Ein andrer Weg, auf welchem sich ebenfalls aus den Schlagadern etwas absondern läst, sind die verborgene Holwege in dem Gedärme. Wenn man durch diesel- ben eine Materie sprizzt(a), so schwizzet solche in den holen Darm durch, und dieses geschicht sowohl durch die neulich entdekkte ganz kleine Holwege, als auch durch andre dergleichen, die man schon seit langer Zeit kennt.
So befindet sich also in den Zwischenräumen der Flokken eine sehr zahlreiche Menge von offnen Bläschen (b) wie an den Wachstafeln der Bienen, voller Schleim (c), in die sich zahlreiche Gefässe endigen (d), und es erschei- nen an dem Grunde dieser Blasenmündungen weisliche runde Körper, daß sie also zu dem Geschlechte der zusam- mengesezzten Drüsen gehören. Jn der That sind diese ganz kleine Körperchen wirkliche Drüsen (f).
Nur ihr Erfinder hat diese Bläschen gezält, und auf achtzehn Flokken achtzig Bläschen(g), hingegen auf jedes Bläschen, acht Körperchen gerechnet (h).
Hieher ziehe ich die Schweislöcher (i), welche ich hie und da in dem gesammten Gedärme antreffe, und die ziemlich sichtbar sind; ich kannte aber ihre verborgne Gän- ge noch nicht. Die grosse Menge dieser Schweislöcher, und noch überdem die kleine Röhrchen, die mit ihnen in einem Stücke zur Nervenhaut fortgehen (k), (l) beschrei- (e)
bet
(a)[Spaltenumbruch]LIEBERKUHN n. 14. p. 17. KAAUW. n. 255.
(b)LIEBERKUHN n. 10. p. 14. tab. 2. oberwerts.
(c)p. 17.
(d)ibid. p. 14.
(f)p. 15.
(g)[Spaltenumbruch]n. 12. p. 16.
(h)p. 17.
(i)RUYSCH Epist. XI. p. 10.
(k)p. 363. 364.
(l)p. 365.
(e)ibid. & p. 15. tab. 3.
I. Abſchn. Zergliederung des duͤnnen.
§. 15. Die kleinſte Blaͤschen.
Ein andrer Weg, auf welchem ſich ebenfalls aus den Schlagadern etwas abſondern laͤſt, ſind die verborgene Holwege in dem Gedaͤrme. Wenn man durch dieſel- ben eine Materie ſprizzt(a), ſo ſchwizzet ſolche in den holen Darm durch, und dieſes geſchicht ſowohl durch die neulich entdekkte ganz kleine Holwege, als auch durch andre dergleichen, die man ſchon ſeit langer Zeit kennt.
So befindet ſich alſo in den Zwiſchenraͤumen der Flokken eine ſehr zahlreiche Menge von offnen Blaͤschen (b) wie an den Wachstafeln der Bienen, voller Schleim (c), in die ſich zahlreiche Gefaͤſſe endigen (d), und es erſchei- nen an dem Grunde dieſer Blaſenmuͤndungen weisliche runde Koͤrper, daß ſie alſo zu dem Geſchlechte der zuſam- mengeſezzten Druͤſen gehoͤren. Jn der That ſind dieſe ganz kleine Koͤrperchen wirkliche Druͤſen (f).
Nur ihr Erfinder hat dieſe Blaͤschen gezaͤlt, und auf achtzehn Flokken achtzig Blaͤschen(g), hingegen auf jedes Blaͤschen, acht Koͤrperchen gerechnet (h).
Hieher ziehe ich die Schweisloͤcher (i), welche ich hie und da in dem geſammten Gedaͤrme antreffe, und die ziemlich ſichtbar ſind; ich kannte aber ihre verborgne Gaͤn- ge noch nicht. Die groſſe Menge dieſer Schweisloͤcher, und noch uͤberdem die kleine Roͤhrchen, die mit ihnen in einem Stuͤcke zur Nervenhaut fortgehen (k), (l) beſchrei- (e)
bet
(a)[Spaltenumbruch]LIEBERKUHN n. 14. p. 17. KAAUW. n. 255.
(b)LIEBERKUHN n. 10. p. 14. tab. 2. oberwerts.
(c)p. 17.
(d)ibid. p. 14.
(f)p. 15.
(g)[Spaltenumbruch]n. 12. p. 16.
(h)p. 17.
(i)RUYSCH Epiſt. XI. p. 10.
(k)p. 363. 364.
(l)p. 365.
(e)ibid. & p. 15. tab. 3.
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I. Abſchn. Zergliederung des duͤnnen.
§. 15.
Die kleinſte Blaͤschen.
Ein andrer Weg, auf welchem ſich ebenfalls aus den
Schlagadern etwas abſondern laͤſt, ſind die verborgene
Holwege in dem Gedaͤrme. Wenn man durch dieſel-
ben eine Materie ſprizzt (a), ſo ſchwizzet ſolche in den
holen Darm durch, und dieſes geſchicht ſowohl durch
die neulich entdekkte ganz kleine Holwege, als auch durch
andre dergleichen, die man ſchon ſeit langer Zeit kennt.
So befindet ſich alſo in den Zwiſchenraͤumen der
Flokken eine ſehr zahlreiche Menge von offnen Blaͤschen (b)
wie an den Wachstafeln der Bienen, voller Schleim (c),
in die ſich zahlreiche Gefaͤſſe endigen (d), und es erſchei-
nen an dem Grunde dieſer Blaſenmuͤndungen weisliche
runde Koͤrper, daß ſie alſo zu dem Geſchlechte der zuſam-
mengeſezzten Druͤſen gehoͤren. Jn der That ſind dieſe
ganz kleine Koͤrperchen wirkliche Druͤſen (f).
Nur ihr Erfinder hat dieſe Blaͤschen gezaͤlt, und
auf achtzehn Flokken achtzig Blaͤschen (g), hingegen
auf jedes Blaͤschen, acht Koͤrperchen gerechnet (h).
Hieher ziehe ich die Schweisloͤcher (i), welche ich hie
und da in dem geſammten Gedaͤrme antreffe, und die
ziemlich ſichtbar ſind; ich kannte aber ihre verborgne Gaͤn-
ge noch nicht. Die groſſe Menge dieſer Schweisloͤcher,
und noch uͤberdem die kleine Roͤhrchen, die mit ihnen
in einem Stuͤcke zur Nervenhaut fortgehen (k), (l) beſchrei-
bet
(e)
(a)
LIEBERKUHN n. 14. p. 17.
KAAUW. n. 255.
(b) LIEBERKUHN n. 10. p. 14.
tab. 2. oberwerts.
(c) p. 17.
(d) ibid. p. 14.
(f) p. 15.
(g)
n. 12. p. 16.
(h) p. 17.
(i) RUYSCH Epiſt. XI. p. 10.
(k) p. 363. 364.
(l) p. 365.
(e) ibid. & p. 15. tab. 3.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/81>, abgerufen am 21.11.2024.
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