Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite

II. Abschn. Verrichtungen des dünnen.
vorzüglich weichen Speisen, in zwo Stunden(o), in
einer halben, und innerhalb vier Stunden, durch den
Darmkanal hindurch (o+).

Dahingegen brauchten öligte Dinge drei (p) oder
vier Tage (p*): andere dikke und ungewöhnliche Kör-
per giengen den dritten (p**), fünften (q) und achten
Tag(r), oder gar in der sechsten Woche (s), im drit-
ten Monate (t), und im sechsten fort (u). Wir lesen
von langer Zeit daurenden Uebeln, die der verhaltene
Saame des Bilsenkrautes nach sich gezogen (w).

§. 18.
Die umgekehrte Darmbewegung (antiperistal-
ticus
).

Wir haben bei der Beschreibung der ungewissen
Bewegung (a) bereits diese Art von Bewegung berührt,
vermöge der das Gedärm (b), oder dasjenige, was im
Gedärme enthalten ist (c), gegen den Magen zu in die
Höhe steigt.

Es vermischt sich in dieser Richtung auch etwas von
der vollkommensten peristaltischen Bewegung, und es

rükkt
(o) [Spaltenumbruch] Eph. Nat. Cur. Vol. X.
ALBIN l. c.
(o+) Phil. trans. n. 176.
(p) Eph. Nat. Cur. l. c. eine
Pfei e gieng erst den dritten Tag
durch den Hintern ab. WORM
Epist.
840. bleierne Kugeln, RI-
VIN
und Geld HELWIG obs. 62.
(p*) Auch Geld. STORK Kin-
derkrankh. T. IV. p.
464.
(p**) eine verschlukkte Pfeife
BARTHOLIN Cent. II. hist. 59.
(q) Hist. de l'Acad. ann. 1752.
n.
1. ein groß Stükk Geld. Kir-
schen BINNINGER Cent. IV.
obs.
65.
(r) [Spaltenumbruch] MURALT Medic. Gesch.
n.
94.
(s) Eine Haarnadel BIRCH l. c.
ein Stükk des omenti Alex. BE-
NEDICT L. XIX. c
5.
(t) viele Kirschensteine MAN-
GET theatr. anat. p.
269.
(u) Eine Kugel die durch den
Mund gegangen. BARTHOLIN
Hist. 15. Cent. VI.
(w) Nach dessen Ausführung
geheilet. Journ. de med. 1763. m.
Jul.
(a) p. 81. 86. 87.
(b) CALDAN p. 316.
(c) Exp. nostr. 377. 420.
J 4

II. Abſchn. Verrichtungen des duͤnnen.
vorzuͤglich weichen Speiſen, in zwo Stunden(o), in
einer halben, und innerhalb vier Stunden, durch den
Darmkanal hindurch (o†).

Dahingegen brauchten oͤligte Dinge drei (p) oder
vier Tage (p*): andere dikke und ungewoͤhnliche Koͤr-
per giengen den dritten (p**), fuͤnften (q) und achten
Tag(r), oder gar in der ſechſten Woche (s), im drit-
ten Monate (t), und im ſechſten fort (u). Wir leſen
von langer Zeit daurenden Uebeln, die der verhaltene
Saame des Bilſenkrautes nach ſich gezogen (w).

§. 18.
Die umgekehrte Darmbewegung (antiperiſtal-
ticus
).

Wir haben bei der Beſchreibung der ungewiſſen
Bewegung (a) bereits dieſe Art von Bewegung beruͤhrt,
vermoͤge der das Gedaͤrm (b), oder dasjenige, was im
Gedaͤrme enthalten iſt (c), gegen den Magen zu in die
Hoͤhe ſteigt.

