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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Weißheit.

Die Himmlische Weißheit wird gebildet
durch eine Weibsperson eines erbarn Ansehens/
stehend auf einem unbeweglichen Viereckigtem
Steine: Sie hat einen Brustharnisch angeklei-
det/ einen Helm auf dem Haubte und darauf ei-
nen Haanen in der Rechten träget sie in einer
umstralten Rundung die Taub/ als die Figur
deß H. Geistes/ in der linken das Buch deß Zeug-
niß mit den abhangenden 7. Siegeln/ und dem
darauffstehen den Osterlämmlein.

Die irdische Weißheit/ Klugheit oder Fürsich-
tigkeit wird gebildet in Gestalt eines Weibes mit
einem guldnen Helm auf dem Haubte/ umbge-
ben mit einer Kron von Maulbeerblättern/ tra-
gend zwey Angesichter/ das Gegenwärtige und
Künfftige zu betrachten/ in der Hand trägt sie ei-
nen Pfeil/ darumb ein Schlange gewickelt ist:
in der andern Hand einen Spiegel/ und kan ne-
bensich haben einen alten Hirschen/ dessen schnel-
len Lauff/ das schwere Gewey mit vielen Enten
verhindert und gleichsam bedachtsam machet.

Weis/ sapiens: weiß albus: Weise modus:
Waise orphanus.

Wellen.

Meer/ Fluß/ Wasser.

510. Welt.

Wer kan diese Welt ohne Weltgrosse und
Weltweite Betrachtung ansehen? Die Wol-

ken
H h ij
Weißheit.

Die Himmliſche Weißheit wird gebildet
durch eine Weibsperſon eines erbarn Anſehens/
ſtehend auf einem unbeweglichen Viereckigtem
Steine: Sie hat einen Bruſtharniſch angeklei-
det/ einen Helm auf dem Haubte und darauf ei-
nen Haanen in der Rechten traͤget ſie in einer
umſtralten Rundung die Taub/ als die Figur
deß H. Geiſtes/ in der linken das Buch deß Zeug-
niß mit den abhangenden 7. Siegeln/ und dem
darauffſtehen den Oſterlaͤmmlein.

Die irdiſche Weißheit/ Klugheit oder Fuͤrſich-
tigkeit wird gebildet in Geſtalt eines Weibes mit
einem guldnen Helm auf dem Haubte/ umbge-
ben mit einer Kron von Maulbeerblaͤttern/ tra-
gend zwey Angeſichter/ das Gegenwaͤrtige und
Kuͤnfftige zu betrachten/ in der Hand traͤgt ſie ei-
nen Pfeil/ darumb ein Schlange gewickelt iſt:
in der andern Hand einen Spiegel/ und kan ne-
benſich haben einen alten Hirſchen/ deſſen ſchnel-
len Lauff/ das ſchwere Gewey mit vielen Enten
verhindert und gleichſam bedachtſam machet.

Weis/ ſapiens: weiß albus: Weiſe modus:
Waiſe orphanus.

Wellen.

Meer/ Fluß/ Waſſer.

510. Welt.

Wer kan dieſe Welt ohne Weltgroſſe und
Weltweite Betrachtung anſehen? Die Wol-

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[485[483]/0515] Weißheit. Die Himmliſche Weißheit wird gebildet durch eine Weibsperſon eines erbarn Anſehens/ ſtehend auf einem unbeweglichen Viereckigtem Steine: Sie hat einen Bruſtharniſch angeklei- det/ einen Helm auf dem Haubte und darauf ei- nen Haanen in der Rechten traͤget ſie in einer umſtralten Rundung die Taub/ als die Figur deß H. Geiſtes/ in der linken das Buch deß Zeug- niß mit den abhangenden 7. Siegeln/ und dem darauffſtehen den Oſterlaͤmmlein. Die irdiſche Weißheit/ Klugheit oder Fuͤrſich- tigkeit wird gebildet in Geſtalt eines Weibes mit einem guldnen Helm auf dem Haubte/ umbge- ben mit einer Kron von Maulbeerblaͤttern/ tra- gend zwey Angeſichter/ das Gegenwaͤrtige und Kuͤnfftige zu betrachten/ in der Hand traͤgt ſie ei- nen Pfeil/ darumb ein Schlange gewickelt iſt: in der andern Hand einen Spiegel/ und kan ne- benſich haben einen alten Hirſchen/ deſſen ſchnel- len Lauff/ das ſchwere Gewey mit vielen Enten verhindert und gleichſam bedachtſam machet. Weis/ ſapiens: weiß albus: Weiſe modus: Waiſe orphanus. Wellen. ☞Meer/ Fluß/ Waſſer. 510. Welt. Wer kan dieſe Welt ohne Weltgroſſe und Weltweite Betrachtung anſehen? Die Wol- ken H h ij

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 485[483]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/515>, abgerufen am 20.11.2024.