von spanischen Fliegen(g), von Silberglätte (h), von Arsenik (i), von sublimirten Quekksilber (k), wird das Gedärm ebenfalls roth und entzündet, es giesset sich zwi- schen die Häute Blut, und man findet es vom Subli- mate schwarzroth (l). Vom Gifte fand sich das Gedärm schwarz angelaufen (m). Der Krummdarm war durch eine scharfe Materie von heissem Brande angegriffen (n).
§. 21. Die Blutadern des dünnen Gedärmes.
Es gehören alle Blutadern dieser Klasse zur Pfort- ader, und sie schütten ihr Blut in die Leber aus; denn es sind diejenige, welche von den Saamenadern herbei kommen, von keiner grossen Erheblichkeit.
Diejenige Adern aber, von denen der redliche Ruysch in den spätern Jahren seines hohen Alters schrieb (a), daß sie von der Holader zum Gedärme hingiengen, und welche er auch an dem dünnen Gedärme zeichnete, diese sind von keinem einzigen unter den neuern Zergliedrern wieder gefunden worden (b). Und ob ich gleich den Stamm vom Herzen bis zu den Hüftenblutadern mit Wachs, oder Luft angefüllt, sorgfältig untersucht habe, so konnte ich doch niemals einen Ast finden, welcher zum Gedärm gegangen wäre.
Jch
(g)[Spaltenumbruch]p. 65. 66.
(h)FRICCIUS parad. X. p. 235.
(i)ZWINGER praef. ad. WE- PFER Bresl Saml. m. Sept. 1725.
(k)WEPFER cicut. p. 301. 302. MEAD p. 95.
(l)WEPFER cicut. p. 336.
(m)Art. de faire les rapports p. 515. PFANT cas.
(n)HARDER apiar obs. 99.
(a) Jm Krummdarm thes. max. n. 117. 133. tab. 3. cur. renov. n. 45. schon längst redete davon. ARISTOTELES venas a magna [Spaltenumbruch]
ad mesenterium ire. part. anim. L. IV. c. 4.
(b) versichert es gesehen zu ha- ben, am intestino RUYSCHIANO BOHLIUS Epist. ad RUYSCH p. 5. 7. de via lactea n. 47. das einige Gekröseäste der Pfortader sich in die Holader unter der Le- ber geworfen. Da ich diese nach- suchte, so fand ich die hintern Pfortadern, von denen ich gereden habe; ich sahe aber die Holaden leer, und sie hatte nichts in sich genommen.
E 2
I. Abſchn. Zergliederung des duͤnnen.
von ſpaniſchen Fliegen(g), von Silberglaͤtte (h), von Arſenik (i), von ſublimirten Quekkſilber (k), wird das Gedaͤrm ebenfalls roth und entzuͤndet, es gieſſet ſich zwi- ſchen die Haͤute Blut, und man findet es vom Subli- mate ſchwarzroth (l). Vom Gifte fand ſich das Gedaͤrm ſchwarz angelaufen (m). Der Krummdarm war durch eine ſcharfe Materie von heiſſem Brande angegriffen (n).
§. 21. Die Blutadern des duͤnnen Gedaͤrmes.
Es gehoͤren alle Blutadern dieſer Klaſſe zur Pfort- ader, und ſie ſchuͤtten ihr Blut in die Leber aus; denn es ſind diejenige, welche von den Saamenadern herbei kommen, von keiner groſſen Erheblichkeit.
Diejenige Adern aber, von denen der redliche Ruyſch in den ſpaͤtern Jahren ſeines hohen Alters ſchrieb (a), daß ſie von der Holader zum Gedaͤrme hingiengen, und welche er auch an dem duͤnnen Gedaͤrme zeichnete, dieſe ſind von keinem einzigen unter den neuern Zergliedrern wieder gefunden worden (b). Und ob ich gleich den Stamm vom Herzen bis zu den Huͤftenblutadern mit Wachs, oder Luft angefuͤllt, ſorgfaͤltig unterſucht habe, ſo konnte ich doch niemals einen Aſt finden, welcher zum Gedaͤrm gegangen waͤre.
