auch unter sehr spizzen Winkeln; entweder laufen zwei weisse Gefässe in eins zusammen, oder es zerästelt sich ein einziges in zwei Gefässe, bisweilen machen sie auch stumpf- winkliche Bogen, wie die rothen Gefässe. Solche lau- fen ihre Strasse, bis sie irgend eine Drüse im Gekrö- se erreichen. Jn dieser verwirret sich die vordere Reihe mit der hindern(t). Jndessen laufen doch nicht wenige weisse Gefässe vor diesen Drüsen vorbei (u), so daß die Gefässe von der zweiten Art, durch die erste Art ange- füllt werden können (x).
Bei den Kupfern des Asellius muß man sich in acht nehmen, daß es ein Bau sei, der den Hunden eigen ist, und da diese nur eine einzige(y) Drüse im Gekröse be- kommen haben, so neigen sich daselbst die Milchgefässe wie Stralen gegen einander.
§. 6. Die Klappen.
So wie durchgängig die Milchgefässe dem Fließwas- sergefässen ähnlich sind, so haben sie auch einerlei Mem- branen, nur daß solche dünner als die Häute der Flies- wassergefässe seyn sollen (a), und es ist dabei dieser Un- terschied von geringer Bedeutung, wofern nicht die klei- nern Aeste der Milchgefässe stärker ausfallen, so wie es überall kleine Gefässe sind. Uebrigens sind diese Milch- gefässe der ersten Art von dem Geschlechte der Blutadern; denn sie fliessen von den Därmen in Stämmchen zusam- men, die allmälich grösser werden, so wie sie im Gekrö-
se
(t)[Spaltenumbruch]DUVERNOI p. 274. WINS- LOW. n. 215.
(u)EULER. p. 12. NUCK. adenograph. f. 27 LEPROTTUS l. c. p. 125.
(x)RUYSCH. Advers. anat. II. n. 41.
(y)[Spaltenumbruch]
Zwo VANDELLI diss. p. 150. im Hunde.
(a) Um dreimal BARBETTO. in BILSIUM. Von den Milchge- fässen der ersten Art. RUYSCH. Advers. II. n. 7.
U 4
I. Abſchn. Die Zergliederung.
auch unter ſehr ſpizzen Winkeln; entweder laufen zwei weiſſe Gefaͤſſe in eins zuſammen, oder es zeraͤſtelt ſich ein einziges in zwei Gefaͤſſe, bisweilen machen ſie auch ſtumpf- winkliche Bogen, wie die rothen Gefaͤſſe. Solche lau- fen ihre Straſſe, bis ſie irgend eine Druͤſe im Gekroͤ- ſe erreichen. Jn dieſer verwirret ſich die vordere Reihe mit der hindern(t). Jndeſſen laufen doch nicht wenige weiſſe Gefaͤſſe vor dieſen Druͤſen vorbei (u), ſo daß die Gefaͤſſe von der zweiten Art, durch die erſte Art ange- fuͤllt werden koͤnnen (x).
Bei den Kupfern des Aſellius muß man ſich in acht nehmen, daß es ein Bau ſei, der den Hunden eigen iſt, und da dieſe nur eine einzige(y) Druͤſe im Gekroͤſe be- kommen haben, ſo neigen ſich daſelbſt die Milchgefaͤſſe wie Stralen gegen einander.
§. 6. Die Klappen.
So wie durchgaͤngig die Milchgefaͤſſe dem Fließwaſ- ſergefaͤſſen aͤhnlich ſind, ſo haben ſie auch einerlei Mem- branen, nur daß ſolche duͤnner als die Haͤute der Flies- waſſergefaͤſſe ſeyn ſollen (a), und es iſt dabei dieſer Un- terſchied von geringer Bedeutung, wofern nicht die klei- nern Aeſte der Milchgefaͤſſe ſtaͤrker ausfallen, ſo wie es uͤberall kleine Gefaͤſſe ſind. Uebrigens ſind dieſe Milch- gefaͤſſe der erſten Art von dem Geſchlechte der Blutadern; denn ſie flieſſen von den Daͤrmen in Staͤmmchen zuſam- men, die allmaͤlich groͤſſer werden, ſo wie ſie im Gekroͤ-
ſe
(t)[Spaltenumbruch]DUVERNOI p. 274. WINS- LOW. n. 215.
(u)EULER. p. 12. NUCK. adenograph. f. 27 LEPROTTUS l. c. p. 125.
(x)RUYSCH. Adverſ. anat. II. n. 41.
(y)[Spaltenumbruch]
Zwo VANDELLI diſſ. p. 150. im Hunde.
(a) Um dreimal BARBETTO. in BILSIUM. Von den Milchge- faͤſſen der erſten Art. RUYSCH. Adverſ. II. n. 7.
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I. Abſchn. Die Zergliederung.
auch unter ſehr ſpizzen Winkeln; entweder laufen zwei
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einziges in zwei Gefaͤſſe, bisweilen machen ſie auch ſtumpf-
winkliche Bogen, wie die rothen Gefaͤſſe. Solche lau-
fen ihre Straſſe, bis ſie irgend eine Druͤſe im Gekroͤ-
ſe erreichen. Jn dieſer verwirret ſich die vordere Reihe
mit der hindern (t). Jndeſſen laufen doch nicht wenige
weiſſe Gefaͤſſe vor dieſen Druͤſen vorbei (u), ſo daß die
Gefaͤſſe von der zweiten Art, durch die erſte Art ange-
fuͤllt werden koͤnnen (x).
Bei den Kupfern des Aſellius muß man ſich in acht
nehmen, daß es ein Bau ſei, der den Hunden eigen iſt,
und da dieſe nur eine einzige (y) Druͤſe im Gekroͤſe be-
kommen haben, ſo neigen ſich daſelbſt die Milchgefaͤſſe
wie Stralen gegen einander.
§. 6.
Die Klappen.
So wie durchgaͤngig die Milchgefaͤſſe dem Fließwaſ-
ſergefaͤſſen aͤhnlich ſind, ſo haben ſie auch einerlei Mem-
branen, nur daß ſolche duͤnner als die Haͤute der Flies-
waſſergefaͤſſe ſeyn ſollen (a), und es iſt dabei dieſer Un-
terſchied von geringer Bedeutung, wofern nicht die klei-
nern Aeſte der Milchgefaͤſſe ſtaͤrker ausfallen, ſo wie es
uͤberall kleine Gefaͤſſe ſind. Uebrigens ſind dieſe Milch-
gefaͤſſe der erſten Art von dem Geſchlechte der Blutadern;
denn ſie flieſſen von den Daͤrmen in Staͤmmchen zuſam-
men, die allmaͤlich groͤſſer werden, ſo wie ſie im Gekroͤ-
ſe
(t)
DUVERNOI p. 274. WINS-
LOW. n. 215.
(u) EULER. p. 12. NUCK.
adenograph. f. 27 LEPROTTUS
l. c. p. 125.
(x) RUYSCH. Adverſ. anat. II.
n. 41.
(y)
Zwo VANDELLI diſſ. p.
150. im Hunde.
(a) Um dreimal BARBETTO.
in BILSIUM. Von den Milchge-
faͤſſen der erſten Art. RUYSCH.
Adverſ. II. n. 7.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/347>, abgerufen am 21.11.2024.
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