Die Natur erzeugt denselben gemeiniglich, und er scheidet sich allmählich von dem Harne, er kann aber doch auch durch die Kunst nachgemacht werden.
Ob hier gleich keine eigentliche Stelle für die Krank- heiten zu seyn scheint, so kann ich doch schwerlich Umgang nehmen, daß ich nicht etwas von dieser, in gewissen Ge- genden so gemeinen Krankheit erwähnen sollte. Jn Hol- land, England und Frankreich, sonderlich in den lezz- tern(a), ist der Blasenstein eine gemeine Sache, seltener aber trift man ihn in andern Ländern an (b): seltener ist er unter den Einwohnern der Niedersächsischen Provin- zen, und auch selten in der Schweiz; man kennt ihn nicht unter den Japanern (c) und Jndianern (d); er verschont auch nicht die Thiere, und er ist in dem Geschlechte der Mäuse nur gar zu gewöhnlich (d*), nicht selten trift man ihn in den Ochsen an (e), und es kam mir ein recht starkes Vieh von der Art, durch die Jschurie um, wor- an der Stein schuld war. Eben so findet sich der Stein bei den Pferden (f), Schaafen (g), Hirschen, Rehen,
Gem-
(a)[Spaltenumbruch]
Zu Paris PATIN. tuend. valet. p. 352.
(b)Giorn. de letter. III. p. 472.
(c)KAEMPFER.
(d)PAXMAN. med. ind. p. 30. sehr selren bei den Wassertrinkern zu Batavien DENYS. p. 76.
(d*)RUYSCH. Thes. III. n. 59. IV. n. 71. Ratte.
(e)VALISNERI cervell. impe- crit. ALDROV. mus. metall. p. 792. Phil. trans. n. 101. Eph. Nat. [Spaltenumbruch]
Cur. Vol. VIII. obs. 7. gleichsam goldne Steine MORGAGN. sed. et caus. 160. STAEHLIN. bei dem LAVATER. calc. ren.
(f)GIBSON. p. 304. Hist. de l'Acad. 1758. ein Pfund schwer. VALISN. T. II. p. 95. Pfunde 21/4. BIRCH. T. IV. p. 48.
(g)BARTHOL. ins. partus viae. Phil. trans. num. 36 add. KUNDM. p. 229. HAGSTROM. cale. gener. p. 22. WURSTEISEN. ad HILDAN. 50 Steine im Wid- der BARTH. insolit. partus viae.
Die Harnwege. XXVI. Buch.
§. 24. Der Stein im Urine.
Die Natur erzeugt denſelben gemeiniglich, und er ſcheidet ſich allmaͤhlich von dem Harne, er kann aber doch auch durch die Kunſt nachgemacht werden.
Ob hier gleich keine eigentliche Stelle fuͤr die Krank- heiten zu ſeyn ſcheint, ſo kann ich doch ſchwerlich Umgang nehmen, daß ich nicht etwas von dieſer, in gewiſſen Ge- genden ſo gemeinen Krankheit erwaͤhnen ſollte. Jn Hol- land, England und Frankreich, ſonderlich in den lezz- tern(a), iſt der Blaſenſtein eine gemeine Sache, ſeltener aber trift man ihn in andern Laͤndern an (b): ſeltener iſt er unter den Einwohnern der Niederſaͤchſiſchen Provin- zen, und auch ſelten in der Schweiz; man kennt ihn nicht unter den Japanern (c) und Jndianern (d); er verſchont auch nicht die Thiere, und er iſt in dem Geſchlechte der Maͤuſe nur gar zu gewoͤhnlich (d*), nicht ſelten trift man ihn in den Ochſen an (e), und es kam mir ein recht ſtarkes Vieh von der Art, durch die Jſchurie um, wor- an der Stein ſchuld war. Eben ſo findet ſich der Stein bei den Pferden (f), Schaafen (g), Hirſchen, Rehen,
Gem-
(a)[Spaltenumbruch]
Zu Paris PATIN. tuend. valet. p. 352.