Jch
(g)[Spaltenumbruch]p. 65. 66.
(h)FRICCIUS parad. X. p. 235.
(i)ZWINGER præf. ad. WE- PFER Bresl Saml. m. Sept. 1725.
(k)WEPFER cicut. p. 301. 302. MEAD p. 95.
(l)WEPFER cicut. p. 336.
(m)Art. de faire les rapports p. 515. PFANT caſ.
(n)HARDER apiar obſ. 99.
(a) Jm Krummdarm theſ. max. n. 117. 133. tab. 3. cur. renov. n. 45. ſchon laͤngſt redete davon. ARISTOTELES venas a magna [Spaltenumbruch]
ad meſenterium ire. part. anim. L. IV. c. 4.
(b) verſichert es geſehen zu ha- ben, am inteſtino RUYSCHIANO BOHLIUS Epiſt. ad RUYSCH p. 5. 7. de via lactea n. 47. das einige Gekroͤſeaͤſte der Pfortader ſich in die Holader unter der Le- ber geworfen. Da ich dieſe nach- ſuchte, ſo fand ich die hintern Pfortadern, von denen ich gereden habe; ich ſahe aber die Holaden leer, und ſie hatte nichts in ſich genommen.
E 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0103"n="67"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">I.</hi> Abſchn. Zergliederung des duͤnnen.</hi></fw><lb/>
von ſpaniſchen Fliegen<noteplace="foot"n="(g)"><cb/><hirendition="#aq">p.</hi> 65. 66.</note>, von Silberglaͤtte <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">FRICCIUS parad. X. p.</hi> 235.</note>, von<lb/>
Arſenik <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">ZWINGER præf. ad. WE-<lb/>
PFER Bresl Saml. m. Sept.</hi> 1725.</note>, von ſublimirten Quekkſilber <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">WEPFER cicut. p. 301. 302.<lb/>
MEAD p.</hi> 95.</note>, wird das<lb/>
Gedaͤrm ebenfalls roth und entzuͤndet, es gieſſet ſich zwi-<lb/>ſchen die Haͤute Blut, und man findet es vom Subli-<lb/>
mate ſchwarzroth <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">WEPFER cicut. p.</hi> 336.</note>. Vom Gifte fand ſich das Gedaͤrm<lb/>ſchwarz angelaufen <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">Art. de faire les rapports<lb/>
p. 515. PFANT caſ.</hi></note>. Der Krummdarm war durch<lb/>
eine ſcharfe Materie von heiſſem Brande angegriffen <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq">HARDER apiar obſ.</hi> 99.</note>.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 21.<lb/><hirendition="#b">Die Blutadern des duͤnnen Gedaͤrmes.</hi></head><lb/><p>Es gehoͤren alle Blutadern dieſer Klaſſe zur Pfort-<lb/>
ader, und ſie ſchuͤtten ihr Blut in die Leber aus; denn<lb/>
es ſind diejenige, welche von den Saamenadern herbei<lb/>
kommen, von keiner groſſen Erheblichkeit.</p><lb/><p>Diejenige Adern aber, von denen der redliche <hirendition="#fr">Ruyſch</hi><lb/>
in den ſpaͤtern Jahren ſeines hohen Alters ſchrieb <noteplace="foot"n="(a)">Jm Krummdarm <hirendition="#aq">theſ. max.<lb/>
n. 117. 133. tab. 3. cur. renov.<lb/>
n.</hi> 45. ſchon laͤngſt redete davon.<lb/><hirendition="#aq">ARISTOTELES venas a magna<lb/><cb/>
ad meſenterium ire. part. anim.<lb/>
L. IV. c.</hi> 4.</note>,<lb/>
daß ſie von der Holader zum Gedaͤrme hingiengen, und<lb/>
welche er auch an dem duͤnnen Gedaͤrme zeichnete, dieſe<lb/>ſind von keinem einzigen unter den neuern Zergliedrern<lb/>
wieder gefunden worden <noteplace="foot"n="(b)">verſichert es geſehen zu ha-<lb/>
ben, am <hirendition="#aq">inteſtino RUYSCHIANO<lb/>
BOHLIUS Epiſt. ad RUYSCH<lb/>
p. 5. 7. de via lactea n.</hi> 47. das<lb/>
einige Gekroͤſeaͤſte der Pfortader<lb/>ſich in die Holader unter der Le-<lb/>
ber geworfen. Da ich dieſe nach-<lb/>ſuchte, ſo fand ich die hintern<lb/>
Pfortadern, von denen ich gereden<lb/>
habe; ich ſahe aber die Holaden<lb/>
leer, und ſie hatte nichts in ſich<lb/>
genommen.</note>. Und ob ich gleich den<lb/>
Stamm vom Herzen bis zu den Huͤftenblutadern mit<lb/>
Wachs, oder Luft angefuͤllt, ſorgfaͤltig unterſucht habe,<lb/>ſo konnte ich doch niemals einen Aſt finden, welcher zum<lb/>
Gedaͤrm gegangen waͤre.</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">E 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">Jch</fw><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[67/0103]
