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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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III. Abschn. Das dikke Gedärm.
der Harnröhre, indem es aus dieser Vereinigung sein
Entstehen bekömmt.

Auf solche Art entsteht diejenige hole Wand(i), wel-
che sich in einer ziemlichen Breite unter dem Mastdarm (k),
vor den Gesäsknochen; ferner unter den Saamenbläs-
chen (l), unter der Harnblase (m), unter dem Vorste-
her (n), und dem Ursprunge der Harnröhre; und in
Frauenspersonen unter der Scheide lagert(o).

Die Fasern des breiten Mastdarmmuskels, und zwar
die obern; welche von der Gräte des Hüftbeins entsprin-
gen, endigen sich in den Gesäsknochen selbst (p), und in
dessen untersten kleinen Knochen.

Ein grosses Stükk, welches von der Circumferenz
des Schaamknochens seinen Ursprung nimmt, endiget
sich mit einigen Fasern in den Gesäsknochen (q): größ-
tentheils aber mitten in die Sehne, welche sich zwischen
dem Gefäsbein, und dem Hintern zeiget, und in wel-
che diese Fasern nach Art der Pfeile eindringen.

Die untern, vordern derselben Fasern, scheinen ei-
ne Zeit lang den Schliesmuskel zu begleiten, auf welchen
sie aufliegen.

Die untersten und etwas nach vorne laufende Fasern
arten endlich in den Schliesmuskel selbst (r) aus.

Bei
(i) [Spaltenumbruch] SANTORIN. T. III. f. 5.
LIEUTAUD. p.
278.
(k) Art. pelv. I. F. Q Tab. II.
P. P. SANTORIN. p.
177.
(l) SANTORIN. T. III. f. 5.
p.
177. Mit Recht, es hänge nicht
feste WALTHER. muscul. p. 591.
meine Ausgabe.
(m) SANTORIN. pag. 177.
WALTHER anat. musc. tent. p.
19.
(n) SANTORIN. p. 177.
(o) [Spaltenumbruch] Tab. pelv. I. MORGAGN.
p.
89.
(p) ALBIN. in allen Figuren
& t. 6. p. 332. SANTORIN. ebend.
O. Tab. art. pelv. III. EUSTACH.
t.
37.
(q) SANTORIN. ebend. p. 176.
DOUGLAS. WINSLOW. n. 191.
LIEUTAUD. p.
278.
(r) ALBIN. p. 333. dieses ge-
schehe oft so WALTHER.
H. Phisiol. 7. B. P

III. Abſchn. Das dikke Gedaͤrm.
der Harnroͤhre, indem es aus dieſer Vereinigung ſein
Entſtehen bekoͤmmt.

Auf ſolche Art entſteht diejenige hole Wand(i), wel-
che ſich in einer ziemlichen Breite unter dem Maſtdarm (k),
vor den Geſaͤsknochen; ferner unter den Saamenblaͤs-
chen (l), unter der Harnblaſe (m), unter dem Vorſte-
her (n), und dem Urſprunge der Harnroͤhre; und in
Frauensperſonen unter der Scheide lagert(o).

Die Faſern des breiten Maſtdarmmuſkels, und zwar
die obern; welche von der Graͤte des Huͤftbeins entſprin-
gen, endigen ſich in den Geſaͤsknochen ſelbſt (p), und in
deſſen unterſten kleinen Knochen.

Ein groſſes Stuͤkk, welches von der Circumferenz
des Schaamknochens ſeinen Urſprung nimmt, endiget
ſich mit einigen Faſern in den Geſaͤsknochen (q): groͤß-
tentheils aber mitten in die Sehne, welche ſich zwiſchen
dem Gefaͤsbein, und dem Hintern zeiget, und in wel-
che dieſe Faſern nach Art der Pfeile eindringen.

Die untern, vordern derſelben Faſern, ſcheinen ei-
ne Zeit lang den Schliesmuſkel zu begleiten, auf welchen
ſie aufliegen.

Die unterſten und etwas nach vorne laufende Faſern
arten endlich in den Schliesmuſkel ſelbſt (r) aus.

Bei
(i) [Spaltenumbruch] SANTORIN. T. III. f. 5.
LIEUTAUD. p.
278.
(k) Art. pelv. I. F. Q Tab. II.
P. P. SANTORIN. p.
177.
(l) SANTORIN. T. III. f. 5.
p.
177. Mit Recht, es haͤnge nicht
feſte WALTHER. muſcul. p. 591.
meine Ausgabe.
(m) SANTORIN. pag. 177.
WALTHER anat. muſc. tent. p.
19.
(n) SANTORIN. p. 177.
(o) [Spaltenumbruch] Tab. pelv. I. MORGAGN.
p.
89.
(p) ALBIN. in allen Figuren
& t. 6. p. 332. SANTORIN. ebend.
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t.
37.
(q) SANTORIN. ebend. p. 176.
DOUGLAS. WINSLOW. n. 191.
LIEUTAUD. p.
278.
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ſchehe oft ſo WALTHER.
H. Phiſiol. 7. B. P
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[225/0261] III. Abſchn. Das dikke Gedaͤrm. der Harnroͤhre, indem es aus dieſer Vereinigung ſein Entſtehen bekoͤmmt. Auf ſolche Art entſteht diejenige hole Wand (i), wel- che ſich in einer ziemlichen Breite unter dem Maſtdarm (k), vor den Geſaͤsknochen; ferner unter den Saamenblaͤs- chen (l), unter der Harnblaſe (m), unter dem Vorſte- her (n), und dem Urſprunge der Harnroͤhre; und in Frauensperſonen unter der Scheide lagert (o). Die Faſern des breiten Maſtdarmmuſkels, und zwar die obern; welche von der Graͤte des Huͤftbeins entſprin- gen, endigen ſich in den Geſaͤsknochen ſelbſt (p), und in deſſen unterſten kleinen Knochen. Ein groſſes Stuͤkk, welches von der Circumferenz des Schaamknochens ſeinen Urſprung nimmt, endiget ſich mit einigen Faſern in den Geſaͤsknochen (q): groͤß- tentheils aber mitten in die Sehne, welche ſich zwiſchen dem Gefaͤsbein, und dem Hintern zeiget, und in wel- che dieſe Faſern nach Art der Pfeile eindringen. Die untern, vordern derſelben Faſern, ſcheinen ei- ne Zeit lang den Schliesmuſkel zu begleiten, auf welchen ſie aufliegen. Die unterſten und etwas nach vorne laufende Faſern arten endlich in den Schliesmuſkel ſelbſt (r) aus. Bei (i) SANTORIN. T. III. f. 5. LIEUTAUD. p. 278. (k) Art. pelv. I. F. Q Tab. II. P. P. SANTORIN. p. 177. (l) SANTORIN. T. III. f. 5. p. 177. Mit Recht, es haͤnge nicht feſte WALTHER. muſcul. p. 591. meine Ausgabe. (m) SANTORIN. pag. 177. WALTHER anat. muſc. tent. p. 19. (n) SANTORIN. p. 177. (o) Tab. pelv. I. MORGAGN. p. 89. (p) ALBIN. in allen Figuren & t. 6. p. 332. SANTORIN. ebend. O. Tab. art. pelv. III. EUSTACH. t. 37. (q) SANTORIN. ebend. p. 176. DOUGLAS. WINSLOW. n. 191. LIEUTAUD. p. 278. (r) ALBIN. p. 333. dieſes ge- ſchehe oft ſo WALTHER. H. Phiſiol. 7. B. P

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/261>, abgerufen am 26.04.2024.