Sich selbst überlassen, verwandelt sie sich, in eine obenaufschwimmende Flüßigkeit (l), und einen trüben Bodensazz.
Jndessen ist sie doch kein Balsam, der das Blut für der Fäulnis beschüzzen könnte (m).
Jhre Fäulnis wird befördert, wenn man eine ab- sorbirende Erde hinzu mischt (n), die Färberröthe wen- det selbige ab (o), und dieses thut auch das Mittelsalz vom Neuholterwasser (p).
§. 10. Extrakt aus der Galle.
Entweder die gelinde Wärme, welche gemeiniglich in unsrer Atmosphär herrscht (a), oder ein etwas grös- serer Grad derselben, der aber doch nicht den Siedungs- grad übersteigt, jagt beinahe Siebenachttheil Wasser von der ganzen Galle fort (b).
Es sinken allmälich Fäden, in Gestalt eines Bäum- chens zu Boden (c), sie gerinnen in eine dikke (d) bitt- re (e) etwas süsliche (f) Masse, welche an der Luft zer- fliest (g), im Wasser milchig wird (h), sich im Wein-
geiste
(l)[Spaltenumbruch]VISSCHER NASCISS.
(m)HELMONT sextupl. di- gest. n. 34 GLISSON.
(n)GILBERT putred. in corp. anim. p. 18. in der That kann sich in einem lebendigen Menschen ein Alkali erzeugen.
(o)BOEHMER I. c.
(p)RUTTY synops. p. 307. saulet auch mit diesem Wasser ver- mischt, erst den siebenden Tag nachher Idem.
(a)RAMSAY Exp. 5.
(b)DAVIDS calc. hilar. p. 5.
(c)STIEF I. c.
(d) wie Terpentin. GHIARES- CHI. Pechig STROEHLEIN trok- [Spaltenumbruch]
ken in der Kälte und zerbrechlich. RAMSAY Exp. 7.
(e)VISSCHER n. 45. RAM- SAT, ROBINSON p. 173. sehr bitter CARTHEUSER.
(f)GIARESCHI Giorn, di Parm. 1687. p. 194. nach der De- stillirung VISSCHER.
(g)VISSCHER NARCISS. wird verglichen dem, mit Terpen- tin vermischten Wachse Eph. Nat. Cur. Vol. X. obs. 91.
(h)JAHN physiolog. p. 219. DAVIDS. VISSCHER RAMSAY.
Die Galle. XXIII. Buch.
Sich ſelbſt uͤberlaſſen, verwandelt ſie ſich, in eine obenaufſchwimmende Fluͤßigkeit (l), und einen truͤben Bodenſazz.
Jndeſſen iſt ſie doch kein Balſam, der das Blut fuͤr der Faͤulnis beſchuͤzzen koͤnnte (m).
Jhre Faͤulnis wird befoͤrdert, wenn man eine ab- ſorbirende Erde hinzu miſcht (n), die Faͤrberroͤthe wen- det ſelbige ab (o), und dieſes thut auch das Mittelſalz vom Neuholterwaſſer (p).
§. 10. Extrakt aus der Galle.
Entweder die gelinde Waͤrme, welche gemeiniglich in unſrer Atmoſphaͤr herrſcht (a), oder ein etwas groͤſ- ſerer Grad derſelben, der aber doch nicht den Siedungs- grad uͤberſteigt, jagt beinahe Siebenachttheil Waſſer von der ganzen Galle fort (b).
Es ſinken allmaͤlich Faͤden, in Geſtalt eines Baͤum- chens zu Boden (c), ſie gerinnen in eine dikke (d) bitt- re (e) etwas ſuͤsliche (f) Maſſe, welche an der Luft zer- flieſt (g), im Waſſer milchig wird (h), ſich im Wein-
geiſte
(l)[Spaltenumbruch]VISSCHER NASCISS.
(m)HELMONT ſextupl. di- geſt. n. 34 GLISSON.