I. Abſchn. Zergliederung des duͤnnen.
von ſpaniſchen Fliegen (g), von Silberglaͤtte (h), von
Arſenik (i), von ſublimirten Quekkſilber (k), wird das
Gedaͤrm ebenfalls roth und entzuͤndet, es gieſſet ſich zwi-
ſchen die Haͤute Blut, und man findet es vom Subli-
mate ſchwarzroth (l). Vom Gifte fand ſich das Gedaͤrm
ſchwarz angelaufen (m). Der Krummdarm war durch
eine ſcharfe Materie von heiſſem Brande angegriffen (n).
§. 21.
Die Blutadern des duͤnnen Gedaͤrmes.
Es gehoͤren alle Blutadern dieſer Klaſſe zur Pfort-
ader, und ſie ſchuͤtten ihr Blut in die Leber aus; denn
es ſind diejenige, welche von den Saamenadern herbei
kommen, von keiner groſſen Erheblichkeit.
Diejenige Adern aber, von denen der redliche Ruyſch
in den ſpaͤtern Jahren ſeines hohen Alters ſchrieb (a),
daß ſie von der Holader zum Gedaͤrme hingiengen, und
welche er auch an dem duͤnnen Gedaͤrme zeichnete, dieſe
ſind von keinem einzigen unter den neuern Zergliedrern
wieder gefunden worden (b). Und ob ich gleich den
Stamm vom Herzen bis zu den Huͤftenblutadern mit
Wachs, oder Luft angefuͤllt, ſorgfaͤltig unterſucht habe,
ſo konnte ich doch niemals einen Aſt finden, welcher zum
Gedaͤrm gegangen waͤre.
Jch
(g)
p. 65. 66.
(h) FRICCIUS parad. X. p. 235.
(i) ZWINGER præf. ad. WE-
PFER Bresl Saml. m. Sept. 1725.
(k) WEPFER cicut. p. 301. 302.
MEAD p. 95.
(l) WEPFER cicut. p. 336.
(m) Art. de faire les rapports
p. 515. PFANT caſ.
(n) HARDER apiar obſ. 99.
(a) Jm Krummdarm theſ. max.
n. 117. 133. tab. 3. cur. renov.
n. 45. ſchon laͤngſt redete davon.
ARISTOTELES venas a magna
ad meſenterium ire. part. anim.
L. IV. c. 4.
(b) verſichert es geſehen zu ha-
ben, am inteſtino RUYSCHIANO
BOHLIUS Epiſt. ad RUYSCH
p. 5. 7. de via lactea n. 47. das
einige Gekroͤſeaͤſte der Pfortader
ſich in die Holader unter der Le-
ber geworfen. Da ich dieſe nach-
ſuchte, ſo fand ich die hintern
Pfortadern, von denen ich gereden
habe; ich ſahe aber die Holaden
leer, und ſie hatte nichts in ſich
genommen.
E 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/103>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.