staatswirthſchaft,
Herrn von Springer, zum vorſitzenden ordentlichen
Lehrer bey der Juriſten Facultaͤt ernannt.
Von gelehrten Sachen.
Arethuſa, oder die Bukoliſchen Dichter des Alterthums.
Erſter Theil, gedruckt und verlegt bey Johann Friedrich
Unger.
Dies Werk muß einem jeden, der ſich fuͤr das aͤchte
Schoͤne intereßirt, eine deſto willkommnere Erſcheinung
ſeyn, je ſeltener in unſern Tagen die uneigennuͤtzigen
Bemuͤhungen fuͤr die wahre Vervollkommung unſrer
Litteratur werden, und je haͤufiger die Arbeiten des
Geiſtes auf unmittelbaren Geldgewinn kalkulirt wer-
den. Der edle und ruhmwuͤrdige Verfaſſer dieſer
Schrift hat ſich in den Dichter, den er bearbeitet, mit
ganzer Seele hineingedacht, um ihn uns in unſrer
Sprache metriſch wiederzugeben. Jhm iſt die wahre
und unverfaͤlſchte Menſchheit, die ſich in Theokrits
Jdyllen unſern Augen ſo liebenswuͤrdig darſtellt, kein
unwichtiger und unbedeutender Gegenſtand geweſen;
er hat es der Muͤhe werth gefunden, ſich in das kleinſte
Detail ſeines Dichters einzulaſſen, um den Schatz von
aͤchter poetiſcher Darſtellung, welcher darinn liegt, zu
enthuͤllen; und er hat es ſeiner Muße nicht unwuͤrdig
gefunden, die ſchoͤnen entflohenen Zeiten des griechi-
ſchen Alterthums wieder vor unſern Blick zu zaubern.
Dieſer erſte Theil enthaͤlt einen Verſuch uͤber das Bu-
koliſche Gedicht, und die Jdyllen des Theokrit in
Deutſche Hexameter uͤberſetzt. Der ſchoͤne ſimple und
reine Druck dieſer Schrift mit Didotſchen Lettern iſt
ihres Jnhalts wuͤrdig, und dieſer Jnhalt und die aͤußere
geſchmackvolle Einrichtung ſind ein Beweis, daß der
Verfaſſer und Verleger aus Liebe zu ihrem Gegenſtande
zu Werke gegangen, und darauf bedacht geweſen ſind,
ein Werk zu liefern, das Deutſchland Ehre macht.
Koſtet auf großem Format 13 Mk. 12 ßl. und in ge-
woͤhnlichem Format 9 Mk.
Philoſophiſche Aufſaͤtze von Joh. Georg Muͤller,
gr. 8vo. Breslau, bey G. Loͤwe, 1789. 543 S. ohne
Zueignungsſchrift und Jnhalt.
Der Verfaſſer (ein Bruder des geh. Legationsrath
in Maynz) zeigt ſich in dieſen Aufſaͤtzen als einen hellen
gruͤndlichen Denker und beſcheidenen Forſcher. Die
Erziehung des Menſchengeſchlechts durch alle Zeit-
alter der Welt darzuſtellen, ſcheint der Hauptzweck des
Verfaſſers zu ſeyn, den er bey dieſem Buche vor Augen
hatte; dieſer Zweck iſt beſonders ſichtbar in den Auf-
ſaͤtzen uͤber den Geiſt des Moſaiſchen Geſetzes, uͤber die
Verfaſſung des Juͤdiſchen Volks, uͤber Jeſum, ſeine
Lehre und deren Wirkung auf Philoſophie, Politik,
u. ſ. w. die den groͤßten Theil des Buchs ausmachen,
und viele treffliche neue Bemerkungen enthalten. Man
kann das Ganze als einen Commentar uͤber Leßings
Erziehung des Menſchengeſchlechts anſehen, welche
Schrift auch oͤfters angefuͤhrt wird. Der Verfaſſer iſt
ein Schuͤler (aber nicht Nachbeter Herders,) und man
wird ſeinen Aufſaͤtzen gern einen Platz neben den Jdeen
zur Geſchichte der Menſchheit einraͤumen, mit welchen
ſie in einiger Verbindung ſtehen, auch wird die Be-
ſcheidenheit, mit der er ſeine Saͤtze vortraͤgt, ihm den
Beyfall ſolcher Leſer verſchaffen, die nicht in allen
Stuͤcken mit ihm gleich denken moͤchten.
Die ausgezeichnete Schoͤnheit des Drucks und Papiers
iſt ſehr einladend, und eine von Herrn Berger in
Berlin vortrefflich geſtochene Minerva, als Titel-
Vigneite, traͤgt zur aͤußern Zierde ungemein viel
bey.
Dem hieſigen Wohll. Niedergerichte haben Srs. Johann Pe-
ter Graape und Nicolaus Guͤlich, uxor. mandatario et cu-
ratorio nom., per Procurstorem implorando abermals zu ver-
nehmen gegeben, welchergeſtalt hieſelbſt am 8ten April a. c.
der Ehrbare Oberalte, Johann Gottlieb Gerhard, verſtor-
ben, und ſie, Jmploranten, als deſſen hinterlaſſene Kinder,
da ſie von der Beſchaffenheit des Vermoͤgens-Zuſtandes des
Defuncti nicht genug unterrichtet waͤren, und die Verbin-
dungen, worinn derſelbe, als Kaufmann, bey ſeinem Leben
geſtanden, zu wenig kennten, deſſen Nachlaß nicht anders,
als cum beneficio legis et Inventarii. haͤtten antreten koͤn-
nen; auch dieſe ihre Erklaͤrungen, welche ſie, per Supplicas.
bey Einem Hochedlen und Hochweiſen Rathe eingebracht, von
Hochdemſelben, ausweiſe beygebrachter Decreten, angenom-
men worden. Wann nun die Geſetze dieſer Stadt, ihnen
Jmploranten, im gegenwaͤrtigen Falle die Art und Weiſe
vorzeichneten, wie ſie zu handeln ſchuldig waͤren; ſo befolg-
ten ſie dieſelben dadurch, indem ſie um die Erkennung eines
Proclamatis, des Jnhalts, geziemend baͤten: Daß alle dieje-
nigen, welche an den Nachlaß des hieſelbſt verſtorbenen Ehr-
baren Oberalten, Johann Gottlieb Gerhard, ex capite cre-
diti, vel ex alia quacunque cauſa, einige rechtliche Anſprache
und Forderung zu haben vermeynten, wie auch diejenigen,
welche von dem Defuncto etwas in Haͤnden haͤtten, oder an
denſelben zu bezahlen ſchuldig waͤren, ſich mit demſelben,
in Termino præfigendo, reſpective ſub pœna præcluſi et per-
petui ſilentii, und bey den in den Geſetzen beſtimmten Stra-
fen, gehoͤrigen Orts zu melden ſchuldig ſeyn ſollen. Dieſem
Petito adi Proclamatis iſt gerichtlich deferiret, und der 28ſte
Auguſt a. c., pro Termino peremtorlo, anberahmet worden.
Hamburg, den 7ten Julii 1789.
(Hierbey folgt eine Beylage.)
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(2014-07-07T10:32:49Z)
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