habe, die zarte Nerven des Gedärmes zu lindern, sobald diese von irgend einer Schärfe angegriffen worden. Es wird ferner, um mich hier zum voraus eines Ausdrukks zu bedienen, der eigentlich dem Vortrage in der Folge, angemessen zu sein, die Mine macht, diese Feuchtigkeit die Hauptniederlage sein, woraus die Milchgefässe, ausser dem Chilo ihre Feuchtigkeit herholen, sie nehmen näm- lich das Flieswasser in ihre Kanäle wieder auf.
§. 19. Die Schlagadern des dünnen Gedärmes.
Jch wiederhole hier nicht die Zwölffingerdarmaeste, nämlich den hintern(a) und vordern der Bauchschlag- ader (b), davon beide in den rechten Zwölffingerdarmast der Gekröseschlagader (c) hineingeführt sind.
Das übrige Geschleppe der Därme bekömmt von der obern, grössern (d)Gekröseader(e) seine Aeste her; sowohl der Zwölffingerdarm, als das dünne Gedärm thun dieses. Es entspringt also diese Schlagader, fast ohne irgend eine Ausnahme zu machen (f), aus der Aorte, indem solche zwischen den Anhängseln des Zwerch- fells niedersteigt, fast beim ersten Lendenwirbel (g) oder zwischen dem zwölften Rükken, und ersten Lendenwirbel, unter der Bauchader und oberhalb der linken Nieren- ader (h), und zwar von der vordern und etwas rechten Seite der Aorte (i); sie selbst läuft rechts hinab, hinter
dem
(a)[Spaltenumbruch]L. XIX. p. 431. 432.
(b)Ibid. p. 431.
(c)Ibid.
(d)ARISTOTELES redet da- von part. anim. L. IV. c. 4. Hist. anim. L. III. c. 4.
(e) das erste gute Kupfer, ist des EUSTACHII; die erste gute Beschreibung des WINSLOWI.
(f) Nur daß sie sehr selten die coeliacam von sich giebt, und es [Spaltenumbruch]
hätte also nicht RIOLANUS die Beschreibung so abfassen sollen. (Conf. Fasc. III.) noch PETRIO- LUS beim GIRARD p. 22.
(g)Tab. art. corp. hum. ant. Fast so EUSTACHIUS tab. 26.
(h) Auch EUSTACHIUS tab. 26.
(i)Ibid.
D 5
I. Abſchn. Zergliederung des duͤnnen.
habe, die zarte Nerven des Gedaͤrmes zu lindern, ſobald dieſe von irgend einer Schaͤrfe angegriffen worden. Es wird ferner, um mich hier zum voraus eines Ausdrukks zu bedienen, der eigentlich dem Vortrage in der Folge, angemeſſen zu ſein, die Mine macht, dieſe Feuchtigkeit die Hauptniederlage ſein, woraus die Milchgefaͤſſe, auſſer dem Chilo ihre Feuchtigkeit herholen, ſie nehmen naͤm- lich das Flieswaſſer in ihre Kanaͤle wieder auf.
§. 19. Die Schlagadern des duͤnnen Gedaͤrmes.
Jch wiederhole hier nicht die Zwoͤlffingerdarmaeſte, naͤmlich den hintern(a) und vordern der Bauchſchlag- ader (b), davon beide in den rechten Zwoͤlffingerdarmaſt der Gekroͤſeſchlagader (c) hineingefuͤhrt ſind.
Das uͤbrige Geſchleppe der Daͤrme bekoͤmmt von der obern, groͤſſern (d)Gekroͤſeader(e) ſeine Aeſte her; ſowohl der Zwoͤlffingerdarm, als das duͤnne Gedaͤrm thun dieſes. Es entſpringt alſo dieſe Schlagader, faſt ohne irgend eine Ausnahme zu machen (f), aus der Aorte, indem ſolche zwiſchen den Anhaͤngſeln des Zwerch- fells niederſteigt, faſt beim erſten Lendenwirbel (g) oder zwiſchen dem zwoͤlften Ruͤkken, und erſten Lendenwirbel, unter der Bauchader und oberhalb der linken Nieren- ader (h), und zwar von der vordern und etwas rechten Seite der Aorte (i); ſie ſelbſt laͤuft rechts hinab, hinter
dem
(a)[Spaltenumbruch]L. XIX. p. 431. 432.
