bei Hunden, wenn er dem Weibchen beigebracht wird, ebenfalls klar(d).
Doch kann man ihn nicht wohl mit Geistern verglei- chen (e), welche sich, wegen ihrer Zartheit, dem Gesichte entziehen.
Bisweilen schwillt die Hode bei starken Personen, dergestalt von diesem Safte an, daß derselbe mit Heftig- keit aus einer gemachten Wunde hervorspringt (f); und man bemerkt dieses noch besser zu derjenigen Zeit, wenn die Thiere in die Brunst treten (f*), ja noch mehr, wenn man den zurükkführenden Saamengang unterbindet, und den Ausgang des Saamens aus der Hode sperrt (g).
§. 13. Der Saft in den Saamenbläschen.
Jch habe zwar eigentlich keine Versuche angestellt, um zu bestätigen, daß in den Bläschen etwas abgeson- dert werde, welches sich unter den Saamen mische. Jch vermuthe aber doch, daß darinnen etwas ausdünste, wie sich bei der Gallenblase vermuthen läßt.
Es soll in den wilden Schweinen (a) der Saft in den grössern Bläschen, nämlich in den membranösen, dünne und klar seyn (a*). Jn der Maus (b) verdün- nen diese Bläschen durch einen eignen dünnen Saft den
zähen
(d)[Spaltenumbruch]LEEUWENH. anat. et con- templ. II. p. 151. cont. arcan. na- tur. p. 65.
(e)BORELL. mot. anim. II. Proposit. 169. der berühmte Nic. le CAT. Mem. sur le mouvement. des muscles p. 32.
(f)DODON. obs. med. n. 39.
(f*) Am Haasen und Hirschen HOFMAN. de gener. n. 16. finde sich oft an der Hode PLEMP. fun- dam. p. 138.
(g)GRAAF. p. 71. der Saame füllt die Hode an GALEN. de se- [Spaltenumbruch]
mine L. I. Jm Schwein WE- PFER. l. c.
(a)BIRCH. T. IV. p. 184. es lasse sich dieser Saft unterscheiden, da er vom Saamen weis und dikk herkomme T. III. p. 105. süß WE- PFER. c. 3. pag. 167. beinahe so BARBATUS fet. p. 40.
(a*) Jn den Saamenbläschen sey nicht Saame, sondern ein se- rum BARBAT. p. 40.
(b)MONRO sem. test. p. 57.
D d d 3
II. Abſchn. und deren Saamen.
bei Hunden, wenn er dem Weibchen beigebracht wird, ebenfalls klar(d).
Doch kann man ihn nicht wohl mit Geiſtern verglei- chen (e), welche ſich, wegen ihrer Zartheit, dem Geſichte entziehen.
Bisweilen ſchwillt die Hode bei ſtarken Perſonen, dergeſtalt von dieſem Safte an, daß derſelbe mit Heftig- keit aus einer gemachten Wunde hervorſpringt (f); und man bemerkt dieſes noch beſſer zu derjenigen Zeit, wenn die Thiere in die Brunſt treten (f*), ja noch mehr, wenn man den zuruͤkkfuͤhrenden Saamengang unterbindet, und den Ausgang des Saamens aus der Hode ſperrt (g).
§. 13. Der Saft in den Saamenblaͤschen.
Jch habe zwar eigentlich keine Verſuche angeſtellt, um zu beſtaͤtigen, daß in den Blaͤschen etwas abgeſon- dert werde, welches ſich unter den Saamen miſche. Jch vermuthe aber doch, daß darinnen etwas ausduͤnſte, wie ſich bei der Gallenblaſe vermuthen laͤßt.
Es ſoll in den wilden Schweinen (a) der Saft in den groͤſſern Blaͤschen, naͤmlich in den membranoͤſen, duͤnne und klar ſeyn (a*). Jn der Maus (b) verduͤn- nen dieſe Blaͤschen durch einen eignen duͤnnen Saft den
zaͤhen
(d)[Spaltenumbruch]LEEUWENH. anat. et con- templ. II. p. 151. cont. arcan. na- tur. p. 65.
