Da die Scheidenhaut, welche wir beschrieben haben, von cellulöser Substanz ist, so bekennet es Jausserand, welcher sonst im Zugestehen der Empfindlichkeit viel zu freigebig verfährt, daß sie keine Empfindung habe.
§. 7. Die weisse Hodenhaut (albuginea).
Es ist dieses die eigentliche Membran der Hode, sie ist am Fleische der Hode feste angewachsen, feste, harte, mit Gefässen versehen, eine Fortsezzung von der, der Hode eigentlichen Scheidenhaut, welche queer über der Oberhode herkömmt(n), und es befindet sich also die Scheidenhaut ausserhalb der weissen (o).
Einige haben sie getheilet (p), und den ersten Theil aus Gefässen, Schlagadern und Nerven zusammen ge- sezzt (q).
Da sie an sich hart ist, und nicht selten knochig wird (r), so läßt sie sich dennoch in dem Hodenwasserbruche von einander trennen, und endlich zerreißt sie gar (s).
Einige wollen, daß sie empfindlich sei(t): ich bin auch nicht dawider, aber ich kann davon keine Versuche auf- zeigen. Sie besteht aus einem dichten Fadengewebe.
§. 8. Die Hode.
Die Hode besteht im Menschen, in den vierfüßigen Thieren (u), und auch in einigen Fischen (x) aus zweien
Stük-
(n)[Spaltenumbruch]DOUGLAS hydrocele p. 61.
(o)ROEDERER l. c p. 3.
(p) Begebe sich zu zwei Blät- tern MORGAGN. Sed. et Caus. morb. II. p. 189. Advers. IV. p. 3.
(q)BARBAT format. fet. p. 36. 37. capreolaris, et innominata LINDEN Physiolog p. 249.
(r)Phil. trans. n. 325.
(s)Mem. de Chir. T. III. p. 100.
(t)[Spaltenumbruch]JAUSSERAND.
(u) Wasserratte Phil. trans. n. 196. marmota PARIS Hystrix. Jgel PARIS. Castor. Iid. Kameel comm. Petrop. T. X. p. 346.
(x) Glatte Rochen MONRO l. c. p. 40. tab. 5. f. 4. 5. Schildkröte PARIS. was ähnliches ist im Meer- haasen BOHADSCH. anim. marin. p. 28.
Zeugungstheile, XXVII. Buch.
Da die Scheidenhaut, welche wir beſchrieben haben, von celluloͤſer Subſtanz iſt, ſo bekennet es Jauſſerand, welcher ſonſt im Zugeſtehen der Empfindlichkeit viel zu freigebig verfaͤhrt, daß ſie keine Empfindung habe.
§. 7. Die weiſſe Hodenhaut (albuginea).
Es iſt dieſes die eigentliche Membran der Hode, ſie iſt am Fleiſche der Hode feſte angewachſen, feſte, harte, mit Gefaͤſſen verſehen, eine Fortſezzung von der, der Hode eigentlichen Scheidenhaut, welche queer uͤber der Oberhode herkoͤmmt(n), und es befindet ſich alſo die Scheidenhaut auſſerhalb der weiſſen (o).
Einige haben ſie getheilet (p), und den erſten Theil aus Gefaͤſſen, Schlagadern und Nerven zuſammen ge- ſezzt (q).
Da ſie an ſich hart iſt, und nicht ſelten knochig wird (r), ſo laͤßt ſie ſich dennoch in dem Hodenwaſſerbruche von einander trennen, und endlich zerreißt ſie gar (s).
Einige wollen, daß ſie empfindlich ſei(t): ich bin auch nicht dawider, aber ich kann davon keine Verſuche auf- zeigen. Sie beſteht aus einem dichten Fadengewebe.
§. 8. Die Hode.
Die Hode beſteht im Menſchen, in den vierfuͤßigen Thieren (u), und auch in einigen Fiſchen (x) aus zweien
Stuͤk-
(n)[Spaltenumbruch]DOUGLAS hydrocele p. 61.
(o)ROEDERER l. c p. 3.
(p) Begebe ſich zu zwei Blaͤt- tern MORGAGN. Sed. et Cauſ. morb. II. p. 189. Adverſ. IV. p. 3.
(q)BARBAT format. fet. p. 36. 37. capreolaris, et innominata LINDEN Phyſiolog p. 249.
(r)Phil. tranſ. n. 325.
(s)Mém. de Chir. T. III. p. 100.
(t)[Spaltenumbruch]JAUSSERAND.
(u) Waſſerratte Phil. tranſ. n. 196. marmota PARIS Hyſtrix. Jgel PARIS. Caſtor. Iid. Kameel comm. Petrop. T. X. p. 346.
(x) Glatte Rochen MONRO l. c. p. 40. tab. 5. f. 4. 5. Schildkroͤte PARIS. was aͤhnliches iſt im Meer- haaſen BOHADSCH. anim. marin. p. 28.
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Zeugungstheile, XXVII. Buch.
Da die Scheidenhaut, welche wir beſchrieben haben,
von celluloͤſer Subſtanz iſt, ſo bekennet es Jauſſerand,
welcher ſonſt im Zugeſtehen der Empfindlichkeit viel zu
freigebig verfaͤhrt, daß ſie keine Empfindung habe.
§. 7.
Die weiſſe Hodenhaut (albuginea).
Es iſt dieſes die eigentliche Membran der Hode, ſie
iſt am Fleiſche der Hode feſte angewachſen, feſte, harte,
mit Gefaͤſſen verſehen, eine Fortſezzung von der, der
Hode eigentlichen Scheidenhaut, welche queer uͤber der
Oberhode herkoͤmmt (n), und es befindet ſich alſo die
Scheidenhaut auſſerhalb der weiſſen (o).
Einige haben ſie getheilet (p), und den erſten Theil
aus Gefaͤſſen, Schlagadern und Nerven zuſammen ge-
ſezzt (q).
Da ſie an ſich hart iſt, und nicht ſelten knochig wird (r),
ſo laͤßt ſie ſich dennoch in dem Hodenwaſſerbruche von
einander trennen, und endlich zerreißt ſie gar (s).
Einige wollen, daß ſie empfindlich ſei (t): ich bin auch
nicht dawider, aber ich kann davon keine Verſuche auf-
zeigen. Sie beſteht aus einem dichten Fadengewebe.
§. 8.
Die Hode.
Die Hode beſteht im Menſchen, in den vierfuͤßigen
Thieren (u), und auch in einigen Fiſchen (x) aus zweien
Stuͤk-
(n)
DOUGLAS hydrocele p. 61.
(o) ROEDERER l. c p. 3.
(p) Begebe ſich zu zwei Blaͤt-
tern MORGAGN. Sed. et Cauſ.
morb. II. p. 189. Adverſ. IV. p. 3.
(q) BARBAT format. fet. p.
36. 37. capreolaris, et innominata
LINDEN Phyſiolog p. 249.
(r) Phil. tranſ. n. 325.
(s) Mém. de Chir. T. III. p. 100.
(t)
JAUSSERAND.
(u) Waſſerratte Phil. tranſ. n.
196. marmota PARIS Hyſtrix.
Jgel PARIS. Caſtor. Iid. Kameel
comm. Petrop. T. X. p. 346.
(x) Glatte Rochen MONRO
l. c. p. 40. tab. 5. f. 4. 5. Schildkroͤte
PARIS. was aͤhnliches iſt im Meer-
haaſen BOHADSCH. anim. marin.
p. 28.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 618. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/654>, abgerufen am 21.12.2024.
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