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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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Die Harnwege. XXVI. Buch.
Schlagader gespalten ist. Diese Furchen verbindet ein
Fadengewebe.

Jch habe die Nebenniere auch eiförmig, wiewohl
in Kindern, und Morgagni hat sie rundlich gesehen,
von der Art sind auch die meisten Figuren des Eusta-
chius,
und viele beim Spiegel. Etlichemal habe ich
sie lang und geschlank gefunden. Viele unter den ältern
Schriftstellern zeichnen sie vierekkig(k).

Man kann die Aenderung ihrer Figur, seit den Jah-
ren der Frucht, von den Niedersteigen des Zwerchfelles
herleiten: denn es ist der Oberleib in der Frucht ganz
kurz, und die Lunge ganz klein; im erwachsenen Men-
schen wächst die Lunge grösser, es wird die Brust länger,
und es steiget das Zwerchfell tiefer in den Unterleib her-
ab. Daher kömmt es, daß die eiförmige und oberwerts
lange Nebenniere niedergedrükkt wird, und die senkrechte
Länge der Queerbreite nachgeben muß, und endlich weil
sie zwischem dem Zwergfelle der Leber und Niere, oder
der Milz, und Gekrösedrüse zusammen gedrükkt worden,
dreiekkig werden muß.

Eben dieses scheinet auch die Ursach zu seyn, warum
in der Frucht die Nebennieren nach Proportion grösser
als im erwachsenen Menschen ist, indem das Niedersin-
ken des Zwerchfelles die Nebenniere nicht weiter wach-
sen läßt.

§. 26.
Der Bau der Nebenniere.

Sie hat statt der Bekleidung eine zarte Einhüllung
(a) von Fadengewebe des Darmfelles(b), zwischen wel-
cher Fett liegt.

Sie
(k) [Spaltenumbruch] BARTH. t. 29. SPIG. &c.
(a) Eine äuserst dünne Haut
LIEUTAUD. p. 324.
(b) [Spaltenumbruch] Eine doppelte Platte, wie
ich meune, mit Zuzählung des
Darmselles, la SONE. l. c. p. 388.

Die Harnwege. XXVI. Buch.
Schlagader geſpalten iſt. Dieſe Furchen verbindet ein
Fadengewebe.

Jch habe die Nebenniere auch eifoͤrmig, wiewohl
in Kindern, und Morgagni hat ſie rundlich geſehen,
von der Art ſind auch die meiſten Figuren des Euſta-
chius,
und viele beim Spiegel. Etlichemal habe ich
ſie lang und geſchlank gefunden. Viele unter den aͤltern
Schriftſtellern zeichnen ſie vierekkig(k).

Man kann die Aenderung ihrer Figur, ſeit den Jah-
ren der Frucht, von den Niederſteigen des Zwerchfelles
herleiten: denn es iſt der Oberleib in der Frucht ganz
kurz, und die Lunge ganz klein; im erwachſenen Men-
ſchen waͤchſt die Lunge groͤſſer, es wird die Bruſt laͤnger,
und es ſteiget das Zwerchfell tiefer in den Unterleib her-
ab. Daher koͤmmt es, daß die eifoͤrmige und oberwerts
lange Nebenniere niedergedruͤkkt wird, und die ſenkrechte
Laͤnge der Queerbreite nachgeben muß, und endlich weil
ſie zwiſchem dem Zwergfelle der Leber und Niere, oder
der Milz, und Gekroͤſedruͤſe zuſammen gedruͤkkt worden,
dreiekkig werden muß.

Eben dieſes ſcheinet auch die Urſach zu ſeyn, warum
in der Frucht die Nebennieren nach Proportion groͤſſer
als im erwachſenen Menſchen iſt, indem das Niederſin-
ken des Zwerchfelles die Nebenniere nicht weiter wach-
ſen laͤßt.

§. 26.
Der Bau der Nebenniere.

Sie hat ſtatt der Bekleidung eine zarte Einhuͤllung
(a) von Fadengewebe des Darmfelles(b), zwiſchen wel-
cher Fett liegt.

Sie
(k) [Spaltenumbruch] BARTH. t. 29. SPIG. &c.
(a) Eine aͤuſerſt duͤnne Haut
LIEUTAUD. p. 324.
(b) [Spaltenumbruch] Eine doppelte Platte, wie
ich meune, mit Zuzaͤhlung des
Darmſelles, la SONE. l. c. p. 388.
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[422/0458] Die Harnwege. XXVI. Buch. Schlagader geſpalten iſt. Dieſe Furchen verbindet ein Fadengewebe. Jch habe die Nebenniere auch eifoͤrmig, wiewohl in Kindern, und Morgagni hat ſie rundlich geſehen, von der Art ſind auch die meiſten Figuren des Euſta- chius, und viele beim Spiegel. Etlichemal habe ich ſie lang und geſchlank gefunden. Viele unter den aͤltern Schriftſtellern zeichnen ſie vierekkig (k). Man kann die Aenderung ihrer Figur, ſeit den Jah- ren der Frucht, von den Niederſteigen des Zwerchfelles herleiten: denn es iſt der Oberleib in der Frucht ganz kurz, und die Lunge ganz klein; im erwachſenen Men- ſchen waͤchſt die Lunge groͤſſer, es wird die Bruſt laͤnger, und es ſteiget das Zwerchfell tiefer in den Unterleib her- ab. Daher koͤmmt es, daß die eifoͤrmige und oberwerts lange Nebenniere niedergedruͤkkt wird, und die ſenkrechte Laͤnge der Queerbreite nachgeben muß, und endlich weil ſie zwiſchem dem Zwergfelle der Leber und Niere, oder der Milz, und Gekroͤſedruͤſe zuſammen gedruͤkkt worden, dreiekkig werden muß. Eben dieſes ſcheinet auch die Urſach zu ſeyn, warum in der Frucht die Nebennieren nach Proportion groͤſſer als im erwachſenen Menſchen iſt, indem das Niederſin- ken des Zwerchfelles die Nebenniere nicht weiter wach- ſen laͤßt. §. 26. Der Bau der Nebenniere. Sie hat ſtatt der Bekleidung eine zarte Einhuͤllung (a) von Fadengewebe des Darmfelles (b), zwiſchen wel- cher Fett liegt. Sie (k) BARTH. t. 29. SPIG. &c. (a) Eine aͤuſerſt duͤnne Haut LIEUTAUD. p. 324. (b) Eine doppelte Platte, wie ich meune, mit Zuzaͤhlung des Darmſelles, la SONE. l. c. p. 388.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/458>, abgerufen am 21.11.2024.