gar [Spaltenumbruch](k*) in ein Seidengewebe (k**) das aus Blätterchen und Fächern besteht, wie ein Schaum anzusehen ist, und in der Gestalt eines solchen Gewebes zwischen der zotti- gen und fleischigen Haut durch das ganze Gedärm hin- durch kricht, und, wenn man Schnüre umlegt, leicht gefesselt, und aufbehalten werden kann.
Eben dieses Fadengewebe ist am Zwölffingerdarm (n) ungemein dikk, hingegen am Magen zärter, es nimmt allmälich ab, und ist am äussersten Ende des Krumm- darms am allerdünnsten.
Am Hunde (o) und Bären(p) läst sich die nervige Haut, da sie stärker ist, nicht in ein Fadengewebe ver- wandeln.
§. 10. Das dritte Fadengewebe.
Es ist der Zwischenraum zwischen dem holen Theile der nervigen Haut, und der convexen zottigen Haut, ebenfalls mit einem vollkommen änlichen (a) Fadengewe- be ausgefüllt, so aber zärter als das zweite ist; denn ob- gleich ein Mann, denn ich hoch schäzze, dasselbe für dikker ausgiebt (b) so habe ich es doch beständig zärter gefunden.
Man läst es entstehen, wenn man in die zottige Haut einen Einschnitt macht (c) eine kleine Wunde zieht, und
als-
(k*) daß die ganze Nervenhaut verschwindet. CHRISTIAN, BERNARDUS ALBINUS n. II. p. 16. 17. n. 12. p. 18. B. S. AL- BIN adnot. II. p. 29.
(k**)B. S. ALBIN adnot. anat. L. II. c. 7. p. 28. tab. 4. f. 1. 2.
(n)ALBIN n. 12. p. 18. von der Fleischhaut FANTON diss. p. 179.
(o)VATER mus. propr. p. 55.
(p)[Spaltenumbruch]SCHRADER I. c. p. 11.
(a) zuerst redet davon HELVE- TIUS f. 2. e. p. 305. andre schwei- gen davon, und es sagt, dieses nicht gefunden zu haben VATE- RUS I. c. vollständig redet von diesem Gewebe WALTHERUS I. c. n. 4. 5.
(b)Contextus maximus WAL- THER n. 4.
(c) So auch WALTHER und selbst ALBINUS p. 17.
I. Abſchn. Zergliederung des duͤnnen.
gar [Spaltenumbruch](k*) in ein Seidengewebe (k**) das aus Blaͤtterchen und Faͤchern beſteht, wie ein Schaum anzuſehen iſt, und in der Geſtalt eines ſolchen Gewebes zwiſchen der zotti- gen und fleiſchigen Haut durch das ganze Gedaͤrm hin- durch kricht, und, wenn man Schnuͤre umlegt, leicht gefeſſelt, und aufbehalten werden kann.
Eben dieſes Fadengewebe iſt am Zwoͤlffingerdarm (n) ungemein dikk, hingegen am Magen zaͤrter, es nimmt allmaͤlich ab, und iſt am aͤuſſerſten Ende des Krumm- darms am allerduͤnnſten.
Am Hunde (o) und Baͤren(p) laͤſt ſich die nervige Haut, da ſie ſtaͤrker iſt, nicht in ein Fadengewebe ver- wandeln.
§. 10. Das dritte Fadengewebe.
Es iſt der Zwiſchenraum zwiſchen dem holen Theile der nervigen Haut, und der convexen zottigen Haut, ebenfalls mit einem vollkommen aͤnlichen (a) Fadengewe- be ausgefuͤllt, ſo aber zaͤrter als das zweite iſt; denn ob- gleich ein Mann, denn ich hoch ſchaͤzze, daſſelbe fuͤr dikker ausgiebt (b) ſo habe ich es doch beſtaͤndig zaͤrter gefunden.
