Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Leber. XXIII. Buch.
Membran an der Leber feste hängt (e). Es befinden
sich aber an der Leber nezzförmige (f) und bläuliche Zwi-
schenräume, in welchen einige Rizzen die Leber in Theile
zerlegen, und wo sich das Fadengewebe von der äusser-
sten Haut tief in dieses Eingeweide hinab senkt.

Jn diesem Fadengewebe sizzen kleine Körperchen, wel-
che man für Drüsen gehalten hat (g).

§. 24.
Die Päkke und Läppchen der Gefässe.

Alle Eingeweide haben dieses mit einander gemein,
daß sich Blutaderpäkke, welche nach und nach abneh-
men, ästig sind, und in ein Fadengewebe eingehüllet
worden, durch ihr innerstes Wesen ausbreiten; und es
theilt sich auf solche Art ein Eingeweide in grosse, mit-
telmäßige, kleine und ganz kleine Lappen ab, welche sich
endlich nur vermittelst eines Vergrösserungsglases sichtbar
machen lassen.

An der Leber wird dieses viel deutlicher. Ein Ast
der Pfortader giebt für ein jedes Pakk die Grundlage
her (a): Daneben befindet sich der Gallengang; und
um das Pakk spielen Schlagadern (b) und Nerven (c):
alles wird von einem Gitterwerke des Fadengewebes ein-
gehüllt.

Bei dem Versuche, da ich den Gallengang aussprizz-
te, war es mir zu unterscheiden leicht, daß die blaue Ma-
terie blos die fächrige Scheide, welche diesem Gange ei-
gen ist, ausfüllete, ohne daß das geringste von Farbe
um die übrige Gefässe herum geflossen war. Um desto

leich-
(e) [Spaltenumbruch] DUVERNEY posthum. II.
p.
215.
(f) gegittert DUVERNEY I. e.
p.
220. es sind die Flieswasserge-
fässe der äussersten Membran VI-
EUSSENS p.
132.
(g) [Spaltenumbruch] SAVIARD p. 495.
(a) WINSLOW n. 310.
(b) VIEUSSENS obs. p. 115.
135. WINSLOW I. c.
(c) Ibid.

Die Leber. XXIII. Buch.
Membran an der Leber feſte haͤngt (e). Es befinden
ſich aber an der Leber nezzfoͤrmige (f) und blaͤuliche Zwi-
ſchenraͤume, in welchen einige Rizzen die Leber in Theile
zerlegen, und wo ſich das Fadengewebe von der aͤuſſer-
ſten Haut tief in dieſes Eingeweide hinab ſenkt.

Jn dieſem Fadengewebe ſizzen kleine Koͤrperchen, wel-
che man fuͤr Druͤſen gehalten hat (g).

§. 24.
Die Paͤkke und Laͤppchen der Gefaͤſſe.

Alle Eingeweide haben dieſes mit einander gemein,
daß ſich Blutaderpaͤkke, welche nach und nach abneh-
men, aͤſtig ſind, und in ein Fadengewebe eingehuͤllet
worden, durch ihr innerſtes Weſen ausbreiten; und es
theilt ſich auf ſolche Art ein Eingeweide in groſſe, mit-
telmaͤßige, kleine und ganz kleine Lappen ab, welche ſich
endlich nur vermittelſt eines Vergroͤſſerungsglaſes ſichtbar
machen laſſen.

An der Leber wird dieſes viel deutlicher. Ein Aſt
der Pfortader giebt fuͤr ein jedes Pakk die Grundlage
her (a): Daneben befindet ſich der Gallengang; und
um das Pakk ſpielen Schlagadern (b) und Nerven (c):
alles wird von einem Gitterwerke des Fadengewebes ein-
gehuͤllt.

Bei dem Verſuche, da ich den Gallengang ausſprizz-
te, war es mir zu unterſcheiden leicht, daß die blaue Ma-
terie blos die faͤchrige Scheide, welche dieſem Gange ei-
gen iſt, ausfuͤllete, ohne daß das geringſte von Farbe
um die uͤbrige Gefaͤſſe herum gefloſſen war. Um deſto