(n)GILBERT putred. in corp. anim. p. 18. in der That kann ſich in einem lebendigen Menſchen ein Alkali erzeugen.
(o)BOEHMER I. c.
(p)RUTTY ſynopſ. p. 307. ſaulet auch mit dieſem Waſſer ver- miſcht, erſt den ſiebenden Tag nachher Idem.
(a)RAMSAY Exp. 5.
(b)DAVIDS calc. hilar. p. 5.
(c)STIEF I. c.
(d) wie Terpentin. GHIARES- CHI. Pechig STROEHLEIN trok- [Spaltenumbruch]
ken in der Kaͤlte und zerbrechlich. RAMSAY Exp. 7.
(e)VISSCHER n. 45. RAM- SAT, ROBINSON p. 173. ſehr bitter CARTHEUSER.
(f)GIARESCHI Giorn, di Parm. 1687. p. 194. nach der De- ſtillirung VISSCHER.
(g)VISSCHER NARCISS. wird verglichen dem, mit Terpen- tin vermiſchten Wachſe Eph. Nat. Cur. Vol. X. obſ. 91.
(h)JAHN phyſiolog. p. 219. DAVIDS. VISSCHER RAMSAY.
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Die Galle. XXIII. Buch.
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obenaufſchwimmende Fluͤßigkeit (l), und einen truͤben
Bodenſazz.
Jndeſſen iſt ſie doch kein Balſam, der das Blut
fuͤr der Faͤulnis beſchuͤzzen koͤnnte (m).
Jhre Faͤulnis wird befoͤrdert, wenn man eine ab-
ſorbirende Erde hinzu miſcht (n), die Faͤrberroͤthe wen-
det ſelbige ab (o), und dieſes thut auch das Mittelſalz
vom Neuholterwaſſer (p).
§. 10.
Extrakt aus der Galle.
Entweder die gelinde Waͤrme, welche gemeiniglich
in unſrer Atmoſphaͤr herrſcht (a), oder ein etwas groͤſ-
ſerer Grad derſelben, der aber doch nicht den Siedungs-
grad uͤberſteigt, jagt beinahe Siebenachttheil Waſſer
von der ganzen Galle fort (b).
Es ſinken allmaͤlich Faͤden, in Geſtalt eines Baͤum-
chens zu Boden (c), ſie gerinnen in eine dikke (d) bitt-
re (e) etwas ſuͤsliche (f) Maſſe, welche an der Luft zer-
flieſt (g), im Waſſer milchig wird (h), ſich im Wein-
geiſte
(l)
VISSCHER NASCISS.
(m) HELMONT ſextupl. di-
geſt. n. 34 GLISSON.
(n) GILBERT putred. in corp.
anim. p. 18. in der That kann ſich
in einem lebendigen Menſchen ein
Alkali erzeugen.
(o) BOEHMER I. c.
(p) RUTTY ſynopſ. p. 307.
ſaulet auch mit dieſem Waſſer ver-
miſcht, erſt den ſiebenden Tag
nachher Idem.
(a) RAMSAY Exp. 5.
(b) DAVIDS calc. hilar. p. 5.
(c) STIEF I. c.
(d) wie Terpentin. GHIARES-
CHI. Pechig STROEHLEIN trok-
ken in der Kaͤlte und zerbrechlich.
RAMSAY Exp. 7.
(e) VISSCHER n. 45. RAM-
SAT, ROBINSON p. 173. ſehr
bitter CARTHEUSER.
(f) GIARESCHI Giorn, di
Parm. 1687. p. 194. nach der De-
ſtillirung VISSCHER.
(g) VISSCHER NARCISS.
wird verglichen dem, mit Terpen-
tin vermiſchten Wachſe Eph. Nat.
Cur. Vol. X. obſ. 91.
(h) JAHN phyſiolog. p. 219.
DAVIDS. VISSCHER RAMSAY.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 824. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/844>, abgerufen am 21.11.2024.
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