der Muttter offen stehende Schweislöcher(h) einen weis- sen Saft heraus gedrükkt habe. Dergleichen milchfüh- rende Gefässe beschreiben andere auch an Thieren (i).
Sie enthalten ausser der Schwangerschaft eine klare Flüßigkeit (k): welche an Kindbetterinnen, obgleich be- rühmte Männer nichts als Blut darinnen gefunden (l), und Johann Mery(m) ohnfehlbar nach dem Zeugniß der Franzosen läugnet, daß um die Zeit der Geburt eine wirkliche Milch darinn gesehen worden, auf die Reini- gung der Kindbetterinnen, wie ich vermuthe, verwandt wird.
§. 47. 2. Die Blutadersinusse.
Die Blutadern richten sich an der Gebärmutter nicht so sehr (a) als die Schlagadern, nach einer schlangenför- migen Windung, und sie strecken sich auch ebenfalls, kraft der Schwangerschaft, zu geraden Linien aus: alle haben ebenfalls einen Zusammenhang unter sich(b); so daß alle, wenn eine aufgeblasen wird, zugleich mit auf- schwellen, ob man gleich behauptet, daß in den Mutter- adern Klappen wären (c), die ich mich aber gesehen zu haben, nicht erinnern kann, wofern sie nicht Swam- merdam an den Saamengefässen und am runden Ban- de (d), wie ich glaube, darum zeichnet, weil sie von den Saamenadern herkommen. Sie schwizzen ebenfalls auch die injicirten Säfte in die Mutter durch (e), durch sie
geht
(h)[Spaltenumbruch]p. 15.
(i)DEUSING. instit. anat.
(k)ARRAGON. thes. Paris. proposit. ann. 1740.
(l)Conf. S. III.
(m)Problem. p. 30.
(a)Conf. in den Kupfern des SWAMMERDAMII; die Schlag- und Blutadern.
(b)[Spaltenumbruch]GRAAF. p. 111.
(c)Conf. p. 129. GRAAF. ib.
(d)Tab. 2.
(e)FANTON. p. 199. CAS- SEBOHM. l. c. lassen die Luft fah- ren HEISTER, ibid.
X x x 2
II. Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.
der Muttter offen ſtehende Schweisloͤcher(h) einen weiſ- ſen Saft heraus gedruͤkkt habe. Dergleichen milchfuͤh- rende Gefaͤſſe beſchreiben andere auch an Thieren (i).
Sie enthalten auſſer der Schwangerſchaft eine klare Fluͤßigkeit (k): welche an Kindbetterinnen, obgleich be- ruͤhmte Maͤnner nichts als Blut darinnen gefunden (l), und Johann Mery(m) ohnfehlbar nach dem Zeugniß der Franzoſen laͤugnet, daß um die Zeit der Geburt eine wirkliche Milch darinn geſehen worden, auf die Reini- gung der Kindbetterinnen, wie ich vermuthe, verwandt wird.
§. 47. 2. Die Blutaderſinuſſe.
Die Blutadern richten ſich an der Gebaͤrmutter nicht ſo ſehr (a) als die Schlagadern, nach einer ſchlangenfoͤr- migen Windung, und ſie ſtrecken ſich auch ebenfalls, kraft der Schwangerſchaft, zu geraden Linien aus: alle haben ebenfalls einen Zuſammenhang unter ſich(b); ſo daß alle, wenn eine aufgeblaſen wird, zugleich mit auf- ſchwellen, ob man gleich behauptet, daß in den Mutter- adern Klappen waͤren (c), die ich mich aber geſehen zu haben, nicht erinnern kann, wofern ſie nicht Swam- merdam an den Saamengefaͤſſen und am runden Ban- de (d), wie ich glaube, darum zeichnet, weil ſie von den Saamenadern herkommen. Sie ſchwizzen ebenfalls auch die injicirten Saͤfte in die Mutter durch (e), durch ſie
geht
(h)[Spaltenumbruch]p. 15.
(i)DEUSING. inſtit. anat.
(k)ARRAGON. theſ. Pariſ. propoſit. ann. 1740.
(l)Conf. S. III.
(m)Problem. p. 30.
(a)Conf. in den Kupfern des SWAMMERDAMII; die Schlag- und Blutadern.
(b)[Spaltenumbruch]GRAAF. p. 111.
(c)Conf. p. 129. GRAAF. ib.
(d)Tab. 2.
(e)FANTON. p. 199. CAS- SEBOHM. l. c. laſſen die Luft fah- ren HEISTER, ibid.
