einen Harngang verstopfen(p), oder endlich von allen beiden Ursachen (q) zu geschehen pflegt. Man sollte aber wirklich glauben, daß so gar in dem ersten Keime eines künftigen Menschen nur eine einzige Niere da gewesen, so oft sich die Gefässe der beiden Nieren in eins verbin- den (r), oder auch Gefässe an einem fremden Orte, und in einer fremden Lage hervorkommen, die nur einzig und allein zu einer fehlerhaften Lage der Nieren gehören, und sich schikken konnten (s).
Unter die seltene Ausartungen gehöret zur Zeit, wenn man lieset, daß auf einer Seite zwo (t), oder überhaupt drei (u), oder vier (w), und so gar fünf (x) Nieren ge- funden worden; wenn nicht etwa berühmte Männer von den etwas losen Lappen oder andern Körperchen hinter- gangen worden, dergleichen der berühmte Duvernoi häufig an dem hintern Theile der Nebenniere, seltener aber an dem Vordertheile angetroffen, ich halte selbige für Nervenknoten (y).
§. 2. Die Lage der Niere.
Es liegen die Nieren an den beiden Seiten des Rükk- grades, im Lendenfette, auf den Lendenmuskeln, und gleichsam in einem für selbige ausgeholtem Neste. Sie liegen auf den vierseitigen Muskel (a), auf dem Lenden-
muskel
(p)[Spaltenumbruch]COLLINS. p. 491. HAM- MEN ad PECHLIN. p. 134. BLAS. obs 23. 24 L. VI.
(q)STORK. Ann. II. p. 256. 257.
(r)BIRCH. l. c.
(s)Fig not. 9. in Opusc. path.
(t)BLAS. obs. 16. L. IV.
(u) Aus den Schriften des Tal- muds GINZBURGER medic. Tal- mud. p. 11. ferner LAURENT. p. 252. dieses hat EUSTACHIUS [Spaltenumbruch]
p. 51. gezeichnet T. IV. f. 5. wo die eine Niere sehr klein, die andre im Bekken liegt.
(w)SCHULZ. Haarkrankh. p. 211. LAURENT. ebend. C. Gemm. Cosmocrit. p. 105. MARCHETT. compend. anat. p. 31.
(x)MOLINETT. p. 305.
(y)Comm. Acad. Petrop. T. XIII. p. 367. 368.
(a) Ebend. EUSTACH. ebend.
Die Harnwege. XXVI. Buch.
einen Harngang verſtopfen(p), oder endlich von allen beiden Urſachen (q) zu geſchehen pflegt. Man ſollte aber wirklich glauben, daß ſo gar in dem erſten Keime eines kuͤnftigen Menſchen nur eine einzige Niere da geweſen, ſo oft ſich die Gefaͤſſe der beiden Nieren in eins verbin- den (r), oder auch Gefaͤſſe an einem fremden Orte, und in einer fremden Lage hervorkommen, die nur einzig und allein zu einer fehlerhaften Lage der Nieren gehoͤren, und ſich ſchikken konnten (s).
Unter die ſeltene Ausartungen gehoͤret zur Zeit, wenn man lieſet, daß auf einer Seite zwo (t), oder uͤberhaupt drei (u), oder vier (w), und ſo gar fuͤnf (x) Nieren ge- funden worden; wenn nicht etwa beruͤhmte Maͤnner von den etwas loſen Lappen oder andern Koͤrperchen hinter- gangen worden, dergleichen der beruͤhmte Duvernoi haͤufig an dem hintern Theile der Nebenniere, ſeltener aber an dem Vordertheile angetroffen, ich halte ſelbige fuͤr Nervenknoten (y).
§. 2. Die Lage der Niere.
Es liegen die Nieren an den beiden Seiten des Ruͤkk- grades, im Lendenfette, auf den Lendenmuſkeln, und gleichſam in einem fuͤr ſelbige ausgeholtem Neſte. Sie liegen auf den vierſeitigen Muſkel (a), auf dem Lenden-
muſkel
(p)[Spaltenumbruch]COLLINS. p. 491. HAM- MEN ad PECHLIN. p. 134. BLAS. obſ 23. 24 L. VI.
(q)STORK. Ann. II. p. 256. 257.
(r)BIRCH. l. c.
(s)Fig not. 9. in Opuſc. path.
(t)BLAS. obſ. 16. L. IV.
(u) Aus den Schriften des Tal- muds GINZBURGER medic. Tal- mud. p. 11. ferner LAURENT. p. 252. dieſes hat EUSTACHIUS [Spaltenumbruch]
p. 51. gezeichnet T. IV. f. 5. wo die eine Niere ſehr klein, die andre im Bekken liegt.
(w)SCHULZ. Haarkrankh. p. 211. LAURENT. ebend. C. Gemm. Cosmocrit. p. 105. MARCHETT. compend. anat. p. 31.
(x)MOLINETT. p. 305.
(y)Comm. Acad. Petrop. T. XIII. p. 367. 368.
(a) Ebend. EUSTACH. ebend.
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Die Harnwege. XXVI. Buch.
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beiden Urſachen (q) zu geſchehen pflegt. Man ſollte aber
wirklich glauben, daß ſo gar in dem erſten Keime eines
kuͤnftigen Menſchen nur eine einzige Niere da geweſen,
ſo oft ſich die Gefaͤſſe der beiden Nieren in eins verbin-
den (r), oder auch Gefaͤſſe an einem fremden Orte, und
in einer fremden Lage hervorkommen, die nur einzig
und allein zu einer fehlerhaften Lage der Nieren gehoͤren,
und ſich ſchikken konnten (s).
Unter die ſeltene Ausartungen gehoͤret zur Zeit, wenn
man lieſet, daß auf einer Seite zwo (t), oder uͤberhaupt
drei (u), oder vier (w), und ſo gar fuͤnf (x) Nieren ge-
funden worden; wenn nicht etwa beruͤhmte Maͤnner von
den etwas loſen Lappen oder andern Koͤrperchen hinter-
gangen worden, dergleichen der beruͤhmte Duvernoi
haͤufig an dem hintern Theile der Nebenniere, ſeltener aber
an dem Vordertheile angetroffen, ich halte ſelbige fuͤr
Nervenknoten (y).
§. 2.
Die Lage der Niere.
Es liegen die Nieren an den beiden Seiten des Ruͤkk-
grades, im Lendenfette, auf den Lendenmuſkeln, und
gleichſam in einem fuͤr ſelbige ausgeholtem Neſte. Sie
liegen auf den vierſeitigen Muſkel (a), auf dem Lenden-
muſkel
(p)
COLLINS. p. 491. HAM-
MEN ad PECHLIN. p. 134. BLAS.
obſ 23. 24 L. VI.
(q) STORK. Ann. II. p. 256.
257.
(r) BIRCH. l. c.
(s) Fig not. 9. in Opuſc. path.
(t) BLAS. obſ. 16. L. IV.
(u) Aus den Schriften des Tal-
muds GINZBURGER medic. Tal-
mud. p. 11. ferner LAURENT.
p. 252. dieſes hat EUSTACHIUS
p. 51. gezeichnet T. IV. f. 5. wo die
eine Niere ſehr klein, die andre
im Bekken liegt.
(w) SCHULZ. Haarkrankh. p.
211. LAURENT. ebend. C. Gemm.
Cosmocrit. p. 105. MARCHETT.
compend. anat. p. 31.
(x) MOLINETT. p. 305.
(y) Comm. Acad. Petrop. T.
XIII. p. 367. 368.
(a) Ebend. EUSTACH. ebend.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/394>, abgerufen am 21.11.2024.
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