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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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Das Gedärme. XXIV. Buch.
§. 24.
Die Queermuskeln(a).

Es ist dieses ein nicht leicht zu beschreibender, und
vielförmiger Muskel, und es macht mir Schwierigkei-
ten, meine Beschreibungen mit den besten Autoren ge-
gen einander zu halten.

Bei mir hat der Queermuskel zween, auch wohl
drei Anfänge, oberhalb dem Ursprunge des Ruthenstei-
fers (b), von dem Aste des Hüftenbeins (b*), der vom
Hökker herabläuft, und von der Bekleidung des steif-
machenden Ruthenmuskels; er kömmt auch von einem
Aste des Schaambeins her. Seine Fasern steigen fast
nach vorne zu in die Höhe. Es läuft sein hinteres Fa-
sernpakk, oder welches dem Gefäsknochen näher liegt,
in den Schliesmuskel(c), es vertritt die Stelle des brei-
ten Hintermuskels, und wird zugleich mit demselben, um
den Ausgang des Hintern herumgeführt.

Sein mittlerer und vordrer Theil erweitert sich
sehr (d). Ein Theil desselben geht von der rechten Seite
nach der linken über, zwischen dem Hintern, vor den
Drüsen des Cowpers (d*) und der Zwiebel der Harn-
röhre, er vereinigt sich mit seinen Nebenmuskel (e), in

den
(a) [Spaltenumbruch] CAR. STEPHANUS p. 212.
auch CARPENSIS Isag. p. 20. VE-
SALIUS, MASSA p. 38. b. 39.
SYLVIUS Isag. p. 51 b. PINAEUS
not. girostn. p. 54. Sextus est ex-
tensor gracilis. RIOLAN. p.
330.
gezeichnet vom CASSERIO L. VIII.
t.
14. erwähnt HABICOT. d. III.
de MARCHETT. p. 42. LINDEN.
physiol. reform. p. 287. BIDLOO
t. 47. f.
5. macht ihn sehr groß.
(b) Gegen den Unterrand des
grossen Loches. T. IV. pelv. AL-
BIN. t. 12. add. WALTHER. coll.
vesic. p.
26.
(b*) LIEUTAUD. p. 277.
(c) [Spaltenumbruch] So COWPER. t. 19. viel-
leicht HEISTER. p. 200. ein Theil
des sphinct. von Schaamknochen
p. 199. vielleicht die kleine levat.
ani. RIOLANI l. c. p.
329. 330.
360. Man sollte es glauben, da
sein acceler. vom tableischii kömmt.
(d) Art. pelv. T. IV.
(d*) COWPER. ibid.
(e) SANTORIN. t. 3. f. 5. p.
182. vergleichet ALBIN. p. 319.
(pari sui) LIEUTAUD. p. 277.
WINSLOW. n. 573. RUTTY urin.
ways. t. 4. f. 1. COWPER. ib.
ob
er gleich den rechten nicht gänzlich
mit dem linken vereinigt.
Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
§. 24.
Die Queermuſkeln(a).

Es iſt dieſes ein nicht leicht zu beſchreibender, und
vielfoͤrmiger Muſkel, und es macht mir Schwierigkei-
ten, meine Beſchreibungen mit den beſten Autoren ge-
gen einander zu halten.

Bei mir hat der Queermuſkel zween, auch wohl
drei Anfaͤnge, oberhalb dem Urſprunge des Ruthenſtei-
fers (b), von dem Aſte des Huͤftenbeins (b*), der vom
Hoͤkker herablaͤuft, und von der Bekleidung des ſteif-
machenden Ruthenmuſkels; er koͤmmt auch von einem
Aſte des Schaambeins her. Seine Faſern ſteigen faſt
nach vorne zu in die Hoͤhe. Es laͤuft ſein hinteres Fa-
ſernpakk, oder welches dem Gefaͤsknochen naͤher liegt,
in den Schliesmuſkel(c), es vertritt die Stelle des brei-
ten Hintermuſkels, und wird zugleich mit demſelben, um
den Ausgang des Hintern herumgefuͤhrt.

