Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite
III. Abschn. Monatliche Reinigung.

Zu befürchten ist es aber dennoch, daß diese wilde
Spätwasser Folgen von Krankheiten(a) sind, und von
einem Fehler der Gebärmutter herrühren: ja man hat
bemerkt, daß sie öfters den Tod nach sich gezogen (b).

Gemeiniglich verjüngt sich mit dieser Spätquelle auch
die Kraft, Kinder zu gebären, in den Personen wieder.

Man hat Weiber gebären gesehen von vier und funf-
zig (c), acht und funfzig (d), sechszig(e), drei und sechs-
zig (f), siebzig (g) Jahren, und ich zählte unter meiner
Verwandtschaft eine Rathsherrenfrau, deren zwei Söhne,
so sie nach dem funfzigsten Jahre zur Welt gebracht, in
den Senat aufgenommen wurden, und noch am Leben
sind (h) da ich dieses schreibe.

Jn kalten Ländern kommen die menses späte, und
dauren lange, und nicht selten siehet man noch Weiber
im funfzigsten und sechszigsten Jahre (i) ihre Kinder
stillen.

Auf den Orkadischen Eylanden kam eine Frau im
drei und sechszigsten Jahre nieder (k).

§. 3.
Die Monatszeit der Schwangern und Säu-
genden.

Noch eine andere Ursache, welche die Nothwendig-
keit der monatlichen Reinigung unterbricht, ist die
Schwangerschaft. Fast an diesem Zeichen allein pflegen

es
(a) [Spaltenumbruch] GOEKEL. So RAU. in ei-
nem andern Falle MANNIGHAM.
p. 45. La MOTTE l. c.
Breßl.
Samml. 1729. m. Octobr. 1724.
m. April. PASTA menstr. p.
65.
(b) La MOTTE. GOEKEL. &c.
(c) Eph. Nat. Cur. Vol. VII.
obs.
80.
(d) Hist. de la Chirurg. T. III.
p.
18.
(e) [Spaltenumbruch] PLOT. nat. hist. of Oxford.
VAL. de TARANT.
(f) PLOT. WALLACE p. 64.
(g) SALMUTH. Cent. III.
obs.
59.
(h) Gebar im Jahre 52. Phil.
trans. n.
233.
(i) BOATE natur. hist. of Ire-
land. p.
170.
(k) MARTINE Western. Island.
p.
368.
Y y y 2
III. Abſchn. Monatliche Reinigung.

Zu befuͤrchten iſt es aber dennoch, daß dieſe wilde
Spaͤtwaſſer Folgen von Krankheiten(a) ſind, und von
einem Fehler der Gebaͤrmutter herruͤhren: ja man hat
bemerkt, daß ſie oͤfters den Tod nach ſich gezogen (b).

Gemeiniglich verjuͤngt ſich mit dieſer Spaͤtquelle auch
die Kraft, Kinder zu gebaͤren, in den Perſonen wieder.

Man hat Weiber gebaͤren geſehen von vier und funf-
zig (c), acht und funfzig (d), ſechszig(e), drei und ſechs-
zig (f), ſiebzig (g) Jahren, und ich zaͤhlte unter meiner
Verwandtſchaft eine Rathsherrenfrau, deren zwei Soͤhne,
ſo ſie nach dem funfzigſten Jahre zur Welt gebracht, in
den Senat aufgenommen wurden, und noch am Leben
ſind (h) da ich dieſes ſchreibe.

Jn kalten Laͤndern kommen die menſes ſpaͤte, und
dauren lange, und nicht ſelten ſiehet man noch Weiber
im funfzigſten und ſechszigſten Jahre (i) ihre Kinder
ſtillen.

Auf den Orkadiſchen Eylanden kam eine Frau im
drei und ſechszigſten Jahre nieder (k).

§. 3.
Die Monatszeit der Schwangern und Saͤu-
genden.

