Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Lilien. und achtet man mich gar dem weisten König* gleich. 278. Die Linden. Der hochbeäste Lindenbaum/ gibt braunen Dieser Baum und was aus demselben ge- List. Betrug. 279. Lob/ Loben. Lob kommet von der Tugend Prob/ und sol Men- * Salomon. Matth. 17. X iij
Lilien. und achtet man mich gar dem weiſten Koͤnig* gleich. 278. Die Linden. Der hochbeaͤſte Lindenbaum/ gibt braunen Dieſer Baum und was aus demſelben ge- Liſt. ☞Betrug. 279. Lob/ Loben. Lob kommet von der Tugend Prob/ und ſol Men- * Salomon. Matth. 17. X iij
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Lilien.
und achtet man mich gar dem weiſten Koͤnig
* gleich.
278. Die Linden.
Der hochbeaͤſte Lindenbaum/ gibt braunen
Schatten raum/ iſt Fruchtloß/ bluͤtenreich/ er-
nehrt der Jmmen Volk.
Dieſer Baum und was aus demſelben ge-
machet wird/ iſt gebraͤchlich und hat auch die
Deutung der Gebraͤchlichkeit.
Liſt.
☞Betrug.
279. Lob/ Loben.
Lob kommet von der Tugend Prob/ und ſol
geſuchet werden von Lobwuͤrdigen Leuten/ ſon-
ſten iſt es eine Schande. Jener Feldherr ſagte:
Theilt unter euch die Beut ich nehme nichts dar-
von; doch laſſet mir das Lob/ als meiner Tugend
Lohn. Wolverdientes/ warhafftiges Lob vonloͤb-
lichen Thaten iſt die lieblichſte Muſica das Lob
lebt nach dem Tod/ und wann wir ſind verwe-
ſen/ ſo wird in manchem Buch von unſrem Lob
geleſen. Die Eitelkeit deß Lobs gleicht mit der Lau-
ten Ton/ in einem ſchnellen Nu eilt alle Luſt dar-
von. Mit unverdienten Lob beſchaͤmen/ ſich dar-
mit befedern und eigne Schmach erweken. Die
Demut iſt der Tugend Grund/ gelobt von aller
Men-
* Salomon. Matth. 17.
X iij
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