Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Nässe XVIII. Buch.

Man findet, wie ich davor halte, diese Drüse in al-
len vierfüßigen Thieren: im Hunde, in der Kazze, dem
Pferde (n), Ochsen, Schweine, Schafe, Jgel (o) und
im Affen (p).

§. 3.
Der obere Speichelgang des Steno.

Wiewohl das Ende dieses Kanals, wo derselbe den
Trompetermuskel durchbort längst in den Kasserischen
Kupfern abgezeichnet vorkömmt (q): wiewohl G. Need-
ham
(q*), welches kein schlechter Schriftsteller ist, den-
selben schon im Jahr 1658 gesehen haben will: wiewohl
endlich auch Gerard Blasius, Leon der Sohn (r)
und der junge Mensch der sich beim Stenonius auf-
hielte, der sich durch Thierzerlegungen allerdings einigen
Ruhm erworben sich bemühet, diesen Gang sich zuzueig-
nen (s) wobei er Zeugen anführt (t) und ihm jedermann
Beifall giebt; so hat man doch in Warheit die ganze Eh-
re von Entdekkung des Speichelganges dem Nikolaus,
dem jüngern Sohne Stenons (u) Kandidaten der me-
dicinischen Würden zu danken, welcher im Jahre 1660
den siebenten April seinen Gang an einem Schafe aus-
findig gemacht, und kurz darauf in einer anatomischen

Disser-
(n) [Spaltenumbruch] MURALT Vademec. p. 57.
221.
(o) IDEM ibid. p. 218. PEYER
obs. p.
68.
(p) Jm Pygmäen TYSON
p.
53.
(q) Solches hat CASSERIUS
Pentaisthes. org. aud. t. 4. f. l. X.
C. BARTHOLINUS
zälet es für
ein Band Instit. p. 302. et. C.
BAUHINUS.
Solches läugnet RIO-
LANUS in C. B. p.
723.
(q*) Praf. et c. 4.
(r) [Spaltenumbruch] JOHANNEM nescio quaro
vocat STENONIUS.
(s) Beim BARTHOLIN Epist.
Cent. III. n.
43.
(t) Doch hat man Zeugnisse
von drei Schülern des BLASII.
welche sagen, dieser Gang sei in
Gegenwart des STENONII, vor
dessen Beschreibung vom BLASIO
gezeigt worden. HOBOKEN eluit.
saliv. Blas.
(u) n. 13. Diss. inaug.
Die Naͤſſe XVIII. Buch.

Man findet, wie ich davor halte, dieſe Druͤſe in al-
len vierfuͤßigen Thieren: im Hunde, in der Kazze, dem
Pferde (n), Ochſen, Schweine, Schafe, Jgel (o) und
im Affen (p).

§. 3.
Der obere Speichelgang des Steno.

Wiewohl das Ende dieſes Kanals, wo derſelbe den
Trompetermuſkel durchbort laͤngſt in den Kaſſeriſchen
Kupfern abgezeichnet vorkoͤmmt (q): wiewohl G. Need-
ham
(q*), welches kein ſchlechter Schriftſteller iſt, den-
ſelben ſchon im Jahr 1658 geſehen haben will: wiewohl
endlich auch Gerard Blaſius, Leon der Sohn (r)
und der junge Menſch der ſich beim Stenonius auf-
hielte, der ſich durch Thierzerlegungen allerdings einigen
Ruhm erworben ſich bemuͤhet, dieſen Gang ſich zuzueig-
nen (s) wobei er Zeugen anfuͤhrt (t) und ihm jedermann
Beifall giebt; ſo hat man doch in Warheit die ganze Eh-
re von Entdekkung des Speichelganges dem Nikolaus,
dem juͤngern Sohne Stenons (u) Kandidaten der me-
diciniſchen Wuͤrden zu danken, welcher im Jahre 1660
den ſiebenten April ſeinen Gang an einem Schafe aus-
findig gemacht, und kurz darauf in einer anatomiſchen

