Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 105, Hamburg, 2. Julii 1771.[Spaltenumbruch]
nung und
Entziehung seiner Pension an. Zugleich
mußte In diesem Monat wird der Pabst noch gewiß
Consi- Aus Neapolis hat man, daß der Vesuv völlig
aufge- Genua, den 12
Junii. Die Dänische Flotte zu Porto-Mahon wird mit Venedig, den 14
Junii. Vor einigen Tagen wurde hier die Vermählung
Sr. Aus dem Archipelago wird gemeldet, daß die Russen Florenz, den 14
Junii. Se. Königl. Hoheit, der Großherzog, beständig
für
Marseille, den 14 Junii.
Zu Toulon werden zwo Fregatten, 2 Flüten und Die Nachricht von der Wiederherstellung des
Frie- Paris, den 24
Junii. Man siehet eine Königl. Declaration vom 15ten
dieses, Einem Arret aus dem Königl. Staatsrath zufolge, Der verstorbene Graf von Clermont hat den
dritten Der Prinz von Conde hat von dem General-Control- Beschluß der Nachrichten aus
London, vom 21 Junii. Der neue Staatssecretair, Graf von Suffolk,
liegt Es sind 5 Candidaten zur Sheriffsstelle von
London [Spaltenumbruch]
nung und
Entziehung ſeiner Penſion an. Zugleich
mußte In dieſem Monat wird der Pabſt noch gewiß
Conſi- Aus Neapolis hat man, daß der Veſuv voͤllig
aufge- Genua, den 12
Junii. Die Daͤniſche Flotte zu Porto-Mahon wird mit Venedig, den 14
Junii. Vor einigen Tagen wurde hier die Vermaͤhlung
Sr. Aus dem Archipelago wird gemeldet, daß die Ruſſen Florenz, den 14
Junii. Se. Koͤnigl. Hoheit, der Großherzog, beſtaͤndig
fuͤr
Marſeille, den 14 Junii.
Zu Toulon werden zwo Fregatten, 2 Fluͤten und Die Nachricht von der Wiederherſtellung des
Frie- Paris, den 24
Junii. Man ſiehet eine Koͤnigl. Declaration vom 15ten
dieſes, Einem Arret aus dem Koͤnigl. Staatsrath zufolge, Der verſtorbene Graf von Clermont hat den
dritten Der Prinz von Condé hat von dem General-Control- Beſchluß der Nachrichten aus
London, vom 21 Junii. Der neue Staatsſecretair, Graf von Suffolk,
liegt Es ſind 5 Candidaten zur Sheriffsſtelle von
London <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0005" n="[5]"/><cb/> nung und Entziehung ſeiner Penſion an. Zugleich mußte<lb/> ſich ſelbiger den Augenblick aus dem Koͤnigl. Pallaſt ent-<lb/> fernen, nachdem der Miniſter ihm die Siegel und Pa-<lb/> piere abgenommen, und ihm blos das Geld, was ſich in<lb/> dem Schrank befand, und noch andere ihm zugehoͤrige<lb/> Sachen gelaſſen hatte. Nachher mußte er auf eine Ka-<lb/> leſche ſteigen, und ſo wurde er nach der Grenze gefuͤh-<lb/> ret. Man glaubt, er habe ſich dieſe Begegnung durch<lb/> unerlaubten Briefwechſel zugezogen.</p><lb/> <p>In dieſem Monat wird der Pabſt noch gewiß Conſi-<lb/> ſtorium halten.</p><lb/> <p>Aus Neapolis hat man, daß der Veſuv voͤllig aufge-<lb/> hoͤret habe, Feuer ꝛc. auszuwerfen, und daß unſerm Nun-<lb/> tio daſelbſt das Recht zugeſtanden, an den Einkuͤnften<lb/> der Bißthuͤmer und der Beneficien Theil zu haben,<lb/> welches ſeit einiger Zeit dem heiligen Stuhl ſtreitig war<lb/> gemacht worden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c">Genua, den 12 Junii.