Sie ist an der Gebärmutter selbst röthlich(i), am Halse weiß. Sie scheinet eben so wie die Oberhaut keine Empfindung zu haben. Wenigstens hat sie an einer vor- gesunkenen Mutter mit glükklichen Erfolge die Skarifi- kation vertragen (k).
§. 13. Die Falten am Mutterhalse.
Wir haben gesagt, daß das Wesen der Gebärmut- ter in einem dichten Fadengewebe bestehe: und es kömmt daher, daß kein ander Eingeweide so sehr zum Scirrhö- sewerden (a) aufgeleget ist, ja ich habe sie sehr oft, nebst andern berühmten Männern, wirklich scirrhöse gefunden, so wie sie endlich mit abnehmenden Jahren (b) bei den Weibern fast jederzeit härter wird. Es zeiget sich auch hin und wieder bey den Thieren z. E. im Schaafe der Hals der Mutter von einer ziemlichen Härte.
Doch es ist auch ohne an die Jahre oder Krankhei- ten zu gedenken, an der Mutter ein ganzer Strich hart und callöse, dieses ist nemlich die ganze inwendige Fläche des Mutterhalses, dem bereits die Alten nicht ohne Grund mit einem Knorpel verglichen (c), übrigens ist der Bau
dessen
(i)[Spaltenumbruch]SANTORIN. p. 216. Purpu- rea. MORGAGN. Sed. caus. morb. II. p. 222.
(k)Mem. des Sav. etrang. p. 164. u. s. f.
(a) Scirrhöse in der Wasser- sucht BAGLIV. Prax. L. II. scirrhöse im Abortiren CHAPMAN. p. 213. scirrhöse, und in die Scheide vorge- sunken Phil. trans. n. 305. GRAAF. p. 114. u. f. so daß sie 40 Pfunde wog, fast knorplig RIOLAN. p. 197. ein harter verwachsener Mund STORK. ann. II. p. 207. ein kno- chiger Mutterhals GEMMA. Ge- schwüre der Mutter bei Verhär- [Spaltenumbruch]
tungen ROEDER. in progr. 1758. et in einer eigenen disp. Eine scirr- höse und knorplige Gebärmutter mit einem tödlichen Erfolge MU- ZELL. observ. T. II. p. 27.
(b) Bei vierzigjährigen TAR- GIONI osserv. p. 82.
(c)Isag. anat. c. 29. GALEN. util. L. XIV. c. 3. diss. vulv. c. 7. mit dem Gaumen verglich es HE- ROPILUS. GALEN. diss. vulv. c. 7. werde bei den Alten hart VE- SAL. p. 657. auch in der Maus ein harter Hals MURALT. p. 544. 545. im Schaafe PEYER. obs. p. 87.
II. Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.
Sie iſt an der Gebaͤrmutter ſelbſt roͤthlich(i), am Halſe weiß. Sie ſcheinet eben ſo wie die Oberhaut keine Empfindung zu haben. Wenigſtens hat ſie an einer vor- geſunkenen Mutter mit gluͤkklichen Erfolge die Skarifi- kation vertragen (k).
§. 13. Die Falten am Mutterhalſe.
Wir haben geſagt, daß das Weſen der Gebaͤrmut- ter in einem dichten Fadengewebe beſtehe: und es koͤmmt daher, daß kein ander Eingeweide ſo ſehr zum Scirrhoͤ- ſewerden (a) aufgeleget iſt, ja ich habe ſie ſehr oft, nebſt andern beruͤhmten Maͤnnern, wirklich ſcirrhoͤſe gefunden, ſo wie ſie endlich mit abnehmenden Jahren (b) bei den Weibern faſt jederzeit haͤrter wird. Es zeiget ſich auch hin und wieder bey den Thieren z. E. im Schaafe der Hals der Mutter von einer ziemlichen Haͤrte.
Doch es iſt auch ohne an die Jahre oder Krankhei- ten zu gedenken, an der Mutter ein ganzer Strich hart und calloͤſe, dieſes iſt nemlich die ganze inwendige Flaͤche des Mutterhalſes, dem bereits die Alten nicht ohne Grund mit einem Knorpel verglichen (c), uͤbrigens iſt der Bau
deſſen
(i)[Spaltenumbruch]SANTORIN. p. 216. Purpu- rea. MORGAGN. Sed. cauſ. morb. II. p. 222.
(k)Mém. des Sav. etrang. p. 164. u. ſ. f.