Diſſer-
(n) [Spaltenumbruch] MURALT Vademec. p. 57.
221.
(o) IDEM ibid. p. 218. PEYER
obſ. p.
68.
(p) Jm Pygmaͤen TYSON
p.
53.
(q) Solches hat CASSERIUS
Pentaiſthes. org. aud. t. 4. f. l. X.
C. BARTHOLINUS
zaͤlet es fuͤr
ein Band Inſtit. p. 302. et. C.
BAUHINUS.
Solches laͤugnet RIO-
LANUS in C. B. p.
723.
(q*) Praf. et c. 4.
(r) [Spaltenumbruch] JOHANNEM neſcio quaro
vocat STENONIUS.
(s) Beim BARTHOLIN Epiſt.
Cent. III. n.
43.
(t) Doch hat man Zeugniſſe
von drei Schuͤlern des BLASII.
welche ſagen, dieſer Gang ſei in
Gegenwart des STENONII, vor
deſſen Beſchreibung vom BLASIO
gezeigt worden. HOBOKEN eluit.
ſaliv. Blaſ.
(u) n. 13. Diſſ. inaug.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0090" n="70"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die Na&#x0364;&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">XVIII.</hi> Buch.</hi> </fw><lb/>
            <p>Man findet, wie ich davor halte, die&#x017F;e Dru&#x0364;&#x017F;e in al-<lb/>
len vierfu&#x0364;ßigen Thieren: im Hunde, in der Kazze, dem<lb/>
Pferde <note place="foot" n="(n)"><cb/><hi rendition="#aq">MURALT Vademec. p.</hi> 57.<lb/>
221.</note>, Och&#x017F;en, Schweine, Schafe, Jgel <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq">IDEM ibid. p. 218. PEYER<lb/>
ob&#x017F;. p.</hi> 68.</note> und<lb/>
im Affen <note place="foot" n="(p)">Jm Pygma&#x0364;en <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">TYSON</hi><lb/>
p.</hi> 53.</note>.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 3.<lb/><hi rendition="#b">Der obere Speichelgang des Steno.</hi></head><lb/>
            <p>Wiewohl das Ende die&#x017F;es Kanals, wo der&#x017F;elbe den<lb/>
Trompetermu&#x017F;kel durchbort la&#x0364;ng&#x017F;t in den <hi rendition="#fr">Ka&#x017F;&#x017F;eri&#x017F;chen</hi><lb/>
Kupfern abgezeichnet vorko&#x0364;mmt <note place="foot" n="(q)">Solches hat <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CASSERIUS</hi><lb/>
Pentai&#x017F;thes. org. aud. t. 4. f. l. X.<lb/>
C. BARTHOLINUS</hi> za&#x0364;let es fu&#x0364;r<lb/>
ein Band <hi rendition="#aq">In&#x017F;tit. p. 302. et. C.<lb/>
BAUHINUS.</hi> Solches la&#x0364;ugnet <hi rendition="#aq">RIO-<lb/>
LANUS in C. B. p.</hi> 723.</note>: wiewohl G. <hi rendition="#fr">Need-<lb/>
ham</hi> <note place="foot" n="(q*)"><hi rendition="#aq">Praf. et c.</hi> 4.</note>, welches kein &#x017F;chlechter Schrift&#x017F;teller i&#x017F;t, den-<lb/>
&#x017F;elben &#x017F;chon im Jahr 1658 ge&#x017F;ehen haben will: wiewohl<lb/>
endlich auch Gerard <hi rendition="#fr">Bla&#x017F;ius, Leon</hi> der Sohn <note place="foot" n="(r)"><cb/><hi rendition="#aq">JOHANNEM ne&#x017F;cio quaro<lb/>
vocat STENONIUS.</hi></note><lb/>
und der junge Men&#x017F;ch der &#x017F;ich beim <hi rendition="#fr">Stenonius</hi> auf-<lb/>
hielte, der &#x017F;ich durch Thierzerlegungen allerdings einigen<lb/>
Ruhm erworben &#x017F;ich bemu&#x0364;het, die&#x017F;en Gang &#x017F;ich zuzueig-<lb/>
nen <note place="foot" n="(s)">Beim <hi rendition="#aq">BARTHOLIN Epi&#x017F;t.<lb/>