</hi> </dateline><lb/> <p>Die Daͤniſche Flotte zu Porto-Mahon wird mit<lb/> 4 Schiffen von 60 Kanonen, 2 von 20, und eben ſo viel<lb/> Bombardier-Gallioten verſtaͤrkt werden, um von neuem<lb/> auf Algier loszugehen. 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Staatsrath zufolge,<lb/> iſt das Arret des Toulouſer Parlaments vom 3ten Maͤrz,<lb/> und ein Arret deſſelben vom 4ten May, welche beyde<lb/> die Einſetzung eines neuen Parlaments zu Paris und<lb/> der Obergerichte nicht erkennen, und diejenigen, welche<lb/> ſie erkennen, fuͤr Meyneidige erklaͤren, aufgehoben und<lb/> caßiret worden.</p><lb/> <p>Der verſtorbene Graf von Clermont hat den dritten<lb/> Theil ſeiner Guͤter, die auf eine Million geſchaͤtzet wer-<lb/> den, der Prinzeßinn von Conty, und Zweydrittel an Ma-<lb/> demoiſelle de Bourbon Condé, vermacht. Seine vor-<lb/> nehmſten Bedienten und Domeſriquen haben ebenfalls<lb/> Belohnungen erhalten. Die Prinzen von Condé und<lb/> Conty ſind Executores Teſtamenti. Sein Leichnam iſt<lb/> ohne alles Gepraͤnge nach Engnien, dem Begraͤbnißorte<lb/> des Hauſes von Condé, und das Herz nach der Jeſuiter-<lb/> Kirche, in der St. Antoniſtraße gebracht worden.</p><lb/> <p>Der Prinz von Condé hat von dem General-Control-<lb/> leur die Stelle eines Generalpaͤchters fuͤr den Herrn<lb/> de Luzine, Directeur der Pachten, und Bruder von ei-<lb/> nem der Inſtitutoren des Prinzen, erhalten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c">Beſchluß der Nachrichten aus London,<lb/> vom 21 Junii.</hi> </dateline><lb/> <p>Der neue Staatsſecretair, Graf von Suffolk, liegt<lb/> krank am Podagra. Lord Nerth, und der Graf von<lb/> Hillsborough, haben viel Unterredungen mit dem<lb/> Koͤnige wegen der Colonien, in welchen die Ruhe noch<lb/> nicht vollkomen wieder hergeſtellet iſt. Die Zyder-<lb/> Erndte wird wegen der gehabten großen Duͤrre in Ame-<lb/> rica ſehr maͤßig ſeyn, deſto mehr Rum aber denken die<lb/> Plantageurs zu machen. In Neu-York iſt eine Geſell-<lb/> ſchaft zur Verbeſſerung der Sitten aufgerichtet worden.<lb/> Auch hier hat man dergleichen; allein, ſie richten wenig<lb/> aus. Zu Philadelphia, in Penſilvanien, wird zum<lb/> Beſten der armen Hollaͤndiſchen Calviniſten, die daſelbſt<lb/> wohnen, eine Lotterie gezogen, damit ſie in den Stand<lb/> geſetzt werden, eine Kirche allda zu bauen, und Schulen<lb/> anzulegen.</p> <p>Es ſind 5 Candidaten zur Sheriffsſtelle von London<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[5]/0005]
nung und Entziehung ſeiner Penſion an. Zugleich mußte
ſich ſelbiger den Augenblick aus dem Koͤnigl. Pallaſt ent-
fernen, nachdem der Miniſter ihm die Siegel und Pa-
piere abgenommen, und ihm blos das Geld, was ſich in
dem Schrank befand, und noch andere ihm zugehoͤrige
Sachen gelaſſen hatte. Nachher mußte er auf eine Ka-
leſche ſteigen, und ſo wurde er nach der Grenze gefuͤh-
ret. Man glaubt, er habe ſich dieſe Begegnung durch
unerlaubten Briefwechſel zugezogen.
In dieſem Monat wird der Pabſt noch gewiß Conſi-
ſtorium halten.