(b)Giorn. de letter. III. p. 472.
(c)KAEMPFER.
(d)PAXMAN. med. ind. p. 30. ſehr ſelren bei den Waſſertrinkern zu Batavien DENYS. p. 76.
(d*)RUYSCH. Theſ. III. n. 59. IV. n. 71. Ratte.
(e)VALISNERI cervell. impe- crit. ALDROV. muſ. metall. p. 792. Phil. tranſ. n. 101. Eph. Nat. [Spaltenumbruch]
Cur. Vol. VIII. obſ. 7. gleichſam goldne Steine MORGAGN. ſed. et cauſ. 160. STAEHLIN. bei dem LAVATER. calc. ren.
(f)GIBSON. p. 304. Hiſt. de l’Acad. 1758. ein Pfund ſchwer. VALISN. T. II. p. 95. Pfunde 2¼. BIRCH. T. IV. p. 48.
(g)BARTHOL. inſ. partus viae. Phil. tranſ. num. 36 add. KUNDM. p. 229. HAGSTROM. cale. gener. p. 22. WURSTEISEN. ad HILDAN. 50 Steine im Wid- der BARTH. inſolit. partus viæ.
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Die Harnwege. XXVI. Buch.
§. 24.
Der Stein im Urine.
Die Natur erzeugt denſelben gemeiniglich, und er
ſcheidet ſich allmaͤhlich von dem Harne, er kann aber doch
auch durch die Kunſt nachgemacht werden.
Ob hier gleich keine eigentliche Stelle fuͤr die Krank-
heiten zu ſeyn ſcheint, ſo kann ich doch ſchwerlich Umgang
nehmen, daß ich nicht etwas von dieſer, in gewiſſen Ge-
genden ſo gemeinen Krankheit erwaͤhnen ſollte. Jn Hol-
land, England und Frankreich, ſonderlich in den lezz-
tern (a), iſt der Blaſenſtein eine gemeine Sache, ſeltener
aber trift man ihn in andern Laͤndern an (b): ſeltener iſt
er unter den Einwohnern der Niederſaͤchſiſchen Provin-
zen, und auch ſelten in der Schweiz; man kennt ihn nicht
unter den Japanern (c) und Jndianern (d); er verſchont
auch nicht die Thiere, und er iſt in dem Geſchlechte der
Maͤuſe nur gar zu gewoͤhnlich (d*), nicht ſelten trift man
ihn in den Ochſen an (e), und es kam mir ein recht
ſtarkes Vieh von der Art, durch die Jſchurie um, wor-
an der Stein ſchuld war. Eben ſo findet ſich der Stein
bei den Pferden (f), Schaafen (g), Hirſchen, Rehen,
Gem-
(a)
Zu Paris PATIN. tuend.
valet. p. 352.
(b) Giorn. de letter. III. p. 472.
(c) KAEMPFER.
(d) PAXMAN. med. ind. p. 30.
ſehr ſelren bei den Waſſertrinkern
zu Batavien DENYS. p. 76.
(d*) RUYSCH. Theſ. III. n. 59.
IV. n. 71. Ratte.
(e) VALISNERI cervell. impe-
crit. ALDROV. muſ. metall. p.
792. Phil. tranſ. n. 101. Eph. Nat.
Cur. Vol. VIII. obſ. 7. gleichſam
goldne Steine MORGAGN. ſed.
et cauſ. 160. STAEHLIN. bei dem
LAVATER. calc. ren.
(f) GIBSON. p. 304. Hiſt. de
l’Acad. 1758. ein Pfund ſchwer.
VALISN. T. II. p. 95. Pfunde 2¼.
BIRCH. T. IV. p. 48.
(g) BARTHOL. inſ. partus
viae. Phil. tranſ. num. 36 add.
KUNDM. p. 229. HAGSTROM.
cale. gener. p. 22. WURSTEISEN.
ad HILDAN. 50 Steine im Wid-
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 528. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/564>, abgerufen am 21.11.2024.
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