Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite
II. Abschn. Verrichtungen des dünnen.
§. 17.
Die wahre peristaltische Bewegung, welche ihre
Richtung abwärts hat.

Es herrscht in dieser scheinbaren Verwirrung, wie
in dem ganzen Sistem der Welt, dennoch eine sehr ge-
naue Ordnung, und es zielet eben dasjenige, welches
ein Beitrag der Verwikkelung zu seyn scheint, auf den
Nuzzen des Thieres.

Diejenige Bewegung, welche vom Magen bis zum
äusersten Ende des Gedärmes abwärts geht, besizzet
eine so vorzügliche Anstrengung die Speisen fortzutrei-
ben, daß die Speisen diesen Weg genau, wiewohl bis-
weilen etwas langsam, antreten, wenn ihnen gleich eine
gegenseitige Bewegung hinderlich zu seyn scheint.

Die Sache ist an sich so gemein, daß sie kaum ver-
dient erklärt zu werden. So haben berühmte Männer
die peristaltische Bewegung und den Weg, den der
Koth nimmt, an der Laus(a), dem Floh (b), dem
Mükkenwurme (c), an der Mükke selbst (d), am Po-
lipen (e), an dem radschlagenden Thierchen (f), an ei-
nem Wasserwurm (g), an der Squilla(h), am Lachs (i):
ferner am Kaninchen (k), am Pferde (l), der Ratte (m),
der Maus (n), dem Hunde (o), der Kazze (p), und
endlich an dem Menschen selbst, mit Augen gesehen (q).

Kraft
(a) [Spaltenumbruch] HARTSOEKER l. c. p. 39.
Phil. trans. n.
102. vom Munde
zum Hintern. Phil. trans. n. 284.
SWAMMERDAM p. 77. HARVEI
gener. p.
149.
(b) Phil trans. ibid.
(c) SWAMMERDAM bibl. p.
352. tab. 31. f.
5. und treibt auch
den Koth heraus.
(d) HOOKE p. 186. obs. 144.
(e) TREMBLEY p. 124.
(f) BAKER p. 294.
(g) BONNET Insectol. T. II.
p. 14. Phil. trans. n.
479.
(h) [Spaltenumbruch] BAKER employment. p. 357.
treibt auch den Koth hervor.
(i) HARDER obs. 35. auch in
unsern Versuchen.
(k) SPROEGEL p. 48. MOR-
GAGN. sed morb. II. p. 53. 54.
WEPFER SCHWARTZ GREW.
(l) An dieses Thieres Leerdarme
LANCIS l. c.
(m) KEMPER.
(o) PAGAN. BONIOLI p. 181.
WEPFER p. 199. &c.
(p) WEPFER p. 185. 309. &c.
(q) Mem. de Chir. l. c. &c.
J 2
II. Abſchn. Verrichtungen des duͤnnen.
§. 17.
Die wahre periſtaltiſche Bewegung, welche ihre
Richtung abwaͤrts hat.

Es herrſcht in dieſer ſcheinbaren Verwirrung, wie
in dem ganzen Siſtem der Welt, dennoch eine ſehr ge-
naue Ordnung, und es zielet eben dasjenige, welches
ein Beitrag der Verwikkelung zu ſeyn ſcheint, auf den
Nuzzen des Thieres.

Diejenige Bewegung, welche vom Magen bis zum
aͤuſerſten Ende des Gedaͤrmes abwaͤrts geht, beſizzet
eine ſo vorzuͤgliche Anſtrengung die Speiſen fortzutrei-
ben, daß die Speiſen dieſen Weg genau, wiewohl bis-
weilen etwas langſam, antreten, wenn ihnen gleich eine
gegenſeitige Bewegung hinderlich zu ſeyn ſcheint.

Die Sache iſt an ſich ſo gemein, daß ſie kaum ver-
dient erklaͤrt zu werden. So haben beruͤhmte Maͤnner
die periſtaltiſche Bewegung und den Weg, den der
Koth nimmt, an der Laus(a), dem Floh (b), dem
Muͤkkenwurme (c), an der Muͤkke ſelbſt (d), am Po-
lipen (e), an dem radſchlagenden Thierchen (f), an ei-
nem Waſſerwurm (g), an der Squilla(h), am Lachs (i):
ferner am Kaninchen (k), am Pferde (l), der Ratte (m),
der Maus (n), dem Hunde (o), der Kazze (p), und
endlich an dem Menſchen ſelbſt, mit Augen geſehen (q).