Aus Neapolis hat man, daß der Veſuv voͤllig aufge-
hoͤret habe, Feuer ꝛc. auszuwerfen, und daß unſerm Nun-
tio daſelbſt das Recht zugeſtanden, an den Einkuͤnften
der Bißthuͤmer und der Beneficien Theil zu haben,
welches ſeit einiger Zeit dem heiligen Stuhl ſtreitig war
gemacht worden.
Genua, den 12 Junii.
Die Daͤniſche Flotte zu Porto-Mahon wird mit
4 Schiffen von 60 Kanonen, 2 von 20, und eben ſo viel
Bombardier-Gallioten verſtaͤrkt werden, um von neuem
auf Algier loszugehen. Den 7ten liefen 2 Galeeren
aus unſerem Haven, um wider die Barbariſchen Fahr-
zeuge in unſern Gewaͤſſern zu kreuzen.
Venedig, den 14 Junii.
Vor einigen Tagen wurde hier die Vermaͤhlung Sr.
Excellenz, des Ritters Mocenigo, aͤlteſten Sohns un-
ſers Durchlauchtigen Doge, mit Signora Poliſſena
Contarini, in Gegenwart des Prinzen Xaver von Sach-
ſen, und vieler andern Vornehmen von Adel, mit vieler
Feyerlichkeit vollzogen. Die Braut hat nicht nur eine
anſehnliche Mitgabe erhalten, ſondern erbet auch noch
viele Capitalien und Guͤter von ihrer erlauchten Fa-
milie.
Aus dem Archipelago wird gemeldet, daß die Ruſſen
auf Tenedos, 24 Meilen vom Eingange der Dardanellen,
gelandet, und das Caſteel beſchießen. Der Ritter
Paoli Renier, welcher als Bailo unſerer Republik nach
Conſtantinopel gehet, hat, nach Briefen von Corfu, die
wir uͤber Otranto erhalten, unterwegens dieſe Neuig-
keit erfahren, und iſt deshalb auf dem Schiff, der gute
Rath, zuruͤckgegangen. Gegenwaͤrtig befindet er ſich
auf der Inſel Corfu, wo er ſo lange bleiben wird, bis
er ſeine Reiſe wird ſicher fortſetzen koͤnnen.
Florenz, den 14 Junii.
Se. Koͤnigl. Hoheit, der Großherzog, beſtaͤndig fuͤr
das allgemeine Beſte beſorgt, haben neulich in eigener
Perſon die Gerichtshoͤfe dieſer Stadt beſuchet, und von
der Art, wie die Juſtiz verwaltet, und die Affairen betrie-
ben werden, Nachricht eingezogen. Heute fruͤh kam
in 8 Tagen uͤber Neapolis ein Courier aus Raguſa hier
an. Er hielt ſich nur einige Augenblicke bey dem Agen-
ten der Raguſiſchen Senatoren, die an den Grafen von
Orlow abgeſandt ſind, dem Kaufmann Marcantelli, auf,
und ſetzte hierauf ſeine Reiſe nach Livorno mit dringen-
den Depeſchen fuͤr den Grafen Matteo Franceſco de’Ghe-
talili, der ſich daſelbſt aufhaͤlt, fort.
Marſeille, den 14 Junii.
Zu Toulon werden zwo Fregatten, 2 Fluͤten und
4 Chebecken ausgeruͤſtet. Die erſten ſollen in der Le-
vante zu 3 daſelbſt befindlichen Fregatten ſtoßen. Zwey
Chebecken ſollen zur Bedeckung der Meſſe zu Beaucaire
dienen, und die andern 2 werden mit den Fluͤten nach
Civita-Vecchia gehen, um Korn nach Havre de Grace
einzunehmen.
