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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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III. Abschn. Der Harn.
daß der Urin so beschaffen sei, welchen die Hirsche lassen,
indem er wie ein Talg geliefern soll(h). Jch lese auch,
daß er sich in einem Leberfieber an die Wände des Gla-
ses angehängt gehabt (i), und daß es bei Kindern öfters
geschehe (k), daß eine gallertartige Materie im Urine
schwimme, ob ich mich gleich nicht erinnern kann, die-
sen Gallert jemals gesehen zu haben, so daß ich es für
einen Schleim halte. Diejenigen Schriftsteller, welche
schreiben, im Harne stekke ein am Feuer gerinnbare Lim-
phe (l), können von ihrem Lehrer erinnert(m), einen
Schleim davor angesehen haben.

Es will der berühmte Asche (n) im Urin ganz kleine
Kügelchen, und dergleichen so gar in einem faul geword-
nen angetroffen haben (o).

§. 6.
Der Geruch.

Ein frisch gelassener Urin von einem gesunden Men-
schen, verbreitet einen Geruch von sich, der nicht unan-
genehm ist, und etwas von den Violen an sich hat, bei
einigen Menschen auch noch angenehmer riecht (a).

Wird derselbe aufbehalten, so nimmt er den Gestank
von verdorbnen Krebsen geschwinde an sich, und zwar
zur Sommerzeit innerhalb wenig Stunden, da er denn
ein häsliches ranzig Wesen enthält. Auf der Jnsel Bar-
bados läßt sich aus dem Urine nichts vorher sagen, weil
derselbe auf der Stelle zu faulen anfängt (b).

Jn
(h) [Spaltenumbruch] Idem.
(i) FICHER. haepatit. pegad.
(k) PROUZET. Educat. des
Enf. T. II. p.
181 beständig.
(l) Phil. trans. n 222. WIL-
LIS p. 365. VERHEYEN. L. II. tr.
l. c. c.
29. Eiweis nennt es AL-
GHISI p.
29.
(m) [Spaltenumbruch] Elem. chem. T. II. p. 310.
(n) Disp. ost angef. p. 69.
(o) p. 36.
(a) Wohlriechend BARTHOL.
Cent. IV. hist.
78. beim Steine.
(b) TOWNE p. 61.
J i 5

III. Abſchn. Der Harn.
daß der Urin ſo beſchaffen ſei, welchen die Hirſche laſſen,
indem er wie ein Talg geliefern ſoll(h). Jch leſe auch,
daß er ſich in einem Leberfieber an die Waͤnde des Gla-
ſes angehaͤngt gehabt (i), und daß es bei Kindern oͤfters
geſchehe (k), daß eine gallertartige Materie im Urine
ſchwimme, ob ich mich gleich nicht erinnern kann, die-
ſen Gallert jemals geſehen zu haben, ſo daß ich es fuͤr
einen Schleim halte. Diejenigen Schriftſteller, welche
ſchreiben, im Harne ſtekke ein am Feuer gerinnbare Lim-
phe (l), koͤnnen von ihrem Lehrer erinnert(m), einen
Schleim davor angeſehen haben.

Es will der beruͤhmte Aſche (n) im Urin ganz kleine
Kuͤgelchen, und dergleichen ſo gar in einem faul geword-
nen angetroffen haben (o).

§. 6.
Der Geruch.

Ein friſch gelaſſener Urin von einem geſunden Men-
ſchen, verbreitet einen Geruch von ſich, der nicht unan-
genehm iſt, und etwas von den Violen an ſich hat, bei
einigen Menſchen auch noch angenehmer riecht (a).

Wird derſelbe aufbehalten, ſo nimmt er den Geſtank
von verdorbnen Krebſen geſchwinde an ſich, und zwar
zur Sommerzeit innerhalb wenig Stunden, da er denn
ein haͤsliches ranzig Weſen enthaͤlt. Auf der Jnſel Bar-
bados laͤßt ſich aus dem Urine nichts vorher ſagen, weil
derſelbe auf der Stelle zu faulen anfaͤngt (b).

Jn
(h) [Spaltenumbruch] Idem.
(i) FICHER. hæpatit. pegad.
(k) PROUZET. Educat. des
Enf. T. II. p.
181 beſtaͤndig.
(l) Phil. tranſ. n 222. WIL-
LIS p. 365. VERHEYEN. L. II. tr.
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29. Eiweis nennt es AL-
GHISI p.
29.
(m) [Spaltenumbruch] Elem. chem. T. II. p. 310.
(n) Diſp. oſt angef. p. 69.
(o) p. 36.
(a) Wohlriechend BARTHOL.
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J i 5
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[505/0541] III. Abſchn. Der Harn. daß der Urin ſo beſchaffen ſei, welchen die Hirſche laſſen, indem er wie ein Talg geliefern ſoll (h). Jch leſe auch, daß er ſich in einem Leberfieber an die Waͤnde des Gla- ſes angehaͤngt gehabt (i), und daß es bei Kindern oͤfters geſchehe (k), daß eine gallertartige Materie im Urine ſchwimme, ob ich mich gleich nicht erinnern kann, die- ſen Gallert jemals geſehen zu haben, ſo daß ich es fuͤr einen Schleim halte. Diejenigen Schriftſteller, welche ſchreiben, im Harne ſtekke ein am Feuer gerinnbare Lim- phe (l), koͤnnen von ihrem Lehrer erinnert (m), einen Schleim davor angeſehen haben. Es will der beruͤhmte Aſche (n) im Urin ganz kleine Kuͤgelchen, und dergleichen ſo gar in einem faul geword- nen angetroffen haben (o). §. 6. Der Geruch. Ein friſch gelaſſener Urin von einem geſunden Men- ſchen, verbreitet einen Geruch von ſich, der nicht unan- genehm iſt, und etwas von den Violen an ſich hat, bei einigen Menſchen auch noch angenehmer riecht (a). Wird derſelbe aufbehalten, ſo nimmt er den Geſtank von verdorbnen Krebſen geſchwinde an ſich, und zwar zur Sommerzeit innerhalb wenig Stunden, da er denn ein haͤsliches ranzig Weſen enthaͤlt. Auf der Jnſel Bar- bados laͤßt ſich aus dem Urine nichts vorher ſagen, weil derſelbe auf der Stelle zu faulen anfaͤngt (b). Jn (h) Idem. (i) FICHER. hæpatit. pegad. (k) PROUZET. Educat. des Enf. T. II. p. 181 beſtaͤndig. (l) Phil. tranſ. n 222. WIL- LIS p. 365. VERHEYEN. L. II. tr. l. c. c. 29. Eiweis nennt es AL- GHISI p. 29. (m) Elem. chem. T. II. p. 310. (n) Diſp. oſt angef. p. 69. (o) p. 36. (a) Wohlriechend BARTHOL. Cent. IV. hiſt. 78. beim Steine. (b) TOWNE p. 61. J i 5

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 505. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/541>, abgerufen am 23.11.2024.