40(b), 44 (c), 501/2 (d), und endlich 64 Unzen (e), und das Mittelmaas davon würden 49 Unzen seyn.
Bei dem berühmten Linings fand sich mehr Urin, als das Getränke war, und dieser Mann überschritte im harnen alle gewöhnliche Maaße. Wenn man also bei diesem 39 Unzen für 64 Unzen Getränke, so bei dem be- rühmten Linigs 102 Unzen war, sezzt, so wird das mitt- lere Verhältniß des Urins zum Trinken 39 zu 93, und noch nicht die Hälfte sein (f), da doch andre berühmte Männer den Urin gegen ein Viertheil des Getränkes, und andre überhaupt beide gleich gros schäzzen (g).
§. 7. Der ausserordentlich häufige Urin in Krankheiten.
Wir haben dieses Uebel an einem andern Orte (h) berührt, es verdient aber hier, und bei dieser Gelegen- heit genauer abgehandelt zu werden. Die Harnruhr (diabetes) ist bisweilen milchig (i), da sich die Nahrungs- milch mit dem Urine vermischt, und man kann sie aus dem süslichen Geschmakke des Urins erkennen, wie auch dadurch, daß sie der Anfang zu einer hektischen Auszeh- rung ist. Anders ist die Harnruhr in der Hipochon- drie (k) beschaffen, da ein Mensch oft viermal mehr Harn von sich giebt, als er trinkt (l), und es geschicht dieses im Gliederreissen nicht selten (m). Es gehen Krämpfe
voran,
(b)[Spaltenumbruch]RYE. l. c. p. 611. HOME. p. 243.
(c)SANCTORIUS ib. p. 66.
(d)HOME. p. 241.
(e)LININGS. p. 67.
(f)CHEYNE sanit. infirm. p. 148.
(g)DODART. p. 242.
(h)L. XII. p. 89.
(i)CHEYNE sanit infirm. p. 149. diseat of the body p. 174. [Spaltenumbruch]HEYDE obs. 28. DAALMANS. p. 120. zukkersüß. SAUVAGES. nosolog. T. V. p. 186. Conf. p. 387.
(k)KRAZENSTEIN. theor. diabet. LOWER. vindic. Willis. p. 70. SYDENHAM.
(l)LOWER. ibid. SENNERT. L. III. P. 8. S. 12. CAMERAR. de diabet.
(m)WEPFER. apoplex. p. 227. HOOKE p. 20.
Die Harnwege, XXVI. Buch.
40(b), 44 (c), 50½ (d), und endlich 64 Unzen (e), und das Mittelmaas davon wuͤrden 49 Unzen ſeyn.
Bei dem beruͤhmten Linings fand ſich mehr Urin, als das Getraͤnke war, und dieſer Mann uͤberſchritte im harnen alle gewoͤhnliche Maaße. Wenn man alſo bei dieſem 39 Unzen fuͤr 64 Unzen Getraͤnke, ſo bei dem be- ruͤhmten Linigs 102 Unzen war, ſezzt, ſo wird das mitt- lere Verhaͤltniß des Urins zum Trinken 39 zu 93, und noch nicht die Haͤlfte ſein (f), da doch andre beruͤhmte Maͤnner den Urin gegen ein Viertheil des Getraͤnkes, und andre uͤberhaupt beide gleich gros ſchaͤzzen (g).
§. 7. Der auſſerordentlich haͤufige Urin in Krankheiten.
