Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Brust. 57. Brust. Deß Hertzens starker Schild/ die rundgewölb- Die Brüste bedeuten die Fruchtbarkeit. Wie 58. Buch. Die Pforten deß Verstandes/ die Thür der Deu-
Bruſt. 57. Bruſt. Deß Hertzens ſtarker Schild/ die rundgewoͤlb- Die Bruͤſte bedeuten die Fruchtbarkeit. Wie 58. Buch. Die Pforten deß Verſtandes/ die Thuͤr der Deu-
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Bruſt.
57. Bruſt.
Deß Hertzens ſtarker Schild/ die rundgewoͤlb-
ten Bruͤſte/ der Saͤugling Kellerquelle. Die ſuͤſ-
ſe Muttermilch laͤſſt ſich ohn Muͤhe ziehen/ aus
dem Corallen Rohr und nehret jede Zucht/ die
Kugel ſchwillt empor bey jungen Weibervolk:
iſt ihre Zeit vergangen/ ſo muͤſſen dieſe hangen/
gleich wie der Ziegen Eiter/ man achtet ſie nicht
weiter ꝛc. Die Bruſt der Liebe Luſt iſt gleich dem
Aepfel Garten/ und bringet viel Behagen/ hin-
weg mit ſolchem Wuſt/ wann man ſie ſo kan tra-
gen.
Die Bruͤſte bedeuten die Fruchtbarkeit. Wie
Schweitzerhellebarten.
58. Buch.
Die Pforten deß Verſtandes/ die Thuͤr der
Wiſſenſchafft. Die aller treuſten Freunde/ der
Kuͤnſte wehrter Schrein. Die ſtummen Lehrer-
Schar. Wie iſt von dieſem Buch der Titel hin-
gekommen? das falſche Titelblat hat man hier-
her genommen/ das nicht gleicht dem Begrieff.
Die Buͤcher ſind die Quellen/ daraus die Wiſ-
ſenſchafft zieht ihren Safft und Krafft/ die Sin-
ne zu erhellen. Wer ſolche Quellen nicht kanfin-
den/ der bleibt zu ruck und lang dahinden. Das
Buch giebt den Geruch den keine Blume hat.
Die Buͤcher ſchaffen Raht/ wann aller Raht ge-
bricht.
Deu-
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Zitationshilfe: | Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 156[154]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/186>, abgerufen am 22.02.2025. |