(b)Ibid. p. 431.
(c)Ibid.
(d)ARISTOTELES redet da- von part. anim. L. IV. c. 4. Hiſt. anim. L. III. c. 4.
(e) das erſte gute Kupfer, iſt des EUSTACHII; die erſte gute Beſchreibung des WINSLOWI.
(f) Nur daß ſie ſehr ſelten die cœliacam von ſich giebt, und es [Spaltenumbruch]
haͤtte alſo nicht RIOLANUS die Beſchreibung ſo abfaſſen ſollen. (Conf. Faſc. III.) noch PETRIO- LUS beim GIRARD p. 22.
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I. Abſchn. Zergliederung des duͤnnen.
habe, die zarte Nerven des Gedaͤrmes zu lindern, ſobald
dieſe von irgend einer Schaͤrfe angegriffen worden. Es
wird ferner, um mich hier zum voraus eines Ausdrukks
zu bedienen, der eigentlich dem Vortrage in der Folge,
angemeſſen zu ſein, die Mine macht, dieſe Feuchtigkeit die
Hauptniederlage ſein, woraus die Milchgefaͤſſe, auſſer
dem Chilo ihre Feuchtigkeit herholen, ſie nehmen naͤm-
lich das Flieswaſſer in ihre Kanaͤle wieder auf.
§. 19.
Die Schlagadern des duͤnnen Gedaͤrmes.
Jch wiederhole hier nicht die Zwoͤlffingerdarmaeſte,
naͤmlich den hintern (a) und vordern der Bauchſchlag-
ader (b), davon beide in den rechten Zwoͤlffingerdarmaſt
der Gekroͤſeſchlagader (c) hineingefuͤhrt ſind.
Das uͤbrige Geſchleppe der Daͤrme bekoͤmmt von der
obern, groͤſſern (d) Gekroͤſeader (e) ſeine Aeſte her;
ſowohl der Zwoͤlffingerdarm, als das duͤnne Gedaͤrm
thun dieſes. Es entſpringt alſo dieſe Schlagader, faſt
ohne irgend eine Ausnahme zu machen (f), aus der
Aorte, indem ſolche zwiſchen den Anhaͤngſeln des Zwerch-
fells niederſteigt, faſt beim erſten Lendenwirbel (g) oder
zwiſchen dem zwoͤlften Ruͤkken, und erſten Lendenwirbel,
unter der Bauchader und oberhalb der linken Nieren-
ader (h), und zwar von der vordern und etwas rechten
Seite der Aorte (i); ſie ſelbſt laͤuft rechts hinab, hinter
dem
(a)
L. XIX. p. 431. 432.
(b) Ibid. p. 431.
(c) Ibid.
(d) ARISTOTELES redet da-
von part. anim. L. IV. c. 4. Hiſt.
anim. L. III. c. 4.
(e) das erſte gute Kupfer, iſt
des EUSTACHII; die erſte gute
Beſchreibung des WINSLOWI.
(f) Nur daß ſie ſehr ſelten die
cœliacam von ſich giebt, und es
haͤtte alſo nicht RIOLANUS die
Beſchreibung ſo abfaſſen ſollen.
(Conf. Faſc. III.) noch PETRIO-
LUS beim GIRARD p. 22.
(g) Tab. art. corp. hum. ant.
Faſt ſo EUSTACHIUS tab. 26.
(h) Auch EUSTACHIUS
tab. 26.
(i) Ibid.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/93>, abgerufen am 21.11.2024.
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