Kraft
(a) [Spaltenumbruch] HARTSOEKER l. c. p. 39.
Phil. tranſ. n.
102. vom Munde
zum Hintern. Phil. tranſ. n. 284.
SWAMMERDAM p. 77. HARVEI
gener. p.
149.
(b) Phil tranſ. ibid.
(c) SWAMMERDAM bibl. p.
352. tab. 31. f.
5. und treibt auch
den Koth heraus.
(d) HOOKE p. 186. obſ. 144.
(e) TREMBLEY p. 124.
(f) BAKER p. 294.
(g) BONNET Inſectol. T. II.
p. 14. Phil. tranſ. n.
479.
(h) [Spaltenumbruch] BAKER employment. p. 357.
treibt auch den Koth hervor.
(i) HARDER obſ. 35. auch in
unſern Verſuchen.
(k) SPROEGEL p. 48. MOR-
GAGN. ſed morb. II. p. 53. 54.
WEPFER SCHWARTZ GREW.
(l) An dieſes Thieres Leerdarme
LANCIS l. c.
(m) KEMPER.
(o) PAGAN. BONIOLI p. 181.
WEPFER p. 199. &c.
(p) WEPFER p. 185. 309. &c.
(q) Mém. de Chir. l. c. &c.
J 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0167" n="131"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi> Ab&#x017F;chn. Verrichtungen des du&#x0364;nnen.</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 17.<lb/><hi rendition="#b">Die wahre peri&#x017F;talti&#x017F;che Bewegung, welche ihre<lb/>
Richtung abwa&#x0364;rts hat.</hi></head><lb/>
              <p>Es herr&#x017F;cht in die&#x017F;er &#x017F;cheinbaren Verwirrung, wie<lb/>
in dem ganzen Si&#x017F;tem der Welt, dennoch eine &#x017F;ehr ge-<lb/>
naue Ordnung, und es zielet eben dasjenige, welches<lb/>
ein Beitrag der Verwikkelung zu &#x017F;eyn &#x017F;cheint, auf den<lb/>
Nuzzen des Thieres.</p><lb/>
              <p>Diejenige Bewegung, welche vom Magen bis zum<lb/>
a&#x0364;u&#x017F;er&#x017F;ten Ende des Geda&#x0364;rmes abwa&#x0364;rts geht, be&#x017F;izzet<lb/>
eine &#x017F;o vorzu&#x0364;gliche An&#x017F;trengung die Spei&#x017F;en fortzutrei-<lb/>
ben, daß die Spei&#x017F;en die&#x017F;en Weg genau, wiewohl bis-<lb/>
weilen etwas lang&#x017F;am, antreten, wenn ihnen gleich eine<lb/>
gegen&#x017F;eitige Bewegung hinderlich zu &#x017F;eyn &#x017F;cheint.</p><lb/>
              <p>Die Sache i&#x017F;t an &#x017F;ich &#x017F;o gemein, daß &#x017F;ie kaum ver-<lb/>
dient erkla&#x0364;rt zu werden. So haben beru&#x0364;hmte Ma&#x0364;nner<lb/>
die peri&#x017F;talti&#x017F;che Bewegung und den Weg, den der<lb/>
Koth nimmt, an der Laus<note place="foot" n="(a)"><cb/><hi rendition="#aq">HARTSOEKER l. c. p. 39.<lb/>
Phil. tran&#x017F;. n.</hi> 102. vom Munde<lb/>
zum Hintern. <hi rendition="#aq">Phil. tran&#x017F;. n. 284.<lb/>
SWAMMERDAM p. 77. HARVEI<lb/>
gener. p.</hi> 149.</note>, dem Floh <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">Phil tran&#x017F;. ibid.</hi></note>, dem<lb/>
Mu&#x0364;kkenwurme <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">SWAMMERDAM bibl. p.<lb/>
352. tab. 31. f.</hi> 5. und treibt auch<lb/>
den Koth heraus.</note>, an der Mu&#x0364;kke &#x017F;elb&#x017F;t <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">HOOKE p. 186. ob&#x017F;.</hi> 144.</note>, am Po-<lb/>
lipen <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">TREMBLEY p.</hi> 124.</note>, an dem rad&#x017F;chlagenden Thierchen <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">BAKER p.</hi> 294.</note>, an ei-<lb/>
nem Wa&#x017F;&#x017F;erwurm <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">BONNET In&#x017F;ectol. T. II.<lb/>
p. 14. Phil. tran&#x017F;. n.</hi> 479.</note>, an der <hi rendition="#aq">Squilla</hi><note place="foot" n="(h)"><cb/><hi rendition="#aq">BAKER employment. p.</hi> 357.<lb/>