Noch eine andere Urſache, welche die Nothwendig-
keit der monatlichen Reinigung unterbricht, iſt die
Schwangerſchaft. Faſt an dieſem Zeichen allein pflegen

es
(a) [Spaltenumbruch] GOEKEL. So RAU. in ei-
nem andern Falle MANNIGHAM.
p. 45. La MOTTE l. c.
Breßl.
Samml. 1729. m. Octobr. 1724.
m. April. PASTA menſtr. p.
65.
(b) La MOTTE. GOEKEL. &c.
(c) Eph. Nat. Cur. Vol. VII.
obſ.
80.
(d) Hiſt. de la Chirurg. T. III.
p.
18.
(e) [Spaltenumbruch] PLOT. nat. hiſt. of Oxford.
VAL. de TARANT.
(f) PLOT. WALLACE p. 64.
(g) SALMUTH. Cent. III.
obſ.
59.
(h) Gebar im Jahre 52. Phil.
tranſ. n.
233.
(i) BOATE natur. hiſt. of Ire-
land. p.
170.
(k) MARTINE Weſtern. Iſland.
p.
368.
Y y y 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f1111" n="1075"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Ab&#x017F;chn. Monatliche Reinigung.</hi> </fw><lb/>
              <p>Zu befu&#x0364;rchten i&#x017F;t es aber dennoch, daß die&#x017F;e wilde<lb/>
Spa&#x0364;twa&#x017F;&#x017F;er Folgen von Krankheiten<note place="foot" n="(a)"><cb/><hi rendition="#aq">GOEKEL.</hi> So <hi rendition="#aq">RAU.</hi> in ei-<lb/>
nem andern Falle <hi rendition="#aq">MANNIGHAM.<lb/>
p. 45. La MOTTE l. c.</hi> Breßl.<lb/>
Samml. 1729. <hi rendition="#aq">m. Octobr. 1724.<lb/>
m. April. PASTA men&#x017F;tr. p.</hi> 65.</note> &#x017F;ind, und von<lb/>
einem Fehler der Geba&#x0364;rmutter herru&#x0364;hren: ja man hat<lb/>
bemerkt, daß &#x017F;ie o&#x0364;fters den Tod nach &#x017F;ich gezogen <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">La MOTTE. GOEKEL. &amp;c.</hi></note>.</p><lb/>
              <p>Gemeiniglich verju&#x0364;ngt &#x017F;ich mit die&#x017F;er Spa&#x0364;tquelle auch<lb/>
die Kraft, Kinder zu geba&#x0364;ren, in den Per&#x017F;onen wieder.</p><lb/>
              <p>Man hat Weiber geba&#x0364;ren ge&#x017F;ehen von vier und funf-<lb/>
zig <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">Eph. Nat. Cur. Vol. VII.<lb/>
ob&#x017F;.</hi> 80.</note>, acht und funfzig <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">Hi&#x017F;t. de la Chirurg. T. III.<lb/>
p.</hi> 18.</note>, &#x017F;echszig<note place="foot" n="(e)"><cb/><hi rendition="#aq">PLOT. nat. hi&#x017F;t. of Oxford.<lb/>
VAL. de TARANT.</hi></note>, drei und &#x017F;echs-<lb/>
zig <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">PLOT. WALLACE p.</hi> 64.</note>, &#x017F;iebzig <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SALMUTH.</hi> Cent. III.<lb/>
ob&#x017F;.</hi> 59.</note> Jahren, und ich za&#x0364;hlte unter meiner<lb/>
Verwandt&#x017F;chaft eine Rathsherrenfrau, deren zwei So&#x0364;hne,<lb/>
&#x017F;o &#x017F;ie nach dem funfzig&#x017F;ten Jahre zur Welt gebracht, in<lb/>
den Senat aufgenommen wurden, und noch am Leben<lb/>
&#x017F;ind <note place="foot" n="(h)">Gebar im Jahre 52. <hi rendition="#aq">Phil.<lb/>
tran&#x017F;. n.</hi> 233.</note> da ich die&#x017F;es &#x017F;chreibe.</p><lb/>
              <p>Jn kalten La&#x0364;ndern kommen die <hi rendition="#aq">men&#x017F;es</hi> &#x017F;pa&#x0364;te, und<lb/>
