Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Monat. der Monden schneller Lauff/ die dreymal zehenTage in welchen durch 12. Zeichen der Mond- schein pflegt zu weichen. Der zwölffte Theil deß Jahres. Die Monat werden gebildet durch einen 308. Mond. Der guldnen Sonnen Silberreiche Schwe- und
Monat. der Monden ſchneller Lauff/ die dreymal zehenTage in welchen durch 12. Zeichen der Mond- ſchein pflegt zu weichen. Der zwoͤlffte Theil deß Jahres. Die Monat werden gebildet durch einen 308. Mond. Der guldnen Sonnen Silberreiche Schwe- und
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Monat.
der Monden ſchneller Lauff/ die dreymal zehen
Tage in welchen durch 12. Zeichen der Mond-
ſchein pflegt zu weichen. Der zwoͤlffte Theil deß
Jahres.
Die Monat werden gebildet durch einen
Juͤngling/ welcher weiß bekleidet die Hand hal-
tend an einen Palmenbaum/ der alle Monat ei-
nen neuen Zweig bringet/ und die andre Hand
auf einen Stier/ der nur ein Horn hat/ weil der
Mond bald ab-bald zunimmet. Dieſem Bild
wird beygemahlet Mondkraut (Lunaria) deſſen
Samẽ dem Mõd gleichet/ deß wegẽ die Schmeltz-
kuͤnſtler Silber daraus machen wollen. Dieſes
Kraut ſol mit dem Mond ab-und zunehmen.
308. Mond.
Der guldnen Sonnen Silberreiche Schwe-
ſter. Der taget bey der Nacht/ fuͤhrt auf der Ster-
nen Wacht/ laͤſſt die ſaltzwellen wallen und die
fluͤchtigen Kryſtallen nach ſeines Lauffs gefal-
len. Hat von der Sonnen ſeinen Schein/ ſchenkt
unſre Erden feuchten ein. Der Monden Vater/
der Heerfuͤhrer der Reyenfuͤhrer aller Sternen/
der finſtren Naͤchte helles Aug. Die Mutter unſ-
rer Ruh’/ kommt druckt die Augen zu. Der Spie-
gel der Natur/ weiſt bey der| Nacht die Wandel-
ſpur. Der gehoͤrnte Mond der mit der Silber
Milch ernehrt/ was die Erde bringt. Der Mond
beſafftet Kraut und Gras/ erfuͤllt die Scheuren/
und
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