menbläschen zurükke, es sey, daß der Vorsteher den Strom dieser flüßigen Materien aufhält, oder es kann auch wohl die in die Harnröhre gehende enge Mün- dung(u), oder vielmehr die Biegung dieses Ganges, wovon wir reden werden, dazu Anlaß geben.
Wenn indessen die Säfte einen stärkern und anhal- tenden Trieb bekommen (w), so gehen sie dennoch herü- ber, und kommen in den Harngang; dieses geschieht aber bei lebendigen und gesunden Menschen niemals.
Dahingegen stürzt sich die, in ein Saamenbläschen eingesprizzte Materie (x), bisweilen in den zurükkfüh- renden Saamengang zurükke, ob sie sich gleich gemeini- glich, und allerdings, in die Harnröhre ergießt.
Jch bemerkte auch, daß sogleich eine ziemliche Menge Quekksilber (y) in die Blase zurükke floß. Man kann aber leichtlich, und blos durch die Lage erhalten, daß nichts durch die männliche Ruthe herauslaufe.
Folglich darf man nicht zweifeln, daß beim Men- schen, zwischen dem zurükkeführenden Saamengange und dem Saamenbläschen eine offene und freie Gemein- schaft angelegt ist(z), und es ist unrecht, daß einige diese Communication geleugnet haben (a).
§. 24. Die Saamenbläschen überhaupt.
Wenn ein Saamenbläschen ein schlangenförmiges und langes Saamenbehältnis ist, worinnen der Saame zum künftigen Beischlafe gesammlet wird, dann finde ich, daß die Bläschen in allen vierfüßigen Thieren,
welche
(u)[Spaltenumbruch]FANTON. ALBIN. L. IV. p. 19.
(w) Auch FANTON. l. c. LY- SER. DUVERNEY.
(x) Dies geschehe SWAMMER- DAM. l. c.
(y)Progr. ann. 1745. n. 9.
(z)[Spaltenumbruch]GRAAF. die englische Rich- ter p. 104. COWPER. n. 290. ALBIN. l. c. &c.
(a)HARDER. apiar. pag. 156. daß die Bläschen im Menschen den eigentlichen Saamen erzeugen SWAMMERDAM. p. 21.
T t 5
I. Abſchn. und deren Saamen.
menblaͤschen zuruͤkke, es ſey, daß der Vorſteher den Strom dieſer fluͤßigen Materien aufhaͤlt, oder es kann auch wohl die in die Harnroͤhre gehende enge Muͤn- dung(u), oder vielmehr die Biegung dieſes Ganges, wovon wir reden werden, dazu Anlaß geben.
Wenn indeſſen die Saͤfte einen ſtaͤrkern und anhal- tenden Trieb bekommen (w), ſo gehen ſie dennoch heruͤ- ber, und kommen in den Harngang; dieſes geſchieht aber bei lebendigen und geſunden Menſchen niemals.
Dahingegen ſtuͤrzt ſich die, in ein Saamenblaͤschen eingeſprizzte Materie (x), bisweilen in den zuruͤkkfuͤh- renden Saamengang zuruͤkke, ob ſie ſich gleich gemeini- glich, und allerdings, in die Harnroͤhre ergießt.
Jch bemerkte auch, daß ſogleich eine ziemliche Menge Quekkſilber (y) in die Blaſe zuruͤkke floß. Man kann aber leichtlich, und blos durch die Lage erhalten, daß nichts durch die maͤnnliche Ruthe herauslaufe.
Folglich darf man nicht zweifeln, daß beim Men- ſchen, zwiſchen dem zuruͤkkefuͤhrenden Saamengange und dem Saamenblaͤschen eine offene und freie Gemein- ſchaft angelegt iſt(z), und es iſt unrecht, daß einige dieſe Communication geleugnet haben (a).
§. 24. Die Saamenblaͤschen uͤberhaupt.
Wenn ein Saamenblaͤschen ein ſchlangenfoͤrmiges und langes Saamenbehaͤltnis iſt, worinnen der Saame zum kuͤnftigen Beiſchlafe geſammlet wird, dann finde ich, daß die Blaͤschen in allen vierfuͤßigen Thieren,
welche
(u)[Spaltenumbruch]FANTON. ALBIN. L. IV. p. 19.
(w) Auch FANTON. l. c. LY- SER. DUVERNEY.
(x) Dies geſchehe SWAMMER- DAM. l. c.
(y)Progr. ann. 1745. n. 9.
(z)[Spaltenumbruch]GRAAF. die engliſche Rich- ter p. 104. COWPER. n. 290. ALBIN. l. c. &c.
(a)HARDER. apiar. pag. 156. daß die Blaͤschen im Menſchen den eigentlichen Saamen erzeugen SWAMMERDAM. p. 21.
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I. Abſchn. und deren Saamen.
menblaͤschen zuruͤkke, es ſey, daß der Vorſteher den
Strom dieſer fluͤßigen Materien aufhaͤlt, oder es kann
auch wohl die in die Harnroͤhre gehende enge Muͤn-
dung (u), oder vielmehr die Biegung dieſes Ganges,
wovon wir reden werden, dazu Anlaß geben.
Wenn indeſſen die Saͤfte einen ſtaͤrkern und anhal-
tenden Trieb bekommen (w), ſo gehen ſie dennoch heruͤ-
ber, und kommen in den Harngang; dieſes geſchieht
aber bei lebendigen und geſunden Menſchen niemals.
Dahingegen ſtuͤrzt ſich die, in ein Saamenblaͤschen
eingeſprizzte Materie (x), bisweilen in den zuruͤkkfuͤh-
renden Saamengang zuruͤkke, ob ſie ſich gleich gemeini-
glich, und allerdings, in die Harnroͤhre ergießt.
Jch bemerkte auch, daß ſogleich eine ziemliche Menge
Quekkſilber (y) in die Blaſe zuruͤkke floß. Man kann
aber leichtlich, und blos durch die Lage erhalten, daß
nichts durch die maͤnnliche Ruthe herauslaufe.
Folglich darf man nicht zweifeln, daß beim Men-
ſchen, zwiſchen dem zuruͤkkefuͤhrenden Saamengange und
dem Saamenblaͤschen eine offene und freie Gemein-
ſchaft angelegt iſt (z), und es iſt unrecht, daß einige
dieſe Communication geleugnet haben (a).
§. 24.
Die Saamenblaͤschen uͤberhaupt.
Wenn ein Saamenblaͤschen ein ſchlangenfoͤrmiges
und langes Saamenbehaͤltnis iſt, worinnen der Saame
zum kuͤnftigen Beiſchlafe geſammlet wird, dann finde
ich, daß die Blaͤschen in allen vierfuͤßigen Thieren,
welche
(u)
FANTON. ALBIN. L. IV.
p. 19.
(w) Auch FANTON. l. c. LY-
SER. DUVERNEY.
(x) Dies geſchehe SWAMMER-
DAM. l. c.
(y) Progr. ann. 1745. n. 9.
(z)
GRAAF. die engliſche Rich-
ter p. 104. COWPER. n. 290.
ALBIN. l. c. &c.
(a) HARDER. apiar. pag. 156.
daß die Blaͤschen im Menſchen
den eigentlichen Saamen erzeugen
SWAMMERDAM. p. 21.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 665. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/701>, abgerufen am 30.12.2024.
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