Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Stunden. sollen) unterschieden/ mit Flügeln an den Schul-tern/ mit den Händen Blumen und Kräuter tra- gend. 447. Sünde. Ubertrettung/ Missethat/ Laster/ Unrecht/ Die Sünde wird gebildet in Gestalt eines 448. Sündflut. Die Winde mussten sich von allen Orten fin- den E e vj
Stunden. ſollen) unterſchieden/ mit Fluͤgeln an den Schul-tern/ mit den Haͤnden Blumen und Kraͤuter tra- gend. 447. Suͤnde. Ubertrettung/ Miſſethat/ Laſter/ Unrecht/ Die Suͤnde wird gebildet in Geſtalt eines 448. Suͤndflut. Die Winde muſſten ſich von allen Orten fin- den E e vj
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Stunden.
ſollen) unterſchieden/ mit Fluͤgeln an den Schul-
tern/ mit den Haͤnden Blumen und Kraͤuter tra-
gend.
447. Suͤnde.
Ubertrettung/ Miſſethat/ Laſter/ Unrecht/
Mißhandlung/ Suͤndenwandel/ Boßheit/
Schalkheit/ das alte Suͤndengifft wuͤrkt offt in
uns den Tod/ iſt ob uns Felſenſchwer/ beflecket
mit der Schand und Schmach/ der aͤrgſte Greu-
el/ verletzend das Gewiſſen. Man ſchauet auf die
Luſt und nicht auf GOTtes Wort. Die Suͤnde
iſt eine truͤbe Finſterniß/ welche verdammet/ die
darinnen wandlen. Sie iſt der Abgrund deß Ver-
derbens. Sie iſt der Windwuͤrbel der den Men-
ſchen Sinn dahin raffet. Sie iſt die Wunden/
der Seelen/ welche GOTT allein heilet. Die
Weltſucht uͤberwaͤltiget uns/ mit Seelenbittrer
Reue.
Die Suͤnde wird gebildet in Geſtalt eines
unbekleidten blinden Juͤnglings/ der Mohren-
ſchwartz an ſeinem gantzen Leib/ und uͤber einen
ſchmalen Steg/ oder auf einen gefaͤhrlichen Weg
gehet. Sein Haubt und Hertz/ wie auch ſein Leib/
iſt mit vielen Schlangen umgeben. Der Suͤnden
Peſtilentz. Ein ſchnoͤd-unſoͤtes Leben treiben.
448. Suͤndflut.
Die Winde muſſten ſich von allen Orten fin-
den/ die Fluten haͤufftẽ ſich zu decken ſolche Suͤn-
den
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