Wir haben dieſes Uebel an einem andern Orte (h) beruͤhrt, es verdient aber hier, und bei dieſer Gelegen- heit genauer abgehandelt zu werden. Die Harnruhr (diabetes) iſt bisweilen milchig (i), da ſich die Nahrungs- milch mit dem Urine vermiſcht, und man kann ſie aus dem ſuͤslichen Geſchmakke des Urins erkennen, wie auch dadurch, daß ſie der Anfang zu einer hektiſchen Auszeh- rung iſt. Anders iſt die Harnruhr in der Hipochon- drie (k) beſchaffen, da ein Menſch oft viermal mehr Harn von ſich giebt, als er trinkt (l), und es geſchicht dieſes im Gliederreiſſen nicht ſelten (m). Es gehen Kraͤmpfe
voran,
(b)[Spaltenumbruch]RYE. l. c. p. 611. HOME. p. 243.
(c)SANCTORIUS ib. p. 66.
(d)HOME. p. 241.
(e)LININGS. p. 67.
(f)CHEYNE ſanit. infirm. p. 148.
(g)DODART. p. 242.
(h)L. XII. p. 89.
(i)CHEYNE ſanit infirm. p. 149. diſeat of the body p. 174. [Spaltenumbruch]HEYDE obſ. 28. DAALMANS. p. 120. zukkerſuͤß. SAUVAGES. noſolog. T. V. p. 186. Conf. p. 387.
(k)KRAZENSTEIN. theor. diabet. LOWER. vindic. Williſ. p. 70. SYDENHAM.
(l)LOWER. ibid. SENNERT. L. III. P. 8. S. 12. CAMERAR. de diabet.
(m)WEPFER. apoplex. p. 227. HOOKE p. 20.
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[572/0608]
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und das Mittelmaas davon wuͤrden 49 Unzen ſeyn.
Bei dem beruͤhmten Linings fand ſich mehr Urin,
als das Getraͤnke war, und dieſer Mann uͤberſchritte im
harnen alle gewoͤhnliche Maaße. Wenn man alſo bei
dieſem 39 Unzen fuͤr 64 Unzen Getraͤnke, ſo bei dem be-
ruͤhmten Linigs 102 Unzen war, ſezzt, ſo wird das mitt-
lere Verhaͤltniß des Urins zum Trinken 39 zu 93, und
noch nicht die Haͤlfte ſein (f), da doch andre beruͤhmte
Maͤnner den Urin gegen ein Viertheil des Getraͤnkes,
und andre uͤberhaupt beide gleich gros ſchaͤzzen (g).
§. 7.
Der auſſerordentlich haͤufige Urin in Krankheiten.
Wir haben dieſes Uebel an einem andern Orte (h)
beruͤhrt, es verdient aber hier, und bei dieſer Gelegen-
heit genauer abgehandelt zu werden. Die Harnruhr
(diabetes) iſt bisweilen milchig (i), da ſich die Nahrungs-
milch mit dem Urine vermiſcht, und man kann ſie aus
dem ſuͤslichen Geſchmakke des Urins erkennen, wie auch
dadurch, daß ſie der Anfang zu einer hektiſchen Auszeh-
rung iſt. Anders iſt die Harnruhr in der Hipochon-
drie (k) beſchaffen, da ein Menſch oft viermal mehr Harn
von ſich giebt, als er trinkt (l), und es geſchicht dieſes
im Gliederreiſſen nicht ſelten (m). Es gehen Kraͤmpfe
voran,
(b)
RYE. l. c. p. 611. HOME.
p. 243.
(c) SANCTORIUS ib. p. 66.
(d) HOME. p. 241.
(e) LININGS. p. 67.
(f) CHEYNE ſanit. infirm.
p. 148.
(g) DODART. p. 242.
(h) L. XII. p. 89.
(i) CHEYNE ſanit infirm. p.
149. diſeat of the body p. 174.
HEYDE obſ. 28. DAALMANS.
p. 120. zukkerſuͤß. SAUVAGES.
noſolog. T. V. p. 186. Conf. p. 387.
(k) KRAZENSTEIN. theor.
diabet. LOWER. vindic. Williſ.
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L. III. P. 8. S. 12. CAMERAR. de
diabet.
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HOOKE p. 20.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 572. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/608>, abgerufen am 21.12.2024.
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