Personen, die sich des Beischlafs bedienet haben, hat die- ses Fadengewebe eine lebhafte Blutfarbe, es ist viel loser und gehorcht der eingeblasenen Luft viel besser.
Dieser schwammige Körper ist viel loser und weicher [Spaltenumbruch](u), aber doch auch in der Zwiebel dikker (w), als der ähnliche Ruthenkörper.
Von dem schwammigen Körper der Harnröhre geht die eingeblasene Luft so wenig, als das Sprizzenwachs (x), in die schwammige Körper der Ruthe über: ob man die- ses gleich bejahen wollen (y). Es gehen auch verschie- dene Gefässe in den fächrigen Körper der Harnröhre, so wie in die Kammern der Ruthe; ob ich gleich sehe, daß sowohl diese Schlag als Blutadern unter sich in Ge- meinschaft stehen(z).
Die Thiere, z. E. der Wallfisch (z*) und das Meer- kalb (a) haben auch dergleichen.
§. 34. Die schwammige Körper der Ruthe.
Es geben selbige der Ruthe ihre vorzügliche Grösse und Festigkeit, um einer Frau beiwohnen zu können.
Diese zwei gleich grosse und ähnliche schwammige Ruthenkörper entspringen, ein jeder von seinem Hüf- tenknochen, oder aus demjenigen Hökker, auf welchem wir sizzen, nach inwendig zu, und nicht völlig zu unterst: wie auch von dem mit selbigen zusammen gefügten (a*) Schaamknochenaste; sie sind gegen den Knochen zu blind, aber an selbigen mit einem dichten und fasrigen Faden-
wesen
(u)RUYSCH. l. c.
(w)COWPER. p. 239. f. 14. 16.
(x)WINSLOW. n. 537. 538. MORGAGN. Advers. IV. p. 8. RUYSCH. p. 96.
(y) Gehe durch GRAAF. p. 139. bisweilen RUYSCH.
(z)[Spaltenumbruch]FANTON. p. 171. DU- VERNEY Mem. de 1700. p. 34.
(z*)RUYSCH. Epist. cit. f. 5.
(a)SCHELHAMMER. apud VALENTINUM Amphitheatr. II. p. 89.
(a*)WINSLOW. n. 527.
I. Abſchn. und deren Saamen.
Perſonen, die ſich des Beiſchlafs bedienet haben, hat die- ſes Fadengewebe eine lebhafte Blutfarbe, es iſt viel loſer und gehorcht der eingeblaſenen Luft viel beſſer.
Dieſer ſchwammige Koͤrper iſt viel loſer und weicher [Spaltenumbruch](u), aber doch auch in der Zwiebel dikker (w), als der aͤhnliche Ruthenkoͤrper.
Von dem ſchwammigen Koͤrper der Harnroͤhre geht die eingeblaſene Luft ſo wenig, als das Sprizzenwachs (x), in die ſchwammige Koͤrper der Ruthe uͤber: ob man die- ſes gleich bejahen wollen (y). Es gehen auch verſchie- dene Gefaͤſſe in den faͤchrigen Koͤrper der Harnroͤhre, ſo wie in die Kammern der Ruthe; ob ich gleich ſehe, daß ſowohl dieſe Schlag als Blutadern unter ſich in Ge- meinſchaft ſtehen(z).
Die Thiere, z. E. der Wallfiſch (z*) und das Meer- kalb (a) haben auch dergleichen.
§. 34. Die ſchwammige Koͤrper der Ruthe.
Es geben ſelbige der Ruthe ihre vorzuͤgliche Groͤſſe und Feſtigkeit, um einer Frau beiwohnen zu koͤnnen.
Dieſe zwei gleich groſſe und aͤhnliche ſchwammige Ruthenkoͤrper entſpringen, ein jeder von ſeinem Huͤf- tenknochen, oder aus demjenigen Hoͤkker, auf welchem wir ſizzen, nach inwendig zu, und nicht voͤllig zu unterſt: wie auch von dem mit ſelbigen zuſammen gefuͤgten (a*) Schaamknochenaſte; ſie ſind gegen den Knochen zu blind, aber an ſelbigen mit einem dichten und faſrigen Faden-
weſen
(u)RUYSCH. l. c.
(w)COWPER. p. 239. f. 14. 16.
(x)WINSLOW. n. 537. 538. MORGAGN. Adverſ. IV. p. 8. RUYSCH. p. 96.
(y) Gehe durch GRAAF. p. 139. bisweilen RUYSCH.
(z)[Spaltenumbruch]FANTON. p. 171. DU- VERNEY Mém. de 1700. p. 34.
(z*)RUYSCH. Epiſt. cit. f. 5.
(a)SCHELHAMMER. apud VALENTINUM Amphitheatr. II. p. 89.
(a*)WINSLOW. n. 527.
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I. Abſchn. und deren Saamen.
Perſonen, die ſich des Beiſchlafs bedienet haben, hat die-
ſes Fadengewebe eine lebhafte Blutfarbe, es iſt viel loſer
und gehorcht der eingeblaſenen Luft viel beſſer.
Dieſer ſchwammige Koͤrper iſt viel loſer und weicher
(u), aber doch auch in der Zwiebel dikker (w), als der
aͤhnliche Ruthenkoͤrper.
Von dem ſchwammigen Koͤrper der Harnroͤhre geht
die eingeblaſene Luft ſo wenig, als das Sprizzenwachs (x),
in die ſchwammige Koͤrper der Ruthe uͤber: ob man die-
ſes gleich bejahen wollen (y). Es gehen auch verſchie-
dene Gefaͤſſe in den faͤchrigen Koͤrper der Harnroͤhre,
ſo wie in die Kammern der Ruthe; ob ich gleich ſehe,
daß ſowohl dieſe Schlag als Blutadern unter ſich in Ge-
meinſchaft ſtehen (z).
Die Thiere, z. E. der Wallfiſch (z*) und das Meer-
kalb (a) haben auch dergleichen.
§. 34.
Die ſchwammige Koͤrper der Ruthe.
Es geben ſelbige der Ruthe ihre vorzuͤgliche Groͤſſe
und Feſtigkeit, um einer Frau beiwohnen zu koͤnnen.
Dieſe zwei gleich groſſe und aͤhnliche ſchwammige
Ruthenkoͤrper entſpringen, ein jeder von ſeinem Huͤf-
tenknochen, oder aus demjenigen Hoͤkker, auf welchem
wir ſizzen, nach inwendig zu, und nicht voͤllig zu unterſt:
wie auch von dem mit ſelbigen zuſammen gefuͤgten (a*)
Schaamknochenaſte; ſie ſind gegen den Knochen zu blind,
aber an ſelbigen mit einem dichten und faſrigen Faden-
weſen
(u) RUYSCH. l. c.
(w) COWPER. p. 239. f. 14. 16.
(x) WINSLOW. n. 537. 538.
MORGAGN. Adverſ. IV. p. 8.
RUYSCH. p. 96.
(y) Gehe durch GRAAF. p. 139.
bisweilen RUYSCH.
(z)
FANTON. p. 171. DU-
VERNEY Mém. de 1700. p. 34.
(z*) RUYSCH. Epiſt. cit. f. 5.
(a) SCHELHAMMER. apud
VALENTINUM Amphitheatr. II.
p. 89.
(a*) WINSLOW. n. 527.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 701. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/737>, abgerufen am 21.11.2024.
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