Die Nachricht von der Wiederherſtellung des Frie-
dens zwiſchen Rußland und der Pforte iſt noch zu un-
gewiß, als daß ſie auf unſere Handlung ſchon einigen
Einfluß haben koͤnnte. Indeſſen fangen wir doch an,
zu hoffen, und zwar um deſto mehr, da in Conſtantino-
pel großer Mangel iſt, zu Smirna die Peſt gaͤnzlich auf-
zuhoͤren ſcheinet, und die Seeraͤubereyen alsdenn nicht
mehr ſtatt haben wuͤrden. Die Egyptiſche Handlung
hat von den Verboten und Forderungen des Uſurpa-
tors, Ali Bey, zu viel zu befuͤrchten, als daß wir nicht
wuͤnſchen ſollten, daß der Friede ſich auch bis auf dieſe
Gegenden verbreite, und Unternehmungen ſtoͤhre, de-
ren Ausfuͤhrung bloß wegen der gegenwaͤrtigen Unruhen
der Pforte beſchloſſen worden.
Paris, den 24 Junii.
Man ſiehet eine Koͤnigl. Declaration vom 15ten dieſes,
die den 19ten im Parlament regiſtrirt worden, wodurch
alle Decrete und Proceduren, welche gemacht worden,
und alle Arrets, Ausſpruͤche und Urtheile, welche bey
Gelegenheit der letztern Streitigkeiten, ſeit dem 16ten
December 1756. bis auf dieſen Tag, wider Geiſtliche,
gegeben worden, ohne alle Folge und Wirkung bleiben
ſollen, dergeſtalt, daß diejenigen, wider welche dieſe
Proceduren gemacht, und wider welche dieſe Arrets,
Ausſpruͤche und Urtheile gegeben worden, wiederum in
ihren Stand und in ihre Geſchaͤffte eintreten ſollen.
Einem Arret aus dem Koͤnigl. Staatsrath zufolge,
iſt das Arret des Toulouſer Parlaments vom 3ten Maͤrz,
und ein Arret deſſelben vom 4ten May, welche beyde
die Einſetzung eines neuen Parlaments zu Paris und
der Obergerichte nicht erkennen, und diejenigen, welche
ſie erkennen, fuͤr Meyneidige erklaͤren, aufgehoben und
caßiret worden.
Der verſtorbene Graf von Clermont hat den dritten
Theil ſeiner Guͤter, die auf eine Million geſchaͤtzet wer-
den, der Prinzeßinn von Conty, und Zweydrittel an Ma-
demoiſelle de Bourbon Condé, vermacht. Seine vor-
nehmſten Bedienten und Domeſriquen haben ebenfalls
Belohnungen erhalten. Die Prinzen von Condé und
Conty ſind Executores Teſtamenti. Sein Leichnam iſt
ohne alles Gepraͤnge nach Engnien, dem Begraͤbnißorte
des Hauſes von Condé, und das Herz nach der Jeſuiter-
Kirche, in der St. Antoniſtraße gebracht worden.
Der Prinz von Condé hat von dem General-Control-
leur die Stelle eines Generalpaͤchters fuͤr den Herrn
de Luzine, Directeur der Pachten, und Bruder von ei-
nem der Inſtitutoren des Prinzen, erhalten.
Beſchluß der Nachrichten aus London,
vom 21 Junii.
Der neue Staatsſecretair, Graf von Suffolk, liegt
krank am Podagra. Lord Nerth, und der Graf von
Hillsborough, haben viel Unterredungen mit dem
Koͤnige wegen der Colonien, in welchen die Ruhe noch
nicht vollkomen wieder hergeſtellet iſt. Die Zyder-
Erndte wird wegen der gehabten großen Duͤrre in Ame-
rica ſehr maͤßig ſeyn, deſto mehr Rum aber denken die
Plantageurs zu machen. In Neu-York iſt eine Geſell-
ſchaft zur Verbeſſerung der Sitten aufgerichtet worden.
Auch hier hat man dergleichen; allein, ſie richten wenig
aus. Zu Philadelphia, in Penſilvanien, wird zum
Beſten der armen Hollaͤndiſchen Calviniſten, die daſelbſt
wohnen, eine Lotterie gezogen, damit ſie in den Stand
geſetzt werden, eine Kirche allda zu bauen, und Schulen
anzulegen.
Es ſind 5 Candidaten zur Sheriffsſtelle von London
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(2014-07-07T12:30:46Z)
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