Es vermiſcht ſich in dieſer Richtung auch etwas von
der vollkommenſten periſtaltiſchen Bewegung, und es

ruͤkkt
(o) [Spaltenumbruch] Eph. Nat. Cur. Vol. X.
ALBIN l. c.
(o†) Phil. tranſ. n. 176.
(p) Eph. Nat. Cur. l. c. eine
Pfei e gieng erſt den dritten Tag
durch den Hintern ab. WORM
Epiſt.
840. bleierne Kugeln, RI-
VIN
und Geld HELWIG obſ. 62.
(p*) Auch Geld. STORK Kin-
derkrankh. T. IV. p.
464.
(p**) eine verſchlukkte Pfeife
BARTHOLIN Cent. II. hiſt. 59.
(q) Hiſt. de l’Acad. ann. 1752.
n.
1. ein groß Stuͤkk Geld. Kir-
ſchen BINNINGER Cent. IV.
obſ.
65.
(r) [Spaltenumbruch] MURALT Medic. Geſch.
n.
94.
(s) Eine Haarnadel BIRCH l. c.
ein Stuͤkk des omenti Alex. BE-
NEDICT L. XIX. c
5.
(t) viele Kirſchenſteine MAN-
GET theatr. anat. p.
269.
(u) Eine Kugel die durch den
Mund gegangen. BARTHOLIN
Hiſt. 15. Cent. VI.
(w) Nach deſſen Ausfuͤhrung
geheilet. Journ. de med. 1763. m.
Jul.
(a) p. 81. 86. 87.
(b) CALDAN p. 316.
(c) Exp. noſtr. 377. 420.
J 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0171" n="135"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi> Ab&#x017F;chn. Verrichtungen des du&#x0364;nnen.</hi></fw><lb/>
vorzu&#x0364;glich weichen Spei&#x017F;en, in zwo Stunden<note place="foot" n="(o)"><cb/><hi rendition="#aq">Eph. Nat. Cur. Vol. X.<lb/>
ALBIN l. c.</hi></note>, in<lb/>
einer halben, und innerhalb vier Stunden, durch den<lb/>
Darmkanal hindurch <note place="foot" n="(o&#x2020;)"><hi rendition="#aq">Phil. tran&#x017F;. n.</hi> 176.</note>.</p><lb/>
              <p>Dahingegen brauchten o&#x0364;ligte Dinge drei <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq">Eph. Nat. Cur. l. c.</hi> eine<lb/>
Pfei e gieng er&#x017F;t den dritten Tag<lb/>
durch den Hintern ab. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">WORM</hi><lb/>
Epi&#x017F;t.</hi> 840. bleierne Kugeln, <hi rendition="#aq">RI-<lb/>
VIN</hi> und Geld <hi rendition="#aq">HELWIG ob&#x017F;.</hi> 62.</note> oder<lb/>
vier Tage <note place="foot" n="(p*)">Auch Geld. <hi rendition="#aq">STORK Kin-<lb/>
derkrankh. T. IV. p.</hi> 464.</note>: andere dikke und ungewo&#x0364;hnliche Ko&#x0364;r-<lb/>
per giengen den dritten <note place="foot" n="(p**)">eine ver&#x017F;chlukkte Pfeife<lb/><hi rendition="#aq">BARTHOLIN Cent. II. hi&#x017F;t.</hi> 59.</note>, fu&#x0364;nften <note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#aq">Hi&#x017F;t. de l&#x2019;Acad. ann. 1752.<lb/>
n.</hi> 1. ein groß Stu&#x0364;kk Geld. Kir-<lb/>
&#x017F;chen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">BINNINGER</hi> Cent. IV.<lb/>
ob&#x017F;.</hi> 65.</note> und achten<lb/>
Tag<note place="foot" n="(r)"><cb/><hi rendition="#aq">MURALT Medic. Ge&#x017F;ch.<lb/>
n.</hi> 94.</note>, oder gar in der &#x017F;ech&#x017F;ten Woche <note place="foot" n="(s)">Eine Haarnadel <hi rendition="#aq">BIRCH l. c.</hi><lb/>
ein Stu&#x0364;kk des <hi rendition="#aq">omenti Alex. BE-<lb/>
NEDICT L. XIX. c</hi> 5.</note>, im drit-<lb/>
ten Monate <note place="foot" n="(t)">viele Kir&#x017F;chen&#x017F;teine <hi rendition="#aq">MAN-<lb/>
GET theatr. anat. p.</hi> 269.</note>, und im &#x017F;ech&#x017F;ten fort <note place="foot" n="(u)">Eine Kugel die durch den<lb/>
Mund gegangen. <hi rendition="#aq">BARTHOLIN<lb/>
Hi&#x017F;t. 15. Cent. VI.</hi></note>. Wir le&#x017F;en<lb/>