X x x 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f1095"n="1059"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II.</hi> Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.</hi></fw><lb/>
der Muttter offen ſtehende Schweisloͤcher<noteplace="foot"n="(h)"><cb/><hirendition="#aq">p.</hi> 15.</note> einen weiſ-<lb/>ſen Saft heraus gedruͤkkt habe. Dergleichen milchfuͤh-<lb/>
rende Gefaͤſſe beſchreiben andere auch an Thieren <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">DEUSING. inſtit. anat.</hi></note>.</p><lb/><p>Sie enthalten auſſer der Schwangerſchaft eine klare<lb/>
Fluͤßigkeit <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">ARRAGON. theſ. Pariſ.<lb/>
propoſit. ann.</hi> 1740.</note>: welche an Kindbetterinnen, obgleich be-<lb/>
ruͤhmte Maͤnner nichts als Blut darinnen gefunden <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">Conf. S. III.</hi></note>,<lb/>
und Johann <hirendition="#fr">Mery</hi><noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">Problem. p.</hi> 30.</note> ohnfehlbar nach dem Zeugniß<lb/>
der Franzoſen laͤugnet, daß um die Zeit der Geburt eine<lb/>
wirkliche Milch darinn geſehen worden, auf die Reini-<lb/>
gung der Kindbetterinnen, wie ich vermuthe, verwandt<lb/>
wird.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 47.<lb/><hirendition="#b">2. Die Blutaderſinuſſe.</hi></head><lb/><p>Die Blutadern richten ſich an der Gebaͤrmutter nicht<lb/>ſo ſehr <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">Conf.</hi> in den Kupfern des<lb/><hirendition="#aq">SWAMMERDAMII;</hi> die Schlag-<lb/>
und Blutadern.</note> als die Schlagadern, nach einer ſchlangenfoͤr-<lb/>
migen Windung, und ſie ſtrecken ſich auch ebenfalls,<lb/>
kraft der Schwangerſchaft, zu geraden Linien aus: alle<lb/>
haben ebenfalls einen Zuſammenhang unter ſich<noteplace="foot"n="(b)"><cb/><hirendition="#aq">GRAAF. p.</hi> 111.</note>; ſo<lb/>
daß alle, wenn eine aufgeblaſen wird, zugleich mit auf-<lb/>ſchwellen, ob man gleich behauptet, daß in den Mutter-<lb/>
adern Klappen waͤren <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">Conf. p. 129. GRAAF. ib.</hi></note>, die ich mich aber geſehen zu<lb/>
haben, nicht erinnern kann, wofern ſie nicht <hirendition="#fr">Swam-<lb/>
merdam</hi> an den Saamengefaͤſſen und am runden Ban-<lb/>
de <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">Tab.</hi> 2.</note>, wie ich glaube, darum zeichnet, weil ſie von den<lb/>
Saamenadern herkommen. Sie ſchwizzen ebenfalls auch<lb/>
die injicirten Saͤfte in die Mutter durch <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">FANTON. p. 199. CAS-<lb/>
SEBOHM. l. c.</hi> laſſen die Luft fah-<lb/>
ren <hirendition="#aq">HEISTER, ibid.</hi></note>, durch ſie<lb/><fwplace="bottom"type="sig">X x x 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">geht</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[1059/1095]
II. Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.
der Muttter offen ſtehende Schweisloͤcher (h) einen weiſ-
ſen Saft heraus gedruͤkkt habe. Dergleichen milchfuͤh-
rende Gefaͤſſe beſchreiben andere auch an Thieren (i).
Sie enthalten auſſer der Schwangerſchaft eine klare
Fluͤßigkeit (k): welche an Kindbetterinnen, obgleich be-
ruͤhmte Maͤnner nichts als Blut darinnen gefunden (l),
und Johann Mery (m) ohnfehlbar nach dem Zeugniß
der Franzoſen laͤugnet, daß um die Zeit der Geburt eine
wirkliche Milch darinn geſehen worden, auf die Reini-
gung der Kindbetterinnen, wie ich vermuthe, verwandt
wird.
§. 47.
2. Die Blutaderſinuſſe.
Die Blutadern richten ſich an der Gebaͤrmutter nicht
ſo ſehr (a) als die Schlagadern, nach einer ſchlangenfoͤr-
migen Windung, und ſie ſtrecken ſich auch ebenfalls,
kraft der Schwangerſchaft, zu geraden Linien aus: alle
haben ebenfalls einen Zuſammenhang unter ſich (b); ſo
daß alle, wenn eine aufgeblaſen wird, zugleich mit auf-
ſchwellen, ob man gleich behauptet, daß in den Mutter-
adern Klappen waͤren (c), die ich mich aber geſehen zu
haben, nicht erinnern kann, wofern ſie nicht Swam-
merdam an den Saamengefaͤſſen und am runden Ban-
de (d), wie ich glaube, darum zeichnet, weil ſie von den
Saamenadern herkommen. Sie ſchwizzen ebenfalls auch
die injicirten Saͤfte in die Mutter durch (e), durch ſie
geht
(h)
p. 15.
(i) DEUSING. inſtit. anat.
(k) ARRAGON. theſ. Pariſ.
propoſit. ann. 1740.
(l) Conf. S. III.
(m) Problem. p. 30.
(a) Conf. in den Kupfern des
SWAMMERDAMII; die Schlag-
und Blutadern.
(b)
GRAAF. p. 111.
(c) Conf. p. 129. GRAAF. ib.
(d) Tab. 2.
(e) FANTON. p. 199. CAS-
SEBOHM. l. c. laſſen die Luft fah-
ren HEISTER, ibid.
X x x 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 1059. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1095>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.