1) Erscheinungen, welche sich von selbst an der Milch einstellen.
Es ist die Menschenmilch nicht so weiß, als die Kuh- milch, und sie hat etwas von der gelben Farbe des Käses an sich(a). Sie bleibt, wenn sie recht gut ist, als eine Schmiere stehen (b), sie zerfließt nicht, sondern läßt sich langsam ziehen, indessen ist diejenige immer besser, welche etwas dünner ausfällt (c). Vom Geschmakke ist sie süß und angenehm, ausser wenn das Blut heftig herumge- trieben worden (d), und der Hunger vorangegangen, denn alsdenn wird sie salzig und viel gelber als sonst.
Jhre Schwere verhält sich zum Wasser, wie 277. 261. und wie 1043 zu 1000 (e) wenn sie von dem butter- artigen Fette geschieden, und folglich schwerer ist, so wie die ganze noch ungereinigte Masse 1026. oder 1029 zu 1000 (f) oder 1032, oder 1035 zu 1000 beträgt. Es schäzzt sie der berühmte Bikker(g) zum Blute, wie 277 zu 281 (h), und in andern Versuchen wie 1. 031. zu 1. 084 (k) gegen das Dikke im Blute(l).
Sie enthält (m) Kügelchen (n), welche theils kleiner, theils grösser sind als die Bluthügelchen (o), und in grös-
serer
(a)[Spaltenumbruch]STAHL. requis. bon. nutric.
(b)ORIBAS. synops. I. V. c. 3.
(c)La MOTTE l. c. p. 37.
(d)BOERHAAVE II. p. 320.
(e)K. SWENKA Acad. l. c. p. 173.
(f)p. 21. Jn der Milch stekkt viele fixe Luft MACBRIDE.
(g)K. SWENKE Wetensk. Handl. 1745. p. 177.
(h)SILBERLING. pond. Spec. hum. p. 15.
(k)DAVIS. Phil. trans. n. 488.
(l)[Spaltenumbruch]HUGEN. dioptric. p. 157.
(m)BONANN. in seiner mi- crogr. TURRE Ep. p. 20. SWAM- MERDAM. bibl. p. 69. GAUBIUS pathol. p. 161. SENAC. du coeur t. 2. p. 656. 657. BOERHAAVE Prax. I. p. 211. P. ASCHE diss. n. 59. BAGLIV. de Tarantul. c. 4. Conf. Phil. trans. n. 102. BIRCH. t. 3. p. 380
(n)LEEUWENHOEK. exp. & Cont. p. 12.
(o)Ibid.
I. Abſchn. Die Bruͤſte.
§. 16. Die Zerlegung der Milch.
1) Erſcheinungen, welche ſich von ſelbſt an der Milch einſtellen.
Es iſt die Menſchenmilch nicht ſo weiß, als die Kuh- milch, und ſie hat etwas von der gelben Farbe des Kaͤſes an ſich(a). Sie bleibt, wenn ſie recht gut iſt, als eine Schmiere ſtehen (b), ſie zerfließt nicht, ſondern laͤßt ſich langſam ziehen, indeſſen iſt diejenige immer beſſer, welche etwas duͤnner ausfaͤllt (c). Vom Geſchmakke iſt ſie ſuͤß und angenehm, auſſer wenn das Blut heftig herumge- trieben worden (d), und der Hunger vorangegangen, denn alsdenn wird ſie ſalzig und viel gelber als ſonſt.
Jhre Schwere verhaͤlt ſich zum Waſſer, wie 277. 261. und wie 1043 zu 1000 (e) wenn ſie von dem butter- artigen Fette geſchieden, und folglich ſchwerer iſt, ſo wie die ganze noch ungereinigte Maſſe 1026. oder 1029 zu 1000 (f) oder 1032, oder 1035 zu 1000 betraͤgt. Es ſchaͤzzt ſie der beruͤhmte Bikker(g) zum Blute, wie 277 zu 281 (h), und in andern Verſuchen wie 1. 031. zu 1. 084 (k) gegen das Dikke im Blute(l).