Man laͤſt es entſtehen, wenn man in die zottige Haut einen Einſchnitt macht (c) eine kleine Wunde zieht, und
als-
(k*) daß die ganze Nervenhaut verſchwindet. CHRISTIAN, BERNARDUS ALBINUS n. II. p. 16. 17. n. 12. p. 18. B. S. AL- BIN adnot. II. p. 29.
(k**)B. S. ALBIN adnot. anat. L. II. c. 7. p. 28. tab. 4. f. 1. 2.
(n)ALBIN n. 12. p. 18. von der Fleiſchhaut FANTON diſſ. p. 179.
(o)VATER muſ. propr. p. 55.
(p)[Spaltenumbruch]SCHRADER I. c. p. 11.
(a) zuerſt redet davon HELVE- TIUS f. 2. e. p. 305. andre ſchwei- gen davon, und es ſagt, dieſes nicht gefunden zu haben VATE- RUS I. c. vollſtaͤndig redet von dieſem Gewebe WALTHERUS I. c. n. 4. 5.
(b)Contextus maximus WAL- THER n. 4.
(c) So auch WALTHER und ſelbſt ALBINUS p. 17.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0067"n="31"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">I.</hi> Abſchn. Zergliederung des duͤnnen.</hi></fw><lb/>
gar <cb/><noteplace="foot"n="(k*)">daß die ganze Nervenhaut<lb/>
verſchwindet. <hirendition="#aq"><hirendition="#g">CHRISTIAN,</hi><lb/>
BERNARDUS ALBINUS n. II.<lb/>
p. 16. 17. n. 12. p. 18. B. S. AL-<lb/>
BIN adnot. II. p.</hi> 29.</note> in ein Seidengewebe <noteplace="foot"n="(k**)"><hirendition="#aq">B. S. <hirendition="#g">ALBIN</hi> adnot.<lb/>
anat. L. II. c. 7. p. 28. tab. 4.<lb/>
f.</hi> 1. 2.</note> das aus Blaͤtterchen<lb/>
und Faͤchern beſteht, wie ein Schaum anzuſehen iſt, und<lb/>
in der Geſtalt eines ſolchen Gewebes zwiſchen der zotti-<lb/>
gen und fleiſchigen Haut durch das ganze Gedaͤrm hin-<lb/>
durch kricht, und, wenn man Schnuͤre umlegt, leicht<lb/>
gefeſſelt, und aufbehalten werden kann.</p><lb/><p>Eben dieſes Fadengewebe iſt am Zwoͤlffingerdarm <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">ALBIN</hi> n. 12. p.</hi> 18. von<lb/>
der Fleiſchhaut <hirendition="#aq"><hirendition="#g">FANTON</hi> diſſ.<lb/>
p.</hi> 179.</note><lb/>
ungemein dikk, hingegen am Magen zaͤrter, es nimmt<lb/>
allmaͤlich ab, und iſt am aͤuſſerſten Ende des Krumm-<lb/>
darms am allerduͤnnſten.</p><lb/><p>Am Hunde <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq">VATER muſ. propr. p.</hi> 55.</note> und Baͤren<noteplace="foot"n="(p)"><cb/><hirendition="#aq">SCHRADER I. c. p.</hi> 11.</note> laͤſt ſich die nervige<lb/>
Haut, da ſie ſtaͤrker iſt, nicht in ein Fadengewebe ver-<lb/>
wandeln.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 10.<lb/><hirendition="#b">Das dritte Fadengewebe.</hi></head><lb/><p>Es iſt der Zwiſchenraum zwiſchen dem holen Theile<lb/>
der nervigen Haut, und der convexen zottigen Haut,<lb/>
ebenfalls mit einem vollkommen aͤnlichen <noteplace="foot"n="(a)">zuerſt redet davon <hirendition="#aq">HELVE-<lb/>
TIUS f. 2. e. p.</hi> 305. andre ſchwei-<lb/>