leich-
(e) [Spaltenumbruch] DUVERNEY poſthum. II.
p.
215.
(f) gegittert DUVERNEY I. e.
p.
220. es ſind die Flieswaſſerge-
faͤſſe der aͤuſſerſten Membran VI-
EUSSENS p.
132.
(g) [Spaltenumbruch] SAVIARD p. 495.
(a) WINSLOW n. 310.
(b) VIEUSSENS obſ. p. 115.
135. WINSLOW I. c.
(c) Ibid.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0778" n="742[758]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Leber. <hi rendition="#aq">XXIII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
Membran an der Leber fe&#x017F;te ha&#x0364;ngt <note place="foot" n="(e)"><cb/><hi rendition="#aq">DUVERNEY po&#x017F;thum. II.<lb/>
p.</hi> 215.</note>. Es befinden<lb/>
&#x017F;ich aber an der Leber nezzfo&#x0364;rmige <note place="foot" n="(f)">gegittert <hi rendition="#aq">DUVERNEY I. e.<lb/>
p.</hi> 220. es &#x017F;ind die Flieswa&#x017F;&#x017F;erge-<lb/>
fa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e der a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;er&#x017F;ten Membran <hi rendition="#aq">VI-<lb/>
EUSSENS p.</hi> 132.</note> und bla&#x0364;uliche Zwi-<lb/>
&#x017F;chenra&#x0364;ume, in welchen einige Rizzen die Leber in Theile<lb/>
zerlegen, und wo &#x017F;ich das Fadengewebe von der a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;er-<lb/>
&#x017F;ten Haut tief in die&#x017F;es Eingeweide hinab &#x017F;enkt.</p><lb/>
            <p>Jn die&#x017F;em Fadengewebe &#x017F;izzen kleine Ko&#x0364;rperchen, wel-<lb/>
che man fu&#x0364;r Dru&#x0364;&#x017F;en gehalten hat <note place="foot" n="(g)"><cb/><hi rendition="#aq">SAVIARD p.</hi> 495.</note>.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 24.<lb/><hi rendition="#b">Die Pa&#x0364;kke und La&#x0364;ppchen der Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e.</hi></head><lb/>
            <p>Alle Eingeweide haben die&#x017F;es mit einander gemein,<lb/>
daß &#x017F;ich Blutaderpa&#x0364;kke, welche nach und nach abneh-<lb/>
men, a&#x0364;&#x017F;tig &#x017F;ind, und in ein Fadengewebe eingehu&#x0364;llet<lb/>
worden, durch ihr inner&#x017F;tes We&#x017F;en ausbreiten; und es<lb/>
theilt &#x017F;ich auf &#x017F;olche Art ein Eingeweide in gro&#x017F;&#x017F;e, mit-<lb/>
telma&#x0364;ßige, kleine und ganz kleine Lappen ab, welche &#x017F;ich<lb/>
endlich nur vermittel&#x017F;t eines Vergro&#x0364;&#x017F;&#x017F;erungsgla&#x017F;es &#x017F;ichtbar<lb/>
machen la&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
            <p>An der Leber wird die&#x017F;es viel deutlicher. Ein A&#x017F;t<lb/>
der Pfortader giebt fu&#x0364;r ein jedes Pakk die Grundlage<lb/>
her <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">WINSLOW n.</hi> 310.</note>: Daneben befindet &#x017F;ich der Gallengang; und<lb/>
um das Pakk &#x017F;pielen Schlagadern <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">VIEUSSENS ob&#x017F;. p. 115.<lb/>
135. WINSLOW I. c.</hi></note> und Nerven <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">Ibid.</hi></note>:<lb/>
alles wird von einem Gitterwerke des Fadengewebes ein-<lb/>
gehu&#x0364;llt.</p><lb/>
            <p>Bei dem Ver&#x017F;uche, da ich den Gallengang aus&#x017F;prizz-<lb/>
te, war es mir zu unter&#x017F;cheiden leicht, daß die blaue Ma-<lb/>
terie blos die fa&#x0364;chrige Scheide, welche die&#x017F;em Gange ei-<lb/>
gen i&#x017F;t, ausfu&#x0364;llete, ohne daß das gering&#x017F;te von Farbe<lb/>
um die u&#x0364;brige Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e herum geflo&#x017F;&#x017F;en war. Um de&#x017F;to<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">leich-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[742[758]/0778] Die Leber. XXIII. Buch. Membran an der Leber feſte haͤngt (e). Es befinden ſich aber an der Leber nezzfoͤrmige (f) und blaͤuliche Zwi- ſchenraͤume, in welchen einige Rizzen die Leber in Theile zerlegen, und wo ſich das Fadengewebe von der aͤuſſer- ſten Haut tief in dieſes Eingeweide hinab ſenkt. Jn dieſem Fadengewebe ſizzen kleine Koͤrperchen, wel- che man fuͤr Druͤſen gehalten hat (g). §. 24. Die Paͤkke und Laͤppchen der Gefaͤſſe. Alle Eingeweide haben dieſes mit einander gemein, daß ſich Blutaderpaͤkke, welche nach und nach abneh- men, aͤſtig ſind, und in ein Fadengewebe eingehuͤllet worden, durch ihr innerſtes Weſen ausbreiten; und es theilt ſich auf ſolche Art ein Eingeweide in groſſe, mit- telmaͤßige, kleine und ganz kleine Lappen ab, welche ſich endlich nur vermittelſt eines Vergroͤſſerungsglaſes ſichtbar machen laſſen. An der Leber wird dieſes viel deutlicher. Ein Aſt der Pfortader giebt fuͤr ein jedes Pakk die Grundlage her (a): Daneben befindet ſich der Gallengang; und um das Pakk ſpielen Schlagadern (b) und Nerven (c): alles wird von einem Gitterwerke des Fadengewebes ein- gehuͤllt. Bei dem Verſuche, da ich den Gallengang ausſprizz- te, war es mir zu unterſcheiden leicht, daß die blaue Ma- terie blos die faͤchrige Scheide, welche dieſem Gange ei- gen iſt, ausfuͤllete, ohne daß das geringſte von Farbe um die uͤbrige Gefaͤſſe herum gefloſſen war. Um deſto leich- (e) DUVERNEY poſthum. II. p. 215. (f) gegittert DUVERNEY I. e. p. 220. es ſind die Flieswaſſerge- faͤſſe der aͤuſſerſten Membran VI- EUSSENS p. 132. (g) SAVIARD p. 495. (a) WINSLOW n. 310. (b) VIEUSSENS obſ. p. 115. 135. WINSLOW I. c. (c) Ibid.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/778
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 742[758]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/778>, abgerufen am 21.11.2024.