treibt auch den Koth hervor.</note>, am Lachs <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">HARDER ob&#x017F;.</hi> 35. auch in<lb/>
un&#x017F;ern Ver&#x017F;uchen.</note>:<lb/>
ferner am Kaninchen <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">SPROEGEL p. 48. MOR-<lb/>
GAGN. &#x017F;ed morb. II. p. 53. 54.<lb/>
WEPFER SCHWARTZ GREW.</hi></note>, am Pferde <note place="foot" n="(l)">An die&#x017F;es Thieres Leerdarme<lb/><hi rendition="#aq">LANCIS l. c.</hi></note>, der Ratte <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">KEMPER.</hi></note>,<lb/>
der Maus (n), dem Hunde <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq">PAGAN. BONIOLI p. 181.<lb/>
WEPFER p. 199. &amp;c.</hi></note>, der Kazze <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq">WEPFER p. 185. 309. &amp;c.</hi></note>, und<lb/>
endlich an dem Men&#x017F;chen &#x017F;elb&#x017F;t, mit Augen ge&#x017F;ehen <note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#aq">Mém. de Chir. l. c. &amp;c.</hi></note>.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">J 2</fw>
              <fw place="bottom" type="catch">Kraft</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[131/0167] II. Abſchn. Verrichtungen des duͤnnen. §. 17. Die wahre periſtaltiſche Bewegung, welche ihre Richtung abwaͤrts hat. Es herrſcht in dieſer ſcheinbaren Verwirrung, wie in dem ganzen Siſtem der Welt, dennoch eine ſehr ge- naue Ordnung, und es zielet eben dasjenige, welches ein Beitrag der Verwikkelung zu ſeyn ſcheint, auf den Nuzzen des Thieres. Diejenige Bewegung, welche vom Magen bis zum aͤuſerſten Ende des Gedaͤrmes abwaͤrts geht, beſizzet eine ſo vorzuͤgliche Anſtrengung die Speiſen fortzutrei- ben, daß die Speiſen dieſen Weg genau, wiewohl bis- weilen etwas langſam, antreten, wenn ihnen gleich eine gegenſeitige Bewegung hinderlich zu ſeyn ſcheint. Die Sache iſt an ſich ſo gemein, daß ſie kaum ver- dient erklaͤrt zu werden. So haben beruͤhmte Maͤnner die periſtaltiſche Bewegung und den Weg, den der Koth nimmt, an der Laus (a), dem Floh (b), dem Muͤkkenwurme (c), an der Muͤkke ſelbſt (d), am Po- lipen (e), an dem radſchlagenden Thierchen (f), an ei- nem Waſſerwurm (g), an der Squilla (h), am Lachs (i): ferner am Kaninchen (k), am Pferde (l), der Ratte (m), der Maus (n), dem Hunde (o), der Kazze (p), und endlich an dem Menſchen ſelbſt, mit Augen geſehen (q). Kraft (a) HARTSOEKER l. c. p. 39. Phil. tranſ. n. 102. vom Munde zum Hintern. Phil. tranſ. n. 284. SWAMMERDAM p. 77. HARVEI gener. p. 149. (b) Phil tranſ. ibid. (c) SWAMMERDAM bibl. p. 352. tab. 31. f. 5. und treibt auch den Koth heraus. (d) HOOKE p. 186. obſ. 144. (e) TREMBLEY p. 124. (f) BAKER p. 294. (g) BONNET Inſectol. T. II. p. 14. Phil. tranſ. n. 479. (h) BAKER employment. p. 357. treibt auch den Koth hervor. (i) HARDER obſ. 35. auch in unſern Verſuchen. (k) SPROEGEL p. 48. MOR- GAGN. ſed morb. II. p. 53. 54. WEPFER SCHWARTZ GREW. (l) An dieſes Thieres Leerdarme LANCIS l. c. (m) KEMPER. (o) PAGAN. BONIOLI p. 181. WEPFER p. 199. &c. (p) WEPFER p. 185. 309. &c. (q) Mém. de Chir. l. c. &c. J 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/167
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/167>, abgerufen am 21.11.2024.