Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

Bild:
<< vorherige Seite
Der gehorsame Abraham.
"Er lässt keine Sünde zu/ kan auch Wunder Hülffe
schicken/
"Die kein kluger Menschen Sinn mag durch eigne
Witz erblicken.
Nun ichmuß mich überwinden! Meine Hand sey
unverzagt/
GOtt hat noch in keinen ängsten dir Hülff oder Trost
versagt.
Er wird dir itzt stehen bey: den Befehl zu rucke nehmen
daß ich diesen Brand Altar nicht mit Blute darff be-
schämen:
Oder Er wird von den Toden auferwecken meinen
Sohn/
Der den Menschen hat gebildet aus dem roten Erden
Don! etc.
IV.
Der versöhnliche Joseph.

Als er sich seinen Brüdern in Egypten zuer-
kennen gegeben.

Jch bin Joseph/ ich bin Joseph euer Bruder/ Fleisch
und Blut/
den GOtt wunderlich erhalten!
der/ den Pharao gesetzet über der Egypter Gut/
diese Länder zu verwalten.
Jch bin aus Jsraels Stammen/ der/ den| ihr verkauffet
habt:
Den Jacob zu viel geliebet;
und ihr auch zu viel gehasset/ den hat GOtt nun hoch-
begabt/
Weil ihr ihn zu sehr betrübet.
Als ihr waret meine Feinde/ hatt' ich GOtt zu meinem
Freund:
Ja/ so solt es auch geschehen/
Zu
Kk
Der gehorſame Abraham.
„Er laͤſſt keine Suͤnde zu/ kan auch Wunder Huͤlffe
ſchicken/
„Die kein kluger Menſchen Sinn mag durch eigne
Witz erblicken.
Nun ichmuß mich uͤberwinden! Meine Hand ſey
unverzagt/
GOtt hat noch in keinen aͤngſten dir Huͤlff oder Troſt
verſagt.
Er wird dir itzt ſtehen bey: den Befehl zu rucke nehmen
daß ich dieſen Brand Altar nicht mit Blute darff be-
ſchaͤmen:
Oder Er wird von den Toden auferwecken meinen
Sohn/
Der den Menſchen hat gebildet aus dem roten Erden
Don! ꝛc.
IV.
Der verſoͤhnliche Joſeph.

Als er ſich ſeinen Bruͤdern in Egypten zuer-
kennen gegeben.

