Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

Bild:
<< vorherige Seite

Weg zum Magen. XVIII. Buch.
werts gehen, und die untersten (a) hingegen in die Höhe
steigen, wovon der ganze Muskel schmäler wird. Er
macht, ausser den innern und äussern Bekleidungen, die
Bakken aus, läuft vorwerts gegen die Leffzen zu und
liegt unter den gedachten Aufhebern und Niederdrük-
kern (b), so daß der obere Theil dieses Muskels zu beiden
Leffzen etwas beiträgt, und der untere (c) solches eben-
falls thut, und sich mit seinen Fasern theils in den run-
den Muskel der Oberleffze (d), theils in den untern run-
den wirft (e)

Er leeret die Bakken aus, wenn diese bei geschlosse-
nen Munde von Speise oder Luft aufgeblasene Bogen
beschreiben, und diese strekkt er vermöge seiner zusammen-
ziehenden Kraft wieder gerade aus, so daß alsdann ihr
mittler Theil an den Zähnen zu liegen kömmt. Er zieht
den Mund auf die Seite und runzelt die Bakken (f), wie
sich bei einem übermäßigen Lachen und grossem Geläch-
ter eräugnet (g). Er verengert den Schlundkopf, wenn
der Mund geschlossen ist, auch darum, weil er mit einem
in den Knochen gesenkten Theile des runden Leffzenmu-
skels vereinigt ist.

§. 27.
Der runde Leffzenmuskel.

Es besteht der runde Leffzenmuskel (h) aus einer
Zusammensezzung, welche schwer zu zergliedern ist.

Ueber-
(a) [Spaltenumbruch] COURCFLLES tab. 4. mitt-
lere aufsteigende Fasern ALBIN
ibid. T. II. f. 14. d.
(b) ALBIN f. 13.
(c) ALBIN p. 162. durchkreuzen
sich, daß die untersten nach der
Oberlippe gehen, die öbersten nach
der Unterleffze COURCELLES t. 4.
I. I.
2. 2.
(d) [Spaltenumbruch] Oberen ALBIN f. 14.
(e) Zum Untern ibid.
(f) IDEM p. 163.
(g) PARSONS of physiogno-
my. p.
30.
(h) Den Untern vom Obern
trennt WINSLOW IV. n. 553. 554.
556. Add. FALLOPIUM p. 67. b.
LIEUTAUD.

Weg zum Magen. XVIII. Buch.
werts gehen, und die unterſten (a) hingegen in die Hoͤhe
ſteigen, wovon der ganze Muſkel ſchmaͤler wird. Er
macht, auſſer den innern und aͤuſſern Bekleidungen, die
Bakken aus, laͤuft vorwerts gegen die Leffzen zu und
liegt unter den gedachten Aufhebern und Niederdruͤk-
kern (b), ſo daß der obere Theil dieſes Muſkels zu beiden
Leffzen etwas beitraͤgt, und der untere (c) ſolches eben-
falls thut, und ſich mit ſeinen Faſern theils in den run-
den Muſkel der Oberleffze (d), theils in den untern run-
den wirft (e)

Er leeret die Bakken aus, wenn dieſe bei geſchloſſe-
nen Munde von Speiſe oder Luft aufgeblaſene Bogen
beſchreiben, und dieſe ſtrekkt er vermoͤge ſeiner zuſammen-
ziehenden Kraft wieder gerade aus, ſo daß alsdann ihr
mittler Theil an den Zaͤhnen zu liegen koͤmmt. Er zieht
den Mund auf die Seite und runzelt die Bakken (f), wie
ſich bei einem uͤbermaͤßigen Lachen und groſſem Gelaͤch-
ter eraͤugnet (g). Er verengert den Schlundkopf, wenn
der Mund geſchloſſen iſt, auch darum, weil er mit einem
in den Knochen geſenkten Theile des runden Leffzenmu-
ſkels vereinigt iſt.

§. 27.
Der runde Leffzenmuſkel.

Es beſteht der runde Leffzenmuſkel (h) aus einer
Zuſammenſezzung, welche ſchwer zu zergliedern iſt.

