Man erlaube mir die gemachte Anmerkungen hierüber herzusezzen, da man überhaupt von dem ursprünglichen Anfängen des menschlichen Geschlechts, und dessen Wie- derherstellung schweigen, oder doch einen solchen Vor- trag wählen muß, den man leicht begreifen kann. Nur muß man sich in der That in Acht nehmen, daß man geilen Personen durch reizende Bilder keinen Schaden zufügen möge.
Es ist also die, aus einem gesunden Menschen, durch die Gewalt der verliebten Anstrengungen aus der Manns- ruthe ausgeführte Flüßigkeit überhaupt weiß, oder viel- mehr aus einer weissen dunkeln und beigemischten halb- durchsichtigen Materie entstehende Materie, die demohn- geachtet doch halb durchsichtig, und es desto mehr ist(a), je schwächer die Mannsperson, und je öfter der Beischlaf wiederholet worden.
Der Saame ist auch in allen mir bekannten Thieren weis (b). Bisweilen gesellet sich dazu die gelbe Farbe von der Galle (c) oder Speise (c*).
Diese Flüßigkeit ist zähe und leimartig, wird aber von der Luft wäßrig(d), und solches geschiehet auch bei andern Thieren, die Saamenbläschen haben (e), als der Widder (f), das Kaninchen (g), die Maus (h): sie ist dünne bei denen, die solche Bläschen gar nicht ha-
ben:
(a)[Spaltenumbruch]LEAL. p. 141. TISSOT. onam. p. 256.
(b) An der Biene REAUMUR. Mem. pour servir a l'hist. des in- sect. V. mem. 9. am Schmetter- linge SWAMMERDAM. pag. 599. Blakfisch Idem p. 895.
(c)PETERMAN. Dec. I. obs. 9.
(c*) Wie Safran Eph. Nat. Cur. Dec. III. ann. 5. 6. p. 273.
(d)[Spaltenumbruch]MICHEROTT. epist. ad Fontem. p. 15. BUFFON. T. II. p. 178.
(e)MONRO sem. test. p. 57.
(f)MONRO l. c. talchig, lößt sich nicht im Wasser auf BUFFON. II. p. 200. et T. V. p. 21.
(g)MONRO ibid.
(h)Idem.
Zeugungstheile, XXVII. Buch.
§. 2. Erſcheinungen dabei.
Man erlaube mir die gemachte Anmerkungen hieruͤber herzuſezzen, da man uͤberhaupt von dem urſpruͤnglichen Anfaͤngen des menſchlichen Geſchlechts, und deſſen Wie- derherſtellung ſchweigen, oder doch einen ſolchen Vor- trag waͤhlen muß, den man leicht begreifen kann. Nur muß man ſich in der That in Acht nehmen, daß man geilen Perſonen durch reizende Bilder keinen Schaden zufuͤgen moͤge.
Es iſt alſo die, aus einem geſunden Menſchen, durch die Gewalt der verliebten Anſtrengungen aus der Manns- ruthe ausgefuͤhrte Fluͤßigkeit uͤberhaupt weiß, oder viel- mehr aus einer weiſſen dunkeln und beigemiſchten halb- durchſichtigen Materie entſtehende Materie, die demohn- geachtet doch halb durchſichtig, und es deſto mehr iſt(a), je ſchwaͤcher die Mannsperſon, und je oͤfter der Beiſchlaf wiederholet worden.
Der Saame iſt auch in allen mir bekannten Thieren weis (b). Bisweilen geſellet ſich dazu die gelbe Farbe von der Galle (c) oder Speiſe (c*).
Dieſe Fluͤßigkeit iſt zaͤhe und leimartig, wird aber von der Luft waͤßrig(d), und ſolches geſchiehet auch bei andern Thieren, die Saamenblaͤschen haben (e), als der Widder (f), das Kaninchen (g), die Maus (h): ſie iſt duͤnne bei denen, die ſolche Blaͤschen gar nicht ha-
ben:
(a)[Spaltenumbruch]LEAL. p. 141. TISSOT. onam. p. 256.
(b) An der Biene REAUMUR. Mém. pour ſervir à l’hiſt. des in- ſect. V. mém. 9. am Schmetter- linge SWAMMERDAM. pag. 599. Blakfiſch Idem p. 895.
(c)PETERMAN. Dec. I. obſ. 9.
(c*) Wie Safran Eph. Nat. Cur. Dec. III. ann. 5. 6. p. 273.
(d)[Spaltenumbruch]MICHEROTT. epiſt. ad Fontem. p. 15. BUFFON. T. II. p. 178.
(e)MONRO ſem. teſt. p. 57.
(f)MONRO l. c. talchig, loͤßt ſich nicht im Waſſer auf BUFFON. II. p. 200. et T. V. p. 21.
(g)MONRO ibid.