dauren lange, und nicht &#x017F;elten &#x017F;iehet man noch Weiber<lb/>
im funfzig&#x017F;ten und &#x017F;echszig&#x017F;ten Jahre <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">BOATE natur. hi&#x017F;t. of Ire-<lb/>
land. p.</hi> 170.</note> ihre Kinder<lb/>
&#x017F;tillen.</p><lb/>
              <p>Auf den Orkadi&#x017F;chen Eylanden kam eine Frau im<lb/>
drei und &#x017F;echszig&#x017F;ten Jahre nieder <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">MARTINE We&#x017F;tern. I&#x017F;land.<lb/>
p.</hi> 368.</note>.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 3.<lb/><hi rendition="#b">Die Monatszeit der Schwangern und Sa&#x0364;u-<lb/>
genden.</hi></head><lb/>
              <p>Noch eine andere Ur&#x017F;ache, welche die Nothwendig-<lb/>
keit der monatlichen Reinigung unterbricht, i&#x017F;t die<lb/>
Schwanger&#x017F;chaft. Fa&#x017F;t an die&#x017F;em Zeichen allein pflegen<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Y y y 2</fw><fw place="bottom" type="catch">es</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1075/1111] III. Abſchn. Monatliche Reinigung. Zu befuͤrchten iſt es aber dennoch, daß dieſe wilde Spaͤtwaſſer Folgen von Krankheiten (a) ſind, und von einem Fehler der Gebaͤrmutter herruͤhren: ja man hat bemerkt, daß ſie oͤfters den Tod nach ſich gezogen (b). Gemeiniglich verjuͤngt ſich mit dieſer Spaͤtquelle auch die Kraft, Kinder zu gebaͤren, in den Perſonen wieder. Man hat Weiber gebaͤren geſehen von vier und funf- zig (c), acht und funfzig (d), ſechszig (e), drei und ſechs- zig (f), ſiebzig (g) Jahren, und ich zaͤhlte unter meiner Verwandtſchaft eine Rathsherrenfrau, deren zwei Soͤhne, ſo ſie nach dem funfzigſten Jahre zur Welt gebracht, in den Senat aufgenommen wurden, und noch am Leben ſind (h) da ich dieſes ſchreibe. Jn kalten Laͤndern kommen die menſes ſpaͤte, und dauren lange, und nicht ſelten ſiehet man noch Weiber im funfzigſten und ſechszigſten Jahre (i) ihre Kinder ſtillen. Auf den Orkadiſchen Eylanden kam eine Frau im drei und ſechszigſten Jahre nieder (k). §. 3. Die Monatszeit der Schwangern und Saͤu- genden. Noch eine andere Urſache, welche die Nothwendig- keit der monatlichen Reinigung unterbricht, iſt die Schwangerſchaft. Faſt an dieſem Zeichen allein pflegen es (a) GOEKEL. So RAU. in ei- nem andern Falle MANNIGHAM. p. 45. La MOTTE l. c. Breßl. Samml. 1729. m. Octobr. 1724. m. April. PASTA menſtr. p. 65. (b) La MOTTE. GOEKEL. &c. (c) Eph. Nat. Cur. Vol. VII. obſ. 80. (d) Hiſt. de la Chirurg. T. III. p. 18. (e) PLOT. nat. hiſt. of Oxford. VAL. de TARANT. (f) PLOT. WALLACE p. 64. (g) SALMUTH. Cent. III. obſ. 59. (h) Gebar im Jahre 52. Phil. tranſ. n. 233. (i) BOATE natur. hiſt. of Ire- land. p. 170. (k) MARTINE Weſtern. Iſland. p. 368. Y y y 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1111
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 1075. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1111>, abgerufen am 21.11.2024.