Jch bin Joſeph/ ich bin Joſeph euer Bruder/ Fleiſch
und Blut/
den GOtt wunderlich erhalten!
der/ den Pharao geſetzet uͤber der Egypter Gut/
dieſe Laͤnder zu verwalten.
Jch bin aus Jſraels Stammen/ der/ den| ihr verkauffet
habt:
Den Jacob zu viel geliebet;
und ihr auch zu viel gehaſſet/ den hat GOtt nun hoch-
begabt/
Weil ihr ihn zu ſehr betruͤbet.
Als ihr waret meine Feinde/ hatt’ ich GOtt zu meinem
Freund:
Ja/ ſo ſolt es auch geſchehen/
Zu
Kk
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <pb facs="#f0545" n="515[513]"/>
              <fw place="top" type="header">Der gehor&#x017F;ame Abraham.</fw><lb/>
              <l>&#x201E;Er la&#x0364;&#x017F;&#x017F;t keine Su&#x0364;nde zu/ kan auch Wunder Hu&#x0364;lffe</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">&#x017F;chicken/</hi> </l><lb/>
              <l>&#x201E;Die kein kluger Men&#x017F;chen Sinn mag durch eigne</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">Witz erblicken.</hi> </l><lb/>
              <l>Nun ichmuß mich u&#x0364;berwinden! Meine Hand &#x017F;ey</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">unverzagt/</hi> </l><lb/>
              <l>GOtt hat noch in keinen a&#x0364;ng&#x017F;ten dir Hu&#x0364;lff oder Tro&#x017F;t</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">ver&#x017F;agt.</hi> </l><lb/>
              <l>Er wird dir itzt &#x017F;tehen bey: den Befehl zu rucke nehmen</l><lb/>
              <l>daß ich die&#x017F;en Brand Altar nicht mit Blute darff be-</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">&#x017F;cha&#x0364;men:</hi> </l><lb/>
              <l>Oder Er wird von den Toden auferwecken meinen</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">Sohn/</hi> </l><lb/>
              <l>Der den Men&#x017F;chen hat gebildet aus dem roten Erden</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">Don! &#xA75B;c.</hi> </l>
            </lg><lb/>
            <div n="3">
              <head><hi rendition="#aq">IV.</hi><lb/>
Der ver&#x017F;o&#x0364;hnliche Jo&#x017F;eph.</head><lb/>
              <argument>
                <p> <hi rendition="#c">Als er &#x017F;ich &#x017F;einen Bru&#x0364;dern in Egypten zuer-<lb/>
kennen gegeben.</hi> </p>
              </argument><lb/>
              <lg type="poem">
                <l>Jch bin Jo&#x017F;eph/ ich bin Jo&#x017F;eph euer Bruder/ Flei&#x017F;ch</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">und Blut/</hi> </l><lb/>
                <l>den GOtt wunderlich erhalten!</l><lb/>
                <l>der/ den Pharao ge&#x017F;etzet u&#x0364;ber der Egypter Gut/</l><lb/>
                <l>die&#x017F;e La&#x0364;nder zu verwalten.</l><lb/>
                <l>Jch bin aus J&#x017F;raels Stammen/ der/ den| ihr verkauffet</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">habt:</hi> </l><lb/>
                <l>Den Jacob zu viel <hi rendition="#fr">geliebet;</hi></l><lb/>
                <l>und ihr auch zu viel geha&#x017F;&#x017F;et/ den hat GOtt nun hoch-</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">begabt/</hi> </l><lb/>
                <l>Weil ihr ihn zu &#x017F;ehr betru&#x0364;bet.</l><lb/>
                <l>Als ihr waret meine Feinde/ hatt&#x2019; ich GOtt zu meinem</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">Freund:</hi> </l><lb/>
                <l>Ja/ &#x017F;o &#x017F;olt es auch ge&#x017F;chehen/</l><lb/>
                <fw place="bottom" type="sig">Kk</fw>
                <fw place="bottom" type="catch">Zu</fw><lb/>
              </lg>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[515[513]/0545] Der gehorſame Abraham. „Er laͤſſt keine Suͤnde zu/ kan auch Wunder Huͤlffe ſchicken/ „Die kein kluger Menſchen Sinn mag durch eigne Witz erblicken. Nun ichmuß mich uͤberwinden! Meine Hand ſey unverzagt/ GOtt hat noch in keinen aͤngſten dir Huͤlff oder Troſt verſagt. Er wird dir itzt ſtehen bey: den Befehl zu rucke nehmen daß ich dieſen Brand Altar nicht mit Blute darff be- ſchaͤmen: Oder Er wird von den Toden auferwecken meinen Sohn/ Der den Menſchen hat gebildet aus dem roten Erden Don! ꝛc. IV. Der verſoͤhnliche Joſeph. Als er ſich ſeinen Bruͤdern in Egypten zuer- kennen gegeben. Jch bin Joſeph/ ich bin Joſeph euer Bruder/ Fleiſch und Blut/ den GOtt wunderlich erhalten! der/ den Pharao geſetzet uͤber der Egypter Gut/ dieſe Laͤnder zu verwalten. Jch bin aus Jſraels Stammen/ der/ den| ihr verkauffet habt: Den Jacob zu viel geliebet; und ihr auch zu viel gehaſſet/ den hat GOtt nun hoch- begabt/ Weil ihr ihn zu ſehr betruͤbet. Als ihr waret meine Feinde/ hatt’ ich GOtt zu meinem Freund: Ja/ ſo ſolt es auch geſchehen/ Zu Kk

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/545
Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 515[513]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/545>, abgerufen am 20.11.2024.