Und da das Gedärme, sobald man den Reiz weg- nimmt, ruhig wird, so müssen wir glauben, daß dessen ganze Bewegung vom Reize seinen Ursprung bekomme(q).
§. 25. Die wirkende Ursache der Darmbewegung.
Jn diesem Punkte ist alles deutlich. Diese Ursa- chen sind die Queerfasern (a) und die langen Fasern (b).
Vorzüglich verrichten die Queerfasern hier den Dienst. Sie sind es, welche das Zusammenziehen nach dem Reize hervorbringen (c), welches der wahre Quell aller peri- staltischen Bewegung (d) ist, und welches die Speise nach ihrem bestimmten Orte hintreibt. Dieses Zusam- menziehen macht auch, daß sich der Schleim unter die Speise mischt(e).
Es macht auch die antiperistaltische Bewegung, und zwar jederzeit, wenn die Ursache der Verengerung so groß ist, daß das davon gereizte Gedärme die Speise, und den Koth leichter über sich in die Höhe treibt (f), als daß es im Stande wäre die Verengerung zu über- wältigen; denn es hat alsdenn das Gewichte bei einer so grossen Verwirrung der wechselsweisen Falten gar keine Kraft mehr.
Das Zusammenziehen bietet zugleich den langen Fa- sern (g) eine Stüzze an, gegen welche sich diese ebenfalls zusammenziehen können. Es nimmt einen Darm in den andern auf (h), theils weil es das Gedärme verengert,
theils
(q)[Spaltenumbruch]Conf. CUENOTTE disp.
(a)p. 18.
(b)p. 17.
(c)p. 98. seqq.
(d)Ibid.
(e)[Spaltenumbruch]p. 101.
(f)p. 101. &c.
(g)p. 86.
(h)p. 94. 95.
H. Phisiol. 7. B. L
II. Abſchn. Verrichtungen des duͤnnen.
Und da das Gedaͤrme, ſobald man den Reiz weg- nimmt, ruhig wird, ſo muͤſſen wir glauben, daß deſſen ganze Bewegung vom Reize ſeinen Urſprung bekomme(q).
§. 25. Die wirkende Urſache der Darmbewegung.
Jn dieſem Punkte iſt alles deutlich. Dieſe Urſa- chen ſind die Queerfaſern (a) und die langen Faſern (b).
Vorzuͤglich verrichten die Queerfaſern hier den Dienſt. Sie ſind es, welche das Zuſammenziehen nach dem Reize hervorbringen (c), welches der wahre Quell aller peri- ſtaltiſchen Bewegung (d) iſt, und welches die Speiſe nach ihrem beſtimmten Orte hintreibt. Dieſes Zuſam- menziehen macht auch, daß ſich der Schleim unter die Speiſe miſcht(e).
Es macht auch die antiperiſtaltiſche Bewegung, und zwar jederzeit, wenn die Urſache der Verengerung ſo groß iſt, daß das davon gereizte Gedaͤrme die Speiſe, und den Koth leichter uͤber ſich in die Hoͤhe treibt (f), als daß es im Stande waͤre die Verengerung zu uͤber- waͤltigen; denn es hat alsdenn das Gewichte bei einer ſo groſſen Verwirrung der wechſelsweiſen Falten gar keine Kraft mehr.
Das Zuſammenziehen bietet zugleich den langen Fa- ſern (g) eine Stuͤzze an, gegen welche ſich dieſe ebenfalls zuſammenziehen koͤnnen. Es nimmt einen Darm in den andern auf (h), theils weil es das Gedaͤrme verengert,
theils
(q)[Spaltenumbruch]Conf. CUENOTTE diſp.
(a)p. 18.
(b)p. 17.
(c)p. 98. ſeqq.
(d)Ibid.
(e)[Spaltenumbruch]p. 101.
(f)p. 101. &c.
(g)p. 86.
(h)p. 94. 95.
H. Phiſiol. 7. B. L
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II. Abſchn. Verrichtungen des duͤnnen.
Und da das Gedaͤrme, ſobald man den Reiz weg-
nimmt, ruhig wird, ſo muͤſſen wir glauben, daß deſſen
ganze Bewegung vom Reize ſeinen Urſprung bekomme (q).
§. 25.
Die wirkende Urſache der Darmbewegung.
Jn dieſem Punkte iſt alles deutlich. Dieſe Urſa-
chen ſind die Queerfaſern (a) und die langen Faſern (b).
Vorzuͤglich verrichten die Queerfaſern hier den Dienſt.
Sie ſind es, welche das Zuſammenziehen nach dem Reize
hervorbringen (c), welches der wahre Quell aller peri-
ſtaltiſchen Bewegung (d) iſt, und welches die Speiſe
nach ihrem beſtimmten Orte hintreibt. Dieſes Zuſam-
menziehen macht auch, daß ſich der Schleim unter die
Speiſe miſcht (e).
Es macht auch die antiperiſtaltiſche Bewegung,
und zwar jederzeit, wenn die Urſache der Verengerung
ſo groß iſt, daß das davon gereizte Gedaͤrme die Speiſe,
und den Koth leichter uͤber ſich in die Hoͤhe treibt (f),
als daß es im Stande waͤre die Verengerung zu uͤber-
waͤltigen; denn es hat alsdenn das Gewichte bei einer
ſo groſſen Verwirrung der wechſelsweiſen Falten gar
keine Kraft mehr.
Das Zuſammenziehen bietet zugleich den langen Fa-
ſern (g) eine Stuͤzze an, gegen welche ſich dieſe ebenfalls
zuſammenziehen koͤnnen. Es nimmt einen Darm in den
andern auf (h), theils weil es das Gedaͤrme verengert,
theils
(q)
Conf. CUENOTTE diſp.
(a) p. 18.
(b) p. 17.
(c) p. 98. ſeqq.
(d) Ibid.
(e)
p. 101.
(f) p. 101. &c.
(g) p. 86.
(h) p. 94. 95.
H. Phiſiol. 7. B. L
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/197>, abgerufen am 21.11.2024.
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