Ueber-
(a) [Spaltenumbruch] COURCFLLES tab. 4. mitt-
lere aufſteigende Faſern ALBIN
ibid. T. II. f. 14. d.
(b) ALBIN f. 13.
(c) ALBIN p. 162. durchkreuzen
ſich, daß die unterſten nach der
Oberlippe gehen, die oͤberſten nach
der Unterleffze COURCELLES t. 4.
I. I.
2. 2.
(d) [Spaltenumbruch] Oberen ALBIN f. 14.
(e) Zum Untern ibid.
(f) IDEM p. 163.
(g) PARSONS of phyſiogno-
my. p.
30.
(h) Den Untern vom Obern
trennt WINSLOW IV. n. 553. 554.
556. Add. FALLOPIUM p. 67. b.
LIEUTAUD.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0082" n="62"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Weg zum Magen. <hi rendition="#aq">XVIII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
werts gehen, und die unter&#x017F;ten <note place="foot" n="(a)"><cb/><hi rendition="#aq">COURCFLLES tab.</hi> 4. mitt-<lb/>
lere auf&#x017F;teigende Fa&#x017F;ern <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ALBIN</hi><lb/>
ibid. T. II. f. 14. d.</hi></note> hingegen in die Ho&#x0364;he<lb/>
&#x017F;teigen, wovon der ganze Mu&#x017F;kel &#x017F;chma&#x0364;ler wird. Er<lb/>
macht, au&#x017F;&#x017F;er den innern und a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ern Bekleidungen, die<lb/>
Bakken aus, la&#x0364;uft vorwerts gegen die Leffzen zu und<lb/>
liegt unter den gedachten Aufhebern und Niederdru&#x0364;k-<lb/>
kern <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">ALBIN f.</hi> 13.</note>, &#x017F;o daß der obere Theil die&#x017F;es Mu&#x017F;kels zu beiden<lb/>
Leffzen etwas beitra&#x0364;gt, und der untere <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">ALBIN p.</hi> 162. durchkreuzen<lb/>
&#x017F;ich, daß die unter&#x017F;ten nach der<lb/>
Oberlippe gehen, die o&#x0364;ber&#x017F;ten nach<lb/>
der Unterleffze <hi rendition="#aq">COURCELLES t. 4.<lb/>
I. I.</hi> 2. 2.</note> &#x017F;olches eben-<lb/>
falls thut, und &#x017F;ich mit &#x017F;einen Fa&#x017F;ern theils in den run-<lb/>
den Mu&#x017F;kel der Oberleffze <note place="foot" n="(d)"><cb/>
Oberen <hi rendition="#aq">ALBIN f.</hi> 14.</note>, theils in den untern run-<lb/>
den wirft <note place="foot" n="(e)">Zum Untern <hi rendition="#aq">ibid.</hi></note></p><lb/>
            <p>Er leeret die Bakken aus, wenn die&#x017F;e bei ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;e-<lb/>
nen Munde von Spei&#x017F;e oder Luft aufgebla&#x017F;ene Bogen<lb/>
be&#x017F;chreiben, und die&#x017F;e &#x017F;trekkt er vermo&#x0364;ge &#x017F;einer zu&#x017F;ammen-<lb/>
ziehenden Kraft wieder gerade aus, &#x017F;o daß alsdann ihr<lb/>
mittler Theil an den Za&#x0364;hnen zu liegen ko&#x0364;mmt. Er zieht<lb/>
den Mund auf die Seite und runzelt die Bakken <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">IDEM p.</hi> 163.</note>, wie<lb/>
&#x017F;ich bei einem u&#x0364;berma&#x0364;ßigen Lachen und gro&#x017F;&#x017F;em Gela&#x0364;ch-<lb/>
ter era&#x0364;ugnet <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">PARSONS of phy&#x017F;iogno-<lb/>
my. p.</hi> 30.</note>. Er verengert den Schlundkopf, wenn<lb/>
der Mund ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t, auch darum, weil er mit einem<lb/>
in den Knochen ge&#x017F;enkten Theile des runden Leffzenmu-<lb/>
&#x017F;kels vereinigt i&#x017F;t.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 27.<lb/><hi rendition="#b">Der runde Leffzenmu&#x017F;kel.</hi></head><lb/>
            <p>Es be&#x017F;teht der <hi rendition="#fr">runde Leffzenmu&#x017F;kel</hi> <note place="foot" n="(h)">Den Untern vom Obern<lb/>
trennt <hi rendition="#aq">WINSLOW IV. n. 553. 554.<lb/>
556. Add. FALLOPIUM p. 67. b.<lb/>
LIEUTAUD.</hi></note> aus einer<lb/>
Zu&#x017F;ammen&#x017F;ezzung, welche &#x017F;chwer zu zergliedern i&#x017F;t.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Ueber-</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[62/0082] Weg zum Magen. XVIII. Buch. werts gehen, und die unterſten (a) hingegen in die Hoͤhe ſteigen, wovon der ganze Muſkel ſchmaͤler wird. Er macht, auſſer den innern und aͤuſſern Bekleidungen, die Bakken aus, laͤuft vorwerts gegen die Leffzen zu und liegt unter den gedachten Aufhebern und Niederdruͤk- kern (b), ſo daß der obere Theil dieſes Muſkels zu beiden Leffzen etwas beitraͤgt, und der untere (c) ſolches eben- falls thut, und ſich mit ſeinen Faſern theils in den run- den Muſkel der Oberleffze (d), theils in den untern run- den wirft (e) Er leeret die Bakken aus, wenn dieſe bei geſchloſſe- nen Munde von Speiſe oder Luft aufgeblaſene Bogen beſchreiben, und dieſe ſtrekkt er vermoͤge ſeiner zuſammen- ziehenden Kraft wieder gerade aus, ſo daß alsdann ihr mittler Theil an den Zaͤhnen zu liegen koͤmmt. Er zieht den Mund auf die Seite und runzelt die Bakken (f), wie ſich bei einem uͤbermaͤßigen Lachen und groſſem Gelaͤch- ter eraͤugnet (g). Er verengert den Schlundkopf, wenn der Mund geſchloſſen iſt, auch darum, weil er mit einem in den Knochen geſenkten Theile des runden Leffzenmu- ſkels vereinigt iſt. §. 27. Der runde Leffzenmuſkel. Es beſteht der runde Leffzenmuſkel (h) aus einer Zuſammenſezzung, welche ſchwer zu zergliedern iſt. Ueber- (a) COURCFLLES tab. 4. mitt- lere aufſteigende Faſern ALBIN ibid. T. II. f. 14. d. (b) ALBIN f. 13. (c) ALBIN p. 162. durchkreuzen ſich, daß die unterſten nach der Oberlippe gehen, die oͤberſten nach der Unterleffze COURCELLES t. 4. I. I. 2. 2. (d) Oberen ALBIN f. 14. (e) Zum Untern ibid. (f) IDEM p. 163. (g) PARSONS of phyſiogno- my. p. 30. (h) Den Untern vom Obern trennt WINSLOW IV. n. 553. 554. 556. Add. FALLOPIUM p. 67. b. LIEUTAUD.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/82
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/82>, abgerufen am 21.11.2024.