Cent. III. n.</hi> 43.</note> wobei er Zeugen anfu&#x0364;hrt <note place="foot" n="(t)">Doch hat man Zeugni&#x017F;&#x017F;e<lb/>
von drei Schu&#x0364;lern des <hi rendition="#aq">BLASII.</hi><lb/>
welche &#x017F;agen, die&#x017F;er Gang &#x017F;ei in<lb/>
Gegenwart des <hi rendition="#aq">STENONII,</hi> vor<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en Be&#x017F;chreibung vom <hi rendition="#aq">BLASIO</hi><lb/>
gezeigt worden. <hi rendition="#aq">HOBOKEN eluit.<lb/>
&#x017F;aliv. Bla&#x017F;.</hi></note> und ihm jedermann<lb/>
Beifall giebt; &#x017F;o hat man doch in Warheit die ganze Eh-<lb/>
re von Entdekkung des Speichelganges dem Nikolaus,<lb/>
dem ju&#x0364;ngern Sohne <hi rendition="#fr">Stenons</hi> <note place="foot" n="(u)"><hi rendition="#aq">n. 13. Di&#x017F;&#x017F;. inaug.</hi></note> Kandidaten der me-<lb/>
dicini&#x017F;chen Wu&#x0364;rden zu danken, welcher im Jahre 1660<lb/>
den &#x017F;iebenten April &#x017F;einen Gang an einem Schafe aus-<lb/>
findig gemacht, und kurz darauf in einer anatomi&#x017F;chen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Di&#x017F;&#x017F;er-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[70/0090] Die Naͤſſe XVIII. Buch. Man findet, wie ich davor halte, dieſe Druͤſe in al- len vierfuͤßigen Thieren: im Hunde, in der Kazze, dem Pferde (n), Ochſen, Schweine, Schafe, Jgel (o) und im Affen (p). §. 3. Der obere Speichelgang des Steno. Wiewohl das Ende dieſes Kanals, wo derſelbe den Trompetermuſkel durchbort laͤngſt in den Kaſſeriſchen Kupfern abgezeichnet vorkoͤmmt (q): wiewohl G. Need- ham (q*), welches kein ſchlechter Schriftſteller iſt, den- ſelben ſchon im Jahr 1658 geſehen haben will: wiewohl endlich auch Gerard Blaſius, Leon der Sohn (r) und der junge Menſch der ſich beim Stenonius auf- hielte, der ſich durch Thierzerlegungen allerdings einigen Ruhm erworben ſich bemuͤhet, dieſen Gang ſich zuzueig- nen (s) wobei er Zeugen anfuͤhrt (t) und ihm jedermann Beifall giebt; ſo hat man doch in Warheit die ganze Eh- re von Entdekkung des Speichelganges dem Nikolaus, dem juͤngern Sohne Stenons (u) Kandidaten der me- diciniſchen Wuͤrden zu danken, welcher im Jahre 1660 den ſiebenten April ſeinen Gang an einem Schafe aus- findig gemacht, und kurz darauf in einer anatomiſchen Diſſer- (n) MURALT Vademec. p. 57. 221. (o) IDEM ibid. p. 218. PEYER obſ. p. 68. (p) Jm Pygmaͤen TYSON p. 53. (q) Solches hat CASSERIUS Pentaiſthes. org. aud. t. 4. f. l. X. C. BARTHOLINUS zaͤlet es fuͤr ein Band Inſtit. p. 302. et. C. BAUHINUS. Solches laͤugnet RIO- LANUS in C. B. p. 723. (q*) Praf. et c. 4. (r) JOHANNEM neſcio quaro vocat STENONIUS. (s) Beim BARTHOLIN Epiſt. Cent. III. n. 43. (t) Doch hat man Zeugniſſe von drei Schuͤlern des BLASII. welche ſagen, dieſer Gang ſei in Gegenwart des STENONII, vor deſſen Beſchreibung vom BLASIO gezeigt worden. HOBOKEN eluit. ſaliv. Blaſ. (u) n. 13. Diſſ. inaug.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/90
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/90>, abgerufen am 21.11.2024.