Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Gespräch. Bild neiget sich gleichsam mit höflicher Ehrer-bietung. 162. Gesundheit. Ein unbekanter Schatz/ wann man ihn nicht Die Gesundheit wird gebildet in Gestalt ei- 163. Gewalt. Die viehische/ übermachte/ thätliche verderb- liche/ P iiij
Geſpraͤch. Bild neiget ſich gleichſam mit hoͤflicher Ehrer-bietung. 162. Geſundheit. Ein unbekanter Schatz/ wann man ihn nicht Die Geſundheit wird gebildet in Geſtalt ei- 163. Gewalt. Die viehiſche/ uͤbermachte/ thaͤtliche verderb- liche/ P iiij
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Geſpraͤch.
Bild neiget ſich gleichſam mit hoͤflicher Ehrer-
bietung.
162. Geſundheit.
Ein unbekanter Schatz/ wann man ihn nicht
verlohren der Reichtumm vieler Armen/ ein ge-
ſunder und unbekraͤnkter/ friſcher/ ſtarker/ er-
wuͤnſchter Leib. Sich der Geſundheit verſichert
halten/ es iſt das groͤſſte Heil/ das keines Heilens
nicht bedarff. Die angeneme und ſchoͤne Geſtalt/
wird durch Maͤſſigkeit ſehr alt. Bey niedlichen
Kraͤfftẽ beſtaͤndig betagt/ mit keinerley Schmer-
tzen im Hertzen geplagt. Wir ſchertzen zu weilen
mit unſrer Geſundheit/ als ob ſie nicht unſer
were.
Die Geſundheit wird gebildet in Geſtalt ei-
ner ſtarken Weibsperſon/ in der rechten einen
Haanen/ in der Linken eine Schlange haltend.
Der Haan iſt dem Eſculapio geheiliget/ weil ſol-
ches Federviehes Fleiſch ſehr geſund iſt. Die
Schlange/ welche ſich jaͤhrlich erneuet/ hat glẽi-
che Deutung. Dieſe Schlange ſol uͤmb einen aͤ-
ſtigen Stab gewickelt ſeyn/ zu bedeuten die Ge-
ſundheit deß Gemuͤts/ mit der Geſundheit deß
Leibes verbunden. Etliche ziehen auch daher das
Schlangen Bildniß/ welches Moſes in der Wuͤ-
ſten erhoͤhet hat.
163. Gewalt.
Die viehiſche/ uͤbermachte/ thaͤtliche verderb-
liche/
P iiij
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