Sie enthaͤlt (m) Kuͤgelchen (n), welche theils kleiner, theils groͤſſer ſind als die Bluthuͤgelchen (o), und in groͤſ-
ſerer
(a)[Spaltenumbruch]STAHL. requiſ. bon. nutric.
(b)ORIBAS. ſynopſ. I. V. c. 3.
(c)La MOTTE l. c. p. 37.
(d)BOERHAAVE II. p. 320.
(e)K. SWENKA Acad. l. c. p. 173.
(f)p. 21. Jn der Milch ſtekkt viele fixe Luft MACBRIDE.
(g)K. SWENKE Wetensk. Handl. 1745. p. 177.
(h)SILBERLING. pond. Spec. hum. p. 15.
(k)DAVIS. Phil. tranſ. n. 488.
(l)[Spaltenumbruch]HUGEN. dioptric. p. 157.
(m)BONANN. in ſeiner mi- crogr. TURRE Ep. p. 20. SWAM- MERDAM. bibl. p. 69. GAUBIUS pathol. p. 161. SENAC. du coeur t. 2. p. 656. 657. BOERHAAVE Prax. I. p. 211. P. ASCHE diſſ. n. 59. BAGLIV. de Tarantul. c. 4. Conf. Phil. tranſ. n. 102. BIRCH. t. 3. p. 380
(n)LEEUWENHOEK. exp. & Cont. p. 12.
(o)Ibid.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0929"n="893"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">I.</hi> Abſchn. Die Bruͤſte.</hi></fw><lb/><divn="4"><head>§. 16.<lb/><hirendition="#b">Die Zerlegung der Milch.</hi></head><lb/><argument><p>1) <hirendition="#fr">Erſcheinungen, welche ſich von ſelbſt an der Milch<lb/>
einſtellen.</hi></p></argument><lb/><p>Es iſt die Menſchenmilch nicht ſo weiß, als die Kuh-<lb/>
milch, und ſie hat etwas von der gelben Farbe des Kaͤſes<lb/>
an ſich<noteplace="foot"n="(a)"><cb/><hirendition="#aq">STAHL. requiſ. bon. nutric.</hi></note>. Sie bleibt, wenn ſie recht gut iſt, als eine<lb/>
Schmiere ſtehen <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">ORIBAS. ſynopſ. I. V. c.</hi> 3.</note>, ſie zerfließt nicht, ſondern laͤßt ſich<lb/>
langſam ziehen, indeſſen iſt diejenige immer beſſer, welche<lb/>
etwas duͤnner ausfaͤllt <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">La MOTTE l. c. p.</hi> 37.</note>. Vom Geſchmakke iſt ſie ſuͤß<lb/>
und angenehm, auſſer wenn das Blut heftig herumge-<lb/>
trieben worden <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">BOERHAAVE II. p.</hi> 320.</note>, und der Hunger vorangegangen,<lb/>
denn alsdenn wird ſie ſalzig und viel gelber als ſonſt.</p><lb/><p>Jhre Schwere verhaͤlt ſich zum Waſſer, wie 277.<lb/>
261. und wie 1043 zu 1000 <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">K. SWENKA Acad. l. c.<lb/>
p.</hi> 173.</note> wenn ſie von dem butter-<lb/>
artigen Fette geſchieden, und folglich ſchwerer iſt, ſo wie<lb/>
die ganze noch ungereinigte Maſſe 1026. oder 1029 zu<lb/>
1000 <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">p.</hi> 21. Jn der Milch ſtekkt<lb/>
viele fixe Luft <hirendition="#aq">MACBRIDE.</hi></note> oder 1032, oder 1035 zu 1000 betraͤgt. Es ſchaͤzzt<lb/>ſie der beruͤhmte <hirendition="#fr">Bikker</hi><noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">K. <hirendition="#g">SWENKE</hi> Wetensk.<lb/>
Handl. 1745. p.</hi> 177.</note> zum Blute, wie 277 zu<lb/>
281 <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">SILBERLING. pond. Spec.<lb/>
hum. p.</hi> 15.</note>, und in andern Verſuchen wie 1. 031. zu 1. 084 <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">DAVIS. Phil. tranſ. n.</hi> 488.</note><lb/>
gegen das Dikke im Blute<noteplace="foot"n="(l)"><cb/><hirendition="#aq">HUGEN. dioptric. p.</hi> 157.</note>.</p><lb/><p>Sie enthaͤlt <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">BONANN.</hi> in ſeiner <hirendition="#aq">mi-<lb/>
crogr. TURRE Ep. p. 20. SWAM-<lb/>
MERDAM. bibl. p. 69. GAUBIUS<lb/>
pathol. p. 161. SENAC. du coeur<lb/>
t. 2. p. 656. 657. BOERHAAVE<lb/>
Prax. I. p. 211. P. ASCHE diſſ.<lb/>
n. 59. BAGLIV. de Tarantul. c. 4.<lb/>
Conf. Phil. tranſ. n. 102. BIRCH.<lb/>
t. 3. p.</hi> 380</note> Kuͤgelchen <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq">LEEUWENHOEK. exp. &<lb/>
Cont. p.</hi> 12.</note>, welche theils kleiner,<lb/>
theils groͤſſer ſind als die Bluthuͤgelchen <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Ibid.</hi></hi></note>, und in groͤſ-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſerer</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[893/0929]