(a) Scirrhoͤſe in der Waſſer- ſucht BAGLIV. Prax. L. II. ſcirrhoͤſe im Abortiren CHAPMAN. p. 213. ſcirrhoͤſe, und in die Scheide vorge- ſunken Phil. tranſ. n. 305. GRAAF. p. 114. u. f. ſo daß ſie 40 Pfunde wog, faſt knorplig RIOLAN. p. 197. ein harter verwachſener Mund STORK. ann. II. p. 207. ein kno- chiger Mutterhals GEMMA. Ge- ſchwuͤre der Mutter bei Verhaͤr- [Spaltenumbruch]
tungen ROEDER. in progr. 1758. et in einer eigenen diſp. Eine ſcirr- hoͤſe und knorplige Gebaͤrmutter mit einem toͤdlichen Erfolge MU- ZELL. obſerv. T. II. p. 27.
(b) Bei vierzigjaͤhrigen TAR- GIONI oſſerv. p. 82.
(c)Iſag. anat. c. 29. GALEN. util. L. XIV. c. 3. diſſ. vulv. c. 7. mit dem Gaumen verglich es HE- ROPILUS. GALEN. diſſ. vulv. c. 7. werde bei den Alten hart VE- SAL. p. 657. auch in der Maus ein harter Hals MURALT. p. 544. 545. im Schaafe PEYER. obſ. p. 87.
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[955/0991]
II. Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.
Sie iſt an der Gebaͤrmutter ſelbſt roͤthlich (i), am
Halſe weiß. Sie ſcheinet eben ſo wie die Oberhaut keine
Empfindung zu haben. Wenigſtens hat ſie an einer vor-
geſunkenen Mutter mit gluͤkklichen Erfolge die Skarifi-
kation vertragen (k).
§. 13.
Die Falten am Mutterhalſe.
Wir haben geſagt, daß das Weſen der Gebaͤrmut-
ter in einem dichten Fadengewebe beſtehe: und es koͤmmt
daher, daß kein ander Eingeweide ſo ſehr zum Scirrhoͤ-
ſewerden (a) aufgeleget iſt, ja ich habe ſie ſehr oft, nebſt
andern beruͤhmten Maͤnnern, wirklich ſcirrhoͤſe gefunden,
ſo wie ſie endlich mit abnehmenden Jahren (b) bei den
Weibern faſt jederzeit haͤrter wird. Es zeiget ſich auch
hin und wieder bey den Thieren z. E. im Schaafe der
Hals der Mutter von einer ziemlichen Haͤrte.
Doch es iſt auch ohne an die Jahre oder Krankhei-
ten zu gedenken, an der Mutter ein ganzer Strich hart
und calloͤſe, dieſes iſt nemlich die ganze inwendige Flaͤche
des Mutterhalſes, dem bereits die Alten nicht ohne Grund
mit einem Knorpel verglichen (c), uͤbrigens iſt der Bau
deſſen
(i)
SANTORIN. p. 216. Purpu-
rea. MORGAGN. Sed. cauſ. morb.
II. p. 222.
(k) Mém. des Sav. etrang. p.
164. u. ſ. f.
(a) Scirrhoͤſe in der Waſſer-
ſucht BAGLIV. Prax. L. II. ſcirrhoͤſe
im Abortiren CHAPMAN. p. 213.
ſcirrhoͤſe, und in die Scheide vorge-
ſunken Phil. tranſ. n. 305. GRAAF.
p. 114. u. f. ſo daß ſie 40 Pfunde
wog, faſt knorplig RIOLAN. p.
197. ein harter verwachſener Mund
STORK. ann. II. p. 207. ein kno-
chiger Mutterhals GEMMA. Ge-
ſchwuͤre der Mutter bei Verhaͤr-
tungen ROEDER. in progr. 1758.
et in einer eigenen diſp. Eine ſcirr-
hoͤſe und knorplige Gebaͤrmutter
mit einem toͤdlichen Erfolge MU-
ZELL. obſerv. T. II. p. 27.
(b) Bei vierzigjaͤhrigen TAR-
GIONI oſſerv. p. 82.
(c) Iſag. anat. c. 29. GALEN.
util. L. XIV. c. 3. diſſ. vulv. c. 7.
mit dem Gaumen verglich es HE-
ROPILUS. GALEN. diſſ. vulv. c.
7. werde bei den Alten hart VE-
SAL. p. 657. auch in der Maus ein
harter Hals MURALT. p. 544.
545. im Schaafe PEYER. obſ. p. 87.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 955. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/991>, abgerufen am 21.12.2024.
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