von langer Zeit daurenden Uebeln, die der verhaltene<lb/>
Saame des Bil&#x017F;enkrautes nach &#x017F;ich gezogen <note place="foot" n="(w)">Nach de&#x017F;&#x017F;en Ausfu&#x0364;hrung<lb/>
geheilet. <hi rendition="#aq">Journ. de med. 1763. m.<lb/>
Jul.</hi></note>.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 18.<lb/><hi rendition="#b">Die umgekehrte Darmbewegung (<hi rendition="#aq">antiperi&#x017F;tal-<lb/>
ticus</hi>).</hi></head><lb/>
              <p>Wir haben bei der Be&#x017F;chreibung der ungewi&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Bewegung <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 81. 86. 87.</note> bereits die&#x017F;e Art von Bewegung beru&#x0364;hrt,<lb/>
vermo&#x0364;ge der das Geda&#x0364;rm <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">CALDAN p.</hi> 316.</note>, oder dasjenige, was im<lb/>
Geda&#x0364;rme enthalten i&#x017F;t <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">Exp. no&#x017F;tr.</hi> 377. 420.</note>, gegen den Magen zu in die<lb/>
Ho&#x0364;he &#x017F;teigt.</p><lb/>
              <p>Es vermi&#x017F;cht &#x017F;ich in die&#x017F;er Richtung auch etwas von<lb/>
der vollkommen&#x017F;ten peri&#x017F;talti&#x017F;chen Bewegung, und es<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J 4</fw><fw place="bottom" type="catch">ru&#x0364;kkt</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[135/0171] II. Abſchn. Verrichtungen des duͤnnen. vorzuͤglich weichen Speiſen, in zwo Stunden (o), in einer halben, und innerhalb vier Stunden, durch den Darmkanal hindurch (o†). Dahingegen brauchten oͤligte Dinge drei (p) oder vier Tage (p*): andere dikke und ungewoͤhnliche Koͤr- per giengen den dritten (p**), fuͤnften (q) und achten Tag (r), oder gar in der ſechſten Woche (s), im drit- ten Monate (t), und im ſechſten fort (u). Wir leſen von langer Zeit daurenden Uebeln, die der verhaltene Saame des Bilſenkrautes nach ſich gezogen (w). §. 18. Die umgekehrte Darmbewegung (antiperiſtal- ticus). Wir haben bei der Beſchreibung der ungewiſſen Bewegung (a) bereits dieſe Art von Bewegung beruͤhrt, vermoͤge der das Gedaͤrm (b), oder dasjenige, was im Gedaͤrme enthalten iſt (c), gegen den Magen zu in die Hoͤhe ſteigt. Es vermiſcht ſich in dieſer Richtung auch etwas von der vollkommenſten periſtaltiſchen Bewegung, und es ruͤkkt (o) Eph. Nat. Cur. Vol. X. ALBIN l. c. (o†) Phil. tranſ. n. 176. (p) Eph. Nat. Cur. l. c. eine Pfei e gieng erſt den dritten Tag durch den Hintern ab. WORM Epiſt. 840. bleierne Kugeln, RI- VIN und Geld HELWIG obſ. 62. (p*) Auch Geld. STORK Kin- derkrankh. T. IV. p. 464. (p**) eine verſchlukkte Pfeife BARTHOLIN Cent. II. hiſt. 59. (q) Hiſt. de l’Acad. ann. 1752. n. 1. ein groß Stuͤkk Geld. Kir- ſchen BINNINGER Cent. IV. obſ. 65. (r) MURALT Medic. Geſch. n. 94. (s) Eine Haarnadel BIRCH l. c. ein Stuͤkk des omenti Alex. BE- NEDICT L. XIX. c 5. (t) viele Kirſchenſteine MAN- GET theatr. anat. p. 269. (u) Eine Kugel die durch den Mund gegangen. BARTHOLIN Hiſt. 15. Cent. VI. (w) Nach deſſen Ausfuͤhrung geheilet. Journ. de med. 1763. m. Jul. (a) p. 81. 86. 87. (b) CALDAN p. 316. (c) Exp. noſtr. 377. 420. J 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/171
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/171>, abgerufen am 21.12.2024.