gen davon, und es ſagt, dieſes<lb/>
nicht gefunden zu haben <hirendition="#aq">VATE-<lb/>
RUS I. c.</hi> vollſtaͤndig redet von<lb/>
dieſem Gewebe <hirendition="#aq">WALTHERUS I.<lb/>
c. n.</hi> 4. 5.</note> Fadengewe-<lb/>
be ausgefuͤllt, ſo aber zaͤrter als das zweite iſt; denn ob-<lb/>
gleich ein Mann, denn ich hoch ſchaͤzze, daſſelbe fuͤr<lb/>
dikker ausgiebt <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">Contextus maximus WAL-<lb/>
THER n.</hi> 4.</note>ſo habe ich es doch beſtaͤndig zaͤrter<lb/>
gefunden.</p><lb/><p>Man laͤſt es entſtehen, wenn man in die zottige Haut<lb/>
einen Einſchnitt macht <noteplace="foot"n="(c)">So auch <hirendition="#aq">WALTHER</hi> und<lb/>ſelbſt <hirendition="#aq">ALBINUS p.</hi> 17.</note> eine kleine Wunde zieht, und<lb/><fwplace="bottom"type="catch">als-</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[31/0067]
I. Abſchn. Zergliederung des duͤnnen.
gar
(k*) in ein Seidengewebe (k**) das aus Blaͤtterchen
und Faͤchern beſteht, wie ein Schaum anzuſehen iſt, und
in der Geſtalt eines ſolchen Gewebes zwiſchen der zotti-
gen und fleiſchigen Haut durch das ganze Gedaͤrm hin-
durch kricht, und, wenn man Schnuͤre umlegt, leicht
gefeſſelt, und aufbehalten werden kann.
Eben dieſes Fadengewebe iſt am Zwoͤlffingerdarm (n)
ungemein dikk, hingegen am Magen zaͤrter, es nimmt
allmaͤlich ab, und iſt am aͤuſſerſten Ende des Krumm-
darms am allerduͤnnſten.
Am Hunde (o) und Baͤren (p) laͤſt ſich die nervige
Haut, da ſie ſtaͤrker iſt, nicht in ein Fadengewebe ver-
wandeln.
§. 10.
Das dritte Fadengewebe.
Es iſt der Zwiſchenraum zwiſchen dem holen Theile
der nervigen Haut, und der convexen zottigen Haut,
ebenfalls mit einem vollkommen aͤnlichen (a) Fadengewe-
be ausgefuͤllt, ſo aber zaͤrter als das zweite iſt; denn ob-
gleich ein Mann, denn ich hoch ſchaͤzze, daſſelbe fuͤr
dikker ausgiebt (b) ſo habe ich es doch beſtaͤndig zaͤrter
gefunden.
Man laͤſt es entſtehen, wenn man in die zottige Haut
einen Einſchnitt macht (c) eine kleine Wunde zieht, und
als-
(k*) daß die ganze Nervenhaut
verſchwindet. CHRISTIAN,
BERNARDUS ALBINUS n. II.
p. 16. 17. n. 12. p. 18. B. S. AL-
BIN adnot. II. p. 29.
(k**) B. S. ALBIN adnot.
anat. L. II. c. 7. p. 28. tab. 4.
f. 1. 2.
(n) ALBIN n. 12. p. 18. von
der Fleiſchhaut FANTON diſſ.
p. 179.
(o) VATER muſ. propr. p. 55.
(p)
SCHRADER I. c. p. 11.
(a) zuerſt redet davon HELVE-
TIUS f. 2. e. p. 305. andre ſchwei-
gen davon, und es ſagt, dieſes
nicht gefunden zu haben VATE-
RUS I. c. vollſtaͤndig redet von
dieſem Gewebe WALTHERUS I.
c. n. 4. 5.
(b) Contextus maximus WAL-
THER n. 4.
(c) So auch WALTHER und
ſelbſt ALBINUS p. 17.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/67>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.