Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Der Frosch. schnaufft nach Lufft/ hört man ihn aus dem See/schaut er ein Fackellicht/ so höret man ihn nicht. Der Frosch hat die Deutung deß unnöhti- Der Frosch. Jch trinke wann ich will/ und pflege frey zusingen/jedoch mit rauher Stimm': Es kan sonst keiner klingen/ der in dem Wasser wohnt. Mein Farb' ist gelb- lich grün spatzier ich auf dz Feld/ so bin ich leichtlich hin. 132. Frucht. Die milde/ reiffe/ grüne/ süsse/ schöne/ rötlich Der Erden Nahrungsgabe/ die Speise so die Nach dem eine Frucht ist/ nachdem hat sie Baume. Fühlen
Der Froſch. ſchnaufft nach Lufft/ hoͤrt man ihn aus dem See/ſchaut er ein Fackellicht/ ſo hoͤret man ihn nicht. Der Froſch hat die Deutung deß unnoͤhti- Der Froſch. Jch trinke wann ich will/ und pflege frey zuſingẽ/jedoch mit rauher Stimm’: Es kan ſonſt keiner klingen/ der in dem Waſſer wohnt. Mein Farb’ iſt gelb- lich gruͤn ſpatzier ich auf dz Feld/ ſo bin ich leichtlich hin. 132. Frucht. Die milde/ reiffe/ gruͤne/ ſuͤſſe/ ſchoͤne/ roͤtlich Der Erden Nahrungsgabe/ die Speiſe ſo die Nach dem eine Frucht iſt/ nachdem hat ſie ☞Baume. Fuͤhlen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0242" n="212[210]"/><fw place="top" type="header">Der Froſch.</fw><lb/> ſchnaufft nach Lufft/ hoͤrt man ihn aus dem See/<lb/> ſchaut er ein Fackellicht/ ſo hoͤret man ihn nicht.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#fr">Froſch</hi> hat die Deutung deß unnoͤhti-<lb/> gen und unzeitigen Geſchwetzes.</p><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Der Froſch.</hi> </hi> </head><lb/> <l>Jch trinke wann ich will/ und pflege frey zuſingẽ/</l><lb/> <l>jedoch mit rauher Stimm’: Es kan ſonſt keiner</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">klingen/</hi> </l><lb/> <l>der in dem Waſſer wohnt. Mein Farb’ iſt gelb-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">lich gruͤn</hi> </l><lb/> <l>ſpatzier ich auf dz Feld/ ſo bin ich leichtlich hin.</l> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">132. Frucht.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Die milde/ reiffe/ gruͤne/ ſuͤſſe/ ſchoͤne/ roͤtlich<lb/> gelbe/ runde/ ablang ꝛc. Baumen Zucht/ deß fal-<lb/> ben Herbſtes Ehre die gute Winterkoſt.</p><lb/> <p>Der Erden Nahrungsgabe/ die Speiſe ſo die<lb/> Erden ertheilt aus voller Schos/ der Ceres Jahr-<lb/> Tribut. Die Felder und die Baumen/ ſich nir-<lb/> gend wo nun ſaumen/ zu ſteuren was uns ſpeiſt.<lb/> Fuͤr die Menſchen und das Vieh haͤlt GOTT<lb/> ſtetigoffne Tafel. Die bereiffte Frucht bereichert<lb/> unſren Tiſch/ das gruͤnbezierte Kleid der Bau-<lb/> men muß uns die ſich mit viel Laub begruͤnen<lb/> und treiben ihre frucht.</p><lb/> <p>Nach dem eine <hi rendition="#fr">Frucht</hi> iſt/ nachdem hat ſie<lb/> ihre Deutung/ die Pyrngleichet/ ohne Stiel dem<lb/> Hertze/ die Blaͤtter der Zungen.</p><lb/> <p>☞Baume.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Fuͤhlen</hi> </fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [212[210]/0242]
Der Froſch.
ſchnaufft nach Lufft/ hoͤrt man ihn aus dem See/
ſchaut er ein Fackellicht/ ſo hoͤret man ihn nicht.
Der Froſch hat die Deutung deß unnoͤhti-
gen und unzeitigen Geſchwetzes.
Der Froſch.
Jch trinke wann ich will/ und pflege frey zuſingẽ/
jedoch mit rauher Stimm’: Es kan ſonſt keiner
klingen/
der in dem Waſſer wohnt. Mein Farb’ iſt gelb-
lich gruͤn
ſpatzier ich auf dz Feld/ ſo bin ich leichtlich hin.
132. Frucht.
Die milde/ reiffe/ gruͤne/ ſuͤſſe/ ſchoͤne/ roͤtlich
gelbe/ runde/ ablang ꝛc. Baumen Zucht/ deß fal-
ben Herbſtes Ehre die gute Winterkoſt.
Der Erden Nahrungsgabe/ die Speiſe ſo die
Erden ertheilt aus voller Schos/ der Ceres Jahr-
Tribut. Die Felder und die Baumen/ ſich nir-
gend wo nun ſaumen/ zu ſteuren was uns ſpeiſt.
Fuͤr die Menſchen und das Vieh haͤlt GOTT
ſtetigoffne Tafel. Die bereiffte Frucht bereichert
unſren Tiſch/ das gruͤnbezierte Kleid der Bau-
men muß uns die ſich mit viel Laub begruͤnen
und treiben ihre frucht.
Nach dem eine Frucht iſt/ nachdem hat ſie
ihre Deutung/ die Pyrngleichet/ ohne Stiel dem
Hertze/ die Blaͤtter der Zungen.
☞Baume.
Fuͤhlen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |