der Tod/ welcher alles überwindet/ wird von die-
ser Liebe überwunden/ und muß sie mit unsterb-
lichen Nachruhm auf den Gräbern leben/ in der
Menschen Gedächtniß schweben und auch bey
der Nachwelt den Kindeskindern solcher Lieb-
haber Lob und Ehre geben.
Die Liebe deß Vaterlandes wird gebildet
durch einen Jüngling in Römischer Kriegsleu-
te Bekleidung/ stehend nechst einer stinkenden
Erden grufft/ und einem Feuer/ tragend in der ei-
nen Hand einen Krantz von Eichenlaub/ wegen
der erhaltnen Burger in der andern einen Krantz
von Grasgeflochten/ welcher denen gegeben wor-
den/ die das Land vor dem Feind befreyet hatten.
Dieses Bild zielet etlicher massen auf die Ge-
schichte Q. Curtii:
276. Liecht.
Das helle/ guldne/ stralende/ erleuchtende/
flammende/ glantzbringende/ liebliche Liecht/ rei-
tzet an sich aller Augen/ erhellet das Gemach/ die
Sternen so die Kunst im Zimmer angezündet/
die machen Tag aus Nacht. Die Wax-Pech-
Oehl-und Unschlitflamm nehrt sich von Fettig-
keit.
Das Liecht hat die Deutung der Warheit
und werden auch vorneme Leute mit demselben
verglichen/ welche die Warheit erkennen und an-
dre erleuchten/ daß die Frösche der Verleumder
bey
X ij
der Tod/ welcher alles uͤberwindet/ wird von die-
ſer Liebe uͤberwunden/ und muß ſie mit unſterb-
lichen Nachruhm auf den Graͤbern leben/ in der
Menſchen Gedaͤchtniß ſchweben und auch bey
der Nachwelt den Kindeskindern ſolcher Lieb-
haber Lob und Ehre geben.
Die Liebe deß Vaterlandes wird gebildet
durch einen Juͤngling in Roͤmiſcher Kriegsleu-
te Bekleidung/ ſtehend nechſt einer ſtinkenden
Erden grufft/ und einem Feuer/ tragend in der ei-
nen Hand einen Krantz von Eichenlaub/ wegen
der erhaltnen Burger in der andern einen Krantz
von Grasgeflochten/ welcher denen gegeben wor-
den/ die das Land vor dem Feind befreyet hatten.
Dieſes Bild zielet etlicher maſſen auf die Ge-
ſchichte Q. Curtii:
276. Liecht.
Das helle/ guldne/ ſtralende/ erleuchtende/
flammende/ glantzbringende/ liebliche Liecht/ rei-
tzet an ſich aller Augen/ erhellet das Gemach/ die
Sternen ſo die Kunſt im Zimmer angezuͤndet/
die machen Tag aus Nacht. Die Wax-Pech-
Oehl-und Unſchlitflamm nehrt ſich von Fettig-
keit.
Das Liecht hat die Deutung der Warheit
und werden auch vorneme Leute mit demſelben
verglichen/ welche die Warheit erkennen und an-
dre erleuchten/ daß die Froͤſche der Verleumder
bey
X ij
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[325[323]/0355]
Liebe deß Vaterlandes.
der Tod/ welcher alles uͤberwindet/ wird von die-
ſer Liebe uͤberwunden/ und muß ſie mit unſterb-
lichen Nachruhm auf den Graͤbern leben/ in der
Menſchen Gedaͤchtniß ſchweben und auch bey
der Nachwelt den Kindeskindern ſolcher Lieb-
haber Lob und Ehre geben.
Die Liebe deß Vaterlandes wird gebildet
durch einen Juͤngling in Roͤmiſcher Kriegsleu-
te Bekleidung/ ſtehend nechſt einer ſtinkenden
Erden grufft/ und einem Feuer/ tragend in der ei-
nen Hand einen Krantz von Eichenlaub/ wegen
der erhaltnen Burger in der andern einen Krantz
von Grasgeflochten/ welcher denen gegeben wor-
den/ die das Land vor dem Feind befreyet hatten.
Dieſes Bild zielet etlicher maſſen auf die Ge-
ſchichte Q. Curtii:
276. Liecht.
Das helle/ guldne/ ſtralende/ erleuchtende/
flammende/ glantzbringende/ liebliche Liecht/ rei-
tzet an ſich aller Augen/ erhellet das Gemach/ die
Sternen ſo die Kunſt im Zimmer angezuͤndet/
die machen Tag aus Nacht. Die Wax-Pech-
Oehl-und Unſchlitflamm nehrt ſich von Fettig-
keit.
Das Liecht hat die Deutung der Warheit
und werden auch vorneme Leute mit demſelben
verglichen/ welche die Warheit erkennen und an-
dre erleuchten/ daß die Froͤſche der Verleumder
bey
X ij