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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Die siegende Jael.
Wol dir Stamm Naphthali! der Fänger ist gefan-
gen.
Es rassleten die Pferd/ es war zu Spies und Schwert/
in gantzem Jsrael gar schwerlich zu gelangen;
der Landmann war gefährt.
Die Wolken und der Wind die Sterne wurden Waffen/
mit welchen Barack zog/ durch Gottes Gnad zu Feld/
doch kont ihn dieser Sieg nicht grossen Namen schaffen/
weil ihn ein Weib erhält.
Kison/ der Kiselbach hat diese Schlacht gesehen:
Er ist mit Menschenblut erröt/ gestanden still.
Er hörte Jabins Volk in ihrer Fluchte flehen/
Erstaunt ob dem Gebrüll.
Gelobet sey der HErr/ der Jsrael befreyet/
der das Volk macht behertzt und willig zu den Streit?
" Sein Heilig heher Nam sey stets gebenedeyet/
" jtzt und in Ewigkeit!
VII.
Die Betrübte Mara
Deß Richters Jephte Tochter.
Trauerlied.
1.
Hört ihr Blumenreichen Matten!
hört ihr Kräutlein ohne Zahl!
hört ihr braunen Baumen Schatten!
hört ihr Hügel/ Berg und Thal!
Ach! der Echo rufft mir nach/
gegenschallend Ach! Ach! Ach!
Ach! ihr bittere Hertzensthrenen/
könnet ihr mich nicht versöhnen?
2. Die
Kk v
Die ſiegende Jael.
Wol dir Stamm Naphthali! der Faͤnger iſt gefan-
gen.
Es raſſletẽ die Pferd/ es war zu Spies und Schwert/
in gantzem Jſrael gar ſchwerlich zu gelangen;
der Landmann war gefaͤhrt.
Die Wolken und der Wind die Sterne wurden Waffẽ/
mit welchen Barack zog/ durch Gottes Gnad zu Feld/
doch kont ihn dieſer Sieg nicht groſſen Namen ſchaffẽ/
weil ihn ein Weib erhaͤlt.
Kiſon/ der Kiſelbach hat dieſe Schlacht geſehen:
Er iſt mit Menſchenblut erroͤt/ geſtanden ſtill.
Er hoͤrte Jabins Volk in ihrer Fluchte flehen/
Erſtaunt ob dem Gebruͤll.
Gelobet ſey der HErr/ der Jſrael befreyet/
der das Volk macht behertzt und willig zu dẽ Streit?
„ Sein Heilig heher Nam ſey ſtets gebenedeyet/
„ jtzt und in Ewigkeit!
VII.
Die Betruͤbte Mara
Deß Richters Jephte Tochter.
Trauerlied.
1.
Hoͤrt ihr Blumenreichen Matten!
hoͤrt ihr Kraͤutlein ohne Zahl!
hoͤrt ihr braunen Baumen Schatten!
hoͤrt ihr Huͤgel/ Berg und Thal!
Ach! der Echo rufft mir nach/
gegenſchallend Ach! Ach! Ach!
Ach! ihr bittere Hertzensthrenen/
koͤnnet ihr mich nicht verſoͤhnen?
2. Die
Kk v
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[523[521]/0553] Die ſiegende Jael. Wol dir Stamm Naphthali! der Faͤnger iſt gefan- gen. Es raſſletẽ die Pferd/ es war zu Spies und Schwert/ in gantzem Jſrael gar ſchwerlich zu gelangen; der Landmann war gefaͤhrt. Die Wolken und der Wind die Sterne wurden Waffẽ/ mit welchen Barack zog/ durch Gottes Gnad zu Feld/ doch kont ihn dieſer Sieg nicht groſſen Namen ſchaffẽ/ weil ihn ein Weib erhaͤlt. Kiſon/ der Kiſelbach hat dieſe Schlacht geſehen: Er iſt mit Menſchenblut erroͤt/ geſtanden ſtill. Er hoͤrte Jabins Volk in ihrer Fluchte flehen/ Erſtaunt ob dem Gebruͤll. Gelobet ſey der HErr/ der Jſrael befreyet/ der das Volk macht behertzt und willig zu dẽ Streit? „ Sein Heilig heher Nam ſey ſtets gebenedeyet/ „ jtzt und in Ewigkeit! VII. Die Betruͤbte Mara Deß Richters Jephte Tochter. Trauerlied. 1. Hoͤrt ihr Blumenreichen Matten! hoͤrt ihr Kraͤutlein ohne Zahl! hoͤrt ihr braunen Baumen Schatten! hoͤrt ihr Huͤgel/ Berg und Thal! Ach! der Echo rufft mir nach/ gegenſchallend Ach! Ach! Ach! Ach! ihr bittere Hertzensthrenen/ koͤnnet ihr mich nicht verſoͤhnen? 2. Die Kk v

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 523[521]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/553>, abgerufen am 21.12.2024.