(e)BORELL. mot. anim. II. Propoſit. 169. der beruͤhmte Nic. le CAT. Mém. ſur le mouvement. des muſcles p. 32.
(f)DODON. obſ. med. n. 39.
(f*) Am Haaſen und Hirſchen HOFMAN. de gener. n. 16. finde ſich oft an der Hode PLEMP. fun- dam. p. 138.
(g)GRAAF. p. 71. der Saame fuͤllt die Hode an GALEN. de ſe- [Spaltenumbruch]
mine L. I. Jm Schwein WE- PFER. l. c.
(a)BIRCH. T. IV. p. 184. es laſſe ſich dieſer Saft unterſcheiden, da er vom Saamen weis und dikk herkomme T. III. p. 105. ſuͤß WE- PFER. c. 3. pag. 167. beinahe ſo BARBATUS fet. p. 40.
(a*) Jn den Saamenblaͤschen ſey nicht Saame, ſondern ein ſe- rum BARBAT. p. 40.
(b)MONRO ſem. teſt. p. 57.
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II. Abſchn. und deren Saamen.
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Doch kann man ihn nicht wohl mit Geiſtern verglei-
chen (e), welche ſich, wegen ihrer Zartheit, dem Geſichte
entziehen.
Bisweilen ſchwillt die Hode bei ſtarken Perſonen,
dergeſtalt von dieſem Safte an, daß derſelbe mit Heftig-
keit aus einer gemachten Wunde hervorſpringt (f); und
man bemerkt dieſes noch beſſer zu derjenigen Zeit, wenn
die Thiere in die Brunſt treten (f*), ja noch mehr, wenn
man den zuruͤkkfuͤhrenden Saamengang unterbindet, und
den Ausgang des Saamens aus der Hode ſperrt (g).
§. 13.
Der Saft in den Saamenblaͤschen.
Jch habe zwar eigentlich keine Verſuche angeſtellt,
um zu beſtaͤtigen, daß in den Blaͤschen etwas abgeſon-
dert werde, welches ſich unter den Saamen miſche. Jch
vermuthe aber doch, daß darinnen etwas ausduͤnſte,
wie ſich bei der Gallenblaſe vermuthen laͤßt.
Es ſoll in den wilden Schweinen (a) der Saft in
den groͤſſern Blaͤschen, naͤmlich in den membranoͤſen,
duͤnne und klar ſeyn (a*). Jn der Maus (b) verduͤn-
nen dieſe Blaͤschen durch einen eignen duͤnnen Saft den
zaͤhen
(d)
LEEUWENH. anat. et con-
templ. II. p. 151. cont. arcan. na-
tur. p. 65.
(e) BORELL. mot. anim. II.
Propoſit. 169. der beruͤhmte Nic.
le CAT. Mém. ſur le mouvement.
des muſcles p. 32.
(f) DODON. obſ. med. n. 39.
(f*) Am Haaſen und Hirſchen
HOFMAN. de gener. n. 16. finde
ſich oft an der Hode PLEMP. fun-
dam. p. 138.
(g) GRAAF. p. 71. der Saame
fuͤllt die Hode an GALEN. de ſe-
mine L. I. Jm Schwein WE-
PFER. l. c.
(a) BIRCH. T. IV. p. 184. es
laſſe ſich dieſer Saft unterſcheiden,
da er vom Saamen weis und dikk
herkomme T. III. p. 105. ſuͤß WE-
PFER. c. 3. pag. 167. beinahe ſo
BARBATUS fet. p. 40.
(a*) Jn den Saamenblaͤschen
ſey nicht Saame, ſondern ein ſe-
rum BARBAT. p. 40.
(b) MONRO ſem. teſt. p. 57.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 789. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/825>, abgerufen am 21.11.2024.
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