I. Abſchn. Die Bruͤſte.
§. 16.
Die Zerlegung der Milch.
1) Erſcheinungen, welche ſich von ſelbſt an der Milch
einſtellen.
Es iſt die Menſchenmilch nicht ſo weiß, als die Kuh-
milch, und ſie hat etwas von der gelben Farbe des Kaͤſes
an ſich (a). Sie bleibt, wenn ſie recht gut iſt, als eine
Schmiere ſtehen (b), ſie zerfließt nicht, ſondern laͤßt ſich
langſam ziehen, indeſſen iſt diejenige immer beſſer, welche
etwas duͤnner ausfaͤllt (c). Vom Geſchmakke iſt ſie ſuͤß
und angenehm, auſſer wenn das Blut heftig herumge-
trieben worden (d), und der Hunger vorangegangen,
denn alsdenn wird ſie ſalzig und viel gelber als ſonſt.
Jhre Schwere verhaͤlt ſich zum Waſſer, wie 277.
261. und wie 1043 zu 1000 (e) wenn ſie von dem butter-
artigen Fette geſchieden, und folglich ſchwerer iſt, ſo wie
die ganze noch ungereinigte Maſſe 1026. oder 1029 zu
1000 (f) oder 1032, oder 1035 zu 1000 betraͤgt. Es ſchaͤzzt
ſie der beruͤhmte Bikker (g) zum Blute, wie 277 zu
281 (h), und in andern Verſuchen wie 1. 031. zu 1. 084 (k)
gegen das Dikke im Blute (l).
Sie enthaͤlt (m) Kuͤgelchen (n), welche theils kleiner,
theils groͤſſer ſind als die Bluthuͤgelchen (o), und in groͤſ-
ſerer
(a)
STAHL. requiſ. bon. nutric.
(b) ORIBAS. ſynopſ. I. V. c. 3.
(c) La MOTTE l. c. p. 37.
(d) BOERHAAVE II. p. 320.
(e) K. SWENKA Acad. l. c.
p. 173.
(f) p. 21. Jn der Milch ſtekkt
viele fixe Luft MACBRIDE.
(g) K. SWENKE Wetensk.
Handl. 1745. p. 177.
(h) SILBERLING. pond. Spec.
hum. p. 15.
(k) DAVIS. Phil. tranſ. n. 488.
(l)
HUGEN. dioptric. p. 157.
(m) BONANN. in ſeiner mi-
crogr. TURRE Ep. p. 20. SWAM-
MERDAM. bibl. p. 69. GAUBIUS
pathol. p. 161. SENAC. du coeur
t. 2. p. 656. 657. BOERHAAVE
Prax. I. p. 211. P. ASCHE diſſ.
n. 59. BAGLIV. de Tarantul. c. 4.
Conf. Phil. tranſ. n. 102. BIRCH.
t. 3. p. 380
(n) LEEUWENHOEK. exp. &
Cont. p. 12.
(o) Ibid.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 893. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/929>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.