Sein mittlerer und vordrer Theil erweitert ſich
ſehr (d). Ein Theil deſſelben geht von der rechten Seite
nach der linken uͤber, zwiſchen dem Hintern, vor den
Druͤſen des Cowpers (d*) und der Zwiebel der Harn-
roͤhre, er vereinigt ſich mit ſeinen Nebenmuſkel (e), in

den
(a) [Spaltenumbruch] CAR. STEPHANUS p. 212.
auch CARPENSIS Iſag. p. 20. VE-
SALIUS, MASSA p. 38. b. 39.
SYLVIUS Iſag. p. 51 b. PINAEUS
not. giroſtn. p. 54. Sextus eſt ex-
tenſor gracilis. RIOLAN. p.
330.
gezeichnet vom CASSERIO L. VIII.
t.
14. erwaͤhnt HABICOT. d. III.
de MARCHETT. p. 42. LINDEN.
phyſiol. reform. p. 287. BIDLOO
t. 47. f.
5. macht ihn ſehr groß.
(b) Gegen den Unterrand des
groſſen Loches. T. IV. pelv. AL-
BIN. t. 12. add. WALTHER. coll.
veſic. p.
26.
(b*) LIEUTAUD. p. 277.
(c) [Spaltenumbruch] So COWPER. t. 19. viel-
leicht HEISTER. p. 200. ein Theil
des ſphinct. von Schaamknochen
p. 199. vielleicht die kleine levat.
ani. RIOLANI l. c. p.
329. 330.
360. Man ſollte es glauben, da
ſein acceler. vom tableiſchii koͤmmt.
(d) Art. pelv. T. IV.
(d*) COWPER. ibid.
(e) SANTORIN. t. 3. f. 5. p.
182. vergleichet ALBIN. p. 319.
(pari ſui) LIEUTAUD. p. 277.
WINSLOW. n. 573. RUTTY urin.
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er gleich den rechten nicht gaͤnzlich
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[228/0264] Das Gedaͤrme. XXIV. Buch. §. 24. Die Queermuſkeln (a). Es iſt dieſes ein nicht leicht zu beſchreibender, und vielfoͤrmiger Muſkel, und es macht mir Schwierigkei- ten, meine Beſchreibungen mit den beſten Autoren ge- gen einander zu halten. Bei mir hat der Queermuſkel zween, auch wohl drei Anfaͤnge, oberhalb dem Urſprunge des Ruthenſtei- fers (b), von dem Aſte des Huͤftenbeins (b*), der vom Hoͤkker herablaͤuft, und von der Bekleidung des ſteif- machenden Ruthenmuſkels; er koͤmmt auch von einem Aſte des Schaambeins her. Seine Faſern ſteigen faſt nach vorne zu in die Hoͤhe. Es laͤuft ſein hinteres Fa- ſernpakk, oder welches dem Gefaͤsknochen naͤher liegt, in den Schliesmuſkel (c), es vertritt die Stelle des brei- ten Hintermuſkels, und wird zugleich mit demſelben, um den Ausgang des Hintern herumgefuͤhrt. Sein mittlerer und vordrer Theil erweitert ſich ſehr (d). Ein Theil deſſelben geht von der rechten Seite nach der linken uͤber, zwiſchen dem Hintern, vor den Druͤſen des Cowpers (d*) und der Zwiebel der Harn- roͤhre, er vereinigt ſich mit ſeinen Nebenmuſkel (e), in den (a) CAR. STEPHANUS p. 212. auch CARPENSIS Iſag. p. 20. VE- SALIUS, MASSA p. 38. b. 39. SYLVIUS Iſag. p. 51 b. PINAEUS not. giroſtn. p. 54. Sextus eſt ex- tenſor gracilis. RIOLAN. p. 330. gezeichnet vom CASSERIO L. VIII. t. 14. erwaͤhnt HABICOT. d. III. de MARCHETT. p. 42. LINDEN. phyſiol. reform. p. 287. BIDLOO t. 47. f. 5. macht ihn ſehr groß. (b) Gegen den Unterrand des groſſen Loches. T. IV. pelv. AL- BIN. t. 12. add. WALTHER. coll. veſic. p. 26. (b*) LIEUTAUD. p. 277. (c) So COWPER. t. 19. viel- leicht HEISTER. p. 200. ein Theil des ſphinct. von Schaamknochen p. 199. vielleicht die kleine levat. ani. RIOLANI l. c. p. 329. 330. 360. Man ſollte es glauben, da ſein acceler. vom tableiſchii koͤmmt. (d) Art. pelv. T. IV. (d*) COWPER. ibid. (e) SANTORIN. t. 3. f. 5. p. 182. vergleichet ALBIN. p. 319. (pari ſui) LIEUTAUD. p. 277. WINSLOW. n. 573. RUTTY urin. wayſ. t. 4. f. 1. COWPER. ib. ob er gleich den rechten nicht gaͤnzlich mit dem linken vereinigt.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/264>, abgerufen am 30.12.2024.