(h)Idem.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0794"n="758"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Zeugungstheile, <hirendition="#aq">XXVII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/><divn="4"><head>§. 2.<lb/><hirendition="#b"><hirendition="#g">Erſcheinungen dabei.</hi></hi></head><lb/><p>Man erlaube mir die gemachte Anmerkungen hieruͤber<lb/>
herzuſezzen, da man uͤberhaupt von dem urſpruͤnglichen<lb/>
Anfaͤngen des menſchlichen Geſchlechts, und deſſen Wie-<lb/>
derherſtellung ſchweigen, oder doch einen ſolchen Vor-<lb/>
trag waͤhlen muß, den man leicht begreifen kann. Nur<lb/>
muß man ſich in der That in Acht nehmen, daß man<lb/>
geilen Perſonen durch reizende Bilder keinen Schaden<lb/>
zufuͤgen moͤge.</p><lb/><p>Es iſt alſo die, aus einem geſunden Menſchen, durch<lb/>
die Gewalt der verliebten Anſtrengungen aus der Manns-<lb/>
ruthe ausgefuͤhrte Fluͤßigkeit uͤberhaupt weiß, oder viel-<lb/>
mehr aus einer weiſſen dunkeln und beigemiſchten halb-<lb/>
durchſichtigen Materie entſtehende Materie, die demohn-<lb/>
geachtet doch halb durchſichtig, und es deſto mehr iſt<noteplace="foot"n="(a)"><cb/><hirendition="#aq">LEAL. p. 141. TISSOT.<lb/>
onam. p.</hi> 256.</note>,<lb/>
je ſchwaͤcher die Mannsperſon, und je oͤfter der Beiſchlaf<lb/>
wiederholet worden.</p><lb/><p>Der Saame iſt auch in allen mir bekannten Thieren<lb/>
weis <noteplace="foot"n="(b)">An der Biene <hirendition="#aq">REAUMUR.<lb/>
Mém. pour ſervir à l’hiſt. des in-<lb/>ſect. V. mém.</hi> 9. am Schmetter-<lb/>
linge <hirendition="#aq">SWAMMERDAM. pag.</hi> 599.<lb/>
Blakfiſch <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Idem</hi> p.</hi> 895.</note>. Bisweilen geſellet ſich dazu die gelbe Farbe<lb/>
von der Galle <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">PETERMAN. Dec. I. obſ.</hi> 9.</note> oder Speiſe <noteplace="foot"n="(c*)">Wie Safran <hirendition="#aq">Eph. Nat.<lb/>
Cur. Dec. III. ann. 5. 6. p.</hi> 273.</note>.</p><lb/><p>Dieſe Fluͤßigkeit iſt zaͤhe und leimartig, wird aber<lb/>
von der Luft waͤßrig<noteplace="foot"n="(d)"><cb/><hirendition="#aq">MICHEROTT. epiſt. ad<lb/>
Fontem. p. 15. BUFFON. T. II.<lb/>
p.</hi> 178.</note>, und ſolches geſchiehet auch bei<lb/>
andern Thieren, die Saamenblaͤschen haben <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">MONRO ſem. teſt. p.</hi> 57.</note>, als der<lb/>
Widder <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">MONRO l. c.</hi> talchig, loͤßt<lb/>ſich nicht im Waſſer auf <hirendition="#aq">BUFFON.<lb/>
II. p. 200. et T. V. p.</hi> 21.</note>, das Kaninchen <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">MONRO ibid.</hi></note>, die Maus <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Idem.</hi></hi></note>: ſie<lb/>
iſt duͤnne bei denen, die ſolche Blaͤschen gar nicht ha-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ben:</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[758/0794]
Zeugungstheile, XXVII. Buch.
§. 2.
Erſcheinungen dabei.
Man erlaube mir die gemachte Anmerkungen hieruͤber
herzuſezzen, da man uͤberhaupt von dem urſpruͤnglichen
Anfaͤngen des menſchlichen Geſchlechts, und deſſen Wie-
derherſtellung ſchweigen, oder doch einen ſolchen Vor-
trag waͤhlen muß, den man leicht begreifen kann. Nur
muß man ſich in der That in Acht nehmen, daß man
geilen Perſonen durch reizende Bilder keinen Schaden
zufuͤgen moͤge.
Es iſt alſo die, aus einem geſunden Menſchen, durch
die Gewalt der verliebten Anſtrengungen aus der Manns-
ruthe ausgefuͤhrte Fluͤßigkeit uͤberhaupt weiß, oder viel-
mehr aus einer weiſſen dunkeln und beigemiſchten halb-
durchſichtigen Materie entſtehende Materie, die demohn-
geachtet doch halb durchſichtig, und es deſto mehr iſt (a),
je ſchwaͤcher die Mannsperſon, und je oͤfter der Beiſchlaf
wiederholet worden.
Der Saame iſt auch in allen mir bekannten Thieren
weis (b). Bisweilen geſellet ſich dazu die gelbe Farbe
von der Galle (c) oder Speiſe (c*).
Dieſe Fluͤßigkeit iſt zaͤhe und leimartig, wird aber
von der Luft waͤßrig (d), und ſolches geſchiehet auch bei
andern Thieren, die Saamenblaͤschen haben (e), als der
Widder (f), das Kaninchen (g), die Maus (h): ſie
iſt duͤnne bei denen, die ſolche Blaͤschen gar nicht ha-
ben:
(a)
LEAL. p. 141. TISSOT.
onam. p. 256.
(b) An der Biene REAUMUR.
Mém. pour ſervir à l’hiſt. des in-
ſect. V. mém. 9. am Schmetter-
linge SWAMMERDAM. pag. 599.
Blakfiſch Idem p. 895.
(c) PETERMAN. Dec. I. obſ. 9.
(c*) Wie Safran Eph. Nat.
Cur. Dec. III. ann. 5. 6. p. 273.
(d)
MICHEROTT. epiſt. ad
Fontem. p. 15. BUFFON. T. II.
p. 178.
(e) MONRO ſem. teſt. p. 57.
(f) MONRO l. c. talchig, loͤßt
ſich nicht im Waſſer auf BUFFON.
II. p. 200. et T. V. p. 21.
(g) MONRO ibid.
(